Der kurze Kommentar

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Maglor
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So 22. Feb 2015, 22:41 - Beitrag #121

Umdeutung und Kontexualiserung eines Focus-Artikels:

Trotz Minsk II schickt Deutschland weitere Kämpfer in die Ukraine, um den den Sturm auf das von Separatisten besetzte Donezk einzuleiten.

Von München in den Krieg: Dimitri tauscht den Alltag in der Schule gegen einen Einsatz im Kriegsgebiet.
[...]
Der Zehntklässler will nicht tatenlos zusehen, sondern eingreifen. „Ich bin bereit für die Ukraine zu sterben und für den Donbass, für Donezk“, erklärt er im Interview mit dem NDR.


Völker Europas, verschwendet eure Jugend!

Lykurg
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Mo 23. Feb 2015, 13:18 - Beitrag #122

England hat einen handfesten kleinen Skandal um die Ex-Minister Straw und Rifkin, die sich der Anfrage eines Journalisten, der sich als chinesische Firma mit Interesse an guten Kontakten ausgab, allzu offen zeigten.
Zitat von SpOn:Den Berichten zufolge pries sich Straw in Treffen mit den verdeckten Journalisten regelrecht an. So habe er angegeben, sich bereits für 60.000 Pfund pro Jahr "unter dem Radar" für eine Rohstofffirma eingesetzt zu haben, um EU-Auflagen zu verändern. Einen früheren ukrainischen Regierungschef will er demnach dazu gebracht haben, zugunsten der Firma Gesetze zu ändern.
Quelle - Sollte man wohl häufiger mal machen...

Ipsissimus
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Fr 6. Mär 2015, 12:32 - Beitrag #123

nicht, dass es wirklich jemanden außer den drei Beteiligten was angeht, aber immer wieder witzig, wenn jemand zur moralischen Instanz erkoren wird und die Wirklichkeit irgendwann kurz hustet^^

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... ref=plista

Traitor
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Sa 7. Mär 2015, 23:39 - Beitrag #124

Stellt sich die klassische "Warum macht er das jetzt publik?"-Frage. Vermutlich mit der klassischen "um ein Buch zu verkaufen"-Antwort.

Auffällig finde ich auch zwei für das Geschlechtermachtverhältnis seiner Generation bezeichnende Zitate:
Das Verhältnis zu der Geliebten war aber offenbar so eng, dass ihm seine Frau die Trennung anbot, wie Schmidt jetzt offenbart. Für ihn sei das eine "ganz und gar abwegige Idee" gewesen.

"Er hat die Freundin dann abgelegt, als er Kanzler wurde, weil er meinte, er könne sich das Verhältnis nicht mehr leisten. Diese Frau ist daran fast zerbrochen."

Lykurg
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Mo 9. Mär 2015, 01:43 - Beitrag #125

Stimmt, sowohl der Fall selbst mit dem späten und unerwarteten Eingeständnis ist eigenwillig als auch die Aussagen nur historisch zu verstehen.

Hier aber was ganz anderes: Ein Minderjähriger ist in den USA für einen unbewaffneten Einbruch zu 55 Jahren Haft verurteilt worden.

Maglor
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Fr 20. Mär 2015, 17:52 - Beitrag #126

In Israel läuft eben vieles anders. :crazy:

Auf dem Höhepunkt des Wahlkampfes redete Netanyahu endlich Klartext, mit ihm würde es keinen Palistinenserstaat geben.
Kaum hat er die Wahl gewonnen, fängt er wieder an maßlos zu lügen, er wolle eine Zwei-Staaten-Lösung.

Lykurg
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Fr 20. Mär 2015, 21:15 - Beitrag #127

Oh, schade, für meinen vorigen Beitrag ist irgendwie der Link verlorengegangen. Wenn ich mich recht erinnere, hat der Bewohner des Hauses seinen ebenfalls minderjährigen Freund und 'Komplizen' beim Einbruch erschossen, und der Junge wurde daraufhin des Raubmordes verurteilt - ich meine, noch nicht einmal wegen Beihilfe.

Maglor, ist das nicht besser als andersherum? Naja, entscheidend wäre natürlich, wofür er sich einsetzt. Aber ich habe so meine Zweifel, daß der Konflikt sich zu unseren Lebzeiten noch vernünftig lösen läßt.

Ipsissimus
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So 22. Mär 2015, 17:34 - Beitrag #128

Wir hatten echt zu lange keinen Krieg mehr in Europa.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 24942.html

Lykurg
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Mi 25. Mär 2015, 17:46 - Beitrag #129

Irgendwo ist doch eigentlich immer Krieg.

Hier eine nachdenkliche Langzeitreportage am Rande der Gesellschaft.
http://www.zeit.de/2015/10/erziehung-ag ... -verhalten

Lykurg
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Mo 30. Mär 2015, 16:09 - Beitrag #130

Und wieder die Zeit, diesmal mit einer Reportage aus dem Irak, in der es vor allem um den Haß zwischen den muslimischen Konfessionen, Entführungen, Mord und Vertreibung geht. Der Aufmacher, in Bagdad hätten die Menschen weniger Angst vor IS als vor dessen Gegnern, kommt nicht so recht zur Geltung, jedenfalls aber, daß beide Seiten mit so ziemlich allen Mitteln vorgehen.

Maglor
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Mo 30. Mär 2015, 21:09 - Beitrag #131

Die Einstellung erklärt sicher auch, warum der IS im Irak auf so wenig Widerstand stieß, als er den halben Irak eroberte. Auf der anderen Seite sind mit soweit keine Grausamkeiten gleichen Ausmaßes von schiitischer Seite bekannt.
Es spricht alles dafür, dass ein Sieg der Schiiten-Milizen bzw. der irakischen Regierungstruppen über den IS international nicht gewollt ist. Eigentlich ist der IS auch das kleinere Übel und die Al Kaida das allerkleinste. Das kann man zurzeit auch im Jemen ganz genau erkennen. Die Hälfte des Jemen wird seit Jahren von von irgendwelchen Al-Kaida-nahen Gruppierungen beherrscht, aber auf die Eroberung der Hauptstadt durch schiitische Huthi-Rebellen wird mit einer panarabischen Intervention geantwortet und wie von Geisterhand vereinigt arbeiten Ägypten, Saudi-Arabien, Pakistan, Jordanien u. a. zusammen und planen das große Ganze. So ähnlich war es schon 2011 in Bahrain, als sich dort auf ein mal die Schiiten angemaßt hatten im Rahmen des sogenannten "arabischen Frühlings" auf die Straße zu gehen. Bis auf weiteres besteht Einigkeit: Die von der Partei Alis müssen weg.

Die irakische Regierung hat die Rückeroberung Tikrits abgebrochen. Innenminister Mohammed al-Ghabban stoppte die Offensive auf die Stadt in der zentralen Provinz Salaheddin, die seit neun Monaten unter Kontrolle der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist. Al-Ghabban sagte, die Zahl der Verluste müsse begrenzt und Straßen und Gebäude geschützt werden.
[...]
Die USA und ihre Verbündeten sind nicht an der Offensive beteiligt, obwohl sie regelmäßig IS-Stellungen in anderen Teilen des Iraks bombardieren. zeit


Die vom Iran unterstützten schiitischen Milizen im Irak beteiligen sich vorerst nicht mehr an der Offensive auf die von Dschihadisten gehaltene Stadt Tikrit. [...] Ein anderer Kommandeur bestätigte die Angaben und sagte, der Rückzug sei auf "internationalen Druck" erfolgt. zeit


Der Rückzug der schiitischen Milizen wurde offenbar sofort belohnt.
Die USA und ihre Alliierten haben erstmals die irakischen Kräfte beim Kampf gegen die IS-Terrormiliz in der belagerten Stadt Tikrit mit Luftangriffen unterstützt. Der Einsatz habe auf Bitten des irakischen Regierungschefs Haidar al-Abadi begonnen, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. zeit


Im Irak werden die Plains abgesteckt. Das westliche Bündnis hat sich dafür entschieden bis auf weiteres auf die Kurden zu setzen und diese mit der Gießkanne aufzurüsten, die aber wahrscheinlich weder dafür bestimmt, noch dazu gewillt sind, ganz Syrien oder den ganzen Irak zu beherrschen. Wenn weder eine Rückeroberung durch die irakischen Regierungstruppen und ihre schiitischen Milizen gewollt, noch ein Endsieg der IS mit den entsprechenden Endlösungen und eine kurdische Vorherrschaft undenkbar, sowohl amerikanische, europäische, geschweige denn iranische Friedenstruppen unmöglich bis unerhört erscheinen, bleibt nur die donnernden Carthaun als Hoffnungsträger, doch es sind erst zweimal sechs Jahr vergangen. Auf der anderen Seite hat der Westen jahrelang Saudi-Arabien, Katar u. a. für bares Geld mit modernen Kriegsgerät ausgestattet, obwohl oder gerade weil man genau wusste, was die Prinzen wirklich wollen.

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Mi 8. Apr 2015, 02:19 - Beitrag #132

Spannend und, wie immer, überaus zwielichtig.
Ähnlich auch das weniger aktuelle Detail, das ich hier fand. Maglor, wußtest du darüber Bescheid?

Maglor
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Mi 8. Apr 2015, 17:47 - Beitrag #133

Tatsächlich wusste ich so ungefähr Bescheid über die Rolle Griechenlands im Bosnienkrieg. (Schon schlimm mit mir.) :para:
Deutsche und Griechen waren damals übrigens schon beste Feinde, denn deutsche Freischärler (zumeist Neonazis) reihten sich bei den bosnischen Kroaten ein, was seitens der BRD offensichtlich geduldet, wenn nicht sogar gefördert wurde. Diese Netzwerke existieren nach wie vor undkommen zurzeit in der Ostukraine zum Einsatz, wobei sich jeweils die jeweiligen Unterstützer der Serben heute auf Seiten der Separatisten kämpfen und die der Kroaten auf Seiten der ukrainischen Regierung.

Lykurg
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Do 9. Apr 2015, 10:19 - Beitrag #134

Naja, bei der besonderen Liebe der Griechen gegenüber allem Albanischen war es in der Sache nicht so überraschend, aber für mich dann doch, wie weit das ging. Weniger dagegen, daß es dir bekannt war. ;)

Und ganz was anderes - Sascha Lobo zu Haßbeiträgen als Anzeichen dafür, daß das Netz inzwischen bei der breiten Bevölkerung angekommen ist, auch bei jenem Fünftel mit ausländerfeindlichem Gedankengut.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sasc ... 27514.html

Lykurg
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Do 2. Jul 2015, 14:16 - Beitrag #135

Ein faszinierender Artikel aus dem Guardian greift ein Thema aus der Archäologie auf, um Wirtschaft und Politik in und um Afghanistan zu verstehen:
Die einstige hellenistisch-buddhistische Stadt Mes Aynak, unter deren Ruinen sich eines der größten Kupfervorkommen der Welt befindet.
Unbedingt lesenswert (obwohl und weil länger), und zum Heulen, wie dieses Land auf den Hund gekommen ist.

Lykurg
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Do 30. Jul 2015, 10:58 - Beitrag #136

Tschaplins Argumentation: Einer säkularen Gesellschaft, die zu lange in Frieden lebt, droht Siechtum und Gottlosigkeit. Damit Russland davon verschont bleibt, werde sich der Allmächtige einmischen. "Gott sei Dank ist die Zeit des Friedens bald vorüber", sagte Tschaplin. Ein reinigender Krieg werde Russland zu Gott zurückführen.
Bestechende Logik. Gut, daß der Mann - wenn dem Artikel zu trauen ist - nur einer der einflußreichsten Russen der Gegenwart ist. -

Noch ein Kandidat für den Friedensnobelpreis, wenns Blatter schon nicht wird?
Oder lieber für die Untersuchungskommission für den Air-Malaysia-Absturz (da die UN laut Putin nicht neutral genug [für das von ihm gewünschte Ergebnis] ist?) Da könnte er immerhin etwas für die Umsetzung seiner Ziele tun.

Ipsissimus
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So 20. Sep 2015, 17:23 - Beitrag #137

Der VW-Konzern hat massive Abgasmanipulationen an ihren Dieselmodellen in den USA eingeräumt.

Ein Firmensprecher sagte: "Wir haben das gegenüber der Behörde eingeräumt. Der Sachverhalt trifft zu.

Martin Winterkorn ... "Ich persönlich bedauere zutiefst, dass wir das Vertrauen unserer Kunden und der Öffentlichkeit enttäuscht haben"

"Klar ist: Volkswagen duldet keine Regel- oder Gesetzesverstöße jedweder Art", sagte Winterkorn.


http://www.spiegel.de/auto/aktuell/vw-k ... 53846.html

Das ist zu geil, vor allem die zwei letzten Punkte^^ VW duldet das nicht, es macht das nur^^ und der kleine Martin ist enttäuscht über das, was er wahrscheinlich selbst veranlasst hat

Maglor
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Di 5. Jan 2016, 23:02 - Beitrag #138

Der Iran ist jetzt das neue Israel. Niemand will mehr mit ihm im Sandkasten spielen. :|

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Fr 8. Jan 2016, 00:19 - Beitrag #139

Als Saudi-Arabien verkündete, die 34 islamischen Staaten wollten nicht mehr mit dem Iran in den Sandkasten, fragte ich mich immerhin kurz, ob sie diesmal alle vorher um ihre Meinung gefragt haben. Vermutlich wieder nicht. ;)

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Do 13. Okt 2016, 20:40 - Beitrag #140


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