FDP soll mal schnell den Namen ändern?

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Welchen Namen soll die FDP demnächst tragen?

Umfrage endete am Mi 13. Aug 2014, 18:36

APO (Außerparlamentarische Opposition)
1
50%
AfD (Alternative für Deutschland)
0
Keine Stimmen
DIC (Die andere CDU)
0
Keine Stimmen
TWIX
0
Keine Stimmen
Projekt 18
0
Keine Stimmen
DKP (Deutsche Karrieristen-Partei)
0
Keine Stimmen
Der Name ist egal, Hauptsache im Partei-Logo ist irgendwas mit Facebook.
1
50%
 
Abstimmungen insgesamt : 2

Maglor
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So 29. Jun 2014, 18:36 - Beitrag #1

FDP soll mal schnell den Namen ändern?

Die Stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat die Diskussion eröffnet. Der Markenname FDP sei verbraucht.
Die Partei muss dringend umbenannt werden, damit die Leute sie schneller vergessen können. :crazy:

Traitor
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So 29. Jun 2014, 20:45 - Beitrag #2

Das wäre eine ganz schlechte Idee, denn dann wäre sie wirklich nur noch eine beliebige Kleinpartei, für die es nach erstmaligem Verpassen der Parlamente nur noch abwärts gehen kann. Ihre parlamentarische Tradition und damit ein gewisser automatischer Vertrauensvorschuss in ihre Professionalität ist doch das einzige, woran sich Wiederauferstehungshoffnungen festmachen lassen.

Lykurg
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So 29. Jun 2014, 22:40 - Beitrag #3

Sehe ich genauso, Traitor - darüber hinaus verstehe ich auch nicht, was am Namen freiheitlich-demokratisch nicht mehr in unsere Zeit passen soll, bzw. mache mir dann doch Sorgen, wenn die FDP diese Begriffe als nicht mehr zeitgemäß oder als nicht mehr ihrem Programm entsprechend erachtet. (So große Sorgen dann allerdings auch nicht, angesichts der derzeitigen Bedeutungslosigkeit der FDP könnte eben dies ja auch ein gutes Zeichen sein). Und eine Partei im allgemein gebräuchlichen Sinne sind sie durchaus noch immer.

Wenn es nur um die Wahrung der Tradition ginge, könnten sie auch die Punkte aus dem alten Parteinamen/Logo wiederauferstehen lassen und sich ab jetzt "..." nennen (wahlweise philologisch korrekt auch "[...]", es handelt sich ja um eine Wiederherstellung). Darunter kann sich dann auch jeder vorstellen, was ihm genehm ist, wirkliche Freiheit halt, und beim Parteiprogramm kann man viel Papier sparen.

Traitor
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So 29. Jun 2014, 22:54 - Beitrag #4

Das Problem sehe ich eher darin, dass ihr Programm nicht mehr den Begriffen entspricht - und hoffe, dass das auch die Haupterkenntnis vieler ihrer Nichtmehrwähler war, kein reiner Stimmungseffekt. Wenn "Freiheitlichkeit" hauptsächlich die Freiheit derer, die in der Lage sind, sich alles zu nehmen, von Einschränkungen zugunsten aller anderen meint, dann ist das kein Verständnis, das mehrheits- oder auch nur koalitionsfähig sein sollte.

Ipsissimus
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Mo 30. Jun 2014, 00:47 - Beitrag #5

hat es schon mal was anderes gemeint?

Traitor
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Mo 30. Jun 2014, 10:37 - Beitrag #6

Natürlich nie die Idealform, die du möchtest, oder auch nur den Kompromiss, mit dem ich mich anfreunden könnte. Aber die FDP soll (vor meiner Zeit) ja durchaus ihre sozialliberale Phase, oder zumindest einen zwischenzeitig konkurrenzfähigen derartigen Flügel, gehabt haben, womit sie deutlich näher als heute daran war, die Interessen von 90% der Bevölkerung zumindest anzuerkennen.

blobbfish
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Mo 30. Jun 2014, 11:19 - Beitrag #7

die Partei will sich natürlich näher an der Wirtschaft orientieren - wer einschlägige Stellenangebote liest, weiß, dass man das dort verwendete Deutsch nicht im Duden sondern im Oxford nachschlagen muss. Mein Vorschlag lautet daher: liberation consulting group.

Maglor
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Mo 30. Jun 2014, 16:55 - Beitrag #8

Bei der PDS hat die Umbennung auch funktioniert. Kurz vor der Umbenennung in die Linke war die PDS auf Bundesebene an der 5-%-Hürde gescheitert. Nach der Umbennung konnte sie sich bundesweit als Partei etablieren. Kaum waren Sozialismus und demokratisch nicht mehr im Parteinamen enthalten, ging es aufwärts. ;)
(Die frühere Umbenennung von SED in PDS hatte hingegen kein Glück gebracht, sondern für schlagartige Einbrüche bei den Wahlergebnissen gesorgt.)
Die FDP sollte sich daher schlicht die Rechte nennen. :crazy:

Traitor
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Mo 30. Jun 2014, 18:54 - Beitrag #9

"Die Rechte" gibt es doch schon, und seit Möllemanns "Abgang" ist es auch ziemlich unberechtigte Polemik, die FDP dorthin zu rücken. PDS -> "Die Linke" war zudem keine einfache Umbenennung, sondern eine Fusion, mit der WASG hatte man sich ja gezielt Westlichkeit eingekauft. Die entsprechende Option für die FDP wäre also, sich einen Partner zur Gründung von "Die Mitte" zu suchen. Tatsächlich stünde dafür als perfekter Partner "ZENTRUM - Die Zentrumspartei - Älteste Partei Deutschlands – gegründet 1870" bereit, obwohl die dafür den Großteil ihres Namens wegwerfen müssten - unwahrscheinlich. Das Spektrum von zentristisch-liberal-irgendwas-Parteien war ja in der Vergangenheit auch mal wirklich vielfältig, in den frühen 50ern sogar innerparlamentarisch.

Maglor
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Mi 2. Jul 2014, 23:12 - Beitrag #10

Der Panzer-Niebel hat zumindest noch einmal allen gezeigt, wozu FDP-Politiker noch alles fähig sind. :para:

Ipsissimus
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Do 3. Jul 2014, 13:14 - Beitrag #11

mit der WASG hatte man sich ja gezielt Westlichkeit eingekauft
und die WASG hatte sich Östlichkeit eingekauft?

wozu FDP-Politiker noch alles fähig sind
auch nicht schlimmer als Schröder

Traitor
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Do 3. Jul 2014, 14:12 - Beitrag #12

Damals war es vielleicht eine Fusion fast auf Augenhöhe, auch inhaltlich hat die WASG geholfen, den Fokus mehr von generischlinkem Wirr-Dagegen auf Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu verschieben. Aber personell und von der Außenwirkung her ist von ihr doch fast nichts mehr übrig, und die Wahlergebnisse im Westen bröckeln ja auch wieder weg. Was sich durch die SPD-Regierungsbeteiligung aber auch gut wieder umkehren könnte.

Bei Niebel ist die eigentliche Nachricht doch, dass es nochmal ein FDPler in die Nachrichten schafft. ;)

Maglor
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Mi 7. Jan 2015, 00:35 - Beitrag #13

Um sich von den anderen Parteien stärker abzugrenzen, hat die FDP jetzt eine neue Farbe im Logo: Magenta

Bild

Vielleicht hätte sie sich nicht die billigen Tricks von der Verliererpartei abschauen sollen.

2011 wurde die SPD auch mal anders angestrichen:

"Und die SPD hat Purpur. So nennt es zumindest Generalsekretärin Nahles, sie sagt, die Farbe zischt. Bringt das die Partei an die Regierung?

Das war strategisch nicht intelligent. Es werden allenfalls ein paar Frauen angesprochen - vielleicht. Für die meisten Männer ist das viel zu süßlich."
Stuttgarter Zeitung

Bild
Verwechslungen mit anderen Parteien sind von nun ausgeschlossen. ;)

Traitor
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So 11. Jan 2015, 12:13 - Beitrag #14

Vermutlich werden sie statt vom Hotelgewerbe jetzt hauptsächlich vom Augenarztverband unterstützt, denn diese Kombination ist ja wohl nur als absichtliche Augenkrebserzeugung zu erklären. Auffällig, ja; sympathisch oder "warm", nein.

Interessant-sexistisches Zitat zur SPD übrigens, warum sollten nur Männer die Zielgruppe gewesen sein und "ein paar Frauen" als Wähler irrelevant...?

Lykurg
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Mo 12. Jan 2015, 00:35 - Beitrag #15

Wenn sie für ihr Namenskürzel jetzt auch noch eine abweichende Schriftart auswählen (vielleicht eine Kinder- oder englische Schreibschrift?), machen sie sich vollends lächerlich. Drei Farben plus weiß ist auch schon keine schlechte Leistung für ein im Ergebnis so häßliches Logo; und ich frage mich gerade, ob sie eventuell die Buchstaben im FDP-Kürzel etwas breiter skaliert haben als im (in der Größe natürlich abweichenden) "Freie Demokraten". In jedem Fall ein desaströses Bild. Ansprechend oder kompetent wirkt daran jedenfalls gar nichts.

Oh, man könnte Platz sparen, wenn man den Magentabalken in die Zeile mit dem "Freie" verlegte, daher ja auch seine Breite. Dann hätte man "Freie FDP Demokraten", also diejenigen, die nach der nächsten Wahl von der lästigen Verpflichtung ihrer Mandate befreit sind. Irgendwie schade, daß es mit ihnen so weit gekommen ist, 'einst' konnte ich denen ja noch einiges abgewinnen.

Edit: Die Verschiebung funktioniert aber auch in die andere Richtung: "Demokraten Freie FDP"

Traitor
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Mo 12. Jan 2015, 00:55 - Beitrag #16

So in etwa?

freieFDP.jpg


Schreibschriften waren gerade aus, Devanagari funktionierte trotz Angebot nicht, Comic Sans hat zu wenig Unterschied zum Original.

Lykurg
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Mo 12. Jan 2015, 10:43 - Beitrag #17

Hübsch! Mir ist jetzt erst aufgefallen, was für eine ungeheuer einfallsreiche Farbpalette sie für die Neugestaltung benutzt haben. Ungemischtes CMYK - nur die Schwarzkartusche war offenbar leider gerade leer, man könnte das noch ein bißchen sichtbarer machen, ich borge mir einfach mal deinen Entwurf aus:

...und ergänze einen weiteren, der die grenzenlose Schönheit von ungemischtem CMY mit der von RGB kombiniert...

Maglor
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Mo 12. Jan 2015, 17:48 - Beitrag #18

Es gibt offenbar erst Erfolge.

Logo wirkt: Erster enttäuschter Wähler kehrt zur FDP zurück Postillon

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie tatsächlich den Namen geändert haben. Die Liberalen heißen jetzt freie Demokraten.

Traitor
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Mo 12. Jan 2015, 18:12 - Beitrag #19

@Maglor: Das würde ich nicht als Namensänderung auffassen, sondern höchstens als Fallenlassen eines Spitznamens und Rückkehr zu alleiniger Verwendung der direkt aus dem Parteinamen abgeleiteten Mitgliederbezeichnung.

@Lykurg: Ich stelle hiermit die K-Frage: Ist das Text, und wenn ja, gibt es eine Großfassung?
Die Kindergartenversion ist reizend. Vielversprechend auch das implizite Bekenntnis, bereit zu Koalitionen mit allen innerparlamentarischen Optionen zu sein. (Wenn man Dunkelblau als Mischung von Schwarz und Hellblau interpretiert. Und mit einer interessanten Prognose zu zukünftigen Mehrheitsverhältnissen.)

Lykurg
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Mo 12. Jan 2015, 19:20 - Beitrag #20

Wäre eine gute Idee gewesen, Traitor, dort subtile Botschaften zu verbergen, aber nein, es handelt sich einfach nur um diskontinuierliche schwarze und graue Streifen. Ich hätte einen davon deutlich breiter machen sollen, um es realistischer wirken zu lassen; insbesondere der erste Versuch, bevor ich die Linien unterbrach, sah ziemlich nach Stacheldraht aus.

Ein schöner Bericht, Maglor, wobei denen die Grundfarbigkeit nicht aufgefallen ist, sonst hätten sie es sicher mit verwendet. :)


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