Seite 1 von 2
Leitwissenschaft

Verfasst:
Mo 20. Aug 2001, 19:11
von Traitor
Es gibt viele verschiedene Ansichten über die wichtigste Wissenschaft. DIe verbreitetsten sind:
1. Philosophie, da es die höchste und "edelste" Wissenschaft sei
2. theologie, da Gott das wichtigste sei
3. Mathematik, da sie die Grundlage aller (Natur-)Wissenschaften ist
4. Physik, da alles andere auf physikalischen Gesetzen basiert
5. Biologie, da das Leben das zentrale Thema der Wissenschaft sei
Wie man bereits in meinem Gebrauch des Konjuktivs erkennt

vertrete ich eine naturwissenschaftliche Ansicht. Dabei halte ich die Physik für die wichtigste Wissenschaft und die Mathematik für ihr Mittel. (nicht falsch verstehen, ich mag Mathematik)
Was meint ihr dazu?

Verfasst:
Di 21. Aug 2001, 00:28
von Held der Nation
Ich finde die Biologie am interessantesten. Dann kommt schon die Physik.

Verfasst:
Di 21. Aug 2001, 14:08
von Padreic
Es kommt alles auf die Betrachtungsweise an. Ich kenne jemanden, der sagt, dass alle logischen Wissenschaften Philosophie wären. Mathematik wäre auch nur ein Spezialfall der Philosophie, da sie auch auf Axiomen aufbauend logische Schlüsse zieht.
Aber ich bin für Physik, da das wissenschaftlich für den Fortschritt am meisten bringt.
Padreic

Verfasst:
Di 21. Aug 2001, 16:01
von McCain123
Meiner Meinung nach ist Philosophie die Mutter der Wissenschaften, denn Philosophie ist ja nichts weiter, als sich Gedanken zu etwas machen. In der Theologie sind das spezialiesierte Gedanken zum Thema Gott, deswegen halte ich diese Wissenschaft für die Unwichtigste ( ich glaube nicht an Gott ). Physik würde ich von den Wissenschaften, die hier aufgezählt wurden auch am höchsten Ansiedeln, da sie uns in der Neuzeit die meißten Erkenntnisse beschert hat. Die Chemie fehlt mir allerdings noch in dieser Aufzählung, die sich ja in einigen Grenzbereichen mit der Physik überschneidet.

Verfasst:
Di 21. Aug 2001, 18:17
von koralle
:s3: Jeder ist auf jeden angewiesen,der Denker auf den Praktiker (nicht der Baumarkt:s92: ),der Wissenschaftler auf den Philisophen etc.
Wie in der Natur die Monokultur schadet, so schadet dieses auch in der Wissenschaft.
Letzendlich ist mit Denken alleine noch kein Haus gebaut worden.


Verfasst:
Mi 22. Aug 2001, 13:21
von Traitor
Original geschrieben von McCain123
Die Chemie fehlt mir allerdings noch in dieser Aufzählung, die sich ja in einigen Grenzbereichen mit der Physik überschneidet.
Ich halte Chemie eigentlich für einen Unterbereich der Physik. Gut, jeder Chemiker wird mich killen. Aber wo ist bitte der Unterschied zwischen einem Chemiker und einem Materialphysiker oder zwischem einem Chemiker und einem praktisch ausgerichteten Teilchenpysiker?
@Koralle: Ich gebe dir recht, man braucht alle (oder fast alle, Theologie, najanaja) Wissenschaften. Ich meinte mit der Frage eher, welche von ihnen die wichtigste ist, sozusagen die Grundlage. Grundsätzlich sind alle Wissenschaften wichtig!

Verfasst:
Mo 12. Nov 2001, 23:30
von Erdwolf
Ich denke, die höchste der Wissenschaften ist die Theologie!
Die Frage nach Gott setzt die Erkenntnis des Menschen seiner selbst - und somit auch seiner Umwelt - voraus, die Ergründung höheren Seins/höherer Prinzipien bedeutet auch immer die Ergründung der Welt im Ganzen. Hierraus leitet sich die Philosophie, die Wissenschaft der geistigen Erforschung ab, die letztendlich die Basis für die Erkenntnis materieller/weltlicher Zusammenhänge auf abstrakterem Niveau bildet und somit die Mutter aller weiteren Wissenschaften ist.
Will man jedoch die Wissenschaft benennen, die für die Menschheit und deren zivilisatorischen Fortschritt am wichtigsten ist, so ist dies die Mathematik, sie ist die Grundlage jedweder materiellen Wissenschaft.
So sehr dieses materielle Denken uns aber auch vorantreibt, so sehr wirft es uns zurück. Würde unsere "Zivilisation" ein wenig mehr auf die dunkle Kraft im Menschen, auf das, was wichtig ist, achten, anstatt sich auf dem Altar allkritischer Ignoranz zu opfern, so könnte sie eine wirkliche sein.

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 17:18
von Traitor
Ich denke, die höchste der Wissenschaften ist die Theologie!
Zumindest wenn man davon ausgeht, dass sie überhaupt eine Wissenschaft ist und keine Esoterik!
So sehr dieses materielle Denken uns aber auch vorantreibt, so sehr wirft es uns zurück. Würde unsere "Zivilisation" ein wenig mehr auf die dunkle Kraft im Menschen, auf das, was wichtig ist, achten, anstatt sich auf dem Altar allkritischer Ignoranz zu opfern, so könnte sie eine wirkliche sein.
Das Dunkle ist also dass, was wichtig ist? *g*
Allkritische Ignoranz... tststs. Kritisches Auseinandersetzen ist doch wohl allemal besser als blinder Gehorsam und Akzeptieren von allem "von oben" diktierten! Kritik ist eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen.

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 18:50
von Erdwolf
Zumindest wenn man davon ausgeht, dass sie überhaupt eine Wissenschaft ist und keine Esoterik!
Ich halte die Theologie schon für eine Wissenschaft, wenn auch keine sehr detailgängige (angesichts der Thematik auch schwer anders möglich). Sie ist eher eine Urform der Wissenschaft, die heutige "Theologie" betrachte ich als eine Art Überbau über diese Ur-Theologie, der größtenteils mit der Philosophie übereinfällt.
Was ich mit Theologie meinte, ist nicht das, was man heute studieren muß um kath. Priester zu werden, sondern das, was das Wort eigentlich bezeichnet: Die Wissenschaft von Gott.
Allkritische Ignoranz... tststs. Kritisches Auseinandersetzen ist doch wohl allemal besser als blinder Gehorsam und Akzeptieren von allem "von oben" diktierten! Kritik ist eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen.
Ich stimme hier mit dir überein, die Kritik ist (neben dem Glauben)eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen. Jedoch sollte ein Mensch nicht derart kritisch ("allkritsch") werden, daß er nicht mehr in der Lage ist, überhaupt etwas zu glauben. Dies ist für mich schlichtweg Ignoranz und ich denke nicht, daß diese befürwortendswert ist.

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 19:07
von Traitor
Ich stimme hier mit dir überein, die Kritik ist (neben dem Glauben)eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen. Jedoch sollte ein Mensch nicht derart kritisch ("allkritsch") werden, daß er nicht mehr in der Lage ist, überhaupt etwas zu glauben. Dies ist für mich schlichtweg Ignoranz und ich denke nicht, daß diese befürwortendswert ist.
Da haben wir aber ein wunderbares Streitthema! Ich bin nämlich der Meinung, dass man nicht kritisch genug sein kann und Glauben etwas absolut negatives ist, nämlich das Akzeptieren von-oben-gegebener Meinungen ohne jede eigene Reflektion und Argumentation, also das Aufgeben der individuellen Meinung und Intelligenz.

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 19:55
von Tar-Minyatur
Heydiho!
In meinem Augen gibt es keine "wichtigste" Naturwissenschaft. Jede ist auf ihre Weise für verschiedene Menschen wichtig. Ich für meinen Teil würde die Biologie über alles stellen, da sie uns den ganzen Tag umgibt. Andere würden das vielleicht über Physik sagen. Deswegen ist es sicherlich auch eine Frage des eigenen Standpunktes.
Auch Theologie ist verdammt wichtig. Viele Wissenschaftler suchen die Antwort auf Fragen, die sie sich nicht beantworten können, bei Gott. Sicherlich ist der Sinn der Theologie in Frage zu stellen. Dennoch ist sie ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Das Selbe gilt für Philosophie. Sie ist ebenfalls wichtig um uns zu begreifen.
Wie ihr seht bin ich der Meinung, dass jeder für sich selber die Antwort finden muss.

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 20:36
von Erdwolf
@Tar Minyatur:
Stimmt, für jeden Menschen ist eine andere Wissenschaft wichtiger, um die Welt zu verstehen. Worauf es mir in meinen Gedankengängen ging, war, wie die abstrakte Zusammenhänge sind.
@Traitor:
Gut, disputieren wir:
Ich denke nicht, daß Glauben grundsätzlich negativ ist!
Ich weis auch nicht, was du immer mit dem Begriff "von oben" hast. Glauben ist die Erkenntnis eines Prinzips aus sich selbst heraus, nicht etwas, das "von oben" kommt.
Glauben hat nicht zwangsläufig mit Gott zu tun!

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 20:45
von Traitor
So, das wird zu OT, wir diskutieren
hier weiter, wenns recht ist.

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 20:55
von Padreic
@Erdwolf
Wenn du die wissenschaftliche Theologie betrachtest, kann man sie wohl kaum als erste Wissenschaft sehen. Thales von Milet (der erste abenländische Philosoph) lebte immerhin schon 624-546 v. Chr. Geb. und ich glaube nicht, dass vorher schon wissenschaftliche Theologie betrieben wurde.
Und ich sehe die Gotteslehre auch nur als Teilgebiet der Philosophie an. In der Philosophie gibt es mehrere axiomatische Systeme, von den einige Gott als Axiom setzen oder ihn aus anderen Axiomen herleiten. Die theistischen sind aber nur einige der Systeme.
Padreic

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 21:03
von Traitor
Da kann ich Padreic voll zustimmen. Gottesglaube (Theismus oder so heißt das?) ist nur eine der möglichen philosophischen Richtungen und somit ist die Theologie nur ein "Ableger" oder "Unterbereich" der Philosophie, so wie es zB IMO auch bei Chemie und Physik (Chemie Teil der Physik) und bei vielen anderen Wissenschaften ist.

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 21:12
von Erdwolf
Und ich sehe die Gotteslehre auch nur als Teilgebiet der Philosophie an. In der Philosophie gibt es mehrere axiomatische Systeme, von den einige Gott als Axiom setzen oder ihn aus anderen Axiomen herleiten. Die theistischen sind aber nur einige der Systeme.
OK, vieleicht war meine Herleitung zu subjektiv. Dennoch gehe ich davon aus, daß die Urfrage einer jeden Kreatur die Frage nach ihrem Schöpfer/Ursprung ist. Auch eine atheistische Lehre ist meiner Meinung nach Theologie.

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 21:29
von Traitor
Auch eine atheistische Lehre ist meiner Meinung nach Theologie.
Das ist schon vom Wortsinn her ein Widerspruch:
atheistisch ohne Gott, Theologie Gotteskunde

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 21:49
von Erdwolf
Das ist schon vom Wortsinn her ein Widerspruch:
atheistisch ohne Gott, Theologie Gotteskunde
Dieser Meinung bin ich nicht.
Theologie -> Lehre über Gott
Atheismus -> Lehre über Gott und zwar der Inexistenz dieses höheren Prinzips/Wesens
Für Mathematiker: Gott kann auch eine
leere Menge sein!
Gott = {} ???
Bei dieser Gelegenheit wäre es - denke ich - auch sinnvoll, unsere Definitionen von "Gott" zu vergleichen.

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 21:54
von Padreic
Theologie ist die Lehre von Gott. Wenn man der Ansicht ist, dass es keinen Gott gibt, kann man ihn auch nicht erforschen.
Und die Menge der Götter wäre eine leere und nicht Gott selbst *g*.
Gott ist für mich ein Wesen, dass ohne Technik von Macht weit über uns steht und unsere Welt bei Bedarf stark beeinflussen kann.
Padreic

Verfasst:
Di 13. Nov 2001, 22:12
von Erdwolf
Theologie ist die Lehre von Gott. Wenn man der Ansicht ist, dass es keinen Gott gibt, kann man ihn auch nicht erforschen.
Man könnte aber erforschen, daß es ihn nicht gibt, was dann Forschung über Gott ist und somit
Theologie.
Gott ist für mich ein Wesen, dass ohne Technik von Macht weit über uns steht und unsere Welt bei Bedarf stark beeinflussen kann.
BEI BEDARF ??? :s32:
Was meinst du damit, Padreic, etwa daß der "Klempner-Gott"
bei Bedarf vorbeikommt, um alles wieder heil zu machen? Zwar meistens zu spät (-> Alles unter Wasser :s3: ), aber dafür umso teurer?!?