Erstmals Antiteilchen eingefangen

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Do 28. Feb 2002, 02:11 - Beitrag #1

Erstmals Antiteilchen eingefangen

Eventuell ist es Wissenschaftlern am CERN erstmalig gelungen, Antimaterie einzufangen und zu speichern. Das Team von Gerald Gabrielse von der Harvard University kann den definitiven Beweis allerdings erst im Mai liefern. Wie New Scientist berichtet, gehen die Wissenschaftler aber davon aus, dass sie Tausende von Antiatomen hergestellt und in einer Teilchenfalle gefangen haben.

Antimaterie wurde zwar in vielen verschiedenen Varianten schon hergestellt, aber die Produktion von Antimaterie aus Antiteilchen ist wesentlich schwieriger. Das Team um Gabrielse arbeitet am ATRAP, der Antiprotonen-Falle. Die Antiteilchen werden hier in mit Gold verkleidete Kupferringe mit einem inneren Durchmesser von 1,2 Zentimeter eingesperrt und auf -269 Grad Celsius abgekühlt. Die Kupferringe sind von einem starken magnetischen Feld umgeben. Gespeist wird die Falle aus einer radioaktiven Quelle, die Positronen zuführt. Die Teilchen werden ausgebremst und in der Falle festgehalten. Wenn sich dann in den beiden Teilen der Falle jeweils genügend kalte Antiprotonen und kalte Positronen angesammelt haben, wird mechanisch eine Klappe geöffnet, so dass die Teilchen miteinander interagieren. In dem Moment, in dem sich Antiwasserstoff bildet, driftet er an den Rand und löst sich dort auf. Wenn gleichzeitig die Zerstörung eines Antiprotons und eines Positrons beobachtet wird, dann gilt es als sicher, dass Antiwasserstoff entstanden ist.

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