Glanz der Dunkelheit

[Raiden/Yuji]

Mike konnte ein Bedauern gerade verkneifen. Er würde schon noch genug Spaß haben heute Abend. Wenn auch eher nicht mit ihr, aber er war flexibel. Er lächelte und küsste sie sanft. "Gut, wenn du möchtest dann fahren wir." Langsam stand er auf und reichte ihr die Hand.

Draußen atmete Caine einen vollen Zug der Nachtluft ein und sah sich um. Waren schon einige seltsame Leute unterwegs in dieser Stadt. Und Angela gehörte zweifelsohne dazu. Mal sehen, wie sie sich weiter verhielt, sonst wären Nachforschungen fällig.Eigentlich hatte er wenig Lust weiter hier rumzugammeln. Doch-auf anderes ebensowenig. Er zuckte mit den Schultern und lehnte sich an die hauswand. Irgendetwas würde ihm schon einfallen.

[December]

Die Strassenschilder flogen wieder einmal an Angela vorbei. Cathy hatte beim verlassen der Party noch kurz einen Blick auf Caine werfen können, es schien als währe für ihn die Nacht noch lange nicht vorbei, im gegensatz zu Angela. Sie war sicher, dass er Mike vielleicht sogar als Mittelsmann benutzen wüde, um an Informationen, zu ihrer Person zu kommen. Sie sah zu Mike hinüber. Sie sollte mit seiner Hilfe jeden Zweifel aus Caines Gedanken entfernen.

[Raiden/Yuji]

Der steuerte seinen Wagen, wie immer zu schnell, aber souverän durch den Verkehr. Als er ihren Blick bemerkte,drehte er sich zu ihr um. "Ich hoffe, dir hats ein bisschen gefallen?" Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu:"Was hast du morgen vor?"

Serena sprang ein Dach weiter, kaum mehr als ein Schatten in der schwarzen Nacht und nicht zu spüren. Sie beobachtete den Wagen neben sich, ganz klein unten auf der Straße. Kleine Menschlein, wenn sie wüssten mit wem sie sich zuweilen einließen.

[December]

Angela lächelte: "Also ich fand es sehr schön. Für Morgen Abend habe ich noch nichts Grösseres geplant. Wieso fragst du?" Cathy aktivierte ihre elemntare Fähigkeit des Wassers, um das Wasser in der Nähe in seiner Menge und Entfernung ausfindig zu machen. Sie spürte einen Ort, der sich für ihren Plan ausgezeichnet eignete. "Oh ...hier musst du gleich abbiegen, diese Strasse dort." Die Strasse führte direkt in ein Wohngebiet das sich nicht weit von ihrer wahren Wohnung befand. Und wo es einige leer stehende Wohnungen gab.

[Raiden/Yuji]

"Ich dachte, wir könnten vielleicht zusammen was unternehmen?Mal schaun, was morgen ansteht." Er lächelte und bog in die von ihr angegebe Richtung ab. Hinter ihnen in einigem Abstand fuhr die ganze zeit ein Auto. Undercover Bullen? Wäre verdammt ungünstig.
Er wartete auf weitere Anweisungen.

Serena sah vom gegenüberliegenden Dach auf den Zielort herab. Ihr war es zu langweilig geworden immer neben dem Auto herzulaufen, also war sie vorneweg gegangen und saß nun auf der Dachkante. Die langen schlanken Beine baumelten nach unten und sie pfiff leise vor sich hin. Armer Mensch, was ihn noch erwarten würde...
Sie lächelte und wartete.

[December]

"Hört sich nicht schlecht an. Das nächste Haus dort drüben." Cathy war das Auto hinter ihnen aufgefallen, sie mochte keine Schnüffler, egal sie musste denoch alles so perfekt, wie möglich aussehen lassen. Noch befor Mike anhielt, hatte sie einen Zettel und einen Stift aus ihrer Tasche geholt und notierte für Mike ihre Handynummer. Wobei es sich natürlich um ein Handy handelte das für Angela Cather ausgestellt war. Als der Wagen hielt, hielt sie den Zettel Mike hin, aber lies nicht sofort los als er ihn an sich ziehen wollte. Sie lächelte und flogte der Zugrichtung bis sich ihre Lippen fanden. Nach einer Weile löste sie sich von ihm: "Bis Morgen und ruf mich an." Mit diesem Satz schloss sie die Autotür und ging auf die Hauseinganstür zu, als sie sie hinter sich schloss, atmetete sie erst mal tief durch. Sie ging langsam die Treppen hoch, dieses Haus war fünf Stockwerke hoch und beim vierten Stock hatte sie glück. Es befand sich kein Name an der Tür und an der Klingel. Im ersten Stock hatte sie die Wasserquelle, welche sie angelockt hatte entdeckt. Es war ein Napf mit Wasser für Katzen. Cathy bewegte leicht ihren Finger, worauf hin sich das Wasser aus dem Napf zu ihr empor stieg. Sie lies es in das Schlüsseloch gleiten und gefrieren. Sie drehte den Eiszapfen um und öffnete so die Tür. Für heute war das in Ordnung, aber demnächst sollte sie sich einen Schlüssel besorgen. Sie löste das Wasser aus seiner Erstarung und lies es zurück in den Napf gleiten. Sie schloss hinter sich die Tür und bemerkte, das sich noch einige Möbelstücke hier drin befanden, auch hingen überall noch Lampen, jedoch waren diese mit Abstand die Hässlichsten die sie je gesehen hatte. Sie schaltete das Licht ein und ging an einigen Fenstern vorbei, damit ihre Silhouette von Außen sichtbar war. Und wenn sie so nicht grössere Zweifel beseitigt hat, wusste sie auch nicht was sie noch tun sollte.

[Raiden/Yuji]

Mike blickte ihr hinterher, bis er das Licht und sie sah, dann beschleunigte er und war weg. Zurück auf die Party würde er nicht fahren, soviel war nicht losgewesen, zumal auch Caine sicher woanders unterwegs war. Irgendwie war es mit ihr anders, dachte er im Stillen, während er einer breiten Straße nach Hause folgte und sich dabei angesichts der versatärkten Polizei immer schön an die Regeln hielt.

Serena pfiff ein Ständchen und wartete auf Cathys Erscheinen-oder besser Angela's? Sie hatte Langeweile und Beobachten machte Spaß.

[December]

Als Cathy das Licht ausgeschalten hatte und sich das Motorgeräusch des Autos in der Ferne verlor, ließ sie Angela verschwinden. Die Haare und die Linsen waren nun in ihrer Tasche. Dann verlies sie das Gebäude. Sie sah sorgfälltig die Straße ab, es war niemand zu sehen, sie war wie ausgestorben. Cathy lief die Strasse runter, es war seltsam sie hatte das Gefühl beobachtet zu werden, konnte aber nichts ausfindig machen. Als sie die Straße zu ihrer eigentlichen Wohnung ansteuerte entschied sie sich doch anders und bog in die Strasse , die sie zu ihrem Laden führte ein . Vielleicht würde sie etwas Arbeit dort ablenken. Hat sich nicht eben ein Schatten dort drüben bewegt? Cathy lies sich nach außen hin nichts anmerken und ging gelassen weiter aber denoch blieben ihre Nerven zum zerreißen gespannt.

[Raiden/Yuji]

Serena hatte sie gelesen und durchforscht und sie war es leid zu spielen. Schließlich gab es noch viel zu holen, in dieser Stadt. Viel, dass noch auf sie wartete.
Ein Windzug zerzauste Cathys Haar.
Pass auf kleiner Fisch, die Karten sind bereit und warten. Das Lachen der Vampirin hallte in ihren Gedanken, hell und ein wenig übertrieben, fast irre. Doch sie war längst verschwunden.

Caine war auch von der Party verschwunden und unterwegs zum Cassady's. Komischer Laden, seltsame besitzer, aber immer schön was zu holen bei den Kämpfen. Er pfiff leise vor sich hin und beobachtete die Umgebung. Gerade, als er in eine Straße einbog und dabei seinen Vordermann zügig überholte, sah er sie. Und sofort dachte er an Angela, doch es war eigentlich unlogisch und außerdem hatte er sie zu kurz gesehn, als dass er klar urteilen konnte.

[December]

Cathy stand im Schatten eines Hauses, als sie plötzlich die Stimme einer Frau wahrnahm. Sie konnte sie deutlich in ihrem Kopf hören. Es war ein Lachen, das ihr Gänsehaut machte. Doch die Art dieser Fähigkeit war ihr nicht unbekannt. `Woher kennst du sie?` Cathy drehte sich nach allen Seiten um. Doch so wie sie da war, war sie auch wieder verschwunden. `Ich habe irgendwo solch eine Form der Fähigkeit .... Die Vampirfürstin. Hatte sie mich entdeckt? Weis sie wer oder schlimmer was ich bin?` Cathy lief schneller die Strassen lang, ungeachtet der Personen, die sie anstieß. Sie holte den Schlüssel aus ihrer Tasche und öffnete die Tür, um sie sogleich auch hinter sich zu schliesen. Sie überlegte angestrengt was das eben zu bedeuten hatte. Sie ging in den kleinen Umkleideraum, zog sich ihre Arbeitskleidung an, ging zum Waschbecken und wusch sich ihre Hände. `Weis sie was ich vor habe? Wenn ja, dann hätte sie doch alles verhindern können, außer das interessiert sie nicht. Aber welches Ziel verfolgt sie dann?` Cathy griff nach ihrem Handy. Schnell gab sie eine Nummer ein. Nach wenigen Minuten meldete sich Clive. " Hör zu such mir alle Arten der psychischen Fähigkeiten herraus, die es gibt und die Möglichkeiten sich gegen sie zu wehren." Sie legte sofort wieder auf.

[Raiden/Yuji]

Er schüttelte den Kopf und fuhr weiter.Was man sich so alles einbilden konnte...

Serena blendete ihr Aura kurz ein, nur einen Augenblick. Süß, wie die Kleine versuchte sie zu bekämpfen. Das wird nichts nutzen Schätzchen. Denn er ist bei Cassady und wird verbraucht.
Ein Bild tauchte blitzartig in Cathy's Kopf auf und verschwand wieder. Eine bar, elegant in einer großen Straße. Sie wusste den Namen,auch wenn die Bschaft wirklich konfus war.
Serena beobachtete amüsiert die Gedanken ihres Opfers. Schön, wieder spielen zu können. Vorallem, wenn man das Ende schon vorher kannte. Doch dann verließ sie ihren Punkt endgültig und kehrte auf eine Querstraße zurück, ohne erkannt zu werden. Sie wollte sich noch ein wenig ums Geschäft kümmern. Cathy würde viel Spaß mit Cassady haben-sie hatten einiges gemeinsam, so wie das bei Blutsverwandten häufig vorkam.

OOG:Blutsverwandte im Sinne von Angehörige der gleichen Rasse

[December]

Als Cathy das Handy zur Seite gelegt hatte, blickte sie noch kurz in den Spiegel und sofort ergriff sie wieder die Stimme, gefolgt von einer Vision. Ihre Wut über das Spielchen der Vampirfürstin steigerte sich. Cathy konnte sich nicht mehr zurück halten, ballte die Faust und zerschlug den Spiegel mit einem Aufschrei. "Verschwinde!!!" Obwohl sie nicht genau sagen konnte was sie wütender machte die Art und Weise, wie die Vampirin ihre Zeit mit Cathy vertrieb oder das was sie in der Vision wiedererkannt hatte. Es war nicht das erste Mal das sich Andere an ihre Auserwählten hefteten. Cassady war in ihrer Erinnerung noch deutlich gespeichert, da sie zu den Geschwistern zählte mit denen Cathy lieber nicht verwandt sein wollte. Es exestierten Menacen, die sich mit ihren seltenen Fähigkeiten auf eine höhere Stufe stellten und sich zu etwas Besseren erklären. Doch Cathy wusste, wie sie sich ihre ach so seltenen Fähigkeiten holten. Es war auf eine Art so erbärmlich, dass Cathy sich schon recht früh gegen dies Form entschied. Wenn sie noch etwas Stolz besassen, dann entnahmen sie die Fähigkeiten schwerverletzten Dämonen. Wobei diese Dämonen schon sehr viel Glück haben mussten, um das zu überleben. Die Misshandlung, die die Dämonen vorher erleiden, werden oft von anderen, meist stärkeren und dressierten, Dämonen zugefügt. Und wenn ihre Geschwister keinen Stolz besitzen, suchen sie sich Dämonensäuglinge, die ihre Fähigkeiten noch nicht verteidigen können und greifen sie sich. Da konnte Cathy mit Sicherheit sagen, dass die Säuglinge keine Chance hatten. Doch wenn die Vapirin mit ihrem Spiel, die Wahrheit zeigte, würde Cathy Caine noch verlieren. Sie wollte dieses Spiel zwar nicht spielen, aber ihr blieb nichts anderes übrig. Sie zog Ersatz-Kleidung an. Und machte sich schleunigst auf den Weg, außerdem würde sie ihrer Schwester auf den Zahn fühlen. Das hier war ihr Revier.

[Raiden/Yuji]

Caine fuhr am Cassadys vorbei und parkte in einer schmaleren Straße fast direkt vorm Hintereingang. Wäre nicht das erste Mal, dass die Bullen illegale Kämpfe auffliegen ließen, obwohl es bei Cassy bis jetzt nie vorgekommen war. Die Besitzerin-auch wenn recht seltsam- schien Kontakte zu haben. Doch wer hatte das in dieser Szene nicht. Diese Stadt war ein einziges verruchtes Loch.
Er schlenderte nach vorn, grüßte die Security freundlich und ging hinein. Die Bar sah in den vorderen Räumen sehr gepflegt aus, chic und modern eingerichtet, wobei in jedem der drei Räume ein anderer Stil vorherrschte. Er wurde auf halbem Wege von Cassy abgefangen, die wie immer in der Bar rumgeisterte und sich um die Leute kümmerte.
"Hallo, schöner Mann, wir haben uns ja lange nicht gesehen." Sie gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und nahm seine Hand. Etwas widerwillig entzog er sich ihr, folgte aber zum Haupttresen. Ihre Kleidung wie immer betont chic und elegant, fast geschäftsmäßig und doch locker. Damit sprach sie soziemlich jeden an, da sie außerdem auch sonst nicht unbedingt hässlich war.
Sie stolzierte hinter den Tresen. "Ich zeig' dir, was heute anliegt." Sie holte eine Liste und zeigte sie ihm. "Beginn ist in 20min,du weißt ja wo's langgeht und das sind die Regeln, müsstest du ja auswendig kennen."
"Mmh...wer ist alles da?"
Sie überlegte kurz. "Chapell, Eden und Grey." Er nickte. "Gut.Wir werden sehn, wer sich sonst noch findet."
Das war das Highlight. Nicht nur, dass die bekannten Kämpfer sich untereinander schlugen, den Gewinner konnten auch Mutige aus dem Publikum herausfordern. Keine fiesen Tricks, keine Regeln und Kämpfen bis zur Aufgabe oder K.O. des anderen für bestimmte Zeit. Bei Cassy war diese schon immer recht lang gewesen.

[December]

Cathy bog in die Gasse ein, die sie in das besagte Lokal führte. Die Strassen, die sie hinter sich gelassen hatte, waren mit recht vielen parkenden Autos gesäumt. Sie hätte fluchen können, als sie Caines Auto gesehen hatte. Ihre Hände steckten in ihrer Hose und die Kapuze ihrer Jacke hatte sie tief ins Gesicht gezogen. Sie betrat das Lokal, es war nicht besonders voll. Sie bemerkte sogleich zwei Männer, die sich in Richtung der Toiletten bewegten und folgte ihnen mit einem gewissen Abstand. Einer der Beiden klopfte 4 mal in einem bestimmten Rhythmus an der Toilettentür, wo ein großes Schild mit dem Wort "Defekt" hing. Plötzlich öffnete sie sich einen Spalt breit und der andere der Beiden Männer schob Geld hindurch. Daraufhin entriegelte man die Tür und lies die Beiden schnell passieren. Cathy verließ ihren Beobachtungsposten und ging, wie selbstverständlich auf die Tür zu. Sie tat alles genauso wie ihre Vorgänger. Danach fand sie sich in engen Gängen wieder, die mit Pfeilen an bestimmten Ecken und Abzweigungen versehen waren. Sie führten Cathy in eine runde Halle, wo sich in der Mitte eine Art Tribüne befand. Über dieser hing ein Gitter, das man wahrscheinlich runter lassen konnte, um den Zuschauern eine besonders tolle Show zu liefern. Doch als Cathy die Halle betretten hatte, war ein Kampf soeben vorbei und der Moderator pries den Gewinner.Ihre Augen wanderten durch die Halle Caine hatte sie bis dahin noch nicht entdecken können. Aber dafür blieb ihr Blick an den Gewinner des letzten Kampfes heften. Ihr kam es vor als würden sich die Ereignisse überschlagen, als sie Caine den Ring betretten sah und das Gitter langsam herrunter fuhr. Sie wurde langsam nervös, sah sich verzweifelt um. Erst als ihr Blick sich in die Höhe richtete, sah sie Cassedy mit einem Weinglas in der Hand in der VIP-Lounge sitzen. Es war als bekleide sie den Thron hinter einer dicken Glaswand. Kurz darauf hatte Cathy den Eingang zu den erlesenen Räumlichkeiten entdeckt. Der Kampf hatte begonnen und die Menge brüllte seien jeweiligen Favoriten zu. Cathy steuerte den Eingang an, sie hatte keine Zeit mehr zu verlieren. Doch plötzlich stellte sich einer der Security vor ihr hin. "Ohne Pass hast du keinen Zugang." Cathy war genervt und sah dem Typ in die Augen: " Ich habe etwas viel besseres als einen Pass, wenn du nicht sofort zur Seite gehst." Und um diesen Satz den gehörigen Nachdruck zu verleihen, lies sie die Flammen in ihren grünen Augen kurz blau aufblitzen. Der Typ gab den Weg ohne zu murren frei.

[Raiden/Yuji]

Die Menge jubelte, als Caine seinen Kontrahenten nach einem kurzen Schlagabtausch zu Boden schickte. Chapell war nie wirklich ein Gegner gewesen. Er freute sich schon auf die 25.000.
Der kleine kahlköpfige Mod verkündete den Sieg und stellte die obligatorische Frage, ob sich Freiwillige fanden, die den Champ fordern wollten. Caines war gelassen. Er war lediglich mit kurzer Hose und einem Achselshirt bekleidet und seine dunklen Augen tasteten die Menge prüfend ab. Nur die kleinen goldenen Fünkchen leuchteten im fahlen Licht,dass seine Erscheinung noch bedrohlicher wirken ließ. In seinem Nacken konnte man die spitzen Enden der Zeichnung erkennen, die über den schwarzen Rand des Oberteils ragten.
Aus einer Ecke ertonte eine tiefe Stimme. "Ich." Sie klang gelassen, siegessicher und Caine brauchte nicht lange um den passenden kerl aufzuspüren. Er war etwas größer als er selber, südländisches, grobschlächtiges Ausssehen und muskelbepackt. Aber das, so hatte er lernen müssen, hieß gar nichts.
Der andere betrat den Ring. Er war wirklich ein Koloss,sodass Caine vorerst vorsichtig vorging. Sie umkreisten sich, es gab einige Schlagabtausche. Die Menge johlte um die beiden herum,während die beiden Konthahenten sich testeten und abzuschätzen versuchten.Caine erkannte eine Chance und verpasste seinem Gegner einen ordentlichen Haken, gefolgt von einer blitzschnellen Schlagkombination,die der andere alle einzustecken hatte,denn seine Abwehr war nicht schnell genug. Und schon war er wieder auf Distanz, bevor eine Abwehr ihn erwischen konnte...

[December]

Cathy stieg die Stufen zur VIP-Lounge hinauf. Sie konnte die Rufe der Menge noch vernehmen. Als sie dei Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, erstarben die Laute der Zuschauer und der Moderator schien sich wieder zu Wort zu melden. Kurz darauf kam ihr eine Bedienung entgegen, die ein Tablett mit den Resten von Aufschnitten in der einen Hand trug. Cathy hielt sie auf: "Wo befindet sich Cassady?" Die Frau runzelte die Stirn, zuckte aber dann die Schulter: "In der VIP-Lounge Nummer 2." Cathy bedankte sich kurz und stieg die restlichen Stufen hinauf. Sie ging kurz durch einen schmalen Gang und befand sich dann in einem Flur, wo sich ihr gegenüber 6 Türen befanden. Alle mit Ziffern beschriftet, Cathy ging auf die Tür mit der Nummer 2 zu. Sie platzte sogleich in einem eleganten Raum in dem es sich nicht nur Cassady bequem gemacht hatte. Neben ihr saßen noch zwei Männer, die wohl ebenfalls zu einer gut betuchten Schicht gehörten. Das war ihnen an den Anzügen anzusehen. Cassady drehte sich herum, sah sie irritiert an. Dann erschien dieses falsche Lächeln auf ihrem Gesicht. "Meine Herrn darf ich ihnen meine kleine Schwester vorstellen." Die Betonung, die sie in das Wort ´kleine` legte, gefiel Cathy gar nicht sowie die Blicke der beiden Männer, die sie ansahen als wäre ihr wohl nicht klar, was hier erfolgte. Doch bevor Cathy ihnen auch nur etwas an den Kopf werfen konnte, schritt Cassady dazwischen. "Es wäre nett von ihnen, wenn sie mich und meine Schwester kurz allein lassen könnten. In der Zwischenzeit stelle ich ihnen die Nummer 3 zur Verfügung." Cathy`s Blick hatte sich während dessen auf den Ring gerichtet. Caine war sehr deutlich zu erkennen, er wich gekonnt den Schlägen seines Gegners aus und verpasste ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen seiner harten Schläge. Er musste also bei seinem vorherigen Kampf gesiegt haben. Doch sein jetziger Gegner war recht zäh und .... Cathy keuchte. ´Das tut sie nicht wircklich?` "HE... hörst du mir überhaupt zu?" Cathy wurde aus ihren Gedanken gerissen. "Was soll das?" Sie zeigte mit dem Finger auf das Geschehen. "Oh, weist du das soll ein Kampf sein. Sag bloß das muss man dir noch erklären." Cathy atmete tief ei und aus, wie sie diese Überheblichkeit hasste und dieses Grinsen mit dem sie sie ansah. "Wenn ich jemanden suchen würde der mir erklären soll, was ein Kampf ist, würde ich mit ziemlicher Sicherheit nicht zu dir kommen. Was soll dein Schosshündchen da im Ring? Glaubst du ich bin blöd und sehe nicht was du hier abziehst." "Oh nein, jetzt geht das wieder los." Cassady hatte es sich gemütlich gemacht und aß mit sichtlichem Genuss ein Kaviarbrötchen. "Caine gehört mir ich habe ihn als erstes ins Auge gefasst." Cathy konnte sich nur noch mit Mühe beherrschen. Doch dann passierte es und das brachte das Fass zum Überlaufen.

[Raiden/Yuji]

Ruhig fixierte der Halbdämon seinen Gegner, der sehr zäh war, denn er hatte schon einiges abgekriegt. Was war das für ein Typ?Warum zum Henker hatte er ihn noch nie gesehen? War er erst neu? Weshalb hate er dann nie was gehört?
Caine wich einem Schlag aus immernoch grübelnd. Er teilte wieder kräftig aus-der andere steckte kräftig an, obwohl er schon zerschlagen aussah. Doch dann-er stand gerade etwas am Rande- veränderte er sich schlagartig. Seine Augen glühten förmlich. Caine konnte einem Schwinger nur noch halb ausweichen,sodass die Faust sein Kinn nur streifte, statt ihn voll zu treffen. Es schien als wäre sein Gegner ein anderer geworden-schneller, stärker, als zuvor. Aber im astralen Raum war nichts zu spüren!
Caine wich zurück, griff an und und steckte einen mächtigen Schlag ein, der ihm trotz seines Blocks die Luft aus den Lungen trieb. Er kniff die Augen zusammen. Was zum Teuel?...
Seine Schläge zeigten Wirkung,aber drangen kaum bis zum anderen durch, da er eine dermaßen gute Abwehr an den Tag legte, dass selbst Caine zutun hatte. Er blockte einen Schlag, doch ein Nachgesetzter traf ihn voll und schleuderte seinen Kopf in den Nacken. Er stolperte zurück, konnte kaum noch dem Schlaghagel entgehen. Hieb um Hieb traf ihn und schleuderte ihn zurück. Der letzte Kopftreffer brachte seine Wirbel zum Krachen und er prallte hart gegen das Gitter, das ihren Kampfplatz begrenzte. Doch er hatte etwas bemerkt. Ein Funkeln, schemenhaft, ausgehend von den Lederbändern, die der andere um sein Handgelenk trug. Und das sagte ihm einiges.

[December]

Es waren die veränderten Rufe der Menge, die Cathys Aufmerksamkeit wieder in den Ring zog. Und da sah sie Caine, er strauchelte vor seinem Gegner. Er musste Caine einen harten Schlag verpasst haben, kur darauf griff er ihn wieder an und schlug ihn unbarmherzig von hinten. Für jeden Menschen in dieser Halle sah es völlig normal aus. Aber Cathy wusste, dass dies das Werk der Illusions-Steine waren, welche er an seinen Armgelenken trug. Cathy schrie Cassady nun an: "Ruf ihn sofort zurück." Cassady trat an die Scheibe und betrachtete das Geschehen mit sichtlichem Vergnügen: "Dafür ist es schon zu spät, schließlich hab ich das vor dem Kampf abgesprochen und somit auf ihn gesetzt." "Blödsinn, ich weiß, dass du ihn zurück rufen kannst." Cassady hob ihre Augenbrauen: "Also mir ist nicht klar, weshalb du dich so aufregst. Es ist doch genug für uns beide da. Damit ersparst du dir eine Menge Zeit." "Ich beteilige mich nicht an dieser feigen Sache, dass weißt du." "Oh ... wie ´edel` von dir ... und dumm. Am Ende fragt dich kein Angreifer, wie du an bestimmte Fähigkeiten gekommen bist, das Einzige, was zählt, ist sie zu haben, wennes darauf ankommt." Cathy sah hinunter. Caine wurde übel zugerichtet und Cassady lächelte noch breiter. Obwohl sie wusste, dass es falsch war, tat sie es, denn ihre Wut hatte einen Punkt erreicht, welche ihre Vernumpft in den Hintergrund stellte. Cassady sah den Schlag nicht mal kommen. Cathy zitterte danach immer noch aber irgendwie fühlte sie sich besser. "Du kennst die Regeln. Oder willst du eine Vorladung bei Nicholas erhalten." Cassadys Lächeln war nun völlig verschwunden.

[Raiden/Yuji]

Caine richtete sich auf. Sein Gegner lächelte breit. Er zitterte- aber nicht vor Angst sondern vor ungebändigter Wut,die ihn zu überwältigen drohnte. Er sah nach oben. Am Fenster der VIP Lounge stand sie.Cassady. "Du gottverdammte Hure." zischte er leise. Seine Augen wurden schwarz,was höchstens seinem Gegner auffallen konnte, der aber gerade zunehmend zu sehr mit sich beschäftigt war. Im astralen Raum explodiere seine Aura förmlich und er federte sich kraftvoll vom Boden ab. Sein Körper flog waagerecht, die Faust voran mitten ins Gesicht des Hühnen. Und dieser Schlag hatte nicht mehr viel mit Menschenkraft zutun. Er brach dem anderen die Nase und mit einem zweiten Schlag gegen den jetzt ungeschützten Körper-der Idiot hatte beide Hände wimmernd vors Gesicht genommen- ein zwei Rippen. Ein Tritt, den Caine hinterherschickte brachte ihn zu Boden.
Der Halbdämon machte sich nicht die Mühe ihn weiterzubearbeiten. "Gibst du auf?", fragte er ruhig. Seine Stimme hallte im Raum, denn es war totenstill geworden. Mit dieser Wende hätte niemand gerechnet. Die Menschen wussten ja nicht, was wirklich vorgegangen war.
Sein Kontrahent war nicht so dumm, wie er aussah. Er nickte. Das Sprechen schien ihm Schmerzen zu bereiten. Vielleicht hatte ihm Caine nicht nur die Nase gebrochen.
Das Publikum tobte. Dieser Kampf hatte sich gelohnt. Ein Highlight des Abends. Oben in der Lounge standen zwei Frauen, sah Caine aus dem Augenwinkel. Die andere schien er bis jetzt nicht bemerkt zu haben.
Ihr Mod signalisierte Kampfende und der Käfig wurde geöffnet. Beide traten hintereinander hinaus. Caine hatte seinen Sieg, aber sein Blut kochte. Schon öfter war er oben gewesen und er fand den Weg ohne Probleme. Das Geld musste er sich sowieso abholen, doch vorher hatte er mit ihr noch ein Hühnchen zu rupfen.
Die nette Herr von der Security stellte sich in seinen Weg. Er war recht fix, denn Caine konnte dem Schuss aus seiner Waffe nicht mehr ganz ausweichen, dazu war er zu mitgenommen. Er kassierte einen Treffer in der Schulter, der den Beliar in ihm aber wenig juckte. Ein Blick genügte den Mann sterbend zu Boden sinken zu lassen. Aus seinen schwarzgewordenen Augen lief dunkles Blut auf den hellen Teppich.
Caine stürmte in den Flur und stand vor mehreren Türen. Wo zum Teufel war sie?

[December]

Cathy wartete auf eine Gegenreaktion von Cassady, doch es kam keine. Sie starrte wie gebannt durch die Scheibe. Ihre Augen waren vor Schrecken geweitet. Nun folgte auch Cathy ihrem Blick. Und das, was sie sah, ließ sie verstehen. Der eben noch triumphierende Gegner Caines lag zusammen gesunken im Ring und Caine selber ging wutentbrannt auf den Eingang zu den VIP-Lounges zu. Einer der Security Männer stellte sich ihm mit gezogener Waffe in den Weg. Er drückte ab. Die Kugel traf Caine in der Schulter, doch er schien es nicht registriert zu haben. Und als wäre der Schuss ein Signal gewessen, erwachte Cassady aus ihrer Erstarrung. Sie rannte hinüber zu den Kleiderständern und zog sich einen der Herrenmäntel über. Sie wollte aus der Tür stürmen. Cathy hielt sie jedoch fest: "Wo willst du hin?" Cassady wollte sich aus dem Griff lösen. "Lass mich los oder willst du das er uns erledigt." Cathy lachte kurz auf: "UNS? Wohl eher dich. Deine Feigheit hat einen neuen Tiefpunkt erreicht, Schwester." "Wie redest du mit mir?" "So wie es dir gebürt. Und außerdem ist es längst zu spät für eine Flucht." Cassady sah sich verzweifelt um. Cathy führte sie zurück in den Sessel, wo sie hilflos zusammen sackte. Sie tat ihr nun leid. "Wo ist sein Preisgeld?" Cassady nickte völlig kaftlos zu einem Safe. "Die Kombination lautet 2468." Bei der letzten Ziffer versagte ihr fast die Stimme. Cathy öffnete den Safe. In dem befanden sich zwei Fächer, dass eine Fach war bis zum Rand voll mit kleinen süßen Scheinen und das zweite Fach war nur zu 2/3 voll. Es musste sich bei den Zweiten wohl um die Wetteinsätze der beiden Herren gehandelt haben. Cathy fragte kurz nach und das stumme Nicken von Cassady war ihr Antwort genug. Cathy nahm sich 3 Scheine aus dem zweiten Fach und steckte sie sich ein.Den Rest verstaute sie in einem Beutel. "Er wird gleich hier oben sein und nach dir suchen. Dabei wird er mit großer Wahrscheinlichkeit jeden einzelnen Raum durchsuchen. Ich vermute er beginnt bei der Nummer 1. Wo ist Verbandszeug? Ah gut. Das hier tue ich, weil du zur Familie gehörst. Ab heute wirst du diese Stadt verlassen und niemals wieder, wirst du dich an meine Ziele heften. Hast du mich verstanden?" Cassady schaute sie ungläubig an, sie wusste was das bedeutete. Cathy zog die Kaputze wieder ins Gesicht und drehte sich noch ein letztes Mal nach Cassady um. "Ach übrigens, meldest du das Nicholas oder ich tue es." Und da hörte sie, wie die Tür der Nummer 1 auf geschlagen wurde und da war Cathy auch schon draußen und mit wenigen Schritten in der leeren VIP-Lounge mit der Nummer 1. Caines Wut war geradezu zum Greifen nahe. Cathy schloss die Tür stellte sich mit ihrem Rücken dagegen, um sie so zu versperren. Vor ihrer Brust hielt sie fest in ihren Armen verschlossen das Preisgeld und das Verbandszeug. Diese Haltung zeigte Demut und sie hoffte das Caine dies erkannte. Denn nun war sie mit ihm in ein und dem selben Raum, ALLEIN.