Hallo Arschfurunkel (ich muss immer wieder grinsen, wenn ich diesen Nick schreiben, ich weiß nicht warum)
Original geschrieben von Arschfurunkel
Unser Sozialhilfesystem ist total überholt, denn es war ursprünglich als Hilfe zum (Über)Leben für in Not geratene Bürger gedacht und ist heutzutage bequeme Geldeinnahmemöglichkeit geworden.
Genau. Und das ist das Problem. Ich habe während meiner Ausbildung zum Verwaltungsfachangstellten bei einer Kommunalverwaltung sechs Monate im Sozialamt gearbeitet (waren sechs interessante Monate, kann ich nur jedem empfehlen, wenn er bei einer Stadtverwaltung ist). Und was ich da erlebt habe, ist mehr als derbe. Das ist ein Problem der Einstellung in unserem Land. Ehre wird bei den meisten klein geschrieben und gut ist nur der, der den Staat am besten über den Tisch ziehen kann. Gear...t ist der, der sich an Gesetze hält und ein Verständnis von Moral hat.
Wir haben ja schon oft hier über das Thema Sozialhilfe diskutiert, zum Teil auch sehr kontrovers.
Sorry, wusste ich nicht, sonst hätte ich dazu einen Link gesetzt, damit man sich über die alten Meinung informieren kann.
Meine Meinung ist klar und hat sich nicht geändert: Sozialhilfe ist im ursprünglichen Sinne nützlich und unabdingbar. Aber da, wo der Staat zum Teil viel Geld ausgibt, hat er auch das Recht nachzuprüfen, ob die Sozialhilfe nicht unrechtmäßig oder widerrechtlich gewährt wird.

Dem ist nichts hinzuzufügen.
@Gilmor: Das mit der Gegenleistung sehe ich nicht so kraß. Wir sind schließlich ein Sozialstaat, Wohngelder, Beihilfen oder andere Sozialleistungen stehen unabhängig zu einer Gegenleistung. Wo wir aber übereinstimmen, ist die Tatsache, daß arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger zur Arbeit bewegt werden können und sollen.
Es hört sich schon krass an, aber seien wir doch mal ehrlich. Warum sollte ein gesunder und arbeitsfähiger Hilfeempfänger denn nicht für das Geld, was er vom Staat bekommt, eine Arbeit leisten, die zum Wohle der Gesellschaft ist? Ich sehe da kein Problem drin. Und jeder Sozialhilfeempfänger, der etwas Ehre im Leib hat, der sagt sich dann auch: Ok, dann kriege ich wenigstens das Geld nicht fürs Faulenzen, sondern weil ich gearbeitet habe!" Und die, die diese ARbeit ausschlagen, stellen sich mehr oder weniger als Abzocker dar. Und auf diese Leute darf der Staat keine Rücksicht nehmen. Ich würde diese Leute mit Warenbezugsgutscheinen abfertigen. Punkt. Ende. Wenn die dann zwei, drei Mal beim Supermarkt mit diesen SCheinen waren, dann gehen die sehr schnell arbeiten, bzw. zeigen sehr schnell den Willen.
Es ist durchaus ein Phänomen, daß in Bundesländern, in denen das praktiziert wird, die Zahl der Sozialhilfeempfänger sinkt. In Hamburg, wo das Sozialamt aktiv bei der Stellensuche behilflich ist, sank die Zahl der Sozialhilfeempfänger in drei Jahren um 20.000, die Stadt sparte DM 1,5 Mrd. Oder andersrum: Will mir jemand ernsthaft erzählen, daß in Bremen wirklich fast jeder Zehnte (9,9% der Einwohner) sozialhilfe bedürftig ist???
:s48:
Tja, was soll man dazu noch sage? Es gibt einem zu denken. Natürlich schwanken die Zahlen der Hilfebedürftigen von Stadt zu Stadt, aber fast 10 % sind schon derbe.