Zitat von e-noon:In der Hoffnung, dass ein maximal provokantes Thema die wenigen verbliebenen Matrixler zum Schreiben anregt...
Und dieses Thema ist das provokanteste, was du anzubieten hast? Kein "Twilight ist ein unterschätztes Meisterwerk", kein "Wenn nicht binnen 24h zwanzig Leute antworten, erwürge ich dieses niedliche Kätzchen!", kein "Schokolade gehört verboten!"...?
...äh ja, zum Thema. Sozialsystem klammern wir mal aus, da es sich schon nicht im Betreff befindet, ok?
Eine eingehendere Analyse von Berichterstattungs-Bias wäre durchaus interessant. Einerseits behaupten AfD&Co ja inzwischen sehr präsent den gegenteiligen Bias, dass die Medien alle pro Einwanderer seien, und selbst Straftaten gegen Migranten werden ja laut höchstinformierten Quellen inzwischen frei erfunden, um die Meinung gegen Rechts zu steuern.
Andererseits, selbst wenn es stimmen würde, dass die Redaktionen komplett "linksversifft" sind, wären es immer noch kommerzielle Redaktionen, denen im Zweifel Quote über Agenda geht. Und "Migranten vergewaltigen Deutsche" ist halt offensichtlich ein Quotenbringer. Daher würde ich durchaus dazu neigen, einen Bias zu erwarten, dass derartige Straftaten überberichtet werden.
Belastbare Statistiken oder auch nur qualitative Studien? Gibt es hoffentlich. Darf gerne jemand mit mehr Zeit und soziologischen Rechercheskills finden.
Statistiken zu den Straffällen selbst? Wie Ipsissimus schon andeutet, wird da sehr viel und gerne mit Wechsel zwischen absoluten und bevölkerungsanteilrelativen Fallzahlen, Fallzahlen und Fallzahländerungen, kumulierten oder getrennten Delitkategorien, usw. gemauschelt. Darin kann man sich leicht völlig verlieren, in beide Richtungen.
Daher...
Zitat von e-noon:Wenn es eine Art von Gewaltverbrechen gäbe, die ausschließlich (nicht nur überprozentual, wie es sich auch in der Kriminalitätsstatistik niederschlägt) von Migranten begangen wird
...
für die wissenschaftliche Methode, im Angesicht unübersichtlicher und fragwürdiger Statistiken ersteinmal auf einfachere, per Existenzbeweis abhandelbare Fragen zurückzufallen.
Spontan kann ich tatsächlich keinen konkreten Fall von "Gruppenvergewaltigung durch Urdeutsche" anbieten, bin mir aber zumindest halbwegs sicher, dass einige der immer mal wieder berichteten abscheulichen Fälle zwischen mehreren Jugendlichen keine (oder nicht nur) rezente Migranten unter den Tätern aufwiesen.
Und wenn mir erlaubt sei, in Fragen von "Einheimische gegen Migranten" auch "Uramerikaner" (nein nein, nicht diese komischen Rothäute, die richtigen echten Amerikaner, gute weiße Protestanten!) als kulturell äquivalent mit "Urdeutschen" zu setzen, dann bin ich mir besonders sicher, dass die typischen Fraternity-Vergewaltigercliquen einen eher geringen Anteil an Muslimen haben.
Zitat von e-noon:Wie ist mit dem Phänomen zu verfahren?
Ich werfe mal ein paar Forderungen in den Raum, die im Allgemeinen als "rechts" angesehen werden, die ich mir aber als bekennender Linker durchaus zu eigen zu machen [*] bereit bin - unter gewissen Einschränkungen, jeweils in Klammern:
- Mehr Polizei! (Mit Fokus auf Sicherheit im öffentlichen Raum, Prävention und Aufklärung von Gewaltverbrechen egal welcher Ethnizität der Verdächtigen, organisierte Kriminalität, Wirtschafts- und Umweltdelikte; unter Sicherstellung, dass die Bestands- wie Mehrpolizei besser in Wahrung von Menschenrechten, inbesondere von Verdächtigen und Demonstranten, geschult wird, selbst effektiver juristischer Kontrolle unterliegt, und nicht unverhältnismäßig zu Überwachung, Unterwanderung und Einschüchterung eingesetzt wird.)
- Strengere Grenzkontrollen! (Besseres Herausfischen eigentlich (zumindest im Nachhinein) offensichtlicher Problemfälle ohne Störung des freien Reisens und der sicheren Flucht für die 99% braven Eigen- wie Fremdbürger, mit genausoviel Fokus auf Wirtschaftskriminelle wie auf arme Einwanderer, unter absoluter Wahrung der Menschenrechte und Würde aller Einreisenden und auch Abgelehnten.)
- Härtere Justiz! (In klaren und Wiederholungsfällen mehr Ausschöpfung möglicher Strafmaße, striktere Grenzen für Jugendstrafrecht, Verlängerung/Abschaffung von Verjährungsfristen, bessere Nachkontrolle bei Freigang/Entlassung, ... Unter strikter Wahrung von "im Zweifel für den Angeklagten", besserer Unterstützung von Angeklagten ohne gute Verteidigungsmöglichkeiten, Abbau von Endlosprozessen im Allgemeinen und U-Haft-Auswüchsen im Besonderen, stark verbesserter psychologischer Betreuung und Reintegrationsbemühungen in Haft, ...)
- Wer hier leben will, muss sich auch integrieren wollen! (Wenn hinreichende staatliche und kulturelle Angebote gemacht werden. Und die Alteingesessenen auch bereit sind, dabei selbst mitzuhelfen, und darüberhinaus auch, sich selbst in die erweiterte Gesamtgesellschaft zu integrieren.)
Zitat von Ipsissimus:(und ich mich immer wieder frage, warum für das Beweisverfahren niemand den Einsatz von Lügendetektoren und Wahrheitsseren ins Spiel bringt)
...weil nicht satisfaktionsfähig...?
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PS, Fußnote zu "zu eigen zu machen": Hilfe, Frau Lehrerin, ich fürchte, meine Getrennt-/Zusammenschreibungsfähigkeiten haben mich endgültig verlassen. Wzg würde ich das korrekt schreiben, nach Alter und/oder Neuer Rechtschreibung...?