Sehe ich ähnlich wie Traitor - für meine Recherchetätigkeiten der letzten Monate ist Google Books ein unschätzbares Werkzeug, das die Arbeitsweisen eines Literaturwissenschaftlers
völlig verändert. Ich bin teilweise in Sekundenschnelle auf Quellen gestoßen, die ansonsten deutschland- und europaweite Bibliotheksreisen und viel, viel Glück erfordert hätten. Oder, um einen meiner Profs zu zitieren, eine Kommentierungstiefe wie die unsrige wäre früher (bei gegebener Personalstärke und Zeit) schlicht nicht möglich gewesen. (Übrigens gilt das nicht nur für jahrhundertealte Bücher; auch Snippet View für gerade erschienene Sekundärliteratur bringt äußerst wertvolle Hinweise, denen man dann in gedruckter Form nachgehen kann.)
Für neue Quellen, insbesondere Zeitschriften, ist das rein urheberrechtlich so nicht möglich - wobei da ja schon seit Jahren um Regelungen und Bezahlmodelle gerungen wird, die bei Inkrafttreten schlagartig Abhilfe schaffen könnten. Die eigentlich greifbare Veränderung wäre schon eine zweite digitale Revolution, gerade für die "Normalnutzer" mit rezenterem Interessensgebiet.
Und ja, das
kursbuch kannte ich zumindest als Namen, hatte auch zur einstweiligen Einstellung einen Artikel darüber gelesen. Es erscheint ja inzwischen sogar wieder, hat aber inzwischen wohl nicht mehr ganz seine einstige Relevanz. Die
Vernünftigen Tadlerinnen sind trotz ihrer einstigen Bedeutung (und deutlich schneller) eingestellt worden, das ist nunmal der Lauf der Welt. Dafür findet man sie jetzt
im Netz - und, Google machts möglich, sogar mit allen Bildern!
