Bundestagswahl 2017

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Traitor
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Do 5. Okt 2017, 23:49 - Beitrag #1

Bundestagswahl 2017

Bin fast 2 Wochen zu spät dran und immer noch / schon wieder zu müde für ausführliche Analysen, aber schonmal ein paar einstimmende Zitate aus dem 2013er Thread:

Zitat von Ipsissimus:Die Partei des Seeheimer Kreises hat mindestens fünf Prozent zu viel, ab 20 Prozent abwärts hätten die vielleicht wirklich drüber nachgedacht, dass vier Fünftel der Leute Seeheimer Politik für den Arsch finden ... nur drei Viertel Ablehnung, da fangen sie schon wieder an zu halluzinieren.
Ein halbes Prozent fehlt noch...

Zitat von 009:Wird Merkel 2017 statt um die Maut um die Frage eiernd, ob sie es nun doch auf Einstellung und Überholung der Kohlschen 16 Jahre anlegt? Wird es 2017 ein Kabinett Merkel mit Außenminister und Parteichef Lindner sowie Innen- oder Justizminister Kubicki gebe?
009 gewinnt das Prognosespiel.

Zitat von Lykurg:Ich weiß nicht, ob Merkel 2017 noch antreten wollen wird - und wenn nicht, kann auch gut sein, daß sie gleich die Legislaturperiode nur zur Hälfte mitmacht, um die Nachfolge zu vereinfachen.
Und Lykurg verliert es.

Zitat von Traitor:Mit Lindner traue ich der FDP tatsächlich eine Wiederauferstehung zu, der scheint leider ziemliches Medientalent zu haben. Vielleicht ist dann die Existenz der AfD sogar gut, da sie durch Nischenbesetzung einen Rechtsruck der FDP verhindert.
Und zusätzlich verhindert die AfD dann auch noch Schwarz-Gelb, hurra, ich sollte mich glatt als Fan registrieren lassen. ;)

Zitat von Traitor:eine linke Front stünde also unter massivem Druck und müsste schon auf Anhieb großartig funktionieren, um kein Debakel 2017 zu provozieren.
Und auch ohne 4 Jahre Linksfront ist der linke (pardon, für Ipsissimus: """"linke""") Stimmengesamtanteil 2017 im freien Fall.

Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 6. Okt 2017, 10:21 - Beitrag #2

nur dass die FDP eine ein-Personen-Show à la Trump ist^^ bin mal gespannt, wo sie die ganzen MinisterInnen herzaubern. Außer Lindner und Kubicki sind das doch alles Amateure^^

die SPD kannst du da aber nicht einrechnen, die war letztmalig kurz vor Friedrich Ebert eine linksgerichtete Partei. Die Grünen sind so bürgerlich-konservativ wie nur irgendeine bürgerlich-konservative Partei und der kumulierte Stimmanteil aus die Linke, DKP, MLPD, KPD, RSB, ISL, SGP, GIM, VSP, SAV und marx21 fluktuiert seit Jahrzehnten zwischen 7 und 13 Prozent^^

Traitor
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Sa 7. Okt 2017, 00:00 - Beitrag #3

Gut, waren noch nicht genug Anführungszeichen, also einfach nur ohne inhaltliche Wertung, rein machtpolitisch: "der rot-rot-grüne Stimmengesamtanteil". Oder, da noch machtrelevanter, in Sitzprozenten, da muss man tatsächlich bis zur Wiedervereinigung zurückgehen:
1990 39,9%
1994 49,3%
1998 57,0%
2002 51,1%
2005 53,3%
2009 46,6%
2013 50,7%
2017 40,7%

Ziemlich erschreckend ist auch die neue Mandatsrekordzahl von 709! Im Post-Volksparteien-Zeitalter hilft auch kein kleines Nachbessern an Ausgleichsformeln mehr, die Erststimme gehört wirklich endlich mal in die Tonne.

Ipsissimus
Dämmerung
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Sa 7. Okt 2017, 11:00 - Beitrag #4

ich weiß nicht, ob 6 oder 8 Anführungszeichen mehr den Unterschied ausgemacht hätten^^

unser ganzes Wahlsystem gehört in die Tonne^^ und die "Demokratie" genannte Parteienoligarchie gleich mit^^ stattdessen sei man entweder ehrlich und mache gleich eine Lobbyistendiktatur daraus - dann brauchen die Konzerne nicht immer den Umweg über die Parlamente zu gehen, entspricht doch der geforderten Effizienz - oder man probiert die Revolution und etabliert ein Rätesystem mit rotierenden Räten, Geld mit Ablaufdatum und Zinseszins-Verbot^^

falls ich eine Prophezeiung abgeben müsste: Man belässt alles bei alten und überlässt es den Medien, den Leuten zu suggierieren, dass sie in einer guten, ja sogar in der best-möglichen aller Welten leben^^

Maglor
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Sa 7. Okt 2017, 18:18 - Beitrag #5

Nicht nur die Volksparteien sind Geschichte.
In den 90ern hieß es im Rot-Grün gegen Schwarz-Gelb. Diese alten Lagerkämpfe sind vorbei. Jeder koaliert mit jedem.
Auch vorbei ist das Thema Regional Partei Ost. Die Linkspartei hat diesmal erstmals mehr Stimmen aus dem Westen, als aus dem Osten bekommen - die AfD natürlich auch. Die Deutsche Einheit ist somit auch in der Parteienlandschaft angekommen.

Und das Wahlsystem war schon vorher dringend reformbedürftig. Der Stimmenschwund bei den Volksparteien erhöht die Zahl der Überhangmandante nur noch weiter.

Das schwerwiegenste Problem ist aber die Entpolitisierung der Politik. Geht es denn nur noch um Kulturkampf oder die Frisur von Christian Lindner?

Schulz ist da das beste Beispiel. Staat sich als großer Europa-Politiker in Szene zu setzen, tut er so, als wäre er der kleine Mann aus Würselen. :rolleyes:
Ein bisschen Vision hätte man ja noch liefern können.

Traitor
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Mo 9. Okt 2017, 22:25 - Beitrag #6

Zitat von Maglor:In den 90ern hieß es im Rot-Grün gegen Schwarz-Gelb. Diese alten Lagerkämpfe sind vorbei. Jeder koaliert mit jedem.
Tja, das ist das Problem a la Weimar oder Griechenland, wenn "die Mitte" nicht mehr zieht, dadurch von beiden Rändern unter Druck gerät, dadurch alle in "der Mitte" koalieren, dadurch noch mehr Wähler vergraulen, usw...

Und das Wahlsystem war schon vorher dringend reformbedürftig. Der Stimmenschwund bei den Volksparteien erhöht die Zahl der Überhangmandante nur noch weiter.
Ja, sehe ich auch schon so, seit es die Matrix gibt. ;)

Zitat von Maglor:Geht es denn nur noch um Kulturkampf oder die Frisur von Christian Lindner?
Sieh's positiv, als Beitrag zur Gleichberechtigung, Merkel wird schließlich im Gegenzug längst nicht mehr so sehr auf ihr Äußeres reduziert wie vor 1-2 Jahrzehnten. ;)

Schulz ist da das beste Beispiel. Staat sich als großer Europa-Politiker in Szene zu setzen, tut er so, als wäre er der kleine Mann aus Würselen. :rolleyes:
Ein bisschen Vision hätte man ja noch liefern können.
Einen Wahlkampf aus der Opposition hätte er vielleicht sogar gewinnen können. In dieser Situation und mit der vermurksten GroKo-vielleicht-weiter-vielleicht-auch-nicht-Kommunikation passten seine Botschaften, die der Partei und seine Person nie so recht zusammen.

Feuerkopf
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So 14. Jan 2018, 20:42 - Beitrag #7

Vier Monate später und wir haben immer noch eine geschäftsführende Bundesregierung. Business as usual.
Jamaica scheiterte an der FDP, die GroKo ist noch nicht in trockenen Tüchern, da die SPD-Linke und die Jusos sie eigentlich nicht wollen.

Um mal mit dem Kaiser zu sprechen: Schaun mer mal!

Traitor
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Fr 25. Mai 2018, 21:29 - Beitrag #8

Zitat von Feuerkopf, 14. Jan 2018:Vier Monate später und wir haben immer noch eine geschäftsführende Bundesregierung.

Ich bin wirklich stolz auf mein Heimatland, dass es auch endlich im modernen Europa angekommen ist und sich in Sachen Regierungsbildungsdauer nicht mehr verschämt hinter Spanien oder Griechenland verstecken muss. Wenn auch die Belgier weiterhin ungeschlagen geblieben sind.


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