Einmal definiertst du die Grundlagen der Religion als Ethik, dann sagst du, es geht nin der Religion nicht um Ethik, sondern um Glauben. Korrekter Weise muß man hier aber eine Abhängigkeit zwischen den beiden Aspekten sehen, welche in den genannten Weltanschauungen ebeso vorhanden sind, wie in anderen Religionen.
(Außerdem habe ich vom religiösen Gefühl gesprochen, welches bei Menschen dann auch bei Staatstheorien und atheistischen Ideologien zum Tragen kommt, wenn sie diese als ihre Religion annehmen)
Da hast du mich wohl etwas falsch verstanden. Ich meinte nicht, dass Religion nichts mit Ethik zu tun habe.
Was ich sagen wollte ist: Religion ist Ethik/Moral + Glauben, während politische und philosophische Systeme wie Humanismus und Sozialismus = Ethik/Moral ohne Glauben.
Dieser Glaube scheint dem Sozialismus zu fehlen, doch dem ist nicht so. Zwar stellt er statt Gott den Menschen in die Mitte der Betrachtung, aber dadurch macht er quasi den Menschen zu Gott. An sich ist das auch ein religiöser Akt. Die Attribute, die man dem Menschen nun zuschreibt (Würde, z.B.) sind gesetzte Glaubensakte, aus denen eine Moral entspringt. Z.B. daß man Menschen nicht töten solle. Ähnlich, wie im Christentum
Ich finde nicht, dass es was mit Glaube zu tun hat, dem Menschen Rechte und eine unverletzbare Würde zuzusprechen, das ist einfach eine logische Überlegung, wie man das Leben für alle besser machen kann!
Glaube ist nicht Moral, sondern dasjenige, das einer Moral zu grunde liegt. Somit benötigt man ein Weltbild, welches letztlich einer religiösen Weltanschauung gleichkommt. Egal ob man Christ, oder Humanist, Atheist oder Sozialist ist. Die Ausgangspunkte sind hier jeweils durchaus verschieden, aber religiöse Akte sind es allesamt.
Natürlich ist in einer Religion der Glaube die Grundlage der Moral. Aber in einer politíschen Weltanschauung ist es eben nicht der Glaube, sondern eíne -mehr oder weniger- logisch begründete Theorie. Das ist der Unterschied!
Um das ganze einmal zu pointieren, (ich denke wir sollten einen anderen Thread dazu aufmachen, nicht nur weil mich hier der Name des Threads stört...) möchte ich hier nur einmal kurz anführen, daß nach christlichen Masstäben, der Sozialismus satanisch ist (ebenso, wie alles, was daraus folgt). Die Ursünde gegen die Liebe zu Gott ist es nämlich, sich von Gott abzuwenden und den Menschen (also sich selber) an Gottes stelle zu setzten. Erbsünde nach der Genisis ist "Sein wollen wie Gott". Genau das tut aber der Sozialismus, und vieles was darum auch aus ihm erwächst ist in keiner Weise mehr Kirchenkompatibel.
Hat der Sozialismus jemals den Anspruch erhoben, kirchenkompatibel zu sein? Ich glaube nicht. Und da ich nicht an einen Gott glaube, kann ich der Sache auch nichts "sündiges" abgewinnen. Das ist aber rein persönliche Ansicht, lassen wir diesen teil lieber aus der Diskussion.
PS: großes Lob an dich, Orald, das ist echt ne tolle Diskussion:s1: !




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