Volksentscheidungen

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Olsen
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Fr 19. Jan 2001, 18:11 - Beitrag #1

Volksentscheidungen

Ich finde Volksentscheide wichtig. Siehe man nur das Beispiel Euro. Alle Bundesbüger ärgern sich über die einführung des Euros. Da haben sich unsere achso tollen Politiker einfach über unsere Köpfe hinweg gesetzt, wie so oft.
Man sol sich ein Beispiel an den Schweizern und Dänen usw. nehmen. Auch wenn die Schweizer für den Euro waren und die Dänen sich dagegen entschieden haben.
Denn es gilt immer noch "Die Macht kommt vom Volk".

THRASH
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Fr 19. Jan 2001, 20:32 - Beitrag #2

Hi Olsen,
ja da geb ich dir schon recht. Aber hast du mal unter "Wer geht noch wählen?" (oder wie das Thema heißt) reingeschaut??
Wenn du das siehst und wie wenig sich heutzutage die Leute über Politik informieren und erkundigen. Wie willst du dann eine objektive Entscheidung wie z.B. für den Euro kriegen. Die Leute haben keine Ahnung sehen nur eben das z.B. die DM wegfällt das passt ihnen nich und dann wird aus dem Bauch entschieden. Was das ganze für uns für Vorteile hat auch langfristig gesehen kann ein normaler Durchschnittsbürger(welcher sich noch mit Politik auseinandersetz - was jedoch kaum jemand tut) überhaupt nicht absehen.
Man kann mit Volksentscheiden auch vieles kaputt machen.
Mal ganz davon abgesehen machen objektive Volksentscheide nur Sinn wenn mind. 75% der Bevölkerung dazu wählen würden. Aber soviel gehen ja noch nich mal jetzt zur normalen Wahl wählen. Wie soll das bei einem Volksentscheiden werden?
Da stimmen dann vielleicht 45% ab und alle müssen sich fügen. Dadurch wird vielen ein Willen von einer kleinen Gruppe aufgezwungen und dieser Wille wird als objektive Meinung des Volkes vertreten. Sowas kann nich sein.
Mal ganz davon abgesehen haben wir doch Volksentscheide auf Landesebene.

Also Volksentscheide auf Bundesebene sind gefährlich.
Schau dir nur Dänemark an. Die haben dagegen entschieden. Kaum war das passiert fiel die Währung und viele mussten indirekt leiden weil die Leitzinsen angehoben werden mussten.
Ausserdem wird Dänemark in dieser Stellung nich ewig verweilen können. Sie sind Mitglied in der EU aber haben sich gegen den Euro entschieden. Das passt nich so ganz zusammen.

Und dann versteh ich eh nich was alle gegen den Euro haben. Is doch praktisch du hast in ganz Europa einen Preisvergleich und kannst mal schnell nach Frankreich oder Italien oder so rüberfahren und dort was erledigen, Urlaub oder so. Brauchst dich nich ums Geld kümmern.

Ach nochwas.
Wenn man sich mal anschaut wer gegen den Euro gestimmt hat. Das waren meist junge Leute die keine ahnung von Politik haben, Frauen (das hat was mit dem Steuer- bzw. Rentensystem in Dänemark zu tun) und Alte Leute. Die politische Elite die da Ahnung von hat, die hat für den Euro gestimmt.
Es stimmen immer nur die Leute gegen den Euro die keine Ahnung davon haben, sich eben nich richtig damit auseinandergesetz haben.

Und das was du ansprichst mit der Umfrage das soviele Deutsche dagegen sind. Wieviele Deutsche wurden denn befragt? Nich viele. Und von Allen Deutschen haben sich vielleicht 25% (wenn überhaupt soviel...ich denke eher noch weniger) intensiv mit dem Thema Euro auseinandergesetz. Und dann sagen alle "ich will den Euro nich". Wie kann ich über was Motzen wovon ich keine Ahnung hab??

Die Meisten sind gefangene ihrer eigenen Faulheit. Ihr selbst könnt es ändern, aber nix tun und motzen passt nich!!!

Thrash


-----------------
Es ist erreicht, das Ende
deines Lebens
Der Tod steht lächelnd
neben dir
Und nimmt dich leise bei
der Hand
Du legst dich nieder auf
den Boden
Ein letzter Atemzug noch
bleibt
Dann erlischt die Flamme
in den Augen
Und nur der Leib bleibt
starr zurück
(c) Eisregen "Schwarze Rose"
-----------------

Arschfurunkel
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Fr 19. Jan 2001, 20:36 - Beitrag #3

Hey, THRASH, das hat mir gefallen, was Du geschrieben hast! Man merkt, Du hast Dich mit dem Thema beschäftigt.

Krautwiggerl
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Fr 19. Jan 2001, 21:11 - Beitrag #4

Thrash hat vollkommen Recht, dazu gibt es nichts mehr zu sagen!

Olsen
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So 21. Jan 2001, 18:11 - Beitrag #5

Hey Trash,
du hast Recht.
Ich hab nur mal eine Frage.
Bist Du Politiker oder so???
Mal ganz ehrlich, mich Interessiert Politik auch, aber ich habe einfach keine Zeit mich damit richtig Intensiv zu befassen. Aber dennoch meine ich von mir behaupten zu können, das ich doch ein wenig oder ein bischen Ahnung von Politik habe.

Steini
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Di 23. Jan 2001, 11:59 - Beitrag #6

Also mal ganz ehrlich - man kann einfach nicht von allem DIE Ahnung haben, man kann aber trotzdem zu allem seine Meinung haben und auch sagen.
Ich denke mal es gibt sogar genug Entscheidungen die einfach "aus dem Bauch heraus" getroffen werden, ohne unbedingt die schlechtesten Ergebnisse dabei zu bringen.

Ich weiss auch nicht alles - woher auch? aber ich kann mir trotz allem meine Meinung bilden. Ich kann mich zwar evtl. eines Besseren belehren lassen und wenn ich Unrecht habe kann ich es auch zugeben, aber wenn ich persönlich meine Meinung zu dem Thema abgebe ist diese Meinung vielleicht nicht unbedingt politisch korrekt oder was weiß ich, aber es ist eben MEINE Meinung.

Aber mal zu dem Thema Volksentscheide zurück, ich habe z.B. auch mitgemacht als es um die LHV ging (Landeshundeverordnung) und da es ein Bürgerbegehren war, wurde doch wieder einiges geändert. Nicht alles, aber immerhin hat ein ein wenig dazu beigetragen, dass die Politiker umdenken mussten. Das finde ich einfach wichtig!

Olsen
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Do 25. Jan 2001, 21:45 - Beitrag #7

Tja, aber bei Bürgerbegehren und Volksentscheide besteht ein Himmelweiter unterschied.
Ein Volksentscheid ist wie eine Wahl und ein Bürgerbegehren ist eine von einer Partei muß aber keine Partei sein gestartete Unterschriftensammlung.

Radi
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Do 25. Jan 2001, 23:07 - Beitrag #8

Würde es mehr Volksendscheide geben, würden sich auch mehr Bürger für Politik interresieren.
Und die Politiker müßten sich mehr anstrengen um das Volk aufzuklären über vor und Nachteile einer Entscheidung.
Da aber zur Zeit über den Köpfen der Bürger, nur von Politikern Entscheidungen getroffen werden, ist dem sogenannten "mündigen Bürger"
Politik egal weil er sowieso nichts ändern kann und die Politiker machen was sie wollen.
Siehe Spendenskandal und Ministerjungrentner.
Wenn ein Arbeitnehmer kündigt bekommt er drei Monate kein Arbeitslosengeld, wenn ein Minister kündigt bekommt er drei Monate ein fettes Übergangsgeld.
Da wollen uns die Politiker erzählen, dass in einer Demokratie alle gleich behandelt werden???
Warum soll ich mich also mit Politik beschäftigen wenn mein Arzt kein Mittel gegen Depressionen mehr verschreiben darf, die ich garantiert bekomme wenn ich die Politiker reden höhre.

Arschfurunkel
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Fr 26. Jan 2001, 01:25 - Beitrag #9

Es erzählt bestimmt kein Politiker, daß alle Menschen gleich behandelt werden, weil es nicht stimmt. Ich will damit sagen, daß Politiker immer die Wahrheit sagen, beileibe nicht, aber zu einer solchen Äußerung würde sich garantiert kein Politiker hinreißen lassen, aber das am Rande.

Ich glaube auch nicht, daß die wahlfähigen Bürger sich mehr für Politik interessieren würden, wenn es Volksentscheide gäbe.

Ich teile da eher die Meinung von Thrash und manche Themen sind derart komplex und kompliziert, zudem von immenser Reichweite für die Politik und auch das Weiterleben in Deutschland oder Europa, daß ich, im Gegenteil, froh bin, wenn solche Entscheidungen nicht durch Volksentscheide "aus dem Bauch heraus" entschieden werden.

Radi
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Fr 26. Jan 2001, 18:09 - Beitrag #10

Arschfurunkel,
die Politiker habens sogar augeschrieben, dass alle menschen gleich sind.
Beschäftige dich mal mit dem Grundgesetz
Art.3 Absatz 3.

Arschfurunkel
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Fr 26. Jan 2001, 19:31 - Beitrag #11

Nach dem Grundgesetz sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich (Art 3,1). Das ist wohl wahr, das habe ich auch nicht bestritten.

Du hattest aber in Deinem vorherigen Posting geschrieben, es würden alle Menschen gleich behandelt werden. Darauf bezog ich mich. Denn es ist ein Unterschied, ob man "gleich" ist oder gleich behandelt wird.

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Do 1. Feb 2001, 19:07 - Beitrag #12

[quote]Original erstellt von THRASH:
[B]Hi Olsen,
ja da geb ich dir schon recht. Aber hast du mal unter "Wer geht noch wählen?" (oder wie das Thema heißt) reingeschaut??
Wenn du das siehst und wie wenig sich heutzutage die Leute über Politik informieren und erkundigen. Wie willst du dann eine objektive Entscheidung wie z.B. für den Euro kriegen. Die Leute haben keine Ahnung sehen nur eben das z.B. die DM wegfällt das passt ihnen nich und dann wird aus dem Bauch entschieden. Was das ganze für uns für Vorteile hat auch langfristig gesehen kann ein normaler Durchschnittsbürger(welcher sich noch mit Politik auseinandersetz - was jedoch kaum jemand tut) überhaupt nicht absehen.
Man kann mit Volksentscheiden auch vieles kaputt machen.
Mal ganz davon abgesehen machen objektive Volksentscheide nur Sinn wenn mind. 75% der Bevölkerung dazu wählen würden. Aber soviel gehen ja noch nich mal jetzt zur normalen Wahl wählen. Wie soll das bei einem Volksentscheiden werden?
Da stimmen dann vielleicht 45% ab und alle müssen sich fügen. Dadurch wird vielen ein Willen von einer kleinen Gruppe aufgezwungen und dieser Wille wird als objektive Meinung des Volkes vertreten. Sowas kann nich sein.
Mal ganz davon abgesehen haben wir doch Volksentscheide auf Landesebene.

Also Volksentscheide auf Bundesebene sind gefährlich.
Schau dir nur Dänemark an. Die haben dagegen entschieden. Kaum war das passiert fiel die Währung und viele mussten indirekt leiden weil die Leitzinsen angehoben werden mussten.
Ausserdem wird Dänemark in dieser Stellung nich ewig verweilen können. Sie sind Mitglied in der EU aber haben sich gegen den Euro entschieden. Das passt nich so ganz zusammen.

Und dann versteh ich eh nich was alle gegen den Euro haben. Is doch praktisch du hast in ganz Europa einen Preisvergleich und kannst mal schnell nach Frankreich oder Italien oder so rüberfahren und dort was erledigen, Urlaub oder so. Brauchst dich nich ums Geld kümmern.

Ach nochwas.
Wenn man sich mal anschaut wer gegen den Euro gestimmt hat. Das waren meist junge Leute die keine ahnung von Politik haben, Frauen (das hat was mit dem Steuer- bzw. Rentensystem in Dänemark zu tun) und Alte Leute. Die politische Elite die da Ahnung von hat, die hat für den Euro gestimmt.
Es stimmen immer nur die Leute gegen den Euro die keine Ahnung davon haben, sich eben nich richtig damit auseinandergesetz haben.

Und das was du ansprichst mit der Umfrage das soviele Deutsche dagegen sind. Wieviele Deutsche wurden denn befragt? Nich viele. Und von Allen Deutschen haben sich vielleicht 25% (wenn überhaupt soviel...ich denke eher noch weniger) intensiv mit dem Thema Euro auseinandergesetz. Und dann sagen alle "ich will den Euro nich". Wie kann ich über was Motzen wovon ich keine Ahnung hab??

Die Meisten sind gefangene ihrer eigenen Faulheit. Ihr selbst könnt es ändern, aber nix tun und motzen passt nich!!!

Thrash

Hm,mag schon sein.Aber es gibt auch Gründe die gegen den Euro sprechen.Wenn Du nämlich so prima vergelichen kannst und dann siehst das in D etliches teurer ist als im Ausland und dann dahin fährst zum Kaufen wer kauft dann hier noch ein ? Wenn Du jetzt sagst dann sollen die doch die Preise senken na gut aber wovon sollen dann die vergleichsweise guten Löhne gezahlt werden (daurnter fällt auch DEIN Verdienst ). Wenn Du dann weiter denkst und sagst in 3 oder 4 Jahren sind Polen,Tschechien usw. in der Eu dann können wir gerne versuche irgendwo für 20 DM/Std. zu arbeiten. Nur dort sind dann Billiglöhner aus Osteuropa wie z.B. jetzt schon im Bau- und Speditionsgewerbe. Dann kannst Du dich über Deinen Euro freuen , nur Du hast nicht mehr so viele davon weil Du arbeitslos bist oder zu Dumpinglöhnen arbeiten musst. Werde von mir aus glücklich mit dem Euro ich will ihn nicht .

GH

P.S. Und ich hab mich auch etwas mit der Materie beschäftigt !Nicht das wieder behauptet wird nur junge und alte Leute sind dagegen,weil die von nix ne Ahnung haben.

Radi
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Sa 3. Feb 2001, 19:42 - Beitrag #13

Genau Thrash,
du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Der Euro ist der Tot des deutschen Mittelstandes, dem größten Arbeitgeber schlecht hin.
Billigarbeitskräfte werden Deutschland überfluten und die Betriebe werden in Czechien, Polen usw. produzieren lassen.
Europäische Handwerker werden in Deutschland für wenig Geld arbeiten, Öffentliche Ausschreibungen werden Heute schon Europaweit entschieden.
Deutschland zahlt den höchsten Beitrag (Steuergelder)in der EU und bekommt am wenigsten zurück.
Die einzigen die das Lachen nicht mehr halten können sind die Großkonzerne, deren Gewinne gehen in ein Niedrigsteuerland.
Wenn ein dem Euro angeschlossenes Land in die Knie geht müssen das die anderen finanzstarken Länder ausgleichen.
der Vorteil des Euro ist, dass ich meine spätere Sozialhilfe nicht tauschen muß, wenn ich in ein anderes Land laufe.

Anmerkung: Ich hab mich damit beschäftigt.

koralle
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Fr 16. Feb 2001, 23:38 - Beitrag #14

Unsere Politiker wollen keine Volksentscheide,
zum einen (denken sie) uns fehlt der Durchblick,zum anderen ist dass unbequem,als stärkstes Argument kostet es zu viel,weil rechnen ist derer stärke.



FREIHEIT FÜR ALLE

Gruss H.

Arschfurunkel
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Sa 17. Feb 2001, 03:03 - Beitrag #15

Stimme Dir zu, koralle, aber wahrscheinlich meine ich es eher positiv als Du...


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