Ein Hauch von Neutralino

Von der Genetik bis zur Quantenphysik, von der Atomkraft bis zur Künstlichen Intelligenz. Das weite Feld der modernen Naturwissenschaften und ihrer faszinierenden Entdeckungen und Anwendungen.
Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Sa 20. Sep 2014, 11:21 - Beitrag #1

Ein Hauch von Neutralino

es konnten möglicherweise erste Spuren eines als "Neutralino" bezeichneten Teilchens nachgewiesen werden, das ein Bausteil der Geistermaterie sein soll.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 92615.html

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Mo 6. Okt 2014, 12:07 - Beitrag #2

Résonaances:
The central value of the positron fraction in the highest energy bin is one third of the error bar lower than the central value of the next-to-highestbin. This allows the collaboration to conclude that the positron fraction has a maximum and starts to decrease at high energies :]

Ganz so schlimm scheint es aber nicht zu sein, zumindest im Abstract behaupten sie nur "above ∼200  GeV the positron fraction no longer exhibits an increase with energy", nicht "nimmt ab". Das "High Statistics Measurement" im Titel nehme ich ihnen von den Plots her aber auch nicht ab, würde auch eher wie Jester sagen, dass die Daten noch so grob sind, dass es eher überraschend gewesen wäre, wenn ein populäres Modell nicht dazu gepasst hätte. Ich werde aber nochmal genauer in den Originalartikel reinlesen.

Letztlich sind diese Positronen-Messungen leider genauso indirekt wie die Gamma- und sonstigen Überschuss-Messungen, die seit einigen Jahren immer wieder durch die Szene geistern - selbst wenn die Statistik irgendwann tadellos wird und systematische Messfehler fast ausgeschlossen sind, ist es noch sehr schwer, alle "gewöhnlichen" astrophysikalischen Erzeugungsmechanismen (in diesem Fall: Pulsare, Sekundärstrahlung von extragalaktischen Hochenergieteilchen) auszuschließen. Auf DM kann man dann fast nur per Ockham schließen, wenn die Alternativmodelle zu sehr an den Haaren herbeigezogen wirken.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Di 7. Okt 2014, 21:33 - Beitrag #3

Auch nach einem Blick in den vollständigen Artikel bin ich keineswegs überzeugt von ihrer Datenauswertung... Der grundlegende Schluss bleibt ähnlich wie beim älteren Datensatz, es muss eine Extraquelle geben. Nur jetzt deutlich besser abgesichert. Aber um eine Form des Spektrums zu modellieren, die wirklich etwas über die Art dieser Quelle aussagt, reichen die Daten einfach noch nicht, somit keine qualitative Neuerung.


Zurück zu Wissenschaft & Technik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron