Weizsäcker rügt Parteien und fordert unabhängige Kandidaten

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Gilmor
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Mi 29. Aug 2001, 07:39 - Beitrag #1

Weizsäcker rügt Parteien und fordert unabhängige Kandidaten

Wie Die Welt heute auf ihrer Internetseite berichtet, meldet sich unser Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker zu Wort.
Sehr interessant, wie ich ganz ehrlich zugeben muss. Lest Euch mal den Artikel durch und sagt mir Eure Meinung zu diesem erneuten Vorstoß Weizsäckers.

Arschfurunkel
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Mi 29. Aug 2001, 13:57 - Beitrag #2

Ein wirklich kluger Kopf!!! Mehr Politiker von seinem Schlag, mehr Schmidts, Brandts, dafür ein paar weniger Kochs oder Steffels, dann müßten wir uns über immer mehr Politikverdrossenheit keine Sorgen mehr machen!!!!

Gilmor
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Mi 29. Aug 2001, 14:00 - Beitrag #3

Ein ähnlicher Gedanke ging mir auch durch den Kopf. Einer der Wenigen, die sich in die Lage der Wähler versetzen kann. Warum gibt es denn nicht mehr wie ihn? Warum gibt es nur so Wichtigtuer, die sich nur um das Geld auf ihrem Konto kümmern?

Traitor
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Mi 29. Aug 2001, 16:30 - Beitrag #4

Das mit den mehreren Stimmen halte ich für absurd. So kommt doch das Gleichgewicht völlig durcheinander, wenn die Regierung nachher nur von 20% gewählt wurde, während der rest seine 5 Stimmen verteilt hat. Wäre rechnerisch nicht sehr demokratisch.

Aber das mit der Machtverliebtheit stimmt. Deshalb bin ich ja auch für mehr Mitbestimmung, damit die 4-Jahres-Wahlen nicht mehr das einzig Wichtige für die Polis sind.

Gilmor
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Mi 29. Aug 2001, 16:45 - Beitrag #5

@Traitor: da sehe ich kein Problem drin. Durch die Verhältniswahl (die Zweitstimme auf den Wahlzettel, wenn ich nicht irre) wird weiterhin entschieden, wieviel Prozent der Sitze an eine Partei entfällt. Die Frage ist nur, wieviele Überhangsmandate es dann gibt. Zudem finde ich die Idee deshalb schon gut, weil dann kleine Parteien (regionale Parteien) die Chance haben, mit diesen Überhangsmandaten in den Bundestag zu kommen, weil sie sonst nie die 5% Hürde packen könnten.

Traitor
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Mi 29. Aug 2001, 16:48 - Beitrag #6

Ach so, dass hatte ich falsch verstanden. Allerdings ist das mit den kleinen Parteien auch eine Gefahr, ich sag nur Weimar oder (aktueller) Italien, wo alle paar Monate eine Koalition zerbricht, weil ein 2-Sitze-Partner aussteigt..

Gilmor
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Mi 29. Aug 2001, 16:53 - Beitrag #7

Natürlich ist es eine Gefahr, wenn die politische Landschaft aus einem Flickenteppich an Parteien besteht. Aber so schnell werden sich diese Parteien nicht etablieren können, wenn sich überhaupt welche etablieren können und koalitionsfähig sein können. Da sehe ich nicht sooo das Problem drin.
CDU und SPD werden weiterhin das Rennen machen und die drei anderen Parteien werden die Mehrheitsgaranten sein. Die neuen Parteien hätten lediglich die Chance, auf ihre Ziele aufmerksam zu machen.

Traitor
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Mi 29. Aug 2001, 16:57 - Beitrag #8

Das positivste wäre sicherlich die Möglichkeit von Bürgerwahlbündnissen, die auf kommunaler Ebene ja schon sehr erfolgreich sind. So könnte die Bevölkerung viel leichter ihre Meinung einbringen.

Padreic
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Mi 29. Aug 2001, 17:09 - Beitrag #9

Ein Problem an unserem Wahlsystem ist ja auch, dass nur der Hauptwunsch und nicht auch die Nebenwünsche berücksichtigt werden. Ich finde man sollte bei 1. -und 2.-Stimme ein 3- oder 5-Punkte-Wahlsystem machen, wo man die Punkte auf verschiedene Leute bzw. Parteien verteilen kann. So könnte man die Meinung der Leute beser berücksichtigen. Dass dann Leute gewählt werden können, die nur 20% der Leute wählen ist problematisch, aber sonst triumphieren Parteien, die ein paar Leute die beste Partei finde, über welche, die die Mehrheit am zweitbesten findet. Das ist eigentlich auch nicht in Ordnung.

Diese Gedanken sind aber nicht neu. Sie wurden von manchen Leuten schon vor Weizsäcker genannt.

Padreic


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