Schon wieder ein Fleischskandal

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Krautwiggerl
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Di 23. Jan 2001, 22:30 - Beitrag #1

Schon wieder ein Fleischskandal

Jatzt geht's auch noch bei den Schweinen los. Illegale Antibiotika-Vergabe und so weiter.
Und das alles passiert quasi vor meiner Haustür.
Ich frage mich: Die Wirtschaft schämt sich doch wegen gar nichts, oder? Ich kriege schön langsam eine solchen Hass auf diese Leute...
Und das allerbeste: auch darüber sollen die verantwortlichen Minister schon seit Monaten bescheid wissen und trotzdem haben sie nichts dagegen getan.
Wo soll den das noch alles hinführen?

bombilein
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Di 23. Jan 2001, 22:45 - Beitrag #2

ich meien auch, frau stamm (bayer. gesundheitsministerin) sollte abtreten !


... wir haben immer nur genommen, nie gegeben, es masslos uebertrieben... doch
dann kam der Regen...

bombilein
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Di 23. Jan 2001, 22:47 - Beitrag #3

ich meien auch, frau stamm (bayer. gesundheitsministerin) sollte abtreten !

aber wenn wir schon bei dem thema sind.

was denkt ihr ueber die folgekosten von bse ?
z.b. tiermehlkosten, aufkauf durch die EU ?

sollte wirklich die regierung denen dafuer gelder geben oder nicht ?

ich meine, das ist ein hausgemachtes problem der landwirtschaft, dann sollten die es ausbaden. es wird ja z.b. auch kein daimler chrysler unterstuetzt, weil die momentan probleme haben !

was denkt ihr darueber ?

so long, bombastic


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DexLirium
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Di 23. Jan 2001, 22:52 - Beitrag #4

würd ich so nicht sagen, bombi.
Die Landwirte leiden auch ganz schön, die dürfen die ganzen BSE-Kontrollgebühren etc. bezahlen, der Kilopreis für Rinder sinkt und es werden 100e Tiere notgeschlachtet nur weil hier gerade mal ein Fall bekannt geworden ist.
Das ist auch nicht richtig so. Die Landwirte müssen ja auch von irgendwas leben.


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bombilein
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Di 23. Jan 2001, 23:25 - Beitrag #5

@djlirium,
nun, ich sehe einen landwirt, wie einen selbstaendigen. ich denke das ich sogar legitim, denn ein landwirt wird auch in der steuer, nicht als nichstelbstaendiger gefuehrt, sonder extra als landwirt. und ich denke, diese position kann man naeher an selbstaendige hinzuzaehlen, also du den arbeitnehmer.

und ein selbstaendiger muss auch sein risiko selbst tragen, die haben auch eine existenz, also muesste man auch jeden selbstaendigen unterstuetzen, die in konkurs kommen. das waere die logische konsequenz.

warum sollten wir denn fuer fehler der landwirte aufkommen ?
vielleicht haben die landwirte bei bse selbst gar keine so grosse schuld, wie sie es staendig behaupten. aber z.b. durch den neuen skandal, der im bayern aufflog, da waren die auf jeden fall verstrickt !

so long, bombastic




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Krautwiggerl
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Mi 24. Jan 2001, 00:34 - Beitrag #6

Bei dem Skandal in Bayern sind auf jedenfall die Landwirte mit Schuld daran, und deshalb sollen auch diejenigen die marktwirtschaftlichen Konsequenzen tragen.
Aber was die BSE-Krise anbelangt, liegt die Hauptschuld bei den Futtermittelherstellern, die den Bauern falsch ausgezeichnetes Kraftfutter verkauft haben.
Aber wer zieht die schon zur Rechenschaft...?

cepe
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Mi 24. Jan 2001, 00:48 - Beitrag #7

Original erstellt von Krautwiggerl:
....Aber was die BSE-Krise anbelangt, liegt die Hauptschuld bei den Futtermittelherstellern, die den Bauern falsch ausgezeichnetes Kraftfutter verkauft haben.
Aber wer zieht die schon zur Rechenschaft...?


Mhhh, kann mir nicht vorstellen, dass die Bauern so blöd sind und das nicht zumindest geahnt haben. Bild


[align=center]<FONT size="1">Man lebt nur einmal, also macht das beste daraus.</FONT s>[/align]

Krautwiggerl
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Mi 24. Jan 2001, 01:07 - Beitrag #8

Naja, wir haben ja auch nicht immer ganz genau gewusst, was in der Wurst drin ist, sie aber trotzdem weiter gekauft?
Irgendwie haben wir doch alle drauf vertraut, dass der Verbraucherschutz eine Menge bringt, oder?

Arschfurunkel
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Mi 24. Jan 2001, 01:41 - Beitrag #9

@bombilein: Wenn Du Landwirte wie Kaufleute (=Selbständige) behandeln willst, dann mußt Du aber auf der anderen Seite auch in Kauf nehmen, daß Du Deine Milch nicht mehr für 95 Pfg. im Supermarkt kaufen kannst.

Der Anteil der Landwirte ist immer geringer geworden, da in den letzten Jahrzehnten immer mehr Höfe schließen mußten, weil sie unrentabel wurden.

@Krautwiggerl: Preise von Lebensmitteln werden von der EU künstlich niedrig gehalten, Landwirte bekommen Geld für Überproduktionen, es ist stellenweise ein Irrsinn, der bertieben wird. Es kann keine "marktwirtschaftlichen Konsequenzen" geben, weil es keine Marktwirtschaft auf dem Agrarsektor gibt. Nicht der Markt bestimmt die Lebensmittelpreise (zumindest die des Agrarsektors), sondern größtenteils die EU durch Subventionen.

Ich sehe es ähnlich wie ihr und bin auch fest davon überzeugt, daß durch einen sauberen Agrarmarkt ohne Subventionen derartige Auswüchse, wie wir sie zur Zeit mit dem Fleisch mitbekommen, in der Stärke nicht mehr auftreten würden. Aber das hätte zur Folge, daß Agrarprodukte teurer werden würden.

Krautwiggerl
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Mi 24. Jan 2001, 01:47 - Beitrag #10

Ich zahle gern ein paar Mark mehr für das Kilo Fleisch, wenn solche Auswüchse wie jetzt ausbleiben.
Ich denke schon dass so ein Skandal durchaus die Existenz eines Bauern bedrohen kann, trotz Subventionen. Aber bei der Sache mit der Schweinehaltung haben sie aber auch fast nichts anderes verdient, denn das ist schon fast kriminell!

Arschfurunkel
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Mi 24. Jan 2001, 01:50 - Beitrag #11

Hey, das geht ja fix!!!

Ich sehe es genauso. Nicht die schnelle Mark sollte zukünftig zählen, sondern die Qualität und der sorgsame Umgang mit der Gesundheit der Tiere und auch des Menschen.

Krautwiggerl
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Mi 24. Jan 2001, 12:31 - Beitrag #12

Frau Stamm ist jetzt auch zurückgetreten.
Sie hat ja angeblich sich nichts vorzuwerfen, will aber weiterhin erhobenen Hauptes durch die Strassen gehen...
Das glaub ich weniger.
Wenn man mal zusammenfasst, wieviele Skandale wir zur Zeit in der Politik haben, dann wundert mich es nicht dass keiner mehr Wählen geht!

Arschfurunkel
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Do 25. Jan 2001, 01:52 - Beitrag #13

Tja, Krautwiggerl,

grundsätzlich ist die Argumentation leider nicht von der Hand zu weisen.

Es ist endlich (!) an der Zeit, daß Politiker mitbekommen, daß sie Vertreter des Volkes sind! Politiker sind für die Wähler da, nicht umgekehrt!!!

RaRa
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Do 25. Jan 2001, 02:55 - Beitrag #14

Das ist genau das was ich mal gesagt habe . Jetzt sind die Schweine dran. s ist auch mal gesagt worden das sowas bei Hühnern nicht auszuschliessen ist !!
JA BITTE , WO SOLL DAS HINFÜHREN?


Grüße - Euer RaRa
ULTRAS PIRMASENS
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Do 25. Jan 2001, 19:53 - Beitrag #15

Also wenn ich das noch richtig in errinnerung habe,dann war das mit den Schweinen schon einmal vor 2 Jahren.Da sind auch ein paar Fälle von Antibiotika aufgetreten,und ich weiß nicht warum das einfach so im Sande verlaufen ist.das Thema war ganz schnell wieder verschwunden,aber dieses mal wird es ein richtig großer hammer,der auch zuhaut....
Mein Vater hat jetzt zu mir gesagt:
Die menschen sind schon "Schweine"die so mit den Tieren umgehen.
Und ich meine da hat er gar nicht so unrecht ich kann solch eine Argumentation gut verstehen.....


je früher desto besser:

Radi
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Do 25. Jan 2001, 20:47 - Beitrag #16

Vorangestellt, ich bin kein Bauer.
Sind wir Verbraucher nicht selber Schuld???
Jeder greift nach dem billigsten, egal wo es erzeugt wurde Hauptsache billig.
Die Handelsketten versuchen natürlich dem gerecht zu werden und bieten immer billiger an. Die Erzeuger (Hersteller) müssen immer billiger produzieren.
Das führt dazu, dass immer mehr minderwertige Ware auf den Markt kommt.
Es betrifft nicht nur Fleisch, sondern geht durch alle Lebensbereiche.
Der Verbraucher hällt das Zepter in der Hand, solange der nicht auf Qualität achtet,
und nur nach dem Preis schaut, wird dieser Teufelskreis nie durchbrochen.
Guten Appetit Radi

Arschfurunkel
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Fr 26. Jan 2001, 01:19 - Beitrag #17

Exakt, Radi!

Das habe ich weiter oben ja auch schon geschrieben.

teut
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So 4. Feb 2001, 17:59 - Beitrag #18

Hat jemand von den hier Schreibenden einmal durchgerechnet wieviel der durchschnittliche Bürger von seinem Einkommen für Ernährung ausgibt es sind 12-15% der Rest wird für ander Dinge verbraucht.(Fernreisen Autos Wohnung Gesundheit Vergnügen)Das Verhältnis muß sich ändern und zwar zu wessen Lasten?Der Weltmarkt ist das Problem so billig wie die bedenkenlosen Produzenten über den großen Teich als Anbieter produzieren gehts bei uns nicht aber Europa sind im GATT die Möglichkeiten genommen.Es geht aber nach meiner Meinung nur mit einer Renationalisierung der Agrarwirtschaft.Der Weg der letzten Jahre zeigt etwas anderes als Mahlzeit

Krautwiggerl
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So 4. Feb 2001, 19:18 - Beitrag #19

Das ganze Problem hat den Ursprung, dass wir uns völlig falsch ernähren.
Würden wir weinger Fleisch essen, wäre eine industrielle Fleischherstellung überflüssig.

Arschfurunkel
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So 4. Feb 2001, 20:09 - Beitrag #20

@Krautwiggerl: Der Mensch ist ein "Allesfresser". Dazu gehört auch Fleisch. Sicherlich nicht in dem Maße, in dem die meisten es konsumieren, aber auch Fleisch gehört zum "Essensrepertoire" des Menschen.

@teut: Teilweise Zustimmung. Ich denke aber eher, zuerst muß die Eu aufhören, einen Schwachsinn wie Überproduktion von Fleisch und Getreide, Milch usw. zu subventionieren. Wir brauche auch im Agrarsektor einen "Markt".
Folge, wie schon oben gepostet, die Milch kostet nicht mehr 95 Pfg, sondern vielleicht 1,25 DM, das Brot nicht mehr DM 2,95, sondern vielleicht DM 3,50, ein Kilo Hack nicht mehr DM 10,00, sondern vielleicht DM 12,50. Lebensmittelpreise sind nirgendwo in Europa so günstig (igs.) wie in Deutschland. Wenn höhrer Marktpreise bedeuten, daß ich zukünftig antibiotoka-unbehandeltes Fleisch essen darf, bin ich gerne bereit, mehr Geld auszugeben.

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