Hallo Arschi,
es tut mir leid, dass ich Dich enttäuscht habe, ich gelobe Besserung

. Ich habe gerade mal nachgehört und es stimmt: Die Kölner SPD hat gegen die eigenen Leute nach deren Austritt Strafanzeige erstattet. Das lässt natürlich meine Kölner in einem guten Licht darstehen, da sie im Gegensatz zu anderen Parteien und Orten recht konsequent durchgegriffen hat

. Soll aber nicht von meinem Fehlwissen ablenken. Ich senke mein Haupt in Demut und hoffe, dass mir so etwas nicht nochmal passiert.
Aber während Du zwischen den verschiedenen Ebenen der Politik unterscheidest, so sehe ich da ein Problem; klar, Bundespolitik ist für die meisten wichtiger als die Politik in der eigenen Stadt. Sie ist auch immer im Blickpunkt des Auslandes. Somit hat natürlich ein Skandal und eine Affäre auf dieser Ebene ganz andere Auswirkungen, gerade was die öffentliche Aufmerksamkeit angeht. Dennoch würde ich deshalb kommunale Affären nicht runterreden. Denn gerade auf der kommunalen Ebene hat man doch, wenn man politisch aktiv ist oder nur interessiert ist, einen näheren Kontakt zu den Politikern. Wenn man dann enttäuscht wird, weil Leute, die man persönlich kennt, z. B. Schwarzgeld annehmen, Spenden falsch abrechnen usw., dann ist es auch eine persönliche Niederlage. So würde ich es empfinden. Die da "oben", kann man nicht einschätzen und es wundert einen vermutlich nicht, aber das Ratsmitdlieg aus der Nachbarstraße???
Deswegen unterscheide ich beim Blick über den Tellerrand nicht zwische den Politikebenen, sondern werfe alle Politiker in einen Topf (frei nach dem GG; vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich!) und beurteile sie entsprechend gleich und nicht; ok, kommunale Affäre ist schlimm, aber Bundesaffäre ist schlimmer. Es bleibt eine Schweinerei, was die Volksvertreter sich leisten, egal wo.
Wo ich doch gerade so schön in Schreiblaune bin

: Stoibers Wirtschaftskompetenz ist 1. dadurch entstanden, daß der Freistaat Bayern bis 1982 noch Mittel aus dem Länderfinanzausgleich bezogen hat (diese aber zweifelsfrei richtig nutzte und einsetzte), 2. Stoiber das geerbt hat, was ihm Strauß und Streibl (übrigens mußte letzterer wegen einer "Amigo-Affäre zurücktreten) hinterlassen haben und 3. drei Großpleiten in der Vergangenheit (Kirch, Dornier und Schneider) nicht gerade eine Sprache der "kompetenz" für mich sprechen, wobei Stoiber wirklich froh sein sollte, daß vor lauter "Flugaffären" (wichtig, wichtig) politisch irrelavante Fragestellungen wie die, in wieweit unsaubere Kreditvergaben der Bayer. Landesbank an Kirch politisch beeinflußt und gefordert wurden, gänzlich in den Hintergrund getreten sind.
Ich glaube, dass Stoiber nach der Wahl vermutlich einen Geschenkkorb zur Lufthansa und zur Bild schicken wird. denn selten konnte man mit der eigenen Unfähigkeit soviel erreichen wie jetzt. Wobei ich ganz ehrlich bin; wenn man sich schon so um diese Bonusmeilen anstellt, warum wird dann z. B. die von Arschi genannte Kreditvergabe gesprochen, die in der Gewichtung sicher schwer in die Waagschale liegt, als Bonusmeilen, die eigentlich den Steuerzahler noch nichts mal was gekostet hat?