Ingsoc, Norsefire, ..., UKIP?

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Traitor
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Mo 30. Sep 2013, 12:11 - Beitrag #1

Ingsoc, Norsefire, ..., UKIP?

Die Wandlung Großbritanniens in einen totalitären Staat geistert ja seit Ewigkeiten durch die Literatur, am bekanntesten vermutlich die "Ingsoc"-Stalinisten aus "1984" und die "Norsefire"-Faschisten aus "V for Vendetta". Nun hat sich in der Realität die "Unabhängigkeitspartei" UKIP formiert, die in der Kommunalpolitik bereits große Erfolge feierte und der für 2015 nationale Bedeutendheit vorhergesagt wird. Offiziell sind sie nur europakritisch, wie bei vielen ähnlichen Parteien in anderen Ländern sind aber auch weitergehende nationalistische bis faschistische Tendenzen nicht zu verkennen.

Wäre es nur diese Partei, müsste man sich wohl nicht so große Sorgen machen, aber die Tories scheinen ihre Unterdrückertendenzen auch mal wieder voll ausleben zu wollen, zur allgemeinen Überwachungsfreudigkeit kommt jetzt auch noch der großartige Vorschlag, aus der Menschrechtskonvention auszutreten...

Aus wirtschaftlichen Gründen raus aus der EU zu wollen, ist das eine. Aber Menschenrechte öffentlich als Behinderung der Machtoptionen zu deklarieren, ist eine neue Stufe. Wird es der UKIP gelingen, die Tories und mit ihnen das ganze Land nach rechts driften zu lassen, hin zu Isolation und Totalitarismus?

Spannend auch, dass gleichzeitig Schottland sich auf ein Unabhängigkeitsreferendum vorbereitet, mit dem es es weg von London, aber vermutlich immerhin wieder näher an den Kontinent rücken würde...

Ipsissimus
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Mo 30. Sep 2013, 13:14 - Beitrag #2

Die Maske wird zunehmend gelüftet und dahinter zeigt sich die Fratze.

Keine Ahnung, ob es sich insgesamt um eine europäische Tendenz hin zu mehr Faschismus handelt - bei einzelnen Staaten musste man entsprechende Neigungen wohl schon immer befürchten, und zu diesen gehörten auch England (und Österreich). Wobei meine These darin besteht, dass der Faschismus als politische Neigung europaweit etwa 35 bis 45 Prozent Wähleranteil aufweist und nur dadurch in Schach gehalten wird, dass konservative Parteien eine teilweise inhaltliche Nähe zu derartigen Positionen aufweisen.

Jedenfalls wird es zu Verschärfungen der innenpolitischen Atmosphäre kommen; solange grundlegende humanistische Standards jederzeit durch Mehrheiten überschrieben werden können, ist Demokratie nicht mehr das Papier wert, auf dem "Verfassung" steht. Auch der Übergriff auf europäische Positionen muss befürchtet werden - aus meiner Sicht bereitet Cameron damit allerdings lediglich die Legalisierung eines Weges vor, der schon längst Handhabungspraxis ist.

Die Wohlstandsinseln schotten sich ab. Das ist die Strategie für die nächsten 50 Jahre.


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