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Tagespolitik und Nachrichten

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 10:36
von Acron Lanoval
Also langsam gehen sie mir alle auf den Keks (die Politiker), und der Journalismus macht es nicht besser.

Ständig rauschen uns neue Wasserstansmeldungen zu diesen und jenen Themen um die Ohren, mit einer Halbwertszeit von weniger als einem Tag bis das zugehörige Dementi eintrifft.

Es mag ja an der aktuellen Planlosigkeit der Politik liegen... oder auch nicht. Die Presse und Medien, die meinen, ständig am "Puls der Zeit" sein zu müssen, stiften mit ihrer Sensationsgier eine gehörige Verwirrung. Meiner Meinung nach nutzen sie das momentane Bedürfnis der Bevölkerung nach Information wie es denn weiter geht in dieser unklaren Lage aus, und machen es dadurch noch schlimmer.

Ich muss sagen, ich überblicke langsam nicht mehr, was die Politik denn nun wirklich macht. Dass da kein besonderer Plan dahinter stecken kann ist klar, denn sonst wäre die Lage nicht so wie sie ist. Aber die Darstellung in den Medien verschlimmert alles noch für mich. Ich habe schon gar keine Lust mehr, täglich Nachrichten zu lesen/hören/sehen.

...und da wundert man sich, wenn die Politikverdrossenheit zu nimmt. Die Darstellung der Politik in der Presse entspricht in etwa einem aufgeschreckten Hühnerhaufen. Wie weit dieser Vergleich stimmt, kann kaum noch jemand einschätzen.

PS: könnte das auch mit ein Grund für die aktuelle Flaute hier im Politik-Forum der Web-Matrix sein? :confused:

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 12:22
von Gilmor
Naja, die Presse ist an der momentanen Stimmung in Sachen Politik sicher ein Hauptbeteiligter. Denn sie weiß, wie man mit den Handlungen der Politiker Stimmung im Land macht (und nicht nur mit den Politikern).
Und in der momentanen schwierigen Situation führt dies natürlich durchaus dazu, dass man mit dieser Informationspolitik durchaus Konfusion erzeugt... und damit natürlich auch eine Unlust und Verdrossenheit. Und das in einer Situation im Land, wo man normalerweise gemeinsam an einen Strang ziehen sollte, anstatt sich durch die Presse entzweien zu lassen.

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 16:10
von Thod
Presse ist halt ein Multiplikator, der sich natürlich auf das stürzt, was ihr ein Mehr an Lesern bringt, und welche sowas auch schafft. Aber das ist ja nichts neues...

Wir spüren halt derzeit ein paar Mängel einer Demokratie mit marktwirtschaftlicher Grundlage.

Gruss,
Thod

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 16:17
von Traitor
Das fällt mir auch immer wieder auf. Die Bild-Aktion, Schröders "Wer es besser machen kann, soll es machen" als Rücktrittsankündigung auszuschlachten, ist derzeit die Krönung dieser Aktionen. Und es zeigt sich auch mal wieder, wie einseitig die Presselandschaft ist - die Hälfte ist noch einigermaßen neutral, die Hälfte klar für CDU und/oder FDP, aber niemand für Rot-Grün. Mit so einer massiven Stimmungsmache ist es sehr schwer, sein Programm vernünftig zu verkaufen - auch wenn das vernünftig verkaufbare anscheinend auch immer mehr abnimmt.
Sowas kann natürlich keine Entschuldigung für schlechte Politik sein, aber eine so künstlich erzeugte Stimmung ist auf keinen Fall förderlich. Auch, dass die Medien seit langem von einer "Rezession" reden, wo wir nur ein verlangsamtes Wachstum haben, ist schon unverantwortlich, da durch so eine Untergangsstimmung die Wirtschaft noch mehr gedrückt wird.

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 16:23
von Thod
Das die Bildzeitung einseitig ist, und zwar nicht gerade für links, ist doch klar. dafür gibt es ja auch genug einseitig linke massenblätter.

gruss,
thod

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 16:30
von Traitor
Da haben wir uns ja schonmal ziemlich lange drüber gestritten *g* Im Zeitungssektor sehe ich keine einzige wichtige Zeitung, die auch nur einen Hauch links der Mitte wäre (die TAZ zähle ich jetzt mal nicht als wichtige Massenzeitung). Und bei Presse allgemein fällt mir da einzig der Spiegel als wichtiges Blatt ein.

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 17:18
von Thod
Ich nenne da in München nur z.B. id AZ...

Gruss,
Thod

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 17:26
von Padreic
@Traitor
Der Spiegel hat schon einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Meines Wissens ist die Süddeutsche Zeitung auch etwas links. (Spiegel und Süddeutsche Zeitung sind die beiden Sachen, die unser Sowi-Lehrer liest ;)). Dann kommen noch die zahlreichen Regionalzeitungen, an denen die SPD Anteile hat. Das summiert sich schon. Dass die Stimmung im Moment eher gegen Rot-Grün ist, stimmt aber schon, ist IMHO auch recht verständlich. Ich denke, 1998 war es gegen Schwarz-Gelb bzw. gegen Kohl ähnlich, wenn vielleicht auch nicht ganz so stark.

Padreic

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 17:29
von Thod
Man sieht ja auch, das Rot-Grün die Wahl gewonnen hat, obwohl der Springerverlag sowie sämtliche anderen sog. rechten Zeitungen all ihre Kraft in eine Unterstützung der CDU/CSU gelegt hatten...

Gruss,
Thod

BeitragVerfasst: Mi 11. Dez 2002, 20:00
von Traitor
@Padreic: Klar, der Spiegel hat extrem viel Einfluss, aber er ist halt nur ein einzelnes Blatt. Die Süddeutsche würde ich eher der FDP zuordnen. Aber das Anti-Rot-Grün herrscht eigentlich schon vor, seit sie an der Regierung sind, auch wenn die Zustimmung früher weit höher war.
@Thod: Was ist die id AZ? Und das mit Springer lässt hoffen, dass die Medienmacht vielleicht doch nicht ganz so groß ist...

BeitragVerfasst: Do 12. Dez 2002, 15:20
von Thod
Das ist die Münchner Abendzeitung, uns aus meiner Sicht schon fast Linksradikal ;) . Sie schreibt sogar tiefrote Zahlen :D

Für viele ist sie derart unlesbar, dass sie nicht mal in ausreichendem Masse geklaut wird...

Gruss,
Thod

BeitragVerfasst: Do 12. Dez 2002, 16:34
von Lethe
Hmm,

meine Empfehlung ist: einfach mal 3 Tage lang keine Nachrichten ansehen. Meist erkennt man dann besser die "abgesicherten" Neuigkeiten.

BeitragVerfasst: So 15. Dez 2002, 19:17
von Maglor
Es ist schon schwer den Durchblick zu erhalten.
Statt Bundestag entscheiden nun die Kommissionwen. Alle Lügen und beleidigen und 2 Tage später entschuldigen sie sich irgendwo und tun als wär nichts geschehn.
Währenddessen schlägt man die Zeitung auf, liest die Nachrichten von Vorgestern, die schon längst wieder nicht mehr stimmen und fragt sie, wofür so ne Zeitung eiigentlich gut ist, außer als Bastelunterlage.
Naja schaltet man halt den Fernseher ein, und hört sich die 2. Lesung der Gestze an, die vom Bundestag zu Christjansen verlegt wurde, und muß feststellen dass Münteferig Möllemann und Christanjansen merkel ist. Super!
LEtztlich bleibt einem nur alles zu ignorieren und wissensfrei zu lästern oder sich ein Parteibuch zu kaufen und über einige Lob zu sprechen.
Oder man machts wie ich und denkt, dass die Bundesrepublik ein Auslaufmodell ist.
MfG Maglor

BeitragVerfasst: Mi 1. Jan 2003, 19:10
von Thod
Was denkst du, wird danach kommen?

Gruss,
Thod