Welcher Syrien-Konflikt ist die größte Bedrohung?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.

Welcher Syrien-Konflikt ist die größte Bedrohung?

Umfrage endete am Mi 25. Mai 2016, 14:45

DAESH vs. Al-Nusra-Front
0
Keine Stimmen
Türkei vs. YPG
2
10%
Assad II. vs. Al-Nusra-Front
1
5%
Syrer vs. Palästinenser
0
Keine Stimmen
Araber vs. Kurden
2
10%
Kurden vs. Turkmenen
0
Keine Stimmen
Türkei vs. Russland
4
20%
Muslime vs. Jesiden
1
5%
Muslime vs. Christen
0
Keine Stimmen
Schiiten vs. Sunniten
1
5%
7er-Schiiten vs. alle anderen
0
Keine Stimmen
Iran vs. Saudi-Arabien
3
15%
Irakische Peschmerga vs. YPG
1
5%
Hisbollah vs. Al-Nusra-Front
0
Keine Stimmen
USA vs. DAESH
1
5%
Deutschland vs. Türkei
1
5%
Türkei vs. Assad II.
0
Keine Stimmen
Pegida vs. Islam
0
Keine Stimmen
Russen vs. Tschetschenen
0
Keine Stimmen
Islamismus vs. Sozialismus
0
Keine Stimmen
Al-Nusra-Front vs. Drusen
0
Keine Stimmen
Israel vs. Hisbollah
3
15%
Hisbollah vs. Al-Nusra-Front
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 20

Maglor
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Mo 15. Feb 2016, 14:32 - Beitrag #1

Welcher Syrien-Konflikt ist die größte Bedrohung?

Die Frage sagt ja schon alles. :naja:

Ipsissimus
Dämmerung
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Mo 15. Feb 2016, 16:18 - Beitrag #2

schade, es lassen sich nicht alle 23 Optionen ankreuzen

aleanjre
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Mo 15. Feb 2016, 17:53 - Beitrag #3

Das Problem hab ich auch, Ipsi. Wobei ich denke, dass sich Pegida vs. Islam vernachlässigen lässt. Zumindest aus Sicht der Syrer.

Lykurg
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Mo 15. Feb 2016, 23:08 - Beitrag #4

...außer, für wen, Maglor.
Aber ja, alle 23 wären schon gut anzukreuzen, oder wahlweise ein paar weitere Optionen, die du ausgelassen hast, z.B.

* Daesh vs. alle anderen
* Rußland vs. Al-Nusra-Front
* Rußland vs. Zivilbevölkerung
* Daesh vs. Weltkulturerbe
* Assad II. vs. Sargon II.

aleanjre, sicherlich nicht zu vernachlässigen aus Sicht der Syrer, die es zu uns geschafft haben.

aleanjre
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Di 16. Feb 2016, 01:21 - Beitrag #5

Das ist sicherlich richtig, Lykurg, aber so hatte ich die Ausgangsfrage nicht interpretiert. Wobei es ja nicht viel Interpretationsgrundlage gibt, abgesehen von Bauchgefühl. :P

Maglor
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Di 16. Feb 2016, 12:52 - Beitrag #6

"Daesh vs. alle anderen" ist so eine Sache. Man kann sehr leicht feststellen, dass Daesh einen Krieg gegen alle anderen führt. Umgekehrt sieht die Sache jedoch anders. Daesh führt sehr wohl Krieg gegen die Türkei und auch gegen Deutschland; das hat insbesondere der Selbstmordanschlag von Istanbul bewiesen. Aber wegen dieser Lapalie führen Deutschland und die Türkei noch lange keinen Krieg gegen Daesh. Acht ermordete Deutsche sind auch gar nicht schlimm wie Taschendiebstahl und Herumgegrabsche in Köln. :crazy:

Im Nachhinein ist mir eingefallen, dass eine Umfrage über die nicht geführten, eingebildeten Syrien-Konflikte viel interessanter wäre. Es wird über mehrere Kriege geredet, die gar nicht geführt werden.
Zum Beispiel führt das syrisch-kurdische Herrschaftskonstrukt Rojova gar keinen Krieg gegen das Assad-Regime, auch wenn das gelegentlich behauptet wird. Ebenso wird gelegentlich behauptet, es gebe eine gemäßigte, nicht-jihadistische Rebellen, die gegen Russland, Daesh und Assad kämpfen. Tatsächlich aber sind die einzigen noch existierenden säkularen Rebellen in Syrien die Kurden und die scheinen zumindest indirekt mit Assad zusammenzuarbeiten oder ihn wenigstens nicht zu bekämpfen.

Ein wichtiger Syrien-Konflikt fehlt jedoch noch. Vor ein paar Wochen reagierte die deutsche Öffentlichkeit noch verstört auf den Vorschlag von Frauke Petry (AfD), man müsse notfalls auch mit Waffen die Außengrenzen gegen Flüchtlinge verteidigen. Mit dem geplanten Einsatz der NATO(!) in der Ägais wird die ursprünglich irre AfD-Phantasie demnächst traurige Wirklichkeit.
Die Nato-Einheit soll Aufklärungsinformationen an die Behörden Griechenlands und der Türkei sowie die EU-Grenzschutzagentur Frontex weitergeben. Die türkische Küstenwache könnte dann die Boote auf See stoppen.

Ankara hat sich laut Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) außerdem bereiterklärt, alle Flüchtlinge wiederaufzunehmen, die aus der Türkei gekommen sind - auch wenn sie von Nato-Schiffen aus Seenot gerettet werden. Spiegel

NATO-Truppen sollen die Flüchtlinge in der Ägais einfangen und umgehend zurück in die Türkei bringen.
Anders als bei den Einsätzen vor Lampedusa soll die Bundeswehr die Flüchtlinge jedoch nicht nach Europa bringen, sondern zwangsweise zurück in die Türkei. Da dies gegen den Willen der Flüchtlinge erfolgen wird, kann das ja nur bedeuten, dass es unter Zwang erfolgen muss. Welche Zwangsmittel der Bundeswehr usw. zur Verfügung stehen, um die Bootsflüchtlinge umgehend in die Türkei zu überführen, wurde bisher nicht deutlich gemacht. Sicherlich wird das nicht gefährlichste Einsatz der Bundes, sehr wohl aber der schwerste.
Die NATO versagt zwar beim Kampf gegen Daesh, der Sicherung der syrisch-türkische Grenze usw. aber wenn es gegen Flüchtlinge geht, sind alle Kriegsschiffe bereit.

Lykurg
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Di 16. Feb 2016, 22:06 - Beitrag #7

Um noch einen weiteren Konflikt einzubringen: Russen gegen Europäer (insbesondere Deutsche; oder wenn mans personalisieren will: Putin gegen Merkel). Schließlich bedeutet eine Erhöhung der Flüchtlingszahlen durch entsprechende Bombardierungen zugleich mehr Druck auf die EU-Mitglieder, die nicht auf Moskaus Linie liegen.
So gesehen ist dann der handlungsuneingeschränkte Einsatz von Kriegsschiffen im Mittelmeer fast schon wieder ein Bündnisangebot.

Maglor
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Mi 17. Feb 2016, 18:05 - Beitrag #8

Zitat von Lykurg: Schließlich bedeutet eine Erhöhung der Flüchtlingszahlen durch entsprechende Bombardierungen zugleich mehr Druck auf die EU-Mitglieder, die nicht auf Moskaus Linie liegen.

Dieses Konstrukt ist so sehr an den Haaren herbeigezogen, dass es schon nicht mehr lustig ist. Welche EU-Mitglieder meinst du jetzt konkret? (Und welche EU-Mitglieder sind denn bitte auf Russlands Linie? Griechenland? Doch nicht etwa Polen!)

Jakob Augstein hat die Sache hier ganz gut erklärt, allerdings hat er selbst mal wieder vergessen die entscheidenden Fakten zu nennen und brilliert stattdessen mit kalten Zahlen.
Zitat von Augstein:US-Senator Dan Coats, früher Botschafter in Berlin, wirft Russland vor, "Migration als Waffe" einzusetzen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zürnt, Putin betreibe in Syrien "doppeltes Spiel". Es möge ihnen allen die Zunge verdorren, die sich jetzt über die Opfer der Angriffe erregen. Fünf Jahre Bürgerkrieg, mindestens 250.000 Tote, mehr als elf Millionen, die ihre Heimat verloren haben - der Westen hat es nicht verhindert. Mit einer Mischung aus Desinteresse, Kalkül und Unfähigkeit haben wir zugesehen, wie Syrien zum Schlachthaus wurde. Das Recht zum Moralisieren haben wir verwirkt. Spiegel


Zu den Fakten:
Es gibt einen tatsächlichen Flüchtlingsstreit zwischen Russland und Europa, ganz konkret an der finnischen und norwegischen Grenze. Sowohl Finnland, als auch Norwegen schieben mittlerweile Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Irak usw. nach Russland ab. Der Streit läuft seit mehreren Monate. Russland hat sich inzwischen bereit erklärt, die aus Norwegen abgeschobenen Flüchtlinge wiederaufzunehmen. Die Nordroute nach Westeuropa ist somit dicht!
Russland und Norwegen haben im Streit um die Rücknahme von abgelehnten Asylbewerbern eine Einigung erzielt. Einem Unterhändler des norwegischen Justizministeriums zufolge, stimmte die russische Regierung zu, Asylbewerber mit einer Aufenthaltserlaubnis zurückzunehmen. Allerdings müssten diese Menschen mit dem Flugzeug nach Moskau gebracht werden. Eine Einreise über den Grenzübergang Storskog im Norden Norwegens werde nicht akzeptiert.

Die Situation an der norwegisch-russischen Grenze ist seit Monaten Streitthema. Abseits der Hauptflüchtlingsroute über den Balkan führt eine deutlich kleinere Bewegung über Russland nach Norwegen. Etwa 5.500 Menschen – vor allem aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Iran – gelangten im vergangenen Jahr über diese Polarroute in das skandinavische Land. Viele Flüchtlinge nutzten Fahrräder, weil Russland die Grenzüberquerung zu Fuß nicht zulässt und Norwegen die Fahrer von Flüchtlingstransportern als Schleuser behandelt. Zeit 03.02.2016



Ergänzt werden muss auch, dass die Sache mit den Flüchtlingen nur teilweise mit dem russischen Luftkrieg in Syrien (seit 30.09.2015) korreliert. Die Syrer bilden mit 30 % bis 50 % zwar die größte Gruppen der Flüchtlinge.

Wer jetzt genau vor wem aus Syrien flieht, ist auch reichlich unklar.
Die syrische Kurdenmiliz YPG hat nach Darstellung von Amnesty International Tausende Zivilisten im Norden des Landes vertrieben und ihre Häuser zerstört. Die Taten verstießen gegen das humanitäre Völkerrecht und liefen auf Kriegsverbrechen hinaus, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag. ...

Amnesty warf der Gruppe vor, vor allem nichtkurdische Bewohner nach der Einnahme von Dörfern vertrieben zu haben. Hintergrund seien vermeintliche Sympathien oder Verbindungen zum IS. Die Menschenrechtler beriefen sich dabei auf Gespräche mit 37 Bewohnern der syrischen Provinzen Hassaka und Rakka. Die Milizionäre drohten demnach danach mit, Luftangriffe der US-geführten Allianz anzufordern. Spiegel 13.10.2015

Ein näherer Blick auf die YPG, ihre Verbündeten und ihre Feunde, vernebelt die Sache ganz gut.
Die YPG wird von der USA u.a. mit Luftangriffen im Kampf gegen Daesh unterstützt. Mitglieder der Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) unterstützen die YPG als freiwilliger Kämpfer.
Als syrische Schwesterpartei der PKK führt die YPG auch mal Krieg gegen die Türkei. Die YPG wird bei jeder Gelegenheit von der Türkei bombardiert.
Russland tritt gelegentlich als Fürsprecher der YPG auf und verurteilt die türkischen Angriffe. Die Sowjet-Union hatte die sozialistischen kurdischen Parteien jahrzehntelang protegiert.
Ich habe noch nie etwas davon gehört, dass die YPG gegen das Assad-Regime gekämpft hat oder umgekehrt. Immer liest man, Assad habe Rojova kampflos den Kurden überlassen, um sich zurückzuziehen bzw. die Kampfhandlungen an anderer Stelle gegen die wirklichen Rebellen zu konzentrieren. Während der Kämpfe um Kobane 2014 (Kurdenstaat Rojova vs. Jihad-Staat Daesh) versprach das Assad-Regime sogar die kurdischen Kämpfer gegen Daesh zu unterstützen.
Warum wird dann aber die YPG und der Rest von Rojova in der westlichen Öffentlichkeit als Teil der Rebellen bzw. der Opposition gegen Assad betrachtet, wenn sie doch dem Assad-Regime im Grunde den Rücken freihalten?
Aktuell wird die YPG von der türkischen Luftwaffe und von Daesh bekämpft. Es kam in der Vergangenheit wiederholt zu Angriffen der YPG auf die FSA und die Al-Nusra-Front, insbesondere die Kämpfe um die Stadt Ras al-Ayn.
Worum geht es hier eigentlich?

Maglor
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Mi 17. Feb 2016, 21:43 - Beitrag #9

Beispiel für einen der aktuellen Konflikte:
Der Flughafen Menagh, unweit der türkischen Grenze, fiel 2013 in die Hände der syrischen Rebellen, zuletzt gehalten von der salafistischen Rebellengruppe "Levante-Front". Die kurdische YPG unterstützt durch die russisch-syrische Luftangriffen konnte am 10. Februar die Rebellen vertreiben und den Stützpunkt einnehmen. Umgehend folgten türkische Luftangriffe.
Die türkische Luftwaffe hat in der nordsyrischen Provinz Aleppo von kurdischen Einheiten kontrollierte Regionen bombardiert. Angegriffen worden sei nördlich der Stadt Aleppo eine Region, die die kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) und arabische Verbündete vor zwei Tagen eingenommen hätten, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Ziele seien ein Dorf und der Flughafen Menagh gewesen.
...
Die kurdischen Volksschutzeinheiten gehören im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zum wichtigsten Verbündeten des Westens.
...
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat die USA vor einer Woche aufgefordert, sich zu entscheiden, ob sie auf der Seite Ankaras oder kurdischer Milizen stehen.
...
Dort haben kurdische Kämpfer mit Unterstützung der russischen Luftwaffe die Rebellen von dem Militärflughafen Menagh und aus einem Dorf südlich von Asas vertrieben. Süddeutsche Zeitung

Der helle Wahnsinn!
Jetzt kann man ja weiter rätseln, wer in Syrien mit wem verbündet ist. Hauen Russland und die USA jetzt gemeinsam die Türkei in die Pfanne?

Lykurg
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Do 18. Feb 2016, 10:42 - Beitrag #10

Welche EU-Mitglieder meinst du jetzt konkret? (Und welche EU-Mitglieder sind denn bitte auf Russlands Linie? Griechenland? Doch nicht etwa Polen!)
Bayern! Ansonsten natürlich Tschechien, Slowakei und Ungarn; Polen nur nicht, weil es Polen ist. Ich meine damit auch nicht, daß sie in allen Punkten übereinstimmten, nur genügend Nähe, um sich zu Erfüllungsgehilfen zu machen. Die AfD hat ja auch was gegen Rußlandkritik; mag sein, daß sie ähnlich wie der Front National auf Förderung hofft (oder diese bereits erhält).

Ipsissimus
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Do 18. Feb 2016, 12:26 - Beitrag #11

Seid ihr verwirrt, liebe Foristen? Dabei braucht ihr doch nur ein einziges Mantra zu beten: Wir sind die Guten. Das 1000mal am Tag gemurmelt, und schon wird alles klar.

aleanjre
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Do 18. Feb 2016, 15:38 - Beitrag #12

Ipsi, mein Schatz, du bist solch ein Spielverderber. :P
Wenn sich jeder bereits morgens vor dem Frühstück das Mantra beten würde: Ich muss Gutes tun! - hätten wir schlagartig Weltfrieden. Sollte man mal in die Erziehungsratgeber reinschreiben, damit die Mamas dass schon vom ersten Schrei an mit den Gören üben können. Analphabeten bekommen es in Bildsymbolschrift. Läuft.

Maglor
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Do 18. Feb 2016, 17:48 - Beitrag #13

Zitat von Lykurg:Bayern! Ansonsten natürlich Tschechien, Slowakei und Ungarn; Polen nur nicht, weil es Polen ist. Ich meine damit auch nicht, daß sie in allen Punkten übereinstimmten, nur genügend Nähe, um sich zu Erfüllungsgehilfen zu machen. Die AfD hat ja auch was gegen Rußlandkritik; mag sein, daß sie ähnlich wie der Front National auf Förderung hofft (oder diese bereits erhält).

Bei den "Putin-Verstehern" läuft so einiges falsch, vor allem verstehen sie Russland nicht.

Russland ist ein Einwanderungsland und hat in den letzten Jahren mehr Flüchtlinge und sonstige Migranten aufgenommen als die Staaten Westeuropas zusammen.
In Russland gibt ca. 20 Millionen Muslime. Kadyrow III. gelang es in der russischen Teilrepublik Tschetschenien zumindest inoffiziell die Scharia einzuführen.

Putin und Kollegen könnten befürchten, dass Europa bald genauso aussieht wie Russland. ;)

Ipsissimus
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Fr 19. Feb 2016, 11:07 - Beitrag #14

wird nicht funktionieren, Alea^^ die Welt ist die Folge wohlmeinender Erziehung^^

Maglor
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Di 23. Feb 2016, 23:27 - Beitrag #15

Zumindest hat man jetzt die richtigen Konsequenzen gezogen. Jener Krieg, den es nie gab, ist jetzt endlich vorbei. :|
Das syrische Regime hat den von den USA und Russland vereinbarten Waffenstillstand akzeptiert. Das meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Dienstag unter Berufung auf das Außenministerium in Damaskus. Die Annahme erfolge auf der Grundlage, dass der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), den syrischen Al-Kaida-Ableger sowie andere mit diesen Gruppen verbundene Terrororganisationen weitergehen werde. taz

Zur Erinnerung: Die aktuellen Kampfhandlung betreffen:

    USA vs. DAESH
    Russland u. Assad-Regime vs. Al-Nusra-Front und sonstige Al-Kaida-Ableger, die nicht DAESH sind.
Es gab gar keine Kampfhandlungen wzwischen der USA und dem Assad-Regime geschweige denn Russland!

Das bedeutet, dass der formelle Waffenstillstand real gar nichts ändert, weil die Kampfhandlungen gegen DAESH und Al Nusra unverändert weitergehen können - außer natürlich die Türkei inteveniert gegen einen der drei "Friedensstifter".

Lykurg
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Mi 24. Feb 2016, 17:15 - Beitrag #16

Nicht zu vergessen, daß die Türkei sich "Vergeltungsmaßnahmen" gegen kurdische Verbände vorbehalten hat, im Zweifel also alle, die gegen den IS kämpfen, weiterhin von irgendjemandem angegriffen werden (und die Zivilbevölkerung natürlich auch).

Traitor
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So 28. Feb 2016, 22:11 - Beitrag #17

Maglor, zumindest sporadische und (von mir) nicht näher überprüfbare Quellen schreiben auch über Assad-YPG-Kämpfe, und Russland soll laut ähnlicher Quellenlage auch schon Kurden auf dem Gewissen haben. Dieser enWP-Artikel sammelt ähnliche Meldungen. Klingt aber alles unabsichtlich bis zufällig, wenn es denn überhaupt stimmt. Bemerkenswert finde ich auch den kläglich gescheiterten Versuch einer sortierten "Belligerents"-Tabelle ebenfalls in enWP.
Gesamtbild: Nicht nur wir haben längst den Überblick verloren, wer gegen wen kämpft, sondern auch die Kämpfenden selbst wissen das vermutlich kaum noch.

Maglor
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Fr 22. Jul 2016, 16:40 - Beitrag #18

Wenigstens der mutmaßlich gefährlichste Syrien-Teilkonflikt Türkei vs. Russland könnte endlich vorbei sein. Der 3. Weltkrieg scheint fürs erste verschoben.
Die beiden türkischen Piloten, die für den Abschuss des [russischen] Kampfjets verantwortlich sein sollen, seien inzwischen inhaftiert worden. "Sie wurden festgenommen, und die Gerichte werden die Wahrheit herausbekommen", sagte Erdogan in einem Interview mit dem arabischen Sender Al Jazeera. Spiegel

Ipsissimus
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Fr 22. Jul 2016, 19:03 - Beitrag #19

Zitat von Maglor:Wenigstens der mutmaßlich gefährlichste Syrien-Teilkonflikt Türkei vs. Russland könnte endlich vorbei sein. Der 3. Weltkrieg scheint fürs erste verschoben.


Vielleicht doch noch nicht?

Maglor
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Mo 1. Aug 2016, 21:35 - Beitrag #20

Jetzt hat sich die Al-Nusra-Front von Al Kaida abgespalten. Stehen Dagegen wirkt ein das russisch-amerikanische Geplänkel wie ein Kindergeburtstag.
Rider heißt jetzt übrigens Twix ... :crazy:

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