Wenn ihr an unserem Wahl-, Regierung- etc. System etwas ändern könntet, was würdet ihr dabei ändern? Dabei könntet ihr auch die Staatsform ändern.
Padreic
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Mi 19. Sep 2001, 14:57 - Beitrag #1 |
StaatsformWenn ihr an unserem Wahl-, Regierung- etc. System etwas ändern könntet, was würdet ihr dabei ändern? Dabei könntet ihr auch die Staatsform ändern.
Padreic |
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Eine profunde Wahrheit ist eine solche, deren Gegenteil ebenfalls wahr ist.
"Dass es ein Vergessen gibt, ist noch nicht bewiesen; was wir wissen, ist allein, dass die Wiedererinnerung nicht in unserer Macht steht." (Friedrich Nietzsche) |
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Mi 19. Sep 2001, 15:16 - Beitrag #2 |
Hi Padreic,
ich würde nichts ändern. Änderungen kommen, ohne mein Dazutun, und ich denke nicht, daß mein Einfluß groß genug wäre. Etwas ändern zu wollen, heißt auch immer, zu wissen, wie es besser wäre. Das maße ich mir in Bezug auf Staatsphilosophie nicht an. Heikel ist ja an dieser Frage auch, daß man, wenn man etwas ändert, das immer auch für andere ändert, und die stellen sich möchlicherweise etwas ganz anderes als Verbesserung vor, als ich. All die Abhängigkeiten und alle Probleme ausloten zu können, das scheint mir unmöglich. Wenn man wirklich etwas ändern will, dann geht das meiner Meinung nach nur an der eigenen Person, und das ist schon schwer genug. Viele Menschen, die die Welt verbessern wollen, haben dieses Anliegen nur, weil sie in der Welt nicht gut zurecht kommen. Es scheint einfacher, seine Umgebung zu ändern, als sich selbst. Das ist oft Ursache für Tyrannei. Die großen politischen Systeme des 20. Jhdt. sind ja auch aus dem Bestreben, etwas verbessern zu wollen, entstanden. Was das bedeutet, haben wir ja noch deutlich vor Augen, oder? Gruß, Orald |
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Mi 19. Sep 2001, 17:09 - Beitrag #3 |
Ich würde die Staatsform beibehlten, aber ich würde die Bildungspolitik versuchen zu verbessern, jedoch verfüge ich nicht über genug wissen und macht, sodass ich das wohl auch nie entscheiden würde.
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Mi 19. Sep 2001, 17:34 - Beitrag #4 |
@Held
Ich redete eigentlich nur von Staatsform und Wahlsystem und nicht von einzelnen Ressorts. Wenn du über Bildungspolitik sprechen willst, kannst du ja in "Neue Partei" (zweite Seite) schreiben. @Orald Ich meinte eigentlich den theoretischen Fall, dass du und nur du entscheiden könnten, was für ein Wahl- und was für ein Staatssystem wir bekommen und du dazu noch das Militär hinter dir stehen hast *g*. Wenn du glaubst, dass es besser wäre, das Staatssystem zu ändern, auch wenn man sich nicht sicher wäre, wäre es dann nicht schlimm, dies nicht zu tun? Und ich wollte eigentlich mit meiner Frage sowieso nur darauf hinaus, was ihr für ein Staatssystem am besten findet. Z. B. ist unsere heutige Demokratie aus diesem Bestreben entstanden und ich denke, dass sie schon nicht schlecht ist, aber doch noch verbesserungsfähig. Was mir an unserem Wahlsystem im Moment nicht passt, ist dass man nur die Partei wählen kann, die einem am besten gefällt. Aber was ist, wenn jemand beispielsweise die FDP am besten findet, aber die CDU auch nicht schlecht? Vielleicht wäre es sinnvoll, dass man drei Stimmen verteilen kann, so dass dieser Mensch dann der FDP 2 Stimmen und der CDU 1 Stimme geben könnte. Padreic |
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Mi 19. Sep 2001, 18:20 - Beitrag #5 |
Na ja, abgesehen davon, dass ich keine der beiden genannten Parteien meine Stimme geben würde... am Ergebnis würde das, was du vorschlägst, nicht viel ändern, es sei denn man entscheidet sich, alle Stimmen einer Partei zu geben, da das aber jeder machen kann, gäbe es eigentlich überhaupt keine Veränderung des Ergebnisses...
Was die Aussage betrifft, was bringt es mir, wenn ich mir Gedanken über etwas mache, was ich ohnehin nicht ändern kann, so muss ich doch sagen, dass ich das für ein wenig engstirnig halte. Die Realität sieht zwar oft genauso aus, das entschuldigt aber nicht die Faulheit, darüber nachzudenken. Um seinen Horizont erweitern zu können, muss man sich auch mal anmaßen, sich über Staatsphilosophie auszulassen, denn nur so kann man auch mit jemandem diskutieren, der vielleicht schon etwas mehr den Durchblick hat und nur dadurch kann man wirklich seinen eigenen Horizont erweitern.
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass wir es mit unserem System hier wahrlich nicht schlecht getroffen haben, ob man es allerdings wirklich groß verändern kann, ist eine andere Frage. die beste Staatsform (oder eben nicht Form) ist der Kommunismus, das Problem an ihm ist, dass der Mensch vielleicht nie in der Lage sein wird, ihn auch wirklich flächendeckend zu leben. Was dabei herauskommt, wenn man ihn derzeit durchzusetzen versucht, hat man in der Geschichte oft genug gesehen und man kann es auch heute noch gut beobachten. Der Kommunismus hat das Problem, dass er dem Menschen zu viel Freiraum lässt und zu sehr auf das Gute im Menschen vertraut und es liegt wiederum in der Natur des Menschen, derartige Freiräume zur persönlichen Bereicherung auszunutzen und darum geht das immer und immer wieder schief... Zum Abschluss noch ein kleines Zitat zur Demokratie: "Democracy is the worst form of government, except all other forms that have been proved from time to time." W. Churchill Mit freundlichen Grüßen Monoceros |
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Mi 19. Sep 2001, 19:28 - Beitrag #6 |
Also ich würde das Wahlalter auf 16 herabsetzen und bei wichtigen Dingen Volksentscheide einführen, ansonsten würde ich das Wahlrecht wohl lassen.
Eine Stimmverteilung finde ich aus den gleichen Gründen wie Monoceros unsinnig. So viel ich davon weiß (eher wenig) wäre der Kommunismus wohl die theoretisch ideale Regierungsform, scheitert aber an der Umsetzbarkeit. Ich denke deshalb, dass die Demokratie das wohl beste ist, was es im Moment gibt, und das wird sich wohl nicht so schnell ändern. Interessant ist auch der theoretische Ansatz der Kyberkratie (oder so ähnlich), bei dem in Zukunft die Regierung an emotionslose KIs übergeben würde, die die perfekten Herrscher wären, da sie ja keine Eigeninteressen haben.
In dem Fall würde ich eine Diktatur gründen... ![]() |
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Mi 19. Sep 2001, 22:45 - Beitrag #7 |
Hallo zusammen,
@ Padreic,
Wenn wir mal von dem konstruierten Fall ausgehen würden, und ich noch dazu verpflichtet wäre, mich für ein System zu entscheiden, würde ich eine katholische Theokratie einführen. Aber wie gesagt, daß ist sehr konstruiert, und ich habe im Realleben keinerlei Bestrebungen dahingehend, da ich den geschichtlichen unabdingbaren Wandel der politischen Systeme als naturgegeben betrachte, und ich einen Einsatz für oder wider ein solches System für vergebene Liebesmüh erachte.
Das sehe ich nicht so. @ Monoceros ich bin auch der Meinung, daß man sich über alles Gedanken machen sollte. Bewußt seine Kraft einsetzen tu ich aber nur für Dinge, die ich auch sinnvoll finde. Unsere Demokratie hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile hat sie etabliert, und die Nachteile werden sie beenden. (Das abgedroschene Churchill Zitat, kann durch die unendlichste Widerholung übrigends auch nicht an Substanz gewinnen )Die abstoßendste Regierungsform, die ich mir vorstellen kann, ist der Kommunismus. Eben weil er am Menschen vorbei geht, und aus ihm etwas machen will, was er nicht ist, und was er, und was ich sicherlich auch bis aufs Blut bekämpfen würde. Daß der Kommunismus einem Menschen Freiraum gebe, ist mir übrigends neu. Ich habe nur erlebt, wie er Tod und Enge gebracht hat, und es ist auch strukturell nachweisbar, daß das nicht nur in der Ausführung, sondern in seinem Menschenbild selber grundgelegt ist. Gut gemeint, ist halt nicht gut gemacht. @ Traitor Das ist doch mal ein Wort
Gruß, Orald |
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Do 20. Sep 2001, 10:09 - Beitrag #8 |
@Orald
Kannst Du mal kurz skizzieren, was eine katholische Theokratie ist? Klingt im ersten Moment wie eine Art katholischer Fundamentalismus. *grusel* Was ist an einer gerechten Verteilung aller Güter eigentlich so schlimm, Orald? Es geht in den Urvorstellungen von Sozialismus und Kommunismus darum, dass Besitz nicht beliebig angehäuft werden darf, dass Eigentum verpflichtet. Marx und Engels haben aus den Gegebenheiten des 19. Jahrhunderts argumentiert, als Land und Kapital in den Händen sehr weniger Leute waren und die Arbeiter wirklich ausgebeutet wurden. Leider hat sich die Situation weltweit nicht viel verändert. Ich hab die Statistiken nicht im Kopf, aber es sind immer noch verschwindend wenig Menschen, die erschreckend viel Geld und Land besitzen. Es kann doch nicht richtig sein, dass z. B. ein einzelner Mensch wie Herr Gates dreistellige Milliardenbeträge anhäufen kann. (Seine wirklich noblen Stiftungen lassen wir mal hier außen vor.) Ich selbst halte unsere bundesdeutsche Variante der föderalen Demokratie für gut. Die Länder haben sehr viel Selbständigkeit, das Wahlsystem ist leidlich gerecht. Immerhin halten wir seit bald 60 Jahren Frieden, wann haben das Deutsche vorher mal geschafft...? Ich würde - wenn ich könnte - die Bürokratie entschlacken. Vieles hier blockiert sich selbst. Ich würde viel Intitiative in die Lebensqualität von Kindern und vor allem Jugendlichen stecken, und ich würde für alte Menschen lebenswerte Umfelder "bauen". Und dafür würde ich den wirklich Reichen einige Milliarden abnehmen. Ich bin sehr für eine Umverteilung von oben nach unten - in Maßen natürlich. |
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Do 20. Sep 2001, 13:50 - Beitrag #9 |
Hallo Feuerkopf,
ich hab mir doch gedacht, daß man mir wegen der Theokratie ähnliche Fragen stellen wird, darum weise ich nochmal darauf hin: Ich hab sie als sehr abstrakte Möglichkeit genannt, für den Fall, daß ich verpflichtet wäre, aus dem nichts heraus eine Staatsform zu konstruieren. Ich habe nicht vor, sie einzuführen, und sie wird von alleine auch nicht entstehen, da dieses fiktive Konstrukt davon ausgeht, von allen anderen Einflüssen her unabhängig zu sein. Das Problem an Padreics Fragestellung ist ja gerade, daß man eine Staatsform nicht konstruieren kann. Das bedeutet immer, sie allen aufzuoktruieren, und das kann, bei einer künstlichen Form, nur über die Köpfe der Teilnehmer hinweg geschehen. Verstehe meine Äußerung bitte eher so, daß ich mich in dieser Staatsform persönlich wohl am ehesten wohlfühlen würde. Alos nochmal: Ich habe keine Bestrebung, sie einzuführen. Was ich darunter verstehe, findet sich am ehesten in Augustinus "de civitate dei" wieder, und ist wohl etwas zu weit, um es hier auszubreiten. Im grunde geht es um eine Staatsform, nach christlichem Dogma. (Dir würde es von außen gesehen, warscheinlich eher nicht gefallen, aber wer weis?) Bezüglich des Sozialismus/Kommunismus muß ich dir allerdings widersprechen: Historisch ist er eine Gegenbewegung auf das Christentum, dessen Grunddogma es ist, den Menschen als Maß aller Dinge zu nehemn. Hier wurde der Begriff des Individuums geprägt, welcher eine Perversion des christlichen Personenbegriffs ist. Auch das kann man nicht so einfach kurz skizzieren, aber ein paar Eckpunkte will ich gern herausstellen. - Der Individuumsbegriff hat keinen Jenseitsbezug, ist darum eher mir "der einzelne" übersetzbar. Er wird in erster linie empirisch gesehen, wodurch er sich einer Moralischen verpflichtung entzieht, und somit nur einen Teilbereich des Menschen repräsentiert - Um die Unvollständigkeit zu Kompensieren, wurde die Gruppe als Haltepunkt des Individuums, und deren Identifikation kreiert. Das Individuum wird durch Gruppenidentifikation gefüllt, und ethik ist letztlich nicht mehr auf persönliche Verantwortung, sondern auf nutzen in der Gruppe abgestimmt. - aus christlicher Sicht nimmt der Mensch (das Individuum) als Zentrum den Platz Gottes ein, was der Ursünde entspricht (sein wollen wie Gott, und darum Satanisch ist - Folgen der Ethik sind die Mißachtung vor der Person in allen Punkten, die der Gruppe widersprechen. Dadurch unter dem Begriff von Toleranz eine sehr eng ausgelegte deontologische Moral. Es ist nicht mehr möglich, zwischen Person und Gruppe zu unterscheiden, weil die Gruppe für das Inidviduum personale Elemente darstellt. - Gleichheit wird folglich mit Gleichwertigkeit verwechselt. Auf Unterschiede wird nicht mehr eingegangen, sondern nur noch in dem Rahmen, in dem es für die Gruppe Relevant ist. - Typische sozialistische Systeme haben wir ich Russland gehabt, genauso wie im Nationalsozialismus, und in vielen modernen Institutionen leben diese Einstellungen weiter. - Vom Individuum wird verlangt, nicht mehr sich selbst, sondern die Gemeinschaft hals Handlungsausgang zu sehen. Das funktioniert aber nur unter druck, oder gar nicht. (Hierin liegt letztlich das Scheitern antropologisch begründet) Wenn es dich interessiert, können wir geren einen eigenen Thread aufmachen, über den Zusammenhang des christlichen Abendlandes, und des sozialistischen. Diese beiden Gegenpole sind bis ins 13.Jhd. zurückzuverfolgen. Meine Meinung dazu ist folgende: Der Sozialismus sitzt im Grunde wie ein Parasit auf der vorhandenen Religion auf, er nutzt ihre Erfahrung und ihren Bezug zum Menschen um sich in deren Lichte zu präsentieren, vernichtet sie aber dabei und bricht anschließend, wenn die Religion weg ist, auch selber zusammen. Gruß, Orald |
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Do 20. Sep 2001, 15:40 - Beitrag #10 |
Du würdest dich also in einer Theokratie wohlfühlen, ziehst aber dann über den Sozialismus her. Du sagst, du wollest dich nicht anmaßen, Staatsphilosophie zu betreiben und setzt kurz darauf Marx und Engels ins Unrecht. Ferner verwechselst du die Marx-Engelsche Theorie mit dem "Real existierenden Kommunismus". Du sagst, der Kommunismus würde aus dem Menschen etwas machen, was er nicht ist, würdest aber eine Theokratie nach christlichem Dogma (
) errichten. Merkst du nicht, dass du dir ständig selbst widersprichst?
In diesem Sinne... Monoceros |
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Do 20. Sep 2001, 16:10 - Beitrag #11 |
Hi Monoceros,
wenn man jemanden nicht verstehen will, dann tut man es auch nicht. Mir in diesen Punkten logische Widersprüche zu unterlegen, ist ja wohl lächerlich, und eigentlich gar keiner Antwort wert, aber da ich mich doch ein wenig um Sachlichkeit bemühe:
Hättest du ein wenig geschichtliches Wissen, oder nur etwas näher in meine Postings geschaut, wüsstest du, daß sich Sozialismus und Christentum aufs stärkste widersprechen. Dein Zitat zeigt also keinen Widerspruch auf. Deine Suggestion, daß in der Entscheidung für eine katholische Theokratie und gegen den Sozialismus ein Widerspruch läge, ist bewußt irreführend und ich unterstelle dir, daß du damit einfach bei Drittlesern einen Effekt hervorrufen wolltes, was ich im eigentlichen Sinne als demagogisch bezeichne.
Ich habe die Herren nicht genannt, sondern einen Geschichtlichen und theoritischen Abriss über den Sozialismus/Kommunismus im allgemeinen aufgezeigt. Das heißt nicht, daß ich damit staatstheoretisch ein Gegenkonzept etabliert hätte, ganz im Gegenteil, ich habe mich deutlich dagegen ausgesprochen, ein solches zu konzipieren. Auch hier verdrehst du meine Worte bewußt, um einen Showeffekt herforzurufen
Auch das habe ich nicht getan. Könntest du bitte auf derartige Floskeln verzichten, und exakte genaue Kritik an Zitaten üben, bzw. mit wirklichen Argumenten aufwarten? Mich interessieren weder Marx noch Engels besonders. (Engels hat ja wohl auch nicht viel zu sagen gehabt...) Das hegelsche Geschichtsbild könnte man dahingehend gerne mal diskutieren, und ob es wirklich so als Stütze für Marks Theorie herhält. Das ganze sind aber für mich Nebenschauplätze. Wer die eine oder andere Theorie konkret gefasst hat, ist mir nicht so wichtig. Der Baum fault von der Wuzel her, und die Wurzel möchte ich untersuchen, bevor mich mich zu den Blättern wage. Wir können das auch gerne tun, aber nicht in deiner Polemik.
Darin liegt überhaupt kein Widerspruch. Erst mal habe ich ausdrücklich gesagt, daß´ich keine Theokratie errichten will. (Wer lesen kann, ist klar im Vorteil...) zweitens ist das, was du konstruierts auch hier kein widerspruch, da es sich beim Kommunismus um eine dem christentum in Ideologie und Druchführung entgegengesetzte Anschauung handelt. Wie du siehst, sind die Widersprüche deinerseits alle konstruiert und rein logisch nicht haltbar. Was du da machst ist im niedrigsten Niveau polemisch, und ich werde auf diesem Level keine weitere Auseinandersetzung tätigen. Auf eine Frage von Padreic hin, habe ich meine Ansicht kundgetan, ob sie dir passt oder nicht. Ich lasse mich auf jeden Fall von dir nicht derart von der Seite her anreden. Wenn du Argumente haben solltest bring sie an sonsten kalt einfach die ****** Gruß, Orald |
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Do 20. Sep 2001, 19:06 - Beitrag #12 |
orald: deine Argumente stimmen aber auch nicht absolut.
Es ist sehr wohl ein Widerspruch. Denn auch die Christliche Lehre vom menschen ist ein Dogma, dass frei "erfunden" ist und somit dem sozialistischen Menschenbild gleichwertig. Damit begehst du den Fehler,d en du oft anprangerst, eine eigene These als absolut richtig und eine fremde als falshc darzustellen. Und suggestiv schreibst du ja wohl auch oft selber *g* |
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Do 20. Sep 2001, 19:16 - Beitrag #13 |
@Traitor
Orald will ja gar nicht eine Theokratie einführen. Er sagt nur, dass er sie für die beste Staatsform hält und sagt nicht, dass sie allgemeingültig ist. Übrigens hat die Geschichte doch wohl gezeigt, dass das kommunistische Menschenbild falsch ist. Der erste Fehler ist, dass der Kommunismus nicht genug auf die Unterschiede zwischen den Menschen eingeht. Der zweite ist, dass er die Menschen nicht als egoistisch genug einschätzt. Und denk daran, dass sich hinter unserem Staat auch eine Philosophie steckt, er bekennt sich zu Menschenrechte etc. Hinter jedem Staat steckt eine bestimmte Philosophie. Warum muss die Philosophie einer katholischen Theokratie schlechter sein? @Orald Wollten die Leute, die unsere heutige Demokratie begründet haben, nicht etwas verbessern? Sie wollten doch wohl die alte Weimarer Verfassung verbessern, indem sie eine andere schufen. Padreic |
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Do 20. Sep 2001, 19:33 - Beitrag #14 |
Padreic: Da hats du mich falsch verstanden.
Hab ich auch nicht behauptet. Aber er sagt halt, dass der Kommunismus eine Perversion des Christentums und damit schlecht ist. Das ist aber nur für ihn persönlich so, da er die christliche Lehre als richtig ansieht, sie ist aber auch nur ein Dogma. Man könnte genausogut den Kommunismus als richtig ansehen und das Christentum verteufeln.
Acuh das habe ich nicht gesagt. Ich sagte nur, sie ist nicht automatisch besser, nur weil sie angeblich von Gott kommt. |
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Do 20. Sep 2001, 21:34 - Beitrag #15 |
@Traitor
Er sagt nirgendwo, dass eine Theokratie gut ist, er sagt nur, dass er sie gut findet. Und er will sie ja auch keinem aufzwingen. Er sagt nicht, dass die christliche Philosophie allgemeingültig ist. Und auch nach meiner persönlichen Meinung sind alle bisherigen kommunistischen Staaten entweder völlig gescheitert oder bringen dem Menschen mehr Schaden als Nutzen. Ich denke, jegliche gründlichere Analyse wird zu Tage bringen, dass das dem Kommunismus zu Grunde gelegte Menschenbild falsch ist. Der Kommunismus funktioniert einfach nicht. Eine Theokratie wurde in jüngerer Zeit wohl aber noch nicht versucht (ich halte den Vatikan mal daraus, da er doch etwas klein ist). Und es ist m. W. auch nicht empirisch nahe gelegt, dass das christliche Menschenbild falsch ist. Ich hätte jedenfalls lieber eine Theokratie als einen Kommunismus, auch wenn ich sie nicht unbedingt als beste Staatsform bezeichnen würde. Padreic |
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Do 20. Sep 2001, 22:01 - Beitrag #16 |
Hallo Traitor,
ich weis ehrlich gesagt nicht genau, worauf du hinaus willst. Meine Aussage war, daß ich mich in einer Theokratie persönlich wohl am ehersten wohl finden würde, daß aber das erstellen einer Staatsform vom Reißbrett her von vorn herein schlecht sei. Das Argument von Monoceros, in der Aussage, den Sozialismus nicht zu mögen, die Theokratie jedoch schon, läge ein Widerspruch, ist jedoch keins, da beide Systeme kontradiktorisch sind, und das sich für eins enscheiden, und gleichzeitig das andere abzulehenen ist halt kein Widerspruck. Wo siehst du diesen denn? @ Padreic, alle Staatstheoretiker wollten etwas verbessern. Hitler auch. Das "verbessern wollen" sagt nur etwas über die Motivation, nicht aber über die Sache. Oft sehen die Grausamsten Dinge am verlockendsten aus. Christlich gesprochen: Der Teufel trägt ein Engelsgesicht... Gruß, Orald |
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Do 20. Sep 2001, 22:39 - Beitrag #17 |
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Fr 21. Sep 2001, 13:25 - Beitrag #18 |
@ Monoceros,
mein allerletzer Kommentar zu diesem Theam: Padreic hat nach der Staatsform gefragt, ihm habe ich geantwortet, ebenso bin ich auf eine Frage von Feuerkopf eingegangen. In diesen Satements habe ich meine persönliche Meinung dargelegt, sonst nichts. Du behauptest, logische Widersprüche und Polemik zu erkennen, welche weder von Padreic noch von Feuerkopf angemahnt wurden. Dabei drehst du mir das Wort herum wie du es brauchst und bist absolut unsachlich. Du hast in der Angelegenheit auch jetzt noch nicht ein einziges Argument vorgebracht. Zusätzlich weise ich noch kurz darauf hin, daß ich durchaus verstehe, wenn ein nicht-Christ keine Theokratie mag. Ich will sie ja auch nicht einführen. So Typen wie du schrecken allerdings erfahrungsgemäß nicht davor zurück, den Kommunismus auch für mich, der ich seine Grundätze aufs äußerste bedrohlich finde, auch über meinen Kopf hinweg einführen wollen. Deine Art der Auseinandersetzung mit mir ist an sonsten derart entlavend, daß sich jeglicher weiterer Kommentar erübrigt. Orald |
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Fr 21. Sep 2001, 19:32 - Beitrag #19 |
Erstmal: Ruhig bleiben, Leute! Ihr wollt euch doch jetzt kein beleidígungsduell liefern?
@Orald: Genaue zitate kann ich nicht liefern, ich dachte halt, diese Aussagen zwischen den Zeilen gelesen zu haben, áber da hab ich wohl was falsch interpretiert, wenn dus nicht so meinst. In Sachen Polemik nehmt ihr euch aber beide nichts, beendet die Diskussion am besten! |
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Fr 21. Sep 2001, 22:26 - Beitrag #20 |
@Orald
Was sollte auch sonst die Motivation der Staatstheoretiker (-praktiker) sein? Alles andere (persönliche Interessen etc.) wären jedenfalls ziemlich schlecht. Aber ohne, dass auch jemand mal etwas radikaler verändern will, kann es nur schlecht größere Weiterentwicklung geben. Der Teufel hat vielleicht ein Engelsgesicht, aber der Engel meist auch. @Traitor Mit dem zwischen dem Zeilen lesen, sollte man immer vorsichtig sein. Das kann zu bösen Missverständnissen führen (s. oben *g*). Padreic |
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