Ich bin wieder da! Und ich poste einige Zeilen meiner Story, aber durchlesen werde ich mir später alles, also entschuldigt, falls einige Bezüge schon geschlossen wurden und diese falsch dargestellt wurden. Bei solchem werde ich mich wenn möglich korrigieren... A.D.
BTW: Wo ist der Charakterthread? oO
Langsam schritt er die Lichtung hinab.
"Vlad!" Er zischte die Worte in den Wind. "Vlad? Verdammt, wo steckst du? Vlad!!"
Aramil fluchte leise vor sich hin. Er sah sich um. Er befand sich immer noch auf der Lichtung. Das Sonnenlich schmerzte in seinen Augen, sodass er Vlad nicht am Himmel ausfindig machen konnte, ohne dass seine Augen tränten. Er zückte ein Stück Brot und hielt es ein wenig dem Himmel zugewand. Das war unter anderem das effektivste Mittel, um Vlad ausfindig zu machen. Er warf es ein paar Meter vor sich in die Luft.
Doch er vernahm keinen dumpfen Aufschlag. Kein Krächzen, kein Glucksen, nichts! Verwundert blickte Aramil auf die Stelle, wo das Brot hätte liegen müssen."Vlad!", zischte er noch einmal. Doch er bekam keine Antwort.
Nicht schon wieder. Nein, das durfte nicht passieren. Panisch wirbelte sein Kopf herum. Schweiß rann ihm die Stirn hinab. Schritt für Schritt zog er sich den Weg zurück, den er gekommen war. Es war schon einmal geschehen. Und das durfte es nicht noch einmal. Auf keinen Fall.
Aramil beschleunigte seine Schritte. Er wurde schneller, schneller, bis er schließlich wie von Furien gehetzt rannte.
Ein Blitzen riss ihn aus seiner Bahn, ein grelles Licht durchfuhr seine Netzhaut und brannte ein Bild in seine Augen. Er fiel, schlug schwer auf und versuchte, sich aufzurichten, doch es versagten seine Kräfte. Immer noch sah er dieses entsetzliche Bild vor seinen Augen. Es würde niemals schwinden! Er schrie auf. Sein ganzer Körper tat weh. Als würde er in heißes Öl getaucht. Wimmernd vor Schmerz und Pein rollte er sich auf dem Boden herum, bis er an etwas stieß, das seinen Wahn auf einmal stoppte.
Er richtete sich auf.
Sein Blick war leer, er spürte keinen Schmerz mehr. Er stand da und blickte auf das in seine Augen gebrannte Bild... seine Tochter... das Bild flackerte, verzerrte sich, dann nahm es wieder Gestalt an. Sie lag in einer Nische, zusammengekauert, in seltsame Gewänder gehüllt. Sie war verletzt. Blut rann aus ihrem linken Arm und versickerte in dem steinernen Plattenboden. Es sah aus wie ein Kerker! Wer würde sie in...
Das Bild verschwand.
Einige Augenblicke stand er reglos da, dann brach er zusammen.
Er hörte, wie jemand seinen Namen rief, aber er war zu weit entfernt, es klang wie ein Hall von vor hunderten vor Jahren... Schwärze... er fiel in unendliche Schwärze. Es schien kein Ende zu nehmen...
Er fiel weiter...
Hass! "Nein..."
Folter! "Nein!!"
Tod! "Gwyeneth!!!"
Er schrie. Er schrie so laut er nur konnte. Doch er hörte sich nicht. Er hörte die Stimme erneut seinen Namen rufen... sie schien näher gekommen zu sein... Ein Bild erschien vor seinen Augen, es war nicht das Bild, was er zuvor gesehen hatte. Ein Dorf war zu sehen. Sein Dorf. Dort war er aufgewachsen. Die Zeit verging im Fluge. Er sah die Jahreszeiten in Sekunden vorbeirasen. Winter, Frühling, Sommer, Herbst... es wurde immer schneller, bis das Bild nur noch ein Flimmern in grellen Farben war. Dann stoppte das Bild... nein, es stoppte nicht, es wurde normal.
Aramil sah Leute aus seinem Dorf rennen. Sie schrien, er sah ihre vor Angst verzerrten Gesichter. In der Ferne wirbelte ein mächtiger Orkan. Er kam mit unglaublich rasender näher. Er schnitt eine Schneise in die Reihen der Häuser, Menschen wurden durch die Luft geschlaudert und an Häusern zerschmettert. Er sah eine Person, sie kam ihm vertraut vor...
Mutter! Sie lief mit Angstverzerrtem Gesicht vor dem Orkan davon. Doch sie war zu langsam. Sie schrie. Ihr Schreien wurde unerträglich, der Orkan erreichte sie, zerrte sie ohne Mühe in die Luft und wirbelte sie herum. Ihr Schreien zerfetzte seinen Kopf, voller Leid, Schmerz und Qual! Dann brach ihr Schreien mit einem Mal ab. Er zuckte zusammen. Seine Mutter lag auf dem Boden. Reglos. Ihre Augen waren weit geöffnet und ihr Mund zu einem stummen Schrei der ewigen Qual geöffnet. Nein. Nicht auch das noch!
Er hörte wieder seinen Namen rufen, doch er achtete nicht darauf. Seine Mutter war tot. War das das Schicksal? War es so grausam zu ihm? Er sah den Orkan, er tobte noch immer. Noch immer riss er hilflose Menschen und Drow mit in die Höhe und tötete sie.
Er hasste diesen Orkan. Er würde ihn immer hassen. Er spürte, wie das Gefühl der Hilflosigkeit in seinen Körper kroch, ganz langsam, um ihn zu quälen. Wie zähflüssiger Teer krock sie weiter hinauf, in seinen Schädel. Dann verspürte er Hass. Rache. Hass. Hass gegenüber dem Wind. Er hasste den Wind.
Er schlug die Augen auf.
Sein Blick war verschwommen. Langsam gewöhnte er sich an seine Umgebung. Es war ein wenig dunkel. Er lag weich, er erkannte Bäume. Riesige Bäume. Mit einem Ruck setzte er sich auf. Wo war er? Was war das für ein Albtraum? Er konnte sich nicht erinnern. Es war grausam.
Er stand auf.
Eine Bö blies ihm ins Gesicht.
Er schrie auf, hielt die Hände vor sein Gesicht und taumelte. Er griff nach seinem Schwert, zog es heraus und fing an, wie wild in der Luft herum zu fuchteln. Der Wind! Er verabscheute Wind. Er HASSTE Wind. Er hatte seine Mutter getötet und sein Dorf verwüstet. Der Wind war eine Plage!
Dann vernahm er eine Stimme, sie sagte seinen Namen...
"Aramil..."