George W. Bush als Nutznießer der Terroranschläge

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Traitor
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Mo 29. Okt 2001, 22:21 - Beitrag #1

George W. Bush als Nutznießer der Terroranschläge

Ich weiß, es mag etwas taktlos klingen, aber welchem Menschen auf der Erde haben die Terroranschläge mehr genutzt als George W. Bush?

Vorher war er der Buhmann der Weltöffentlichkeit, wurde als unfähig und dumm angesehen, als Wahlbetrüger geschmäht. Niemand nahm ihn ernst, er war als "schlechtester Präsident der GEschichte" bekannt und es gab diverse Bemühungen, sein Amt als ungültig zu erklären.

Doch nach den Terroranschlägen und dem Kriegsanfang gegen Afghanistan ist von keiner dieser Dinge mehr die Rede. Kritik an Bush und seiner Regierung wird im Ausland als unwichtig gar nicht erst diskutiert, in Amerika selbst wird jeder der was gegen ihn sagt als Vaterlandsverräter diffamiert. Er wurde wegen des Krieges von manchen Medien sogar schon auf eine Stufe mit Roosevelt gestellt, da er "Amerika in seiner schwersten Stunde" heldenhaft gegen das Böse in der Welt verteidigt...

Die Bekanntgabe der Ergebnisse einer Untersuchung der größten amerikanischen Medien zum Thema Wahlbetrug mit nach "Insiderinformationen" für Bush negativem Ausgang wurde auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.

Fazit: George W. Bush ist nicht nur von allen Vorwürfen frei, er wird sogar als Held gefeiert. Der Mensch hat Glück und nutzt die schreckliche Situation auch noch schamlos für seine Propaganda aus (bzw lässt sie von seinen Beratern ausnutzen).

SoF
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Mo 29. Okt 2001, 23:41 - Beitrag #2

Du hast schon recht, die Beliebtheit von George W. Bush hat sich um 180° zum guten gedreht. Jetzt stellen sich viele auch die Frage, ob es Al Gore überhaupt alles so gut "geleitet" hätte. Ich finde aber, dass es vielen Politikern (z.B. auch Schröder) neuen Aufwind gegeben hat, und fast von jeglicher Kritik befreit sind. Ein Mann der durch die Anschläge noch zum "Volksheld" geworden ist, ist der Bürgermeister von New York.

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Mo 29. Okt 2001, 23:43 - Beitrag #3

Also ich fand ihn vorher nicht gut und finde ihn jetzt immernoch nicht gut und werde ihn warscheinlich auch nie gutfinden.

Gilmor
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Di 30. Okt 2001, 14:01 - Beitrag #4

Kann mich nur dem Helden anschließen. IMO darf ein Politiker nicht nach seinen Fähigkeiten im Kriegführen beurteilt werden. Wenn diese ganze Krise vorbei ist, dann wird sich zeigen, was diese Nase wirklich kann. Und da erwarte ich nun wirklich nicht viel.

Thod
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Di 30. Okt 2001, 14:16 - Beitrag #5

Das ist aber typisch für die amerikanische Politik. Auch Clinton hat schon deutlich durch Kriege gewonnen.
Bei Bush ist das recht eindeutig. Meine Meinung dazu kommt ja auch schon im Titel zum Thread Bus(c)hkrieg zum Ausdruck.
Ich weiß, es mag etwas taktlos klingen, aber welchem Menschen auf der Erde haben die Terroranschläge mehr genutzt als George W. Bush?

Es gib in rechtsextremen Kreisen auch schon längere Zeiten Schriften, welche besagen, es sein nicht Bin Laden gewesen, der die Angriffe ausgeführt habe, sondern der israelische Geheimdienst. Bei aller Skepsis gegenüber den Israelis schließe ich mich dieser Ansicht zwar nicht an, aber ich will damit nur zeigen, daß der Nutzen generell bei denen liegt, die politisch einen "härteren Wind" bevorzugen, und daß das auch anderswo so und noch viel extremer, bzw. wie du es ausdrückst "taktloser" diskutiert wird.

Gruß,
Orald

Monoceros
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Di 30. Okt 2001, 16:09 - Beitrag #6

Die Saat ist gesäht und alles ist so gekommen, wie derjenige, der sie gesäht hat, es wahrscheinlich wollte. Wer die Saat gesäht hat und welche Ziele er damit wirklich erfolgt hat, werden wir vielleicht nie erfahren.
Bush hat durch diesen Konflikt viel Prestige gewonnen, meine Meinung über ihn hat sich aber dadurch nicht geändert, ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Al Gore für Amerika die bessere Wahl ist. Was wir hier beobachten, ist in der Geschichte schon unzählige Male passiert, kein Grund also, sich besonders darüber aufzuregen...

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Traitor
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Di 30. Okt 2001, 16:31 - Beitrag #7

@Orald: Sowas wollte ich damit nicht ausdrücken. So brutal und rücksichtlos Mossad und Co auch sein mögen, so eine Tat traue ich ihnen nicht zu.

Clinton hat sicher auch von so mancher Sache profitiert, aber er stand lange nicht so unter Beschuss wie Bush (außer später wegen Lewinsky, aber das ist eine andere Sache). Und @Monoceros, klar gab es solche "Glücksfälle" für ungeliebte Politiker schon oft (ein Beispiel wäre zB Helmut Kohl, der sich die zufällig in seine Regierungszeit fallende Wiedervereinigung nach wie vor als eigenen Verdienst anschreibt), aber Bush ist sicher einer der extremsten Fälle.

Auch ich finde ihn (wie aus meinem zugegeben etwas polemischen Startpost ja sicher hervorgeht ;) ) nach wie vor untragbar für ein so wichtiges Amt. Auch während der Krise hat er oft schon großen Schwachsinn von sich gegeben. Bestes Beispiel wohl sein Kommentar, die Elitetruppen seien in Afghanistan, um "verbündeten Armeen den Weg freizumachen". Nach heftigen Protesten der Europäer schoben seine Berater (!) eilig nach, er hätte die Nordallianz gemeint.

Thod
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Di 30. Okt 2001, 16:43 - Beitrag #8

@ Monoceros,
ich denke, daß die Zeit die Hintergründe durchaus aufdecken wird. Aber ob wir das noch erleben, steht auf einem anderen Blatt.

@ Traitor,
(nur so aus Neugier: Waren wir uns irgendo auch schon mal so richtig einig?)
Natürlich wollte ich dir diese Position nicht unterstellen. Ich wollte nur zeigen, daß es da deutlich härtere Äußerungen als die deine gibt, und ich deine Frage eigentlich für recht gemäßigt, bzw. normal ansehe.
Gerade in der Levinsky-Affäre hat auch Clinton durch die Aussenpolitik wieder Land gewonnen. Kohl hingegen hat sich tatsächlich in bezug auf die Wiedervereinigung gegen den damaligen Trend als recht weitsichtig und geschickt erwiesen, wie ich denke. (Man sollte, wenn man so oft negatives Liest und sagt, nicht ganz das Positive vergessen...) Auf jeden Fall würde ich Kohl mit amerikanischer Aussenpolitik in keiner Weise vergleichen. Da hat eher Schröder das innenpolitische Stimmungstief (incl. der Diskussion über den Verteidigungsminister...) durch den Krieg übertünchen können. Hier sehe ich ich da doch durchaus deutlichere Parallelen.

Was den Cowboy angeht: Man kann schön sehen, daß Dummheit kein Gut ist (die Dummen sind wenigstens harmlos), sondern sehr gefährlich sein kann.

Gruß,
Orald

Traitor
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Di 30. Okt 2001, 18:00 - Beitrag #9

@Orald:
(nur so aus Neugier: Waren wir uns irgendo auch schon mal so richtig einig?)

ich glaube nicht *g*

Natürlich wollte ich dir diese Position nicht unterstellen

Und ich wollte dir nicht unterstellen, mir diese Position zu unterstellen ;) , aus deiner Antwort ging hervor dass du das nicht wolltest. Allerdings fiel mir nach deinem Hinweis auf diese Meinung auf, dass mein Posting durchaus auch so verstanden werden könnte. Deshalb wollte ich mich nochmal deutlich davon distanzieren.

Das Thema Kohl gehört wohl nicht hierher, aber es ist auch eine ganz andere Situation.
Klar, Schröder hat auch von den Ereignissen profitiert, aber bei weitem nicht in dem Umfang. Er war auch trotz dem angeblichen "innenpolitischen Tief" in allen Umfragen vor den Anschlägen weit oben.

Was den Cowboy angeht: Man kann schön sehen, daß Dummheit kein Gut ist (die Dummen sind wenigstens harmlos), sondern sehr gefährlich sein kann.

Da gabs hier ja kürzlich die Diskussion dass dumme Präsidenten besser sein sollen als schlaue... Ich denke auch nach wie vor dass ein Mann in einer so wichtigen Position nicht dumm sein darf. Es kann nicht sein, dass im Prinzip seine Berater regieren.

PsySt
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Mi 31. Okt 2001, 09:06 - Beitrag #10

also eins sind wir uns wohl alle einig.. bush und schröder haben davon profitiert das es da unten so abgeht! jetzt ist aber die frage, ob das bei beiden gleich lang anhält!!

bei schröder wird das langsam gefährlich, denn das ganze volk ist nicht wirklich "amerikaner" wie er es in seiner soooooo (ironie) ergreifenden rede kurz nach dem attentat gesagt hat sondern es mehren sich die stimmen nach frieden in afgahnistan und auch die zustimmung zu nem kampfeinsatz deutscher soldaten wird weniger!!

anders bei den amis!! das hat sich bei ihnen, die sich für die superhelden die sich nicht verwunden können gehalten haben verdammt tief eingeprägt, daher kann bush sicher sein das er während den ganzen 8 jahren seiner amtszeit ruhe hat vor wiederwahlsorgen!! zuerst wird er 5 jahre den krieg hinauszögern danach kann er immer noch überall die panik nach terrorakten schüren!

so das ist meine meinung :D

Traitor
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Mi 31. Okt 2001, 16:15 - Beitrag #11

Nicht zu vergessen ist auch Tony Blair. Er wurde zwar kurz zuvor noch triumphal wiedergewählt, was aber nur an der katastrophalen Inkompetenz der britischen Opposition lag. Denn innenpolitisch hat Blair einen berg an unbewältigten Krisen zu bewältigen, allen voran MKS + BSE, das KRankenhaussystem, das Schulsystem, die soziale Versorgung, die Wirtschaft. Er war zwar nicht bedroht, sein Amt zu verlieren, hatte aber doch sehr viel Ärger am Hals. Und da er jetzt dicht hinter Bush (teilweise sogar vor ihm) in den Krieg zieht, achten alle nur noch darauf, Englands innere Probleme werden (zumindest im Ausland, wies bei denen daheim ist kA) ignoriert. Ich denke nach Bush ist er der größte Profiteur, erst dann kommt Schröder.

Außenpolitisch haben außerdem auch Russlands Putin und Chinas Zeming (oder ist das inzwischen ein anderer?) stark von der Krise profitiert, da sie als Verbündete der USA und NATO plötzlich als Freunde des Westens dastehen, nicht mehr als Konkurrenten;
sowie Musharaf (Pakistan), der zwar durch den Krieg innenpolitishc großen Ärger hat, aber, da die USA ihn brauchen, außenpolitisch nicht mehr als böser Putschist, den man blockieren muss, sondern als strategischer Verbündeter dasteht.

Thod
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Mi 31. Okt 2001, 17:20 - Beitrag #12

wenn man so ließt, wer alles durch diesen Krieg provitiert, (und ich stimme der Aufzählung gerne zu), bin ich doch etwas enttäuscht, nicht selber auch mehr davon provitieren zu können. Irgendwas mach ich wohl falsch.

Gruß,
Orald

Traitor
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Mi 31. Okt 2001, 18:27 - Beitrag #13

Tja, Orald, da musst du schon Politiker werden!:s1: Am besten einer der viel Mist baut, damit du im Krisenfall noch mehr profitierst wenns keiner mehr merkt ;)

Oder geh doch in die Waffenindustrie oder werde Kriegsberichterstatter. Wege gibt es viele :cool:

Thod
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...oder werde Kriegsberichterstatter

hehe, willst mich wohl loswerden! :s10:

Gruß,
Orald

RoliW
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Do 1. Nov 2001, 01:58 - Beitrag #15

also ich habe seinen Vater schon nicht gut gefunden und jetzt G.W.Bush.
der Type wurde doch vom den Medien und der Waffenlobby beinflust das er nun den Krieg angefangen hat.

zudem ist er mit seiner Umwelt und Wirtschaftpolitik sowiso nicht mein freund

teut
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Do 1. Nov 2001, 18:45 - Beitrag #16

Bush??? @RoliW

Beide Bushs waren eher mäßig aber gibt es einen AMI-Präsidenten dieses letzten Jahrhunderts der was taugte.Nixon abgesehen der den unnötigen Vietnamkrieg beendete.Aber sonst?
Kennedy ist kanonisiert weil ermodet und das noch dazu relativ jung.Johnson sagte er wurde Präsident weils die Ehefrau wollte.Ike Eisenhower alternder Kriegsheld keine wesentliche Verdienste.Truman der A-Bombenwerfer ohne Kriegsnotwendigkeit eigentlich ein Kriegsverbrecher.
Ford na ja auch nicht das Gelbe vom Ei bekannt nur durch Gangwayabstürze.
Carter ein verhinderter Prediger und Gutmensch.
Regan der typische Amerikaner der die Menschen in gut und böse einteilte und wenig differenzieren konnte ,wohl ein Prodromalphänomen des Mb.Alzheimer.
Na ja so stolpern sie halt in ihr Amt unter Kommando der Hochfinanz und Wirtschaft gepaart mit Militärs die Ordengeilheit verströmen.Da gibts ein Thema in diesen Forum das lautet mir reichts-die Politik nämlich und gemeint sind die Politiker und an der Spitze die Amis

Thod
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Do 1. Nov 2001, 23:20 - Beitrag #17

aber gibt es einen AMI-Präsidenten dieses letzten Jahrhunderts der was taugte.

Einer hat sogar Weltpolitik mit den Worten "Ich bin ein Krapfen" gemacht. (oder so ähnlich...)
Was soll denn auch da noch nachkommen?

Gruß,
Orald

SoF
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Fr 2. Nov 2001, 00:51 - Beitrag #18

Es haben aber nicht nur Politiker Vorteile aus den Anschlägen gezogen. Auch Sänger, wie z.B. Enya haben mit dem Anschlag sehr viel Geld und Berühmtheit erlangt.

PsySt
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Mo 12. Nov 2001, 19:01 - Beitrag #19

@teut: also wenn die präsidenten die gute sachen machen bei dir "gutmensch und prediger" sind und die die definitif scheiße bauen (truman) "A-bombenwerfer" was ist dann bei dir das kriteritum eines guten Präsidenten??
das würde mich ernsthaft mal interessieren..

@Sof: klar machen viel mehr leute gewinn als nur die politiker.. du mußt nur an die kriegsproduzenten denken, an die banken die fett zinsen scheffeln für die gelagerten "spenden" .... enya is nur eine davon


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