Doch auch jetzt, trotz all der Sympathie, die sie für die beiden empfand. Die Angst, sie stand ihr im Wege. Durch die Art wie die Menschen sie behandelt hatten, hatte sie Angst vor Kontakt zu jeglichen Wesen bekommen. Doch diese beiden... waren sie es nicht Wert ein für alle male, ihr Misstrauen zu überwinden. Mit unsicheren Schritten lief sie auf die beiden zu. Zögerlich, mit sich selbst ringend, doch von einer unvorstellbaren Kraft gelenkt. Der Wunsch darauf endlich wieder mal Kontakt mit anderen zu haben war endlich stärker als ihre Angst. Als sie dann sah wie die beiden sich zum gehen wannten, begriff sie schnell, jetzt oder nie. Sie musste jetzt handeln, eine solche Chance würde sie nicht noch einmal bekommen.
Ihre Schritte gewannen an Sicherheit. Zielstrebig lief sie den beiden nach. Als sie dann noch einige Meter hinter ihnen war, öffnete sie langsam ihre Lippen, zaghaft kamen ihr die ersten Worte über die Lippen. "Entschuldigt mich...". Zu leise, die Frau und der Mann reagierten nicht, sie gingen einfach weiter. Noch ein Versuch, nur noch einen, dachte sie im Stillen. "Entschuldigt mich!" Endlich, die beiden drehten sich um. Die Frau hatte schon wieder eine ihrer Wurfsterne in der Hand, ihre Züge waren hasserfüllt. "Was wollt ihr den noch, ihr Mensch..." Mitten im Satz stockte sie, Tiriat spührte ihren noch immer stechenden Blick auf ihrem Gesicht, ihren schwarzen Haaren. Und endlich... langsam verschwand die Härte aus dem Gesicht der Frau. Ihre Züge wurden weicher, beinahe freundlich. Dies verlieh Tiriat den Mut noch einmal zu sprechen, auch wenn sie fühlte wie die Kraft in ihr schwindete: "Wer... wer seit ihr?" Ihre Worte waren kaum zu hören, so schwach hatte sie gesprochen, es klang als ob ein Kind, welches sich seiner Schuld bewusst war, sich an einen dadurch wütenden Erwachsenen wendete, scheu und verängstigt.