Das bedeutet, dass die USA ab morgen keinen Haushalt haben. Das heißt, dass der Gesamtstaat im wesentlichen ab morgen kein Geld mehr ausgibt. Angestellte des Staates sind in essentielle und nicht-essentielle eingeteilt. Die essentiellen müssen erstmal ohne Bezahlung weiterarbeiten (die Bezahlung folgt dann, wenn es wieder einen Haushalt geben sollte), die nicht-essentiellen werden nach Hause geschickt (Bezahlung unklar). Letztere Gruppe macht rund 800.000 der 2.1 Millionen Beschäftigten des Staates aus.
Ich bin mir nicht sicher, ob es meine Bestürzung abmildert oder heraufsetzt, dass es seit 1976 insgesamt 17 "Government Shutdowns" gab. Der längste war 21 Tage unter Clinton. Mal schauen, wie lange dieser dauert....Immerhin sind die Städte und Staaten nicht direkt betroffen. Ausnahme ist Washington D.C., das aber den Shutdown durch Geldreserven überbrücken will. Beim letzten Shutdown wurde wohl der Müll nicht mehr abgeholt etc.; was eigentlich ein ganz gutes Druckmittel gegen den Kongress ist.
Es ist auch nicht die einzige Haushaltskrise...wie die Washington Post schreibt:
The Bipartisan Policy Center estimates that we're on pace to breach the debt ceiling sometime between Oct. 18 and Nov. 5. So if a government shutdown isn't thrilling enough for you, good news: There's another fiscal crisis just around the corner.
Wie dort erläutert wird: Der Unterschied ist, dass beim Government Shutdown im wesentlichen keine neuen Ausgaben mehr getätigt werden können, wenn man die Schuldengrenze erreicht, man den Kreditdienst verweigert, d.h. Schuldnern Zinsen und Tilgung verweigert. Mal sehen, ob die USA dann ihr AA+-Rating verlieren...andererseits, AA heißt: "An obligor has VERY STRONG capacity to meet its financial commitments." 'Capacity' sagt ja nichts über den Willen aus.
Wie schafft es die weltgrößte Ökonomie eine derart fragile Haushaltspolitik zu haben, dass sie stets auf der Schwelle zum Zusammenbruch steht? Es klingt irgendwie mehr nach Bananenrepublik, nur ohne Diktator...