ich mag nicht mehr...

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Krautwiggerl
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Mi 31. Okt 2001, 21:27 - Beitrag #1

ich mag nicht mehr...

Die deppen schiessen einen Bock nach dem anderen... wie blöd sind wir eigentlich, dass wir soviel Blödheit wählen?
Ich bin vor zwei Jahren voller Enthusiasmus und Idealen der Union beigetreten. Weil ich ihre Wirtschaftskompetenz als stark einschätze.
Aber was habe ich mir in den letzten Monaten die Kopfhaare ausgerissen... soviel Dummheit, dass es weh tut! Das Thema mit Koch (Flagge hissen) hatten wir gerade durch, dann kommt der Merz und will PDS-regierten Ländern die Gelder kürzen.
Schickt ihn in die Wüste!
Passiert aber sowieso nicht, und diese geistigen Brandstifter dürfen weitermachen wie bisher...
Ich bin politisch interessiert, habe viele gute Ideen, aber was machen? Die Grünen hängen noch zu sehr in ihrer eigenen Ideologie fest, die SPD präsentiert sich auch als Kasperverein und Schröder grinst dämlich in die Kamera, während Siemens und Co. tausende von Arbeitern entlassen und im nahen Osten gemordet wird!
Da fragt sich die Politik andererseits, wieso gerade bei den Jugendlichen die Wahlbeteiligung so niedrig ist. Antwort: weil ihr Hohlbirnen uns so ein tolles "Vorbild" liefert (Achtung: Sarkasmus)! Ja, stellt euch vor, es ist nicht nur der "Was kuckst du"-Pausen-Proll, der nicht zur Wahl geht, sondern Millionen, die euer Affentheater nicht mehr mitansehen wollen, weil ihnen bei der allmorgentliche Lektüre der Zeitung das Brötchen hochkommt!
Ich jedenfalls will meinen Parteimitgliedsausweis zurückgeben und gehe beim nächsten mal gar nicht mehr wählen...
Homo homini lupus!

Padreic
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Mi 31. Okt 2001, 21:45 - Beitrag #2

@Krautwiggerl
Ich kann dir zustimmen, dass Politik deprimierend ist. Die meisten Politiker machen so viel Mist. Und so besser die Ideen sind, desto schlechter kommt man anscheinend nach oben.

Doch ich denke nicht, dass es gut ist, wenn ein politisch interessierter und kompetenter Wahlberechtigter nicht wählt. Nur wenn du dir sicher bist, dass alle Parteien, die über 5% kommen können, exakt gleich schlecht sind, ist es vertretbar. Wenn du eine schlechte Partei wählts, kannst du damit noch dazu beitragen, dass nicht eine noch schlechtere an die Macht kommt.

Tibi lupus es! (ich hoffe das war richtiges Latein)

Padreic

Persisteus
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Mi 31. Okt 2001, 21:54 - Beitrag #3

Die Wahlen waren eh und je die Entscheidung für das geringere Übel! ;)

LeChuckie
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Mi 31. Okt 2001, 21:55 - Beitrag #4

@Padreic nein es heist "Tu lupus es": "Du bist ein Wolf"

Also ich kann euch beiden nur zustimmen Politiker bauen ziemlich viel MIst. Ach ja wegen Schröder: http://antenne.de -> Comedy - Schröder.
Das müsst ihr euch mal anhören :s1:

Padreic
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Mi 31. Okt 2001, 22:19 - Beitrag #5

@LeChuckie
Ich wollte sagen: "Du bist dir ein Wolf."

@persisteus
Ja das sind sie. Wirklich fähige Politiker sind zu selten, als dass sie ins Gewicht fallen würden. Ein Übel sind sie leider alle.

Padreic

Krautwiggerl
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Mi 31. Okt 2001, 23:33 - Beitrag #6

@Padreic:
dieses ist ein Zitat von Thomas Hobbes, über den man in der politischen Ideengeschichte öfter drüberstolpert. Mit der Aussage "der Mensch ist dem Menschen ein Wolf" wollte er sagen, dass sich die Menschen im "Urzustand" alle gegenseitig bekriegen und sich deshalb zu einem Staat zusammenschliessen müssen, um sich schützen zu können (Hobbes postulierte dabei einen absolutistischen Staat, aber das nur nebenbei).
Natürlich ist es für die Demokratie nicht gut, wenn sogar politisch interessierte nicht mehr wählen gehen. Der Rational-Choice-Wähler wählt nicht die beste Partei, sondern das kleinste Übel. Nur kann ich immo gar nicht ausmachen, was das kleinste Übel ist. Meine Einstellung verbindet das beste aus beiden Welten, und man könnte sie wenn überhaupt im linksliberalen Spektrum ansiedeln. Allerdings kann es auch "Rational-Choice" sein, nicht wählen zu gehen oder gar Protest zu wählen, mit der Absicht, die grossen Parteien abzustrafen und sie so zum Umdenken zu bewegen. Solange die fette Mitgliederzahlen haben, ändern die doch nix. Denen muss mal der eiskalte Wind ins Gesicht wehen!

Padreic
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Do 1. Nov 2001, 00:00 - Beitrag #7

@Krautwiggerl
Ja, ich weiß, dass das von Thomas Hobbes ist. Meine Veränderung des Zitats ist vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt gewesen. Ich meinte aber damit, dass du nicht resignieren sollst. Jeder kann etwas tun, auch wenn es nicht viel ist. Grenzen liegen auch immer in einem selbst.

Gegen deinen Parteiaustritt sage ich ja auch gar nichts. Wenn man mit der Politik einer Partei nicht einverstanden ist, muss man auch nicht in der Partei bleiben. Doch ich bezweifle, dass die Parteien die Wahlbeteiligung wirklich interessiert, wenn sie dennoch gewählt werden. Willst du die großen Parteien schwächen, wähle Protest. Willst du die Extremen schwächen, wähle die großen. Aber mit Nicht-Wählen nutzt du weder dein Potential in die eine noch in die andere Richtung.

Padreic

Krautwiggerl
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Do 1. Nov 2001, 00:23 - Beitrag #8

Stimmt nicht, denn durch Nichtwählen stärke ich indirekt die extremen, weil deren Anhänger grundsätzlich zur Wahl gehen. Aber ich könnte es nicht verantworten, direkt extrem zu wählen. Denen soll nur mal der Arsch auf Grundeis gehen, dann wird das schon was. Wenn mal nur noch 40% zur Bundestagswahl gehen, dann haben die auch ein moralisches Legitimitätsproblem, da die regierende Partei sich auf nichtmal 1/5 der Bevölkerung stützen kann!

LeChuckie
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Do 1. Nov 2001, 08:45 - Beitrag #9

Na dann stimmt es @Padreic :)

RoliW
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Do 1. Nov 2001, 10:21 - Beitrag #10

Kleine Frage:

Kann man in Deutschland nur Parteien wählen oder bestimmte Politiker die in die Regierung sollen, egal was für einer Partei sie angehören.

Wie siet es bei euch mit Abstimmungen aus? Könnt ihr auch über Regional und National Gesetzesänderungen oder Bauprojekte abstimmen?

Ihr Habt sicher schon gemert das ich nicht von Deutschland bin, bei uns wird Deutschland zu teil als grosser Kanton bezeichnet :)

Krautwiggerl
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Do 1. Nov 2001, 11:57 - Beitrag #11

Hallo RoliW,

wir in D haben ein sog. personifiziertes Verhältniswahlrecht. Dabei wird mit der Zweitstimme eine Partei auf der Liste gewählt, welche dann die Sitzanteile gemäss dem Anteil an Zweitstimmen bestimmen. Die Erststimme dient der direktwahl eines Politikers imn Wahlkreis. Dann werden die durch die Zweitstimme ermittelte Anzahl an sitzen zuerst mit den Direktkandidaten der gewonnenen Wahlkreise aufgefüllt und dann mit den Kandidaten von der Liste.
Wahl von Politikern direkt in die Regierung gibt es bei uns nicht. Man votiert lediglich für eine Partei, auch mit der Erststimme, denn die Bildung der Regierung liegt allein in den Händen der mehrheitstragenden Partei, und kann u.U. ganz anders aussehen als vor der Wahl versprochen.

Traitor
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Do 1. Nov 2001, 12:42 - Beitrag #12

Ich denke auch das es die Pflicht eines Bürgers ist zu wählen. Auch wenn man mit keiner Partei übereinstimmt, gibt es doch fast immer eine, die weniger schlimm ist als die anderen. Ich zum Beispiel würde mich als links/liberal einstufen, am ehesten meiner Meinung entsprechen SPD und Grüne, auch wenn beide nicht wirklich das sagen und machen was ich will. Sobald ich wahlberechtigt bin (viel zu spät!) werde ich aber wohl eine der beiden wählen, um mit dazu beizutragen, zu verhindern, dass CDU, FDP oder andere Parteien, die absolut nicht meine Meinung vertreten, gewinnen.

@ROliw: Zum Wahlrecht hat Wiggerl ja schon was gesagt, zu den Volksabstimmungen: im Allgemeinen gibt es sowas in Deutschland nicht. Nur nach erfolgreichen Unterschriftenaktionen kann es ein "Volksbegehren" geben, was aber kaum erreichbar ist. Zwingend ist ein Volksentscheid nur, wenn es um Gebietsveränderungen der BRD geht, also wenn Bayern austreten wollte oder die Schweiz eintreten ;).
Da fällt mir auf: Wieso kam dieser Paragraph eigentlich nicht bei der Wiedervereinigung zum Tragen? :confused:

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Do 1. Nov 2001, 13:06 - Beitrag #13

Also wir hier, die Jugendlichen aus Berlin, würde alle niemals die Idee bekommen CDU oder SPD zu wählen. PDS profitiert ernorm von den Stimmen jugendlicher.

Traitor
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Do 1. Nov 2001, 13:14 - Beitrag #14

So allgemein kannst du das nicht sagen. Bei den Erstwählern bei der letzetn Wahl war die PDS zwar sehr stark, aber die anderen zusammen waren deutlich stärker. Also nix, es käme keiner auf die Idee.

@Held: warst du eigentlich schon wahlberechtigt? DU bist doch 16, oder hab ich das falsch in Erinnerung?

Aesos
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Do 1. Nov 2001, 13:16 - Beitrag #15

Also ich werde das nächste mal wieder wählen gehn...
Entäuscht bin ich von den großen Parteien aber auch...

Aber vergeßt nicht das was die großen in die Kamaras erzählen
ist ja nicht unbedingt die Politik die Sie (die Parteien) machen...

Alle Partei oberen haben teilweise keine Ahnung von Politik!!!
Das sind nur Charismatische Luschis, die versuchen Wähler zu
bekommen... Die Arbeit machen immernoch die kleinen...

Und da muß man halt genauer schauen was die Parteien leisten...

Also ich war bisher auch ein "das kleinere Übelwähler" (SPD),
weil das uns die CDU 16 Jahre beschißen hat ist woll jeden klar...
Da ist die Spendenaffaire nur die Spitze des Eisberges !!!

Mein Hauptziel war es den DICKEN (Kohl) los zuwerden...

Aber Ich habe eher auf Lafontaine gesetzt als auf Schröder...
Aber wie gesagt der Populäre gewinnt nicht der Bessere !!!

Das nächste mal werde ich wohl die Partei wählen die noch am
Ehrlichsten ist die PDS !!! (Links vor Rechts !!!)

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Do 1. Nov 2001, 13:42 - Beitrag #16

Ich bin leider noch nicht Wahlberechtigt:(

RoliW
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Do 1. Nov 2001, 16:00 - Beitrag #17

@Krautwigger

danke ich hab es, so glaube ich geschnallt.

Zweitwahl = Partei

Erstwahl = Wunschkandidaten

Direktwahl = irgendwelche typen die von der Partei aufgastelt wurden und von der Partei als gesetzt gelten wenn sie den entsprechend genügen Prozente durch die Zweitwahl erreicht wurde.
und die erstwahl Kandidaten werden dann eingestzt wenn der Prozntuale anteil genügend gross ist.

wollte es zwar einfach schreiben für mich aber es ist glaube noch schlimmer heraugekommen :confused:

Krautwiggerl
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Do 1. Nov 2001, 18:12 - Beitrag #18

@RoliW:
ich glaube das hast du jetzt falsch aufgegabelt.
Zuerst werden die Zweitstimmen ausgezählt, und darauf nach Proporz die Sitzanzahl berechnet. Beispiel: das Parlament hat 600 Sitze, Partei A bekommt 33%, also kriegt sie 200 Sitze. Diese Sitze werden dann zunächst aufgefüllt mit den Kandidaten, die in ihrem Wahlkreis durch die Erststimme direkt gewonnen haben, der Rest über die Liste, die die Zweitstimme bestimmt. z.B. hat diese Partei A nun 135 Wahlkreise gewonnen und vergibt die ersten 135 Sitze der insgesamt 200 an diese Kandidaten. Es bleiben 65 Sitze übrig, die mit der Liste aufgefüllt werden.
Volksentscheide gibt es meistens nur auf Landesebene, wobei das von Land zu Land verschieden ist. In Bayern gibt es realtiv oft Volksbegehren.
@Traitor:
mittlerweile Zähle ich mich auch zum Linksliberalen Spektrum, was noch am allerehesten dem rechten Flügel der SPD oder dem Linken der FDP entspricht. Aber auch von diesen recht weit weg ist. Das kleinste Übel kann ich im Moment gar nicht ausmachen. Was bleibt da näher als die Stimmabgabe zu verweigern?
@Held, Aesos:
na, ihr seid mir ja auch solche Polit-Profis... die PDS die ehrlichste Partei? Schon gehört, Stoiber ist in Wirklichkeit ein Moslem...
Bei der PDS ist mit Ausnahme von einsamen Spitzen wie Gisy nix los, der grosse Rest sind noch grössere Polit-Dilettanten als in den grossen Parteien. Und zwar wird man automatisch dilettantisch, wenn man Ideologien folgt, denn man verliert dadurch automatisch den nötigen Weitblick. Das trifft vor allem PDS und Grüne, aber auch stark die Union.
@Aesos:
ich habe Einblick in die Arbeit der Parteien, und ich muss sagen, da ich im Arbeitskreis Umwelt noch bin, dass die CSU hier auf der mittleren Hierarchieebene hervorragende Arbeit leistet. Da geht's völlig unideologisch zu, und so wurde unser Kozeptpapier dergestalt, dass es Fortschrittlich ist und zugleich ökologischer als es einige grüne Landesregierungen handhaben. Ohne Flax jetzt!
Aber wenn die Herren grosskotz solchen Bockmist vor laufender Kamera sagen, dann mag das zwar keine direkte Konsequenz für die Realpolitik haben, jedoch spricht es für ein Gedanken gut, dass mir die Achselhaare aufstellt und das ich moralisch unmöglich mittragen kann...

Aesos
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Mo 5. Nov 2001, 14:38 - Beitrag #19

@Krautwiggerl
Ich dachte der Stäuber wäre Evangelisch ???
Aber das ist auch nur so ein Charismatischer Luschi...
Genau wie ich dem Gysi nicht glauben mal die Uhrzeit glauben
würde wenn er Sie mir verriete !!!

Es sind die Richtungen die Die Parteien Einschlagen...
Die mich beeinflussen...

Und das jetzt die Vermögenssteuer wieder eingesetzt werden soll,
finde ich gut und ist ja eigentlich auch schon lange eine Forderung
der PDS !!!

SoF
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Mo 5. Nov 2001, 19:51 - Beitrag #20

2002 darf ich zum ersten Mal wählen. Ich überlege noch wenn ich wählen soll. Es laüft warscheinlich alles auf die FDP hinaus, da sie meiner Meinung nach eine sehr ordentliche Politik anstreben und kaum Affären hatten/haben oder sonstigen Scheiß gebaut haben.

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