Dass es auf dem Mars vor nicht allzu langer Zeit Wasser gegeben haben muss, ist ein offenes Geheimnis, schon die Besuche der Mariner- und Viking-Sonden in den siebziger Jahren haben gezeigt, dass es auf dem Mars viele Strukturen an der Oberfläche gibt, die auf fließendes Wasser in seiner Vergangenheit hindeuten.
Die Forscher nehmen an, dass sich ein beträchtlicher Teil dessen ins All verflüchtigt hat, aber es soll auch nach diesen Berechnungen noch eine ganze Menge Wasser auf dem Mars verfügbar sein, viel mehr als im Wassereis an den Polkappen des roten Nachbarn nachgewiesen werden konnte.
Jetzt sind die Forscher der Lösung des Rätsels offensichtlich auf der Spur. Nach Meldungen des amerikanischen Wissenschaftsmagazins Science (Spektrum der Wissenschaft) ist es Forschern gelungen, Wasser im Untergrund in der Nähe der 60. Breitengrade nachzuweisen. Mehrere Dezimeter unter der Oberfläche wurde eine große Menge Wasserstoff nachgewiesen, der in der Menge nicht allein von H2O und OH-haltigen Mineralien stammen kann. Man vermutet in der Tiefe eine Sedimentschicht mit 20 bis 35 Gewichtsprozent Wassereis, was 70 Volumenprozent entspricht. Ein solcher Brocken hätte starke Ähnlichkeit mit einem schmutzigen Eisbrocken.
Wie tief diese Schicht reicht, ist unbekannt, hier stoßen die Sonden der Mars Odyssey an ihre Grenzen, man geht allerdings im Mindestfall von einer Mächtigkeit von mehreren Metern aus, numerischen Modellen zufolge könnte die Schicht aber sogar über einen Kilometer tief reichen.
Die Forscher sind sich sicher, etwa 10.000 Kubikkilometer Wasser nachgewiesen zu haben (Nordsee: 54 000 Kubikkilometer), was sich wirklich unter der Oberfläche des roten Planeten befindet, bleibt aber weiterhin den Spekulationen überlassen. Vielleicht haben die Forscher auch nur im wahrsten Sinne des Wortes die Spitze des Eisberges gefunden.
Monoceros