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Autobahn Kilometergebühr

Verfasst:
Mi 15. Aug 2001, 12:22
von Gilmor
Langsam aber sicher nimmt die Kilometergebühr auf Deutschen-Autobahnen Gestalt an.
N 24
Damit soll nicht nur Geld in die Staatskasse kommen (unter anderem soll mit diesem Geld die Autobahnen saniert werden), sondern auch unnötige Transporte (z. B. Leerfahrten) vermieden werden um so die Autobahnen zu entlasten.
Ein ansich lobliches Vorhaben der Regierung, aber ob gerade die Entlastung der Autobahnen so durchgesetzt werden kann? Ich bezweifel, dass Unternehmen so auf Schiff- und Zugtransport ausweichen werden.
Wie steht Ihr zu diesem Vorhaben? Arbeitsplatztechnisch ist es ja auch nicht ganz einfach. Denn je höher die Kosten für den Transport, desto mehr müssen Speditionen und Unternehmen an anderen Kosten sparen. Und wo kann man immer am besten sparen.........

Verfasst:
Mi 15. Aug 2001, 16:29
von Arschfurunkel
Ich finde die Maut absolut in Ordnung.
Es ist ein Fakt, daß der Schwerlastverkehr aus dem Ausland gerne Strecken durch Deutschland nimmt, um Maut in anderen Ländern zu sparen.
Wenn auch die Bahn sich endlich mal auf zukünftige Trends einstellt (der da lauteb kann: Wir wollen eine Alternative zum LKW-Verkehr darstellen), dann bringt die Maut nicht nur Kohle, sondern hat auch noch den sinnvollen Nebeneffekt, daß die Straßen weniger LKWs beherbergen müssen.

Verfasst:
Mi 15. Aug 2001, 18:29
von Held der Nation
Ja sicher ist es keine schlechte Lösung, aber auch keine gute ! Denn diese höheren Transportkosten werden dann auf den Preis dazuaddiert. Am Ende bezahlen wir, der Verbraucher, mal wieder mehr. Es kotzt mich an. Außerdem werden die meisten "cleveren" LKW fahrer auf die schönen Landstraßen ausweichen. Durch die kosten könnten auch wieder Arbeitsplätze verloren gehen, weil die Speditionen ja dann mehr sparen müssen und deswegen Arbeiter entlassen werden.

Und es wird der Umwelt auch nicht zugute kommen, denn die meisten werden nicht auf die umweltfreundliche Bahn umsteigen. Denn sie ist ja noch teurer.

Verfasst:
Mi 15. Aug 2001, 19:08
von Arschfurunkel
Wo aber ist die Alternative?
Es zeigt sich immer wieder: Ohne Druck passiert nichts! Es war schon jahrelang im Gespräch, daß eine Maut eingeführt werden soll, aber kein Spediteur hat sich drum gekümmert, Fracht mal per Bahn zu verschicken, die Bahn ihrerseits beschränkt sich im Frachtverkehr darauf, diesen nur noch in großen Zentren abzufertigen mit der Konsequenz, daß der Schwerlastverkehr immer weiter zunimmt, die Autobahnen hoffnungslos überlastet sind stellenweise und man mit dem Ausbessern kaum mehr nachkommt!
Wenn sich freiwillig nichts tut, muß der Staat eben eingreifen. Überall in Europa geschieht das schon, zum Teil seit Jahrzehnten, daß eine Maut gefordert wird, es sind die wenigsten Firmen an Frachtkosten gescheitert!

Verfasst:
Mi 15. Aug 2001, 19:43
von Held der Nation
Ja, das stimmt. Ich wollte damit nur sagen, dass am Ende sowieso wir das bezahlen. (wie heisst es eigendlich ? das Maut und den Maut oder die Maut oder der Maut ?) Ich Glaube: die Maut, kann mich aber täuschen.

:s8:

Verfasst:
Mi 15. Aug 2001, 23:08
von ZakMcKraken
Ich hab das in einem anderen Post schon mal gesagt: An diesem Dilemma sind die Spediteure selber schuld. Anstatt Fracht mit der Bahn oder Per Schiff zu transportieren, wird jede Kaffeebohne mittlerweile in Containern per LKW über die Strasse gekarrt.
Eins steht fest: So wie es zur Zeit auf den Strassen zugeht, kann es definitiv nicht weitergehen. Und dazu ist die Mautgebühr ein guter Beitrag. Die Spediteure, die Politk (die der Bahn Dampf machen muss) und die Bahn müssen hier umdenken.
Heute ist mir das wieder aufgefallen: Es kann doch nicht sein das ich in Lauenburg durch die Gegend fahre und plötlich hinter einem Wiener LKW herfahre. Was tut der Hier?. Wieso wird die Fracht nicht per Bahn von Wien-Lauenburg gebracht und dann dezentral per LKW verteilt? Nein, da fährt der Typ 1200 Kilometer nach Lauenburg um den Krempel selber zu bringen. So kanns doch nicht weitergehen?!?!
Und da Firmenchef''s grundsätzlich nur an die Kohle denken, kann man ihnen auch nur so begegnen.
Salve Zak

Verfasst:
Do 16. Aug 2001, 06:50
von Gilmor
Held hat es schon auf den Punkt gebracht. Wir zahlen nachher wieder drauf. Genauso, wie es langfristig mit der Ökosteuer ist. Die Spediteure haben höhere Kosten, die schlagen sie in ihren Preisen nieder. Die Händler müssen also für Transportkosten mehr berappen. Ok, wird auf die Verkaufspreise umgerechnet. Und wer zahlt diese Preise? Wir! Letztendlich kommt es immer wieder auf den Verbraucher zurück. Der Spediteur "streckt" das Geld eigentlich nur vor.
Aber wenn es wirklich dazu beitragen kann, dass Autobahnen entlastet werden, mehr Transporte auf Schienen und Schiffe ausweichen (und damit auch etwas für die Umwelt getan wird), dann lohnt sich die Sache schon.

Verfasst:
Do 16. Aug 2001, 08:27
von Gilmor
Jetzt melden sich Wirtschaft und Opposition. Lest in
die Welt unter "Heftiger Streit über LKW-Maut"!

Verfasst:
Do 16. Aug 2001, 13:40
von Arschfurunkel
LoL, unsere hoch geschätze Opposition.
Irre ich mich oder wollte die Opposition, als sie denn noch in der Regierung war, ebenfalls eine Maut einführen????
Aber nun müssen sie ja opponieren, denn sie sind ja in der Opposition

.
Sicher, Gilmor und auch Held, im Endeffekt zahlt der Verbraucher. Aber ich glaube nicht, daß dadurch der Becher Joghurt, die Kiste Cola oder was auch immer, wesentlich teurer wird. Die positiven Folgen und Begleiterscheinungen wiegen da schon höher für mich.

Verfasst:
Do 16. Aug 2001, 13:47
von Gilmor
Ich bin noch nicht davon überzeugt, ob es wirklich so weitgehende positive Folgen haben wird. Die Zahl der LKWs wird vermutlich zurückgehen, aber ob diese Zahl so gravierend groß sein wird.... ich bin skeptisch. Ich hoffe es natürlich. Theoretisch hätte es viele gute Folgen. Weniger LKWs auf den Autobahnen, weniger Umweltverschmutzung, weniger Reperaturbedarf an Autobahnen, kürzere Staus, weniger gestresste und genervte Autofahrer.
Aber bisher ist es für mich nur graue Theorie. Erst ab 2003 werden wir sehen (wenn die Maut kommt), ob es wirklich zu Änderungen im Denken der Verantwortlichen kommt.
Hoffen wir das Beste, seien wir aber nicht zu optimistisch.

Verfasst:
Do 16. Aug 2001, 18:33
von PsySt
mensch ich bin zu langsam... überall sagt ihr schon das wichtigste!!
also ich bin auch dafür ein bischen mehr zu berappen für die güter wenn diese maut dazu führt das nicht alle belgischen, britischen, holändischen ..... lkws durch unser land fahren, irgendwann bekommen wir dann einen verkehrsinfarkt und das wär auch nicht so super!
jetzt müßte nur noch die bahn und der schiffsverkehr modernisiert bzw zum einlenken bewogen werden dann denke ich wär schon einiges positives erreicht!
was die opposition angeht sag ich nix mehr das machen die schon genug!

Verfasst:
Do 16. Aug 2001, 19:58
von Held der Nation
Ich würde sagen, sie sollten mit den Geld, was sie durch die Maut einnehmen, wenn es nicht schon in den Entschuldungsplan eingebunden ist, die Bahn unterstützen. Damit 1. die Preise für den Gütertransport fallen und somit mehr über die Bahn transfert wird und 2. die Momentanen Arbeitsplätze gesichert werden(bei der Bahn)

Verfasst:
Do 16. Aug 2001, 23:10
von Arschfurunkel
Die Idee an sich wäre gar nicht so verkehrt, Held der Nation, hat aber einen gewaltigen Haken: Die Bahn ist längst keine Bundesbehörde mehr, sondern eine AG, ein privatwirtschaftliches Unternehmen.
Direkte preisliche Subventionen sind da unmöglich. Die bahn muß schon von alleine Möglichkeiten präsentieren, den Güterverkehr per Zug attraktiver zu machen.
Ich finde es übrigens gut, daß ein Großteil der eingenommenen Gelder für Anti-Stau-Maßnahmen, also quasi zweckgebunden, verwendet werden sollen.

Verfasst:
Fr 17. Aug 2001, 07:25
von Gilmor
Die Bahn sollte von dem Geld nichts sehen. Die bekommt schon aus dem Verkauf der UMTS-Lizenzen genug Geld und jährlich eh einen nicht gerade geringen Betrag vom Bund überwiesen. Die sollen erst mal ein vernünftiges Konzept auf den Tisch legen, bevor die von mir auch nur einen weitere Cent kriegen würden.
Das Geld sollte eher für Autobahnsanierungen und Erweiterungen verwendet werden. Denn wenn man sich die Zustand einiger Autobahnen anguckt, dann braucht man manchmal schon einen Jeep, weil ein normaler PKW das nicht packt. Und wenn dann eine Hauptverbindungslinie zu einer Großstadt nur Zweispurig ist und regelmäßig der Kollaps droht, dann finde ich das Geld da wesentlich besser investiert.
Wenn die Bahn aber ein vernünftiges Konzept vorlegen kann und dann sagt:"Sorry Bund, uns fehlt zur Realisierung XY €!" dann kann man darüber reden, aber solange die nichts machen, sollten sie auch kein Geld sehen.

Verfasst:
Fr 17. Aug 2001, 13:39
von Held der Nation
Ja, da hast du recht. ABER wenn man jetzt weiter die Autobahnen ausbaut, holt man automatisch wieder mehr Verkehr auf die Straßen. Denn um so besser und breiter die Autobahn ist, um so mehr Autos und LKW´s fahren auf der Autobahn. Das ist Bewiesen, nur schwer zu erklären. Das habe ich mal in einer Studie eine ARD Magazines gesehen, war sehr interessant. Also könnte man das Geld auch in die Forschung stecken. Oder in den Ausbau der Infrastrucktur, die in manchen Teilen Deutschlands immernoch sehr schlecht ist.

Verfasst:
Sa 18. Aug 2001, 12:05
von ZakMcKraken
Von mir aus kann man das Geld dafür nehmen um die Bahn zu subventionieren.
Vom Thema ab: Die Bahn fuhr übrigens bis 1914 dicke Gewinne ein und die Aktionäre der Bahn waren die Reichsten Leute in Deutschland. Erst als die Politischen = Kriegswichtigen Eigenschaften (Truppentransporte usw). vom Staat erkannt wurde, wurde die Bahn verstaatlicht und fuhr seit dem auf Verschleiß und nicht mehr auf Gewinn. Deswegen ist es auch Aufgabe des Staates die Bahn wieder flott zu machen!.
Also könnte man mit dem durch LKW Maut eingenommenen Geld das Angebot der Bahn ausbauen und für Spediteuere interessant machen. Weiter müssten Gütertransporte endlich den Personentransporten gleichgesetzt werden. Sozuagen ein ICE für den Gütertransport müsste erfunden werden.
Salve Zak

Verfasst:
Sa 18. Aug 2001, 20:42
von PsySt
Zak das problem ist nur, das ein nichtstaatliches unternehmen nicht in dieser weise subventioniert werden DARF!! die EU würde sofort uns auf die finger klopfen. Die Bahn bekommt ausserdem meiner meinung nach schon genug geld das einfach ungenutzt versandet! meiner meinung nach soll das schinennetzt der bahn endlich weggenommen werden, und der telekom das telefionnetz, damit wir mal einen wirklichen konkurrenzkampf bekommen !!!

Verfasst:
Sa 18. Aug 2001, 21:10
von Held der Nation
Hi, ich habe heute in den Nachrichten leider hören müssen, dass sich die Preise, durch die Maut, um etwa 4% erhöhen werden. Ich sags ja, wir zahlen natürlich drauf.


Verfasst:
So 19. Aug 2001, 00:29
von Arschfurunkel
Was sind 4% bei einem Liter Milch oder einem Brot?
Ich halte diese Meldung bzw. die Drohung der betroffenen Lobbyisten für das typische Geschrei, wenn sich etwas ändern soll. Da die Maut erst 2003 eintreten soll, wird also noch viel Wasser die Elbe hinunter fließen.
Und wenn diese Erhöhung dazu führen sollte, daß Verbraucher sich überlegen, daß die Sahne oder der Joghurt nicht unbedingt aus Bayern kommen muß, wenn man in Schleswig-Holstein lebt, dann ist ökologisch schon einiges gewonnen. Wenn Mißstände wie haufenweise Leerfahrten von LKWs auf Autobahnen wenigstens einigermaßen unterbunden werden, dann zahle ich gerne einen Groschen mehr fürs Brot!
Wer mag, kann sich bei
http://www.n24.de/auto/SMS_200001261331000346.shtml?SMS2001081809570007566889000 den gesamten Bericht ansehen. Er ist nur unwesentlich länger als dieser Link

:s2:

Verfasst:
So 19. Aug 2001, 10:55
von Held der Nation
Klar, aber ich glaube nicht, dass dadurch Leerfahrten vermieden werden. Die fahren dann eben einfach Landstraße.
