Weltsprache?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Traitor
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Sa 3. Nov 2001, 19:08 - Beitrag #1

Weltsprache?

Was meint ihr? Wird es irgendwann eine Weltsprache geben, und wenn, wielange dauert es noch? Und wie wird sie aussehen? Englisch, Chinesisch oder eine andere "echte" Sprache für den Rest der Welt übernommen, oder eine neue Sprache à la Esperanto oder Neusprech?

Ich denke, irgendwann wird es zu einer Weltsprache kommen (optimistischen Zukunftsverlauf vorausgesetzt). Ich denke aber, es wird weder Englisch noch eine andere alte Sprache noch eine neu erfundene sein, die irgendwann per Erlass der Regierungen / der Weltregierung eingeführt wird, sondern ein allmählich entstehendes Konglomerat diverser Sprachen, ähnlich wie es beim viel zitierten "Denglisch" geschieht: aus allen möglichen Sprachen werden viele Wörter und Strukturen in andere übernommen, bis durch immer weitergehende Globalisierung alle Sprachen weitesgehend verwachsen sind. Dies wird aber wohl lange dauern, einige hundert Jahre. Und auch dann wird es in entlegenen Gebieten immer noch alte Sprachen geben, die nur langsam verschwinden, wie es ja heute schon oft der Fall ist.

RoliW
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Sa 3. Nov 2001, 19:15 - Beitrag #2

Ich hoffe nur das über die einführung einer Weltsprach kein Krieg entscheiden muss!

Welche Sprache?
Eine möglichst einfach, ich glaube kaum dass das Englisch sein wird. Wenn dann müste sie erfunden werden.

Traitor
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Sa 3. Nov 2001, 19:25 - Beitrag #3

Also Englisch ist eine sehr einfache Sprache, zumindest in Europa vermutlich die einfachste (wenige Grammatikalische Feinheiten und Verbenformen)

Einen solchen "Einfachheits"-Ansatz verfolgt ja Esperanto, indem es komplett auf Grammatik und Konjugation verzichtet (kenne mich nicht damit aus, aber ich glaube das ist so). Aber so eine Sprache kann sich gerade deshalb nicht durchsetzen, da sie für alle Arten von Literatur völlig ungeeignet wäre und Sachtexte viel zu lang und ungenau würden.

RoliW
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Sa 3. Nov 2001, 20:37 - Beitrag #4

Also Tschechisch soll ziemlich einfach sein,
den....

Man Schreibt so wie man spricht und gegenüber der deutschen Sprache gibt es nur ein paar andere Buchstaben die anders sind aber sonst sehr änlich.

Also solch ein Doppel S..... (seht ihr ich find es nicht einmal auf meiner Tastatur) wie das deutsche Hochdeutsch hat ist völlig überflüssig.

Traitor
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Sa 3. Nov 2001, 21:14 - Beitrag #5

Man Schreibt so wie man spricht und gegenüber der deutschen Sprache gibt es nur ein paar andere Buchstaben die anders sind aber sonst sehr änlich

Ähnlichkeit mit der deutschen Sprache ist definitiv kein Kriterium úm eine weltweite Sprache möglichst einfach zu machen.
"Sprechen wie schreiben", also nur eine Aussprache für jeden Buchstaben (oder nur sehr schwach abweichende Formen) wie in Deutsch oder Latein sind aber schon sehr vereinfachend, dies ist einer der größten Knackpunkte des englischen, da hier die Aussprache beinahe willkürlich ist, man muss sie immer mit auswendig lernen (während Deutsch, Französisch oder Spanisch feste Ausspracheregeln haben).

krumel
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Sa 3. Nov 2001, 21:17 - Beitrag #6

Ich denke, dass es später mal eine Weltsprache geben wird, aber es wird noch was dauern. Meiner Meinung nach wird Englisch die Weltsprache, da sie heute auch schon in vielen Bereichen verwendet wird. Es wird dann nur noch verschiedene Dialekte geben, wie jetzt ja auch schon!

KrumelMonter

SoF
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So 4. Nov 2001, 01:25 - Beitrag #7

Ich denke nicht, dass es in näherer Zukunft zu einer Weltsprache kommt, höchstens vielleicht eine in Europa, aber welches Land gibt schon freiwillig seine Sprache ab. Und man kann ja z.B. Araber oder Chinesen, die sehr an ihrer Sprache hängen, nicht zwingen eine andere oder neue Sprache zu lernen. So artet es dann wieder in Konflikten aus, die mit Krieg gelöst werden müssten. Falls es doch mal zu einer Weltsprache, oder Europa-Sprache kommen sollte, dann wäre ich dafür, eine schon bestehende Sprache herzunehmen, da jeder schon ein wenig Grundkenntnisse von Englisch oder sogar Deutsch hat. Eine neue Sprache würde zu viele Probleme bringen, man müßte z.B. neue Wörter und Grammatik erfinden, neue Wörterbücher, und bis dann alle die neue Sprache gelernt haben vergeht auch sehr viel mehr Zeit, als wenn man eine bestehende übernimmt.

Padreic
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So 4. Nov 2001, 12:26 - Beitrag #8

@Traitor
Meines Wissens verzichtet Esperanto nicht auf Konjugationen (ich bin mir sogar ziemlich sicher), sondern ist an die romanischen Sprachen angelehnt. Es hat Konjugationen, aber keine unregelmäßigen Verben.
Eine natürliche und schön einfache Sprache (jedenfalls meines Wissens nach) ist auch Quechua (http://www.zompist.com/quechua.html).

Ich denke ein modifiziertes Englisch, wäre für die Weltsprache praktisch ideal. Man müsste die unregelmäßigen Verben abschaffen, die verschiedenen Zeiten etwas einschränken (soviel Zeiten braucht kein Mensch...) und die Rechtschreibung reformieren (Ein interessanter Versuch).

Padreic

Monoceros
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So 4. Nov 2001, 12:34 - Beitrag #9

Eine künstliche Weltsprache wird es in der Form wohl nicht geben, es wird nahezu unmöglich sein, sie einzuführen, es würde schon an der Arroganz der englischsprachigen Länder scheitern. Hinzu kommt, dass Englisch in der Geschäftswelt die Sprache Nummer 1 ist, die weltweit schlicht vorausgesetzt wird und das ist meiner Ansicht nach eine gute Basis für eine Weltsprache.

Quechua hingegen ist ein indianischer Dialekt aus Südamerika, der vielleicht einfach ist, aber zur Weltsprache aufgrund der geringen Verbreitung nicht taugt. Eine Kunstsprache wie Esperanto wird sich meiner Meinung nach aber nicht durchsetzten.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Padreic
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So 4. Nov 2001, 14:55 - Beitrag #10

Ich denke auch nicht, dass eine künstliche Sprache oder auch nur eine künstlich modifizierte Sprache weltweit Verbreitung finden wird. Das ginge nur, wenn man es überall in den Schulen lehren würde, aber zuvor müssten die Lehrer es auch wieder lernen usw. was einen Riesenaufwand bedeuten würde. Ich denke eher, dass ein natürlich modifiziertes Englisch (Sprachen wandeln sich immer) immer mehr Verbreitung finden wird. Aber Regionalsprachen werden wohl nie ganz abgeschafft werden und es kann gut sein, dass auch nie eine Weltsprache in allen Staaten offizielle Sprache ist. Aber wenn es eine wird, dann wohl Englisch.

Padreic

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So 4. Nov 2001, 16:03 - Beitrag #11

Original geschrieben von Padreic:

Aber Regionalsprachen werden wohl nie ganz abgeschafft werden und es kann gut sein, dass auch nie eine Weltsprache in allen Staaten offizielle Sprache ist.

Das ist mit Sicherheit ein großes Problem, da es bestimmt Länder gibt, die absolut gegen eine Einführung einer neuen Sprache sind. Ausserdem wird es gewiß Dialekte geben, so dass sich die Sprache dann auch wieder zerstückelt und unverständlich wird.

Traitor
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So 4. Nov 2001, 17:35 - Beitrag #12

Aber sobald sich eine "weltsprache" bzw "weltteilsprache" einmal anfängt durchzusetzen, wird sie irgendwann überall gelten. Denn die Länder, die sich anfangs dagegen wehren, werden immer mehr zu Außenseitern in Politik und Wirtschaft und die eigene Sprache wird so stark zum Hemmschuh werden, dass sie sie irgendwann aufgeben müssen, wenn sie nicht sowieso isolationistisch eingestellt sind. Ähnlich wie es bei GB mit dem Euro der Fall sein wird.

Thod
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So 4. Nov 2001, 17:50 - Beitrag #13

es wird sicherlich keine Weltsprache geben, eine künstliche schon gar nicht. Wenn hätte möglicherweise chinesisch gute Chancen...

Ich kann mir eine Form von Englisch als Sprache für die Wissenschaft vorstellen. Eine solche sprache darf sich dann aber nicht weiterentwickeln, müsste also, wie die alten Liturgiesprachen als tote Sprache gepflegt, und in ihrer Niesche erhalten bleiben.
Innerhalb der lebenden sprachen wird es immer regionale Unterschiede geben, was man derzeit am Englischen auch gut sehen kann.
Also Muttersprachen werden wohl kaum aussterben, sie werden sich nur verändern, es werden einige vergehen und andere neu entstehen.

Sowas wie die beschriebene Technikesprache Englisch wird halt dann an gewisse gesellschaftsströmungen gebunden sein. Sie wird erst mit großen Kulturellen Veränderungen gefährtet, denke ich.

Gruß,
Orald

Traitor
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So 4. Nov 2001, 17:55 - Beitrag #14

Wieso ausgerechnet Chinesisch? es gibt zwar sehr viele Chinesen, aber als Weltsprache ist es aufgrund der ungeheuren Kompliziertheit wohl absolut ungeeignet.

Ich kann mir eine Form von Englisch als Sprache für die Wissenschaft vorstellen.

Also ich kenne einige Statements von Sprachwissenschaftlern (auch englischen), die meinen, dass Englisch für wissenschaftliche Texte ziemlich ungeignet sei, da es viel zu unexakt sei. Deutsch soll dafür viel besser geeignet sein.

RoliW
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So 4. Nov 2001, 17:57 - Beitrag #15

na gut vieleicht wird es auch ein mix geben zwischen verschiedene sprache z.B.

Merci als Danke aus dem Französichen

Kindergatren vom Deutschen, in englisch heisst es heute schon gleich

bon journo...


und so weiter

Thod
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So 4. Nov 2001, 17:58 - Beitrag #16

@ Traitor,
nicht immer das geeignetste setzt sich durch. Englisch ist halt schon de facto Standard.

Die asiatischen Sprachen sind von ihren strukturen her recht simpel. Uns Europäern machen nur die verschiedenen Tonhöhen Probleme, aber reelle Chancen gebe ich dem Chinesischen auch nicht. Ich hab es nur als eine der derzeit häufigst gesprochenen Sprachen der Menschheit angeführt.

Gruß,
Orald

Traitor
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So 4. Nov 2001, 18:00 - Beitrag #17

@Roliw: Genau das meinte ich auch in meinem Eröffnugnspost:
ein allmählich entstehendes Konglomerat diverser Sprachen, ähnlich wie es beim viel zitierten "Denglisch" geschieht: aus allen möglichen Sprachen werden viele Wörter und Strukturen in andere übernommen, bis durch immer weitergehende Globalisierung alle Sprachen weitesgehend verwachsen sind.


Da solche Vorgänge ja schon heute zu beobachten sind, wird dies wohl in Zukunft noch viel stärker werden, bis irgendwann alle Sprachen verschmelzen.


PS (zwei Beiträge selbst zusammengelegt *g*):
Die asiatischen Sprachen sind von ihren strukturen her recht simpel


Recht simpel? immerhin hat Chinesisch mehrere tausend Schriftzeichen!
Eine Bilder- bzw Wortsprache ist heutzutage wohl kaum noch aktuell, selbst Silbenbasierte wie Japanisch sind sehr umständlich. Ich denke Buchstabenbasierte Sprachen wie die europäischen sind die modernste Form, die sich auch durchsetzen wird.

Thod
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So 4. Nov 2001, 18:08 - Beitrag #18

du kannst doch nicht von den Schriftzeichen auf die Sprache schließen! Im Vietnamesischen z.B. haben die Jesuiten im 17. Jhdt. unsere Schrift einfgeführt, und das geht genauso. Mit der Sprache hat das nichts zu tun.

Was die Vereinheitlichung angeht: Es gibt z.B. auch mittlerweile neue gravierende Unterschiede im Enlisch der Amerikanischen Südstaaten, und dem der Kanadischen Grenze. Hier kann man durchaus beobachten, daß auch wieder neue Sprachen und Dialekte entstehen.

Gruß,
Orald

P.S. ganz zu schweigen, von solchen Versuchen, alte Sprachen wieder hervorzuhlen, wie z.B. in Israel das Hebräische, oder Keltische Sprachen, wie derzeit in Irland...

Traitor
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So 4. Nov 2001, 19:40 - Beitrag #19

du kannst doch nicht von den Schriftzeichen auf die Sprache schließen! Im Vietnamesischen z.B. haben die Jesuiten im 17. Jhdt. unsere Schrift einfgeführt, und das geht genauso. Mit der Sprache hat das nichts zu tun.

Ich sehe Sprache und die dazugehörige Schrift als eine Einheit an. Wenn wie in Vietnam eine andere Schrift eingeführt wurde, so gehört halt diese Schrift jetzt zu dieser Sprache.

Was die Vereinheitlichung angeht: Es gibt z.B. auch mittlerweile neue gravierende Unterschiede im Enlisch der Amerikanischen Südstaaten, und dem der Kanadischen Grenze. Hier kann man durchaus beobachten, daß auch wieder neue Sprachen und Dialekte entstehen.

Klar entstehen Dialekte, aber ein Dialekt ist etwas anderes als eine neue Sprache. Auch wenn viele behaupten, es gäbe die Sprache "amerikanisch", so ist es nur ein Dialekt und im Verhältnis zu vielen deutschen Dialekten sogar einer der sehr nahe an der Muttersprache bleibt.
Und in Deutschland ist ja zu beobachten, dass die Dialekte immer mehr verschwinden, und "dank" Globalisierung werden immer seltener neue entstehen, auch die amerikanischen, australischen etc Englischdialekte stammen ja noch aus früherer Zeit, sind nichts neues.

Thod
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So 4. Nov 2001, 19:45 - Beitrag #20

was deine Zusammenfassung von Sprache uns Schrift angeht. *kopfschüttel*

Über die Dialektfrage kann man sich streiten. Aber ein schlüssiges Argument dafür, daß keien neuen Sprachen entstehen sollen (das ist zumindest bisher der Lauf der Dinge), sehe ich nirgends. Sollte amerikanisch eine eigene Sprache sein, würde das übrigends meien Ansicht stützen. Aber in diesem Punkt denke ich, ist die Sprachevolution noch nicht so weit, wie es die Amerikaner gern hätten...

Gruß,
Orald

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