Streit über Arbeitsverweigerer

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
tweetygirl
Member
Member

 
Beiträge: 119
Registriert: 12.03.2001
So 8. Apr 2001, 13:30 - Beitrag #1

Am Besten finde ich immer noch die Freude über rückläufige Arbeitslosenzahlen zum Sommer hin. Keine Kunst, wenn man bedenkt, daß im Winter viele Bauarbeiter als arbeitslos gemeldet sind, weil keine Arbeit gemacht werden kann und zum Sommer hin wieder eingestellt werden. Ist doch völlig schwammig. Das komische ist auch, daß die Leute die Arbeiten wollen kaum eine Chance bekommen vernünftige Arbeitsplätze zu kriegen. Schon garnicht wenn man teilweise mehr Arbeitlosengeld erhält als Arbeitslohn. Da würde ich auch nicht schuften gehen.


Träum nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum!

Arschfurunkel
Elite Member
Elite Member

 
Beiträge: 1092
Registriert: 09.12.2000
So 8. Apr 2001, 13:32 - Beitrag #2

Bei den knapp 600.000 freien Stellen sind es Arbeitsstellen, die dem Arbeitsamt auch wirklich gemeldet wurden. Man geht davon aus, daß ca. 1,5 Mio Arbeitsstellen frei sind in Deutschland.

Dann sieht die Relation schon wieder anders aus.

8ball
 
So 8. Apr 2001, 13:52 - Beitrag #3

Arschfurunkel : Ach so ist das. Bei den Arbeitslosenzahlen ist es ok wenn man die gemeldeten nimmt, aber bei den offenen Stellen nimmt man einfach mal eben die Dunkelziffer ? Nein, das ist mir zu billig. Dann bitte gleiches Recht für alle:

Arbeitlose (inkl. Dunkelziffer) 6-8 Millionen
offene Stellen (inkl. Dunkelziffer) 1.5 Millionen.

Dann sieht es wieder anders aus.

Egal wie Du es drehst und wendest, Fakt bleibt das von mir bereits ausgeführte Resultat.



Im Auftrag des Herren unterwegs....BluesBrother

Krautwiggerl
Royal Member
Royal Member

 
Beiträge: 1603
Registriert: 12.12.2000
So 8. Apr 2001, 21:00 - Beitrag #4

Was mich an der Sache aufregt, ist, dass sich Union, SPD, FDP und Grüne gegenseitig die Schuld an den hohen Arbeitslosenzahlen geben. Mal abgesehen davon dass die jeweilige Regierungspartei teilweise aufgrund gesamtwirtschaftlicher Veränderungen nur in bedingtem Masse eingreifen konnte, stört mich, dass so viel Energie bei der gegenseitigen Schuldzuweisung verschwendet wird, anstatt sich an einen Tisch zu setzen und zu schauen, wie man mit vereinten Kräften der Arbeitslosigkeit Herr werden kann.
Aber in der heutigen Polit-Landschaft ist das zuviel verlangt.

8ball
 
So 8. Apr 2001, 21:24 - Beitrag #5

Krautwiggerl : Du sagst es. Das Problem ist ja nicht gerade neu. Bereits 1976 ging es drastisch abwärts mit den Arbeitsplätzen. Das einzige was den Politikern einfällt : den Opfern auch noch die Schuld geben. Leider ist die Meinung aber immer noch weit verbreitet, daß wer Arbeit sucht, auch welche findet. Allerdings vertreten häufig genau die Leute diese Ansicht, die noch nie von Arbeitslosigkeit betroffen waren, oder aber noch jung genug waren um sofort wieder Arbeit zu bekommen. Anstatt mit völlig unsinnigen ABM das Geld aus dem Fenster zu werfen, sollte die Politik sich sinnvollere Maßnahmen überlegen. Die ABM ist übrigens ein guter Witz. Sie sorgt für noch mehr Arbeitslosigkeit, denn hier werden z.B. Bauaufträge an städtische ABM Handwerksbetriebe erteilt, die bedingt durch die niedrigeren Löhne jeden Mitbewerber aus dem Feld schlagen. Ergo können einige Mitbewerber ihre Mitarbeiter nicht halten.
Gleiches gilt übrigens für Sozialhilfeempfänger. Sie können vom Amt für Arbeiten eingeteilt werden. So werden alleine in Berlin einige hundert Sozialhilfeempfänger in den Gartenbau gesteckt. Für DM 3,00 die Stunde. Diese Stellen werden auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr angeboten, warum auch, hier spart die Stadt Millionen. Denn ein Gartenbau-Helfer würde ja immerhin DM 12,00 verdienen. Hier werden mit Methode die Verlierer unseres Systems auch noch ausgebeutet, darüber spricht leider niemand.



Im Auftrag des Herren unterwegs....BluesBrother

Arschfurunkel
Elite Member
Elite Member

 
Beiträge: 1092
Registriert: 09.12.2000
So 8. Apr 2001, 21:55 - Beitrag #6

@Blues Brother: Muß man wirklich dann die "realen" Zahlen gegenüberstellen? Ich denke nicht (aus Sicht des Staates).

All die Gruppen, die aus den "offiziellen" Arbeitslosenzahlen herausfallen oder herausgefallen sind, "fallen dem Staat als Arbeitslose nicht zur Last", da sie in anderen Statistiken unterkommen (ABM, Vorruhestand etc.).

Die geschätzte zweieinhalbfach größere Zahl an freien Stellen hat jedoch eine ganz andere Dimension, einmal an Zahlen der freien Stellen und auch an Wertigkeit von Arbeitsämtern.

Wenn Arbeitgeber freie Stellen nicht den Arbeitsämter melden, sagt das auch viel über die Qualität der Ämter aus!

Und gerade die soll ja auch verbessert werden mit den neuen Richtlinien.

Nebenbei, in der Nennung der erweiterten Arbeitslosenzahlen war keine Wertung drin! Dann sollte man auch keine reinbringen.

Nebenbei: Im "Stern" vor zwei Wochen wurde das deutsche System der Arbeitslosenabsicherung verglichen mit dem anderer Länder. Gerecht oder nicht, aber es ist nun einmal ein Fakt: Wo man sozial "weich abgefedert wird", hat man weniger Antrieb, etwas zu ändern, als wenn man wie in etlichen Ländern nur das Existenzminimum erhält an sozialen Geldern.

Wie tweetygirl schon richtig erkannte: Wenn es keinen oder kaum einen Unterschied macht, ob ich arbeiten gehe oder nicht, dann laß ich es doch.

Ich verurteile pauschal keinen Arbeitslosen, aber ich halte es für legitim, wenn auch der Arbeitslose in die Pflicht genommen wird, aktiv an seiner Situation etwas zu ändern.

8ball
 
So 8. Apr 2001, 22:09 - Beitrag #7

Arschfurunkel : Ich sage ja nicht das es nicht der richtige Weg ist um "faule Arbeitslose" zur Arbeit zu zwingen. Mir gefällt nur nicht das immer wieder pauschalisiert wird und dadurch die wirklich arbeitswilligen diskreditiert werden. Hier werden Menschen für etwas verantwortlich gemacht, wofür sie in der Regel nichts können. Nur das ist es, was mich so ärgert.

Übrigens war Dein Beispiel mit den Arbeitslosenzahlen nicht ganz richtig. ABM zahlt der Staat zu 100 %, nicht der Arbeitgeber.

Man sollte sich auch gut überlegen wovon jemand leben soll, dem man die Sozialhilfe streicht. Die Person verliert ihre Wohnung, wird Obdachlos und fast zwingend zum Alkoholiker. Wenn Leute, die selbst um die DM 30.000,00 im Monat verdienen, solche Sprüche klopfen, sollten sie vorher ihr bischen Gehirn einschalten. Nicht umsonst machen Neonazis nun auch jagd auf Obdachlose und Sozialhilfeempfänger, weil diese gewissermaßen vom Staat als nicht gesellschaftsfähig, und somit überflüssig, abgestempelt werden.

Noch mehr Politik der sozialen Kälte verträgt unser Land sicher nicht.



Im Auftrag des Herren unterwegs....BluesBrother

Arschfurunkel
Elite Member
Elite Member

 
Beiträge: 1092
Registriert: 09.12.2000
So 8. Apr 2001, 22:47 - Beitrag #8

ABM zahlt der Staat, vollkommen richtig! Ich habe aber nie etwas anderes behauptet oder gepostet. Anyway.

Das Thema mit den Pauschalverurteilungen hatten wir ja schon. Ich denke, Schröder hat nirgendwo Arbeitslose als pauschal faul hingestellt, ebenso wenig wie ich auch.
Das neue Konzept zur Verringerung der Arbeitslosigkeit wird in vielen anderen Ländern ähnlich und erfolgreich angewendet, es ist insbesondere eine Chance für gering qualifizierte Arbeitslose, bessere Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt zu erzielen.

In sofern paßt der Begriff "soziale Kälte" nicht ganz. Wenn man Schröders Worte als populistische Phrasen auffaßt, könnte man den Eindruck gewinnen. Da aber mehr dahintersteckt, ist es Antrieb und Chance für Arbeitslose.

8ball
 
So 8. Apr 2001, 23:22 - Beitrag #9

Arschfurunkel : Dein Text sagt etwas anderes aus : All die Gruppen, die aus den "offiziellen" Arbeitslosenzahlen herausfallen oder herausgefallen sind, "fallen dem Staat als Arbeitslose nicht zur Last", da sie in anderen Statistiken unterkommen (ABM, Vorruhestand etc.).

Wie Du siehst hast Du sehrwohl die ABM mit einbezogen. Aber egal. Ob Schröder es verallgemeinert ist nicht von Bedeutung. Die Frage bleibt offen wie solche Behauptungen allgemein ankommen. Ein so sensibles Thema sollte erst angegangen werden, wenn ein Konzept vorliegt. Schröder aber hat nicht wirklich neue Vorschläge unterbreiet. Die Kürzung oder Einstellung von Arbeitslosengeld/hilfe oder Sozialhilfe ist schon jetzt möglich. Mich würde vielmehr interessieren wie der Arbeitsvermittler in einer Stadt mit einer Arbeitslosigkeit von 20 - 30 % dem Arbeitslosen einen Job zu vermitteln. Wenn es funktioniert ist das eine feine Sache und ich bin der letzte, der da was gegen hat. Allein, mir fehlt der Glaube. Wir leben im Zeitalter der Rationalisierung, seit 25 Jahren. Neue Jobs gibt es fast nur im mittleren und oberen Bildungslevel. Mittlerweile werden sogar Verkäufer oder Bauhelfer bevorzugt, die Abitur haben. Auch hier muß Arbeit für Leute geschaffen werden die eben nicht gut Vor- oder Ausgebildet sind.





Im Auftrag des Herren unterwegs....BluesBrother

8ball
 
Mo 9. Apr 2001, 00:16 - Beitrag #10

Streit über Arbeitsverweigerer

Mit seiner Forderung nach Sanktionen für Arbeitsverweigerer hat Bundeskanzler Gerhard Schröder auch am Wochenende weiter für Kontroversen gesorgt. Während die Union von der Regierung eine grundlegende Reform des Arbeitsmarktes verlangte, rief die SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) zu einem sensibleren Umgang mit dem Thema Arbeitslosigkeit auf. Unterdessen forderte der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) im "Interesse des Wettbewerbs und der Arbeitslosen" eine Nullrunde bei Löhnen und Gehältern.


Hier wirds interessant : http://www.stern.de/politik/news/topnews_13183.html

Da kennt Herr Schröder offensichtlich nicht einmal die Zahlen.

März 2001

Arbeitslose : 3.999.585

Offene Stellen : 577.822

Quelle : http://arbeitsamt.de/hst/services/statistik/kurzinformation/bundesgebiet/index.html

Ich finde es wirklich traurig wie die Politik (besonders CDU/CSU, SPD und FDP) immer wieder versuchen den Arbeitslosen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Seit nunmehr 2 Jahrzehnten haben wir ein sehr hohes Arbeitslosenniveau und den Damen und Herren fällt nichts besseres ein als immer wieder den "faulen Arbeitslosen" dafür zur Verantwortung zu ziehen. Ich denke das es diesen Typ Arbeitslosen auch gibt, allerdings dürfte er nur einen Bruchteil der Arbeitslosen ausmachen. Wie sollen denn bitte 4 Millionen Menschen Arbeit finden, wenn es nur rund 600.000 freie Arbeitsstellen gibt ?

Rege ich mich unnötig auf ? Wie seht ihr das ?

8ball
 
Mo 9. Apr 2001, 15:38 - Beitrag #11

Arschfurunkel : Wie Du siehst, habe nicht nur ich die Botschaft von Herrn Schröder so aufgefaßt.

CDU-Sozialausschuss kritisiert Wirtschaftspolitik

Der künftige Chef der CDU-Sozialausschüsse (CDA), Hermann-Josef Arentz, sagte dagegen im WDR-5-Morgenecho, Schröder versuche von eigenen Versäumnissen abzulenken. Dass Arbeitsunwillige die Leistungen gekürzt bekommen sollten, sei selbstverständlich. Schröder mache aber er Opfer zu Tätern, wenn er nun den Arbeitslosen den "Schwarzen Peter" dafür zuschiebe, dass ihre Zahl nicht im erwarteten Umfang zurückgehe. Tatsächlich schuld daran sei Schröders eigene "verheerende Wirtschafts- und Sozialpolitik".

Der noch amtierende CDA-Chef Rainer Eppelmann sagte im Deutschlandfunk, Schröder vermittle zu sehr den Eindruck, als meine er alle Beschäftigungslosen. Zugleich räumte der CDU-Politiker ein, der Bundeskanzler habe seinen Vorstoß "nicht zu Unrecht" unternommen.

Mehr dazu : http://www.n24.de/auto/SMS_200001261330000057.shtml?SMS2001040911380007215588000



Im Auftrag des Herren unterwegs....BluesBrother

8ball
 
Do 12. Apr 2001, 11:36 - Beitrag #12

Lafontaine kritisiert Schröder-Äußerung

Man könne nicht sagen, Arbeitslose seien Drückeberger

Der Vorwurf der Faulheit von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gegenüber arbeitsunwilligen Erwerbslosen stößt auch beim früheren SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine auf Kritik. Bei vier Millionen Arbeitslosen könne man nicht sagen, alle seien Drückeberger, mahnte Lafontaine am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Friedman". Deshalb sollte man mit diesen Vokabeln zurückhaltend und vorsichtig sein. Schröder habe "keine glückliche Formulierung" gewählt. Lafontaine fügte hinzu: "Unter Freunden würde ich sagen, da hast Du Quatsch geredet, überleg, was das für Folgen hat."

Hier gehts weiter : http://www.n24.de/auto/SMS_200001261331000252.shtml?SMS2001041211100007224435000



Im Auftrag des Herren unterwegs....BluesBrother

Krautwiggerl
Royal Member
Royal Member

 
Beiträge: 1603
Registriert: 12.12.2000
So 15. Apr 2001, 14:49 - Beitrag #13

Sicher gibt es immer welche, die sich vor der Arbeit drücken (verständlich bei der sozialen Absicherung).
Aber bei 4 Millionen Arbeitslosen die Schuld auf die, die keine Arbeit finden zu schieben, ist mehr als eine Anmassung.
Es gibt genug Leute, die Arbeiten wollen und keine Arbeit finden.
Es ist die Aufgabe der Politik, wirtschaftliche Rahmenbedungungen zu schaffen, die eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt hervorbringen.
Ich habe fast den Verdacht, dass Schröder hier Verantwortung abwälzen will (schliesslich hat er ja den Abbau der Arbeitslosigkeit zur Chefsache erklärt, was ja nicht so gewirkt hat in der Praxis...).

8ball
 
So 15. Apr 2001, 16:36 - Beitrag #14

Krautwiggerl : Das Schröder ablenken will, ist schon klar. Das hat Kohl vorher ja auch mit Erfolg getan. Scharf finde ich die Aufforderung der Wirtschaft die Kinderbeträge vom Arbeitslosengeld zu streichen. Was bitte können die Kinder dafür, wenn ihre Eltern keine Arbeit finden ?
Bei diesem Thema gehe ich regeläßig die Wände hoch. Da wird fleißig auf denen rumgetrampelt, die eh schon am Boden liegen, das ist das Allerletzte.

Arschfurunkel
Elite Member
Elite Member

 
Beiträge: 1092
Registriert: 09.12.2000
So 15. Apr 2001, 18:26 - Beitrag #15

Daß der Kollege der Gewerkschaft fleißig am Motzen ist, verwundert weniger, muß doch auch er von eigenem Versagen ablenken bzw. vom Versagen der Gewerkschaften.

Überlegt doch mal, wieviel Milliarden Überstunden jährlich geschoben werden, aber es werden keine neuen Arbeitsplätze geschaffen.

2000 war das Rekordjahr an Überstunden, 100.000e von Arbeitsplätzen könnten dauerhaft geschaffen werden, wenn die Gewerkschaften konsequent Nein zum Übermaß an Überstunden sagen würden.

Von den Gewerkschaften hat man auch höchst wenig an Ansätzen für Flexibilisierung von Arbeitszeiten etc. gehört. Kein Wunder, daß ihnen die Mitglieder in Scharen davonlaufen...

[ 15 April 2001: Beitrag editiert von: Arschfurunkel ]

8ball
 
So 15. Apr 2001, 19:26 - Beitrag #16

Arschfurunkel : Wußte noch garnicht das die Gewerkschaften in Deutschland für die Schaffung von Arbeitsplätzen zuständig sind.
Fakt bleibt das die Überstunden oftmals im Rahmen der "üblichen" Überstunden anfallen. Also Überstunden, die nicht vom Betriebsrat genehmigt werden müssen.

Die Mitglieder laufen den Grwerkschaften in erster Linie davon, weil sie zu schnell nachgeben, und weil die Beiträge zu hoch sind.

Arschfurunkel
Elite Member
Elite Member

 
Beiträge: 1092
Registriert: 09.12.2000
So 15. Apr 2001, 19:41 - Beitrag #17

Habe ich das irgendwo behauptet, daß Gewerkschaften für die Schaffung von Arbeitsplätzen zuständig sind?

Es ist in erster Linie natürlich Sache der Arbeitgeber, aber auch die Gewerkschaften dürfen nicht angesichts von ca. 4 Mio Arbeitslosen den Kopf in den Sand stecken und so tun als ob sie das Problem nicht interessiert.

8ball
 
So 15. Apr 2001, 20:03 - Beitrag #18

Arschfurunkel : Die Summe Deines Beitrages läßt diese Schlußfolgerung durchaus zu.
Ansonsten geht es eben nicht um die Gewerkschaften, sondern um die Arbeitslosen. Vielleicht hast Du ja ein paar Vorschläge wie man den Arbeitslosen helfen kann. Würde mich auch interessieren was Du so von den Vorschlägen der Arbeitger hälst.

Arschfurunkel
Elite Member
Elite Member

 
Beiträge: 1092
Registriert: 09.12.2000
So 15. Apr 2001, 20:20 - Beitrag #19

Geht es nicht? Nein, natürlich geht es nicht in erster Linie um Gewerkschaften. Du kannst Dir aber aussuchen, was Du lieber möchtest, daß alle zu dem, was Du schreibst, Ja und Amen sagen, oder daß jemand mal andere Denkansätze anbringt.

Es sollte doch wohl jedem klar sein, daß es keine Allheilmittel gegen Arbeitslosigkeit gibt, sondern daß beide Tarifparteien und die Politik gefordert sind, gegen dieses Problem anzukämpfen.

Wenn Nullrunden wirklich in Investition neuer Arbeitsplätze genutzt werden, dann halte ich dieses beispielsweise für einen praktikablen Ansatz. Die Solidarität unter den Arbeitnehmern ist da größer als manch einer denken mag, was sich in der Vergangenheit auch in vielen Betrieben gezeigt hat.

8ball
 
So 15. Apr 2001, 20:30 - Beitrag #20

Arschfurunkel : Die Gewerkschaften können wohl kaum sehr großen Einfluß nehmen. Die von Dir angerissenen Varianten ( ich nehme mal an Du denkst z.B. an VW ) sind in erster Linie arbeitsplatzerhaltende Modelle. Sie nutzen den Arbeitslosen recht wenig.

Nächste

Zurück zu Politik & Geschichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste

cron