Schmerz.
Ein Riss ging durch Shockk's Bewusstsein, lähmte ihn, fesselte ihn für kurze Zeit an den Boden seines Geistes. Um ihn herum veschwommen die Konturen, die Wesen, die Landschaft. Es war, als wäre die Kraft, die das Dunkel ihm gab, wie weggesogen, von ihm durch eine unbegreifliche Macht getrennt.
Doch es kam wieder. Langsam. Shockk erwachte wieder, doch nun wusste er, was geschehen war. Das Licht hatte gewartet. Geduldig. Es hatte gewusst, dass das Dunkel ihm folgen würde, es hatte geahnt, dass Shockk zu mächtig war, als dass nicht beide Seiten aufmerksam werden würden. Das Licht wusste um seine drohenden Niederlage, um den Verlust dieses Streiters. Es wusste um die Unabwendbarkeit. Doch es konnte für die Zukunft planen ... Dieser Stein war kein Schmuckstück, es war eine Speicherquelle. All die Jahre lang hatte es Shockk begleitet. All die Jahre lang seine Gefühle, seine Erlebnisse, sein Sein gespeichert. Und damit auch seine Schwächen.
Doch er würde sich nicht besiegen lassen. Quest hatte die Späher abgewehrt, doch die wirkliche Bedrohung hatte er noch nicht erkannt. Wie auch. Denn selbst mit der Macht, die er nun besaß - dem Wissen um Shockk und den Geschenken der weissen Göttin - eines konnte er als Krieger des Lichtes nicht.
In die Welt der Schatten zu spähen. Das Wesen, welches Shockk entfesselt hatte, war dicht bei den Kämpfern. Es war ein Dämon, der wenige seinesgleiche hatte, und alle standen sie in den Reihen der Armeen der Finsternis. Er war ein Fürst seiner Art, ein Mächtiger gar unter den Wesen der Welt.
Legenden hatten sich seit jeher um die Herren des Schattens gerankt. Viele Namen hatten die Menschen ihnen gegeben, viele Gestalten hatten sie ihnen angedichtet, denn niemand hatte sie je wahrlich gesehen. Allerhöchstens einen Schemen hatten sie wahrgenommen, doch ging einher damit die unheimliche Angst, die die Präsenz dieser Kreaturen verbreitete. Gewöhnliche Menschen wurden dadurch nicht selten gelähmt, gar seelisch verwundet.
Nun würde sich zeigen müssen, wie sich höhere Wesen gegen sie bewährten ... seit Jahren hatten die Herren der Schatten nicht mehr offen gekämpft, zu gering waren die Bedrohungen gewesen. Doch die Zeit war gekommen.