Datenschutz

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Sukkuru
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Fr 23. Okt 2020, 11:36 - Beitrag #1

Datenschutz

Hi Leute,

denkt ihr dass durch Sachen wie die Corona-Warn App und nicht ausgereifte Internet-Dienste die Datenschutzsicherheit gelitten hat? Wie sehr achtet ihr auf eure persönlichen Daten, oder ist euch das herzlich egal in den meisten Bereichen? Wo seht ihr die Grenze?

Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 23. Okt 2020, 13:30 - Beitrag #2

m.E. war die Sicherheit persönlicher Daten im Internet seit je nur schöner Schein, der selbstverständlich sorgsam gepflegt wurde. Wer persönliche Daten im Internet oder andere Teleübertragungsdienste transportieren lässt, und sei es mit "Hochsicherheitsverschlüsselung", ist bei Bedarf jederzeit transparent und nackt, und den Rattenfängern auf den Leim gegangen (wer keine persönlichen Daten transportieren lässt, hängt immer noch in den Schlingen von Big Data). Dabei bedarf es in den allermeisten Fällen noch nicht einmal besonders versierter Codeknacker. Von daher halte ich dieses ganze Getue um Datenschutz für einen Teil der Ablenkungsstrategien von Firmen, Geheimdiensten, einschlägigen Ministerien und Polizei, genannt in der Reihenfolge abfallender Gefährlichkeit.

Die Corona-App ist nur das letzte Mitglied einer illustren Reihe von Versuchen zur Online-Bewegungsüberwachung aller. Videokameras überall entgehen noch zu viele Bewegungen. Die Internetdienste sind sogar sehr ausgereift, nur, wie zu erwarten war, nicht zugunsten des Datenschutzes, sondern zugunsten des verdeckten Abgreifens von Daten und der verdeckten Überwachung.

Das ist eigentlich alles ziemlich offensichtlich, nicht erst seit Snowdens Enthüllungen; aber eine desinteressierte Gesellschaft, die nichts lieber mag, als sich in Sicherheit zu wiegen, wird das nie verstehen oder über die unmittelbare "Sensation" hinaus nachdrücklich aufgreifen. Von daher ist es noch nicht mal mehr notwendig, das ernsthaft zu verheimlichen. Tipp: Wenn du mal ein Passwort vergessen hast, frag' einfach deinen zuständigen NSA-Offizier^^ einfach eine E-Mail mit der Frage an irgendwen schicken^^ das ist natürlich nur ein Scherz :-)

Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 23. Okt 2020, 13:37 - Beitrag #3

ach übrigens, Sukkuru: Für solche Themen gibt es besser geeignete Unterforen der Matrix, z.B. "Politik und Gesellschaft", "Internet" oder "Software"

Dirki
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Mi 28. Okt 2020, 16:00 - Beitrag #4

Zitat von Ipsissimus:ach übrigens, Sukkuru: Für solche Themen gibt es besser geeignete Unterforen der Matrix, z.B. "Politik und Gesellschaft", "Internet" oder "Software"


Gute Idee, habs mal verschoben :)

Traitor
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Fr 1. Jan 2021, 13:06 - Beitrag #5

Zitat von Ipsissimus:Teleübertragungsdienste
Schönes Wort!

Zitat von Ipsissimus:und sei es mit "Hochsicherheitsverschlüsselung", ist bei Bedarf jederzeit transparent und nackt
Es hängt ganz davon ab, wieviel Schutz vor wem man erwartet, und ob die Alternative "klassischer Postversand" oder "gar keine Übertragung" wäre. ("Klassisches Telephon" habe ich als Alternative direkt mal gestrichen, da mittlerweile ja auch großenteils Internet-basiert.) Wenn eine digitale Übertragung so stark gesichert und verschlüsselt ist, dass sie vielleicht prinzipiell vom mächtigsten Geheimdienst der Welt unter Aufwendung einer gesamten Abteilung knackbar ist, aber die gleiche Information auf Papier von einem einzigen Hilfsarbeiter aus dem Postverkehr gezogen werden könnte, dann ist der Digitalversand die sicherere Alternative. Oder umgedreht, wenn man konkret befürchtet, einen Gegner zu haben, der zu beiden Maßnahmen bereit und fähig wäre, dann weiß man eben, dass man ein individuell so wertvolles Überwachungsziel ist, dass man sich mit nichts sicher fühlen kann. Wenn man andererseits kein konkretes individuelles Überwachtseinsszenario hat, aber ein zufälliger Datenverlust an opportunistische Datensammler ein großes Problem wäre (Bankgeschäfte, krumme Dinge, peinlicher Fetisch, legitime aber eben hochprivate Privatspäre), dann ist moderne Verschlüsselung als grundsolide anzusehen, aber zufällige Software-Sicherheitslücken sind tatsächlich ein sehr viel größeres Risiko als fast alles, was es in der analogen Welt so gab. Außer vielleicht starken Windstößen und der eigenen Schusseligkeit. ;)

Zitat von Ipsissimus:Von daher halte ich dieses ganze Getue um Datenschutz für einen Teil der Ablenkungsstrategien von Firmen, Geheimdiensten, einschlägigen Ministerien und Polizei, genannt in der Reihenfolge abfallender Gefährlichkeit.
Das halte ich wiederum für eine gefährliche Delegitimierung der Datenschutzstellen und -aktivisten. Ich weiß, du magst "es könnte schlimmer sein"-Argumente nicht, aber: es könnte so, so viel schlimmer sein, wenn nicht wenigstens gewisse Mindeststandards eingefordert würden.

Zitat von Ipsissimus:Die Corona-App ist nur das letzte Mitglied einer illustren Reihe von Versuchen zur Online-Bewegungsüberwachung aller.
Monate nach quelloffener Veröffentlichung sind keine essentiellen Lücken gefunden worden. Und ohne eine komplette versteckte Alternativfunktionalität könnte sie auch nichts wesentliches zur Bewegungsüberwachung beitragen, was die reguläre und leider weitgehend akzeptierte Netzzellenverfolgung nicht schon könnte.


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