KrautwiggerlRoyal Member

Beiträge: 1603Registriert: 12.12.2000
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Himmel...
zum 100000. Mal: jedes Unternehmen hat andere Kostenstrukturen, da wo's für den einen geht, die Emissionen zu senken, ist's für den anderen teurer! Das leugnest du schlicht, und da liegt schon der Denkfehler, der dein ganzes Gebäude zusammenbrechen lässt. So ein Markt funktioniert so, wie jeder andere Markt auch: jeder hat unerschiedliche Präferenzen und Kosten. Ergo dürfte nach deiner Logik kein einziger Markt funktionieren! Ein Markt funkt dann, wenn es welche gibt, die bereit sind zu zahlen und welche, die verkaufen wollen, und das ist auch hier gegeben! Der Markt damit funkt in den USA auch, dass die USA aber trotzdem noch so verdrecken, liegt auch daran, dass es dieses System nur für einige wenige Emissionen gibt, und dass die Regierung der USA die Menge auch derart grösszügig bemisst, dass die Preise für Zertifikate vergleichsweise niedrig liegen, so dass neue, kostspielige, aber umweltfreundliche Technologien sich nicht so rentieren. Aber es gibt hier auch empirische Belege, dass das Instrument durchaus funkt. Ich habe gelesen, dass in den letzten 10 Jahren ind den USA die zertifizierten Schwefelemissionen um über 10% gefallen sind, indem man Jahr für Jahr ein paar Zertifikate wieder vom Markt genommen hat (hoffentlich finde ich die Quelle noch).
Warum der Markt funktionieren muss (nicht nur kann): angenommen, die Zertifizierungsmenge liegt niedrig, die Kosten in der Branche sind hoch. So würden die Kosten für die Zertifikate so lange steigen, bis es soviele Leute gibt, die zu diesem Preis Zertifikate verkaufen wollen, wie es Leute gibt, die sich schwerer tun und damit Zertifikate kaufen wollen. Wie auf jedem anderen Markt, die "Unsichtbare Hand" von Smith.
Zu deinem Vorwurf, da könnten sich die Reichen freikaufen: die tun das auch nur solange, wie sie nicht durch Reduzierung wieder was sparen könnten. Zu behaupten, dann kaufen die Reichen alles auf und verschmutzen was geht, ist, sorry für den Ausdruck, blanker Bullshit, denn Geld rauswerfen tut echt keiner, der irgendwie noch halbwegs bei Trost ist. Genauso könnten ja die Reichen dann auch die Steuern bezahlen und lustig weiterdrecken, oder die Strafe für Übertretung, oder sich ohnehin gleich nach Togo absetzen etc. Das ist doch Blödsinn! Die Emissionsgrenze wird sowieso duch die Anzahl der Zertifikate festgelegt und ist (auch nochmal zum x-tausendesten Mal) so Treffsicher wie ein Verbot, d.h. es ist vollkommen Wurst, wer wieviel in die Luft bläst, die Natur stört es herzlich wenig, ob der Giftschlamm aus dem Reifenwerk oder dem Pharmaunternehmen kommt. Und die, die meinen, mehr verschmutzen zu müssen, zahlen dafür eben mehr und werden so für ihr Verhalten bestraft. Die Menge insgesamt bleibt aber gleich, und das ist doch das Ziel des Umweltschutzes, oder irre ich mich da?
1) Auktion setzt nur den momentanen Preis fest, aber der verändert sich im Zeitablauf: es werden neue, umweltfreundlichere Technologien gefunden, die Anzahl der Zertifikate wird verkleinert etc. Somit würde sich auch hier ein Markt einstellen, wo Unternehmen, die unter den neuen Vorraussetzungen die Umweltverschmutzung stärker senken können als die anderen, die Zertifikate verkaufen können und damit belohnt werden, während letztere zukaufen müssen.
2) Das ist deswegen nicht richtig, weil die Haltung der Zertifikate unternehmersich auch Kosten verursacht, denn immerhin wäre die Alternative "Verkaufen".
Tut mir Leid, aber ich habe echt das Gefühl, dass du meine Argumente willentlich übersiehst! Deswegen ist diese Diskussion für mich gestorben! Ich seh es nämlich nicht ein, warum ich mir hier einen Ast tippen soll und Argumente noch und nöcher bringe, mit einem Haufen Beispielen, und ich nur Antworten kriege, die nicht richtig auf meine Punkte eingehen und bestenfalls Vermutungswissen entgegenbringen. So eine Diskussion ist nicht früchtetragend!
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