Der Herr der Ringe 2

[Raiden/Yuji]

Obwohl sie totmüde war, konnte Jade nicht richtig schlafen. Zuviel war heute passiert und ihr Kopf wollte einfach keine Ruhe geben. Unruhig wälzte sie sich hin und her. Die Elfen hatten sich nicht weiter darum gekümmert, dass sie von ihrer Heilkunst etwas verstanden hatte. Aber sie waren an sich ja sowieso keine Wesen, die ihre Gefühle unbedingt so deutlich zeigten. Was dachten sie wirklich?
Sinnlos sich den Kopf darüber zu zerbrechen, sagte sie sich, am besten ich mache mir erst gar keine Gedanken darüber. Wenn man es so betrachtete, hatte sie ihre Identität bisher sowieso nur ihnen preisgegeben. Vielleicht hatte sie Glück und sie verrieten sie nicht. Eigentlich schätzte sie sie so ein.
Sie ging zu ihrem kleinen Fenster, um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Es war ein sehr schöner Abend. Die Sonne stand knapp über dem Horizont, kämpfte einen verlorenen Kampf gegen die drohende Nacht. Am Himmel stand fast keine Wolke, nur wenige kleine, die nun sanft orange glühten.
Schließlich musste der stahlende Stern doch dem Dunkel weichen. Aber er tat es mit Würde und einem Farbenschauspiel, dass Minas Tirith schon lange nicht mehr gesehen hatte. Verträumt stützte Jade ihren Arm auf und beobachtete es lächelnd.
Im Westen loderte der Horizont in intensiv leuchtendem Rot, als hätte jemand die Welt dahinter in Brand gesetzt und der Himmel überzog sich mit der Farbe von geschmolzenem Blei. Erste Sterne kündigten sich durch einen blassen Schein an und die Sonne versank als dunkelrot freurige Scheibe am Horizont. Der Anblick hatte einen Hauch von Entgültigkeit und er war so wunderschön, dass es einem den Atem nahm.
Schließlich wich die aggressive Farbe des Himmels einem sanften Rosaton, auf dem sich die kleinen Wölkchen dicht über dem Horizont heller abhoben. Jade wandte sich um und jetzt konnte sie auch schlafen.

[Trin]

Jade erwachte wieder, noch bevor die Sonne aufging. Sie fühlte sich ausgeruhter und ausgeglichener als am Abend. Trotzdem wollte sie wissen, ob Lyra und Opinia mit der Behandlung von Zayed und der Botin, deren Namen sie immer noch nicht wusste, gut zurecht gekommen waren. Leise stand sie auf und sah sich im Raum um. An der Wand rechts von ihr schlief die Botin. Ihr Gesicht war angespannt und wirkte leicht verzerrt. Sie redete leise vor sich hin. Scheinbar schlief das Mädchen nicht gut. Jade ging zu ihr und legte vorsichtig ihre Hand auf die Stirn der Botin. Diese beruhigte sich und ihr Gesicht wirkte bald entspannter. Nun ging Jade in den Nebenraum, in dem Zayed lag. Von Lyra und Opinia fehlte jede Spur als sie sich neben das Bett setzte. Jade nahm den Verband, der um die Wunde und die Tinktur gebunden worden war, ab und untersuchte die Stelle. Scheinbar heilte die Wunde nun gut, doch der Verband musste bald gewechselt werden. Da weder Lyra noch Opinia bald zurückzukommen schienen, legte Jade den neuen Verband an. Gerade als sie fertig war, öffnete Zayed die Augen...

[Raiden/Yuji]

Er erschreckte sich etwas, als er von ihr aus seinem Traum gerissen wurde. Andererseits war er auch ganz froh darüber. Ein kleines Lächeln machte sich auf seinen Zügen breit. „Danke.“ Etwas dissorientiert sah er sich um.
Er war sich nicht sicher, ob die beiden Elfen wirklich dagewesen waren, deshalb fragte er Jade nicht nach ihnen.
Sie sah heute ausgeruhter aus als gestern. Er suchte kurz nach Worten. Vorsichtig setzte er dann sich auf und stützte sich mit dem unverletzten Arm ab. „Es tut mir leid“, sagte er leise und sah ihr dabei tief in die Augen.
Jade erwiderte nichts, sondern blickte ihn nur stumm an. Allein schon dieser Blick machte ihn schon wieder fertig.
Er fragte sich, was nur mit ihm los war. Warum war es ihm nur so wichtig, dass sie ihm verzieh? Er beschloss später darüber nach zu denken und fragte: „Was wolltet ihr mir eigentlich gestern sagen?“ Jade erzählte ihm von Lyra und Opinia, von ihrer Geschichte und von der Botin.
Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Das ist eigentlich eine Sache, die ganz Minas Tirith betrifft...ich bezweifle zwar, dass der König uns glauben wird, aber wir sollten es zumindest versuchen.“
Noch etwas wackelig auf den Beinen stand er auf, auch wenn Jade ihn hatte zurückhalten wollen. „Die Botin sollte dann mitkommen.“ Die Halbelfe bremste ihn etwas. „Erst sollten wir etwas essen. Lassen wir ihr noch etwas Zeit, sich zu erholen.“

[Trin]

Jade stütze Zayed, der nicht meht liegenbleiben wollte, ab und half ihm in die Küche zu kommen. "Ich schaffe das auch allein,"sagte ihr Lehrmeister als sie ihn an den Tisch in der Mitte des Raumes führte. Jade beachtete die Aussage nicht weiter und beschäftigte sich mit dem Frühstück. Ihre Gedanken glitten zurück zu seiner Entschuldigung. Sie hatte ihm keine Antwort gegeben, doch verziehen hatte das Mädchen ihm. Jade wandte sich nun an Zayed: "Ich gehe und wecke die Botin. Vielleicht will sie auch noch etwas zu sich nehmen." Dieser nickte in Gedanken versunken und Jade verließ den Raum. Was war nur mit ihr los? Warum hatte sie vorhin nicht geantwortet? Irgendetwas hatte sie daran gehindert. Unfähig etwas zu sagen, hatte sie einfach nur dagesessen und Zayed angesehen. Energisch schüttelte Jade die Erinnerung ab. Es gab Wichtigeres um das sie sich Sorgen machen musste. Leise beugte sie sich zu der Botin hinunter und weckte sie auf.

[Amy]

Seciel riss die Augen auf, als sie einen Atem in ihrem Gesicht gespürt hate.
"Wie geht es dir?", fragte Jade.
Seciel richtete sich auf und blickte noch etwas gereizt und verschlafen drein.
"Das ist egal. Ich ... ich muss weiter!", sagte Seciel ernst und setzte sich auf den Bettrand. Sie fuhr sich mit der Hand durch das kurze Haar, holte tief Luft und beobachtete Jade, wie sie ihren Fuß untersuchte. Ganz vorsichtig und behütsam, fast wie eine Mutter.
Seciel stand auf und sah Jade an. "Danke.", sagte die junge Frau aus Rohan und nickte dankend.
Jade lächelte zögernd. Natürlich war es selbstverständlich gewesen, dass sie ihr geholfen hatte, immerhin war sie verletzt gewesen.
"Das ist das erste Mal, dass ich seit Tagen wieder schlafen konnte.", lächelte Seciel etwas gespielt und sah vor ihrem inneren Augen, wie der Vulg ihr geliebtes Pferd getötet hatte. Ihren einzigen Freund in all der Zeit der Angst und Not. Und nun war er tot, doch war er im Kampf gestorben.
"Ich brauche ein Pferd und ein Schwert. Und ich will nicht, dass jemand weiß, dass ich eine Frau bin..", sagte Seciel ernst und blickte Jade tief in die Augen.

[Trin]

Jade sah die Botin prüfend an. "Ich werde dich nicht verraten und auch die Anderen werden schweigen, aber wer bist du und warum bist du hier?" Die Botin zögerte einen Moment: "Mein Name ist Seciel und ich muss zum König. Warum will ich hier nicht sagen." "Auch wir werden zum König gehen. Willst du uns nicht begleiten? Ein Schwert kann ich dir geben und wenn du willst kannst du Moonlights Bruder Shadow reiten." Das junge Mädchen lächelte dankbar und nickte. Jade versuchte sich zu erinnern, wo sie den Namen Seciel schon einmal gehört hatte. Sie war sich sicher, dass er ihr nicht unbekannt war."Du kommst also aus Rohan hierher? Was ist mit deinem Pferd geschehen? Ich hatte leider keine Zeit danach zu suchen."Das Gesicht Seciels verfinsterte sich." Ein Vulg hat es getötet." Die Halbelbin schwieg betreten. Sie selbst konnte sich kaum vorstellen, was sie ohne ihre treue Moonlight machen sollte und verstand die Trauer der Botin. Plötzlich fiel es ihr ein. Seciel. Das war der Name der Tochter des Königs von Rohan! Aber warum sollte er seine Tochter als Botin ziehen lassen. Er kannte doch die Gefahren, die in Mittelerde lauerten. Jade sprach nun so beiläufig wie möglich: "Es wundert mich, dass dein Vater dich hat ziehen lassen. Du bist doch sein einziges Kind, oder?"

[Amy]

Seciel blickte auf ihre Füße.
"Er.... er hat mich nicht geschickt. Ich bin von selbst losgeritten. Es war Abend, ich konnte nicht einschlafen und wollte zu meinem Vater gehen, doch ich hörte, dass er Besuch hatte und lauschte unhöflich. Er unterhielt sich mit einem Krieger, dessen Namen ich nicht kenne. Er sagte zu meinem Vater, dass sehr viel passiert sei, erzählte allerlei Dinge, die ich dem König mitteilen muss. Und dann bat er den König Rohans, einen Boten loszuschicken.. Doch mein Vater wusste, dass kein Bote in solch gefährlichen Zeiten seine Familie alleine lassen würde. Er sah keine Hoffnung, jemanden zu finden, der losreiten würde. Daher war ich gleich wieder in mein Zimmer gerannt und hatte mich angezogen. Ich war in die Halle gerannt und hatte den weißen Banner gepackt, hinausgerannt und war losgeritten. Ich hatte ihn zurückgelassen, ohne mich zu verabschieden, ohne es ihm zu sagen. Sehr lange war ich ohne Rast durchgeritten, bis ich in den Wald kam. Mit folgten sofort zwei Vulgs, einer riss mich herunter, rammte seine Krallen in meinen Fuß. Der andere tötete mein liebes Pferd nach einiger Zeit. Und dann kam ich zu Euch.."
Seciel sah wieder auf und ergriff Jades Hand.
"Wenn mein Vater nach mir schicken sollte, sagt ihm, ich seie nicht bei Euch vorbeigekommen. Bitte. Er würde mich sofort holenlassen..."

[+Luinalda+]

Opinia öffnete die Türe und betrat den Raum . Sofort stach ihr das gleisende Sonnenlicht in die Augen das durchs Fesnter strömte . Sie hielt sich schützend die Hand vor die Augen , trat dann in den Raum und schlöoss die Türe mit einem sanften klicken hinter sich . Dann sah sie sich um . An einem Tisch saß Zayed und sah sie musternd an . "Guten Morgen," sagte er und sah an ihr herab . Opinia murmelte leise :" Guten Morgen ." Dann wand sie sich ab und lies sich auf eines der Betten fallen . Obwohl sie höllischen Hunger hatte war sie jetzt nicht ähig irgendetwas zu essen . Es würde ihr wie ein Klos im Hals stecken bleiben . Die Elbin setzte sich an den Bettrand und zog ihre Stiefel aus . Ihre Füße brannten und schienen viel zu groß für die Schuhe zu sein ; obwohl sie früher immer gepasst hatten wie angegossen . Mit einem stöhnen lies sie die Stiefel auf den Boden fallen und rieb mit schmerzverzerrtem Gesicht ihre Fußsohle . Sie suchte nach einer Wunde oder einem Kratzer der ihr diese Schmerzen bereiten könnte ; doch sie fand nichts : Dann schrie sie leise a . An ihrem Knöchel war ein schwarzes Zeichen eingebrannt . Erschrocken bedeckte sie es mit den Händen und keuchte . Woher kam es nur ? Sie hatte es noch nie zuvor bemerkt und es sah ganz frisch aus , da die stelle noch rot und blutig war .
"Ist alles in Ordnung?" hörte sie Zayeds Stimme hinter sich . Erschrocken drehte Opinia sich um und lächelte ihn unsicher an . "Ja ja mir geht es gut ..." Dann wand sie sich wieder dem Zeichen zu . Es war noch immer da . Es hatte die Form eines Auges ... Eines lidlosen Auges ... Da stand plötzlich Zayed hinter ih :"Was hast du da?"

[Raiden/Yuji]

Er sah das Zeichen und sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein. Sein Herz schien für eine Sekunde auszusetzen, um dann schmerzhaft schnell weiterzuschlagen.
Nun holte ihn seine Vergangenheit also ein... Er sah noch deutlich dasselbe Zeichen auf einer der Hände, die ihn damals festgehalten hatten, während er hilflos zusehen musste, wie seine Frau erst geschändet und dann grausam getötet wurde. Geschockt starrte er auf das Auge und alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Zayed nahm den Schrecken der Elfe gar nicht war.
"Du...", presste er zwischen den Zähnen hervor. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und wurden fast schwarz vor Hass. Irgendwas in seinem Inneren zerbrach und machte einer nie gekannten Wut platz, die ihn alles um sich herum vergessen ließ. Auch seine Schmerzen. Er packte sie am Kragen und zog sie brutal zu sich hoch. Sie konnte sich losreißen und wich zurück. Mit weit aufgerissenen Augen zog sie ihr Schwert und richtete es auf ihn. Doch er fegte es ihr mit einem Knurren aus der Hand, als wäre es nichts gewesen. In der gleichen Bewegung holte er aus und trat sie, sodass sie gegen die Wand prallte. Nichts war mehr von dem gelassenen, verständnisvollen Lehrmeister geblieben, der er einmal gewesen war. In dem Moment handelte er genauso, wie er es noch vor Jahren getan hatte, als er auf der anderen Seite kämpfte. Opinia war leicht benommen, da sie mit dem Kopf hart aufgeschlagen war. Langsam hob er ihr Schwert auf und ging zu ihr, zog sie mit der freien Hand wieder hoch.
Doch plötzlich kamen Seciel und Jade durch die Tür gestürmt. Sie hatten die Kampfgeräusche gehört und wollten zu Hilfe eilen. Die Halbelfe stand sofort neben ihm und fiel ihm in den Arm, als er Opinia töten wollte. "Zayed, seid ihr verrückt geworden?!" Er wand sich aus ihrem Griff. "Sie trägt das Zeichen. Sie ist eine von ihnen! Verräterin!" Das letzte Wort hatte er leise gesagt, aber in einem Ton, der Jade zusammenzucken ließ. "Es gibt sicher eine Erklärung dafür, oder?", versuchte sie ihn zu beschwichtigen und sah Opinia scharf an. Die blickte unsicher von Jade zu Zayed, der sie immer noch festhielt. "Ich wusste bis eben auch nicht, dass es da ist. Ich habe es eben erst gesehen", rechtfertigte sie sich. Jade nickte und blickte ihm in die Augen. In die Augen, die sie nicht mehr wiedererkannte. Soetwas hatte sie noch nie bei ihm gesehen. Nicht einmal, wenn er wirklich wütend auf jemanden war. "Seht ihr?",sagte sie ruhig.
Zayed lachte rau und ließ Opinia mit einem Ruck los. "Sicher", sagte er verächtlich. Nun hatte sich seine beste Schülerin auch gegen ihn gewandt. Mit schnellen Schritten ging er hinaus und stieß Seciel, die ihm im Weg stand, grob zur Seite. In der Tür blieb er nocheinmal stehen. "Ach ja, dein Schwert." Im nächsten Moment war er verschwunden und Opinias Waffe steckte zitternd wenige Zentimeter neben ihr in der Wand.
"Wartet hier!" Jade stürmte ihm nach aus dem Haus und ritt ihm nach zu seinem Quartier. Wenn er in seiner Wut keine Vernunft annehmen wollte, würde sie ihn mit Gewalt dazu bringen müssen. Ihre Hand umfasste den Griff ihres Schwertes fester.

[Amy]

Seciel wusste nicht genau, was soeben geschehen war. Es war alles viel zu schnell passiert. Aber sie wollte nicht warten. An der Wand lehnte ein Schwert, sie band es sich um die Hüfte und zog die Handschuhe an, die sie aus Rohan mitgenommen hatte. Sie sahen aus, wie die eines Nazgùl, doch Seciel liebte sie.
"Ich werde gleich wiederkommen. Es interessiert mich, was vorgefallen ist.. Und das Zeichen würde ich gerne später sehen.", sagte sie und als sie aus der Tür rannte, erinnerte sie sich daran, dass auch ihre Mutter von den Abtrünnigen getöten wurde. Man hatte ihr gedroht, dass sie ihre Tochter, Seciel, ertränken würde, wenn sie nicht mit ihnen ginge. Sie war mitgegangen. Dann hatten sie sie in den Wald gebracht und sie an einen Baum gebunden, wo sie von Vulgs getötet wurde. Vulgs..
Vielleicht konnte sie Jade helfen. Immerhin war sie, trotz der Tatsache, dass sie eine Königstochter war, eine sehr gute Kämpferin und sie konnte gut mit Leuten sprechen. Vielleicht konnte sie Zayed beruhigen..

[Trin]

Jade versuchte ihrer Sorge um Zayed Herr zu werden. Sie ließ Moonlight schon viel zu schnell reiten. Niemand dürfte das Geheimnis um Shadow und seine Schwester erfahren, denn dann läge auch ihres offen. Sie zügelte Moonlight auf das schnellste Tempo eines durchschnittlichen Pferdes und ritt immernoch verwirrt zu Zayeds Hütte. Plötzlich spürte sie, wie Shadow, der noch im Stall stand in Unruhe geriet. Seciel! Ganz Ruhig. Lass sie aufsitzen. Reite deiner Schwester nach. Shadow gehorchte und Jade konzentrierte sich wieder auf das Verhalten ihres Meisters. Was hatte er mit dem Zeichen in Verbindung gebracht? Warum war er Opinia so angegangen? Doch auch die Frage, wie dieses Zeichen an den Fuß der Elbin kam, beschäftigte Jade. Da holte Seciel sie ein. In dem Moment, in dem Moonlight und Shadow auf gleiche Höhe kamen, hatten sie ihr Ziel erreicht. Im Haus hörte Jade Zayed immernoch wütend schimpfen und randalieren. "Das habe ich noch nie bei ihm erlebt", sagte sie zu Seciel und sah besorgt in Richtung des Quartiers." Seciel lächlte beruhigend. "Zusammen werden wir ihn schon zur Ruhe bringen."
Beide Frauen zogen ihre Schwerter und gingen auf die Tür zu. Jade sah Seciel noch einmal kurz an, bevor sie das Haus betraten." Verletze ihn nur, wenn es nötig ist." Dann gingen sie hinein.

[Raiden/Yuji]

Zayed kniete vor einer kleinen, schwarzen Kiste nieder. Er hatte genug vom Verrat, der ihn umgab. Jetzt würde er entgültig Schluss machen. Sein Hass ließ ihn die Wahrheit nicht erkennen. Vorsichtig öffnete er die längliche Kiste und strich mit einer Hand über die beiden Schwerter, die darin waren. Sie waren vollkommen identisch, wenn auch ein kleines Stückchen länger, als das, was er sonst trug. Mit diesen Waffen war er hergekommen und sie waren seine Lieblingswaffen. Er hatte seine Schüler nicht in alle Geheimnisse seiner Kampfkunst eingeführt. Schließlich musste er sich einen Vorteil sichern. Kein Anhänger der Dunkelheit würde ihm jemals wieder entkommen!
Mit geübten Bewegungen band er sich die Schwerter auf den Rücken. Als er sich umwandte, hätte er fast den Stuhl umgerannt, der ihm im Weg stand. Er murmelte einen unterdrückten Fluch und schleuderte ihn beiseite.
Dann hörte er das Klappern von Pferdehufen. Offensichtlich war Jade ihm gefolgt und eine der anderen war bei ihr. Mit einem bösen Funkeln in den Augen wandte er sich um, als die Tür geöffnet wurde. Mit gezogenen Schwertern kamen Jade und die junge Botin herein. Er verschränkte die Arme vor der Brust.
Jade runzelte kurz die Stirn , als sie ihn sah. Sie hatte ihn noch nie mit zwei Waffen kämpfen sehen. Was hatte er vor? "Was wollt ihr?" Abschätzend sah er sie an. "Zayed, bitte so hört mir doch zu!" "Was soll das bringen? Sterben werdet ihr so oder so." Damit zog er seine Schwerter und man sah ihm schon in dieser Bewegung an, dass er damit umgehen konnte. In seinem Bewusstsein hörte er nur seine Geliebte schreien und wimmern. Sie eigenen Leute hatten versucht ihn damit zu brechen und hatten es fast geschafft.
Fast verzweifelt sah Jade ihn an. Dann hatte sie eine Idee. Sie kniete nieder. Seciel sah sie bestürtzt an. Was tat sie da nur? Wollte sie sich umbringen?
Langsam legte sie ihr Schwert vor sich hin und sah zu ihm auf.
Zayed musterte sie und die Kälte in seinem Blick wich zunehmender Verwirrung. Wollte sie etwa...
Sie hob den Kopf und musterte ihn ernst aus ihren schönen grünen Augen. "Ich schwöre bei meinem Schwert und meiner Ehre, dass ich euch nie verraten würde und bürge mit meinem Leben für Opinias Unschuld." Zayed ließ die Waffen sinken und atmete tief durch. Einem Krieger war es verboten diesen Schwur unehrlich anzuwenden. Er wusste es und sie wusste es auch. Und er glaubte ihr, was sie betraf, auch wenn er immernoch misstrauisch gegenüber Opinia war. Langsam steckte er die Waffen weg und auch Seciel tat es ihm nach. Sie wusste nicht, ob sie das, was Jade eben geleistet hatte auch geschafft hätte. Die Halbelfe war in der Tat etwas Besonderes.
Jade atmete erleichtert auf. Sie war ganz und gar nicht sicher gewesen, ob Zayed ihr glauben würde. Schwach lächelte sie Seciel an und stand auf, steckte ihr Schwert weg. Irgendwann musste sie ihn fragen, was er mit dem Zeichen in Verbindung brachte.
Wortlos ging Zayed nach draußen und schwang sich auf Belial. "Wir sollten zum König", sagte er und spornte seinen Hengst an, um Opinia zu holen.

[Trin]

Seciel sah Jade an."Sollten wir ihm nicht nachreiten?" Doch Jade lächelte nur leicht."Nein, wir warten auf die Anderen beim Schlosstor. Jetzt muss ich mich erstmal abmelden, wenn ich schon die Zeit dazu habe." Verwirrt sah Seciel Jade an."Abmelden?" "Komm mit." sagte die Halbelbin nur und bestieg Moonlight. Die Botin folgte ihr und sie ritten zum Schlosstor. Statt dort abzusteigen, ritt Jade nach links in Richtung einiger Ställe. Dort waren einige junge Burschen und vereinzelt ein paar Mädchen zu sehen. Einer der Jungen sprach Jade an, als diese näher kam. "Na endlich! Wir dachten schon du kommst zu spät. Meister Torand hätte dir mächtig Ärger gemacht!" Jade schüttelte nur leicht den Kopf."Ich werde heute nicht am Training teilnehmen, Alec." Der Junge namens Alec sah Jade fassungslos an. "Das ist nicht dein Ernst!" "Doch ist es. Was ich bei Torand über das Reiten noch lernen sollte, weiß ich sowieso nicht. Die Hälfte von uns ist besser als er. Das ist nur noch Zeitvertreib und ich habe heute Dringlicheres zu tun."Hat das etwas mit Serenas Tod zu tun?" Jade warf dem Jungen einen schmerzerfüllten Blick zu." Ihr wisst es schon?" Alec nickte."Es tut mir Leid, Jade." Die Angesprochene rang sich zu einem Lächeln durch." Schon gut. Ich muss jetzt los. Wir sehen uns. Ach ja, wisst ihr auch wie sie umgekommen ist?""Sicher, man sagte uns, dass sie von ihrem Pferd gestürzt ist und sich das Genick gebrochen hat." Jade hatte Mühe sich unter Kontrolle zu halten. Vom Pferd gestürzt! Am liebsten hätte sie die Wahrheit laut herausgeschrien. Nur die Tatsache, dass das Zayeds Ruf nicht allzu gut tun würde, hielt sie davon ab. Stattdessen hob sie nur die Hand zum Abschied und ritt davon. Seciel, die vor dem Tor gewartet hatte, merkte, dass etwas mit Jade nicht stimmte."Was ist los?" "Sie haben verschwiegen, was mit Serena passiert ist. Wer weiß, vielleicht nur um Zayed nicht ins Gerede zu bringen. Vielleicht aber auch, weil sie die Gefahr, in der wir uns befinden, nicht wahrhaben wollen." Die Botin sah Jade ernst an."Gleich werden wir es wissen." Die Halbelbin nickte leicht. In diesem Moment sah sie Zayed, gefolgt von Lyra und Opinia, näher kommen.

[+Luinalda+]

Die Furcht brannte immernoch in Opinias Adern wie pures Gift . Sie schloss kurz die Augen um wieder Kraft zu schöpfen . Die Sonne schien heute so hell, das Stimmengewirr war unerträglich laut und der Boden unter den nackten Füßen der Elbin war hart und schürfte ihre Fußsohlen auf . "Er hat versucht dich umzubringen ," schoss es Opinia immer wieder durch den Kopf als sie auf Zayed sah der stumm vor ihr her lief . Und dann spürte sie wieder seine würgenden Hände an ihrer Kehle , die ihr unablässig die Luftzufuhr verweigerten , seinen harten Griff der sich um ihren Arm und ihre Handgelenke schloss . Die Elbin fühte sie schrecklich , verlassen und verraten . "Ich habe doch nichts getan ," dachte sie verzweifelt und sie spürte wie Tränen in ihre Augen schossen . Sie hasste dieses Gefühl und sie hasste es zu weinen : Sie hatte schon ewig nicht mehr geweint , aber jetzt war mit einem Mal alles so leer und sinnlos . Doch noch schlimmer als der Gedanke dass Zayed sie für eine Dienerin des Bösen hielt war der woher plötzlich dieses schreckliche Zeichen gekommen war . Es brannte unerträglich und sie konnte nur barfuß laufen , da es zu sehr schmerzen würde ihre Stiefel wieder anzuziehen .
Lyra lief neben ihr und hatte alles mitbekommen . Sie sah sie mit teils verständnissvollen teils unsicheren Blicken an und wand dann ihren Blick wieder ab .
Seciel und Jade erwarteten die drei bereits . Zayed begrüßte sie mit einem stummen Nicken und sagte dann :" Jetzt wo wir alle versammelt sind , sollten wir keine Zeit mehr verlieren und den König aufsuchen ." Jade stimmte ihm zu , genau wie alle anderen und nickte .
Dann machten sie sich auf den Weg .
Opinia blieb ein Stück zurück und sah betreten auf ihre Füße . Sie konnte das Zeichen nicht sehen da es von ihrem Kleid verdeckt war , doch sie spürte es umso deutlicher .. Da hörte sie plötzlich Seciels Stimme neben sich : "Jade hat vorhin ihr Leben riskiert um deine Unschuld zu beteuern ." Opinia sah die Botin an . Tief in ihrem Herzen kam ein kleiner Hoffnungsschimmer auf . Seciel lächelte nur und sah sie aufmunternd an , doch die Elbin fragte vorsichtig :" Was denkst du?" Seciel zögerte :" Ich weiß es nicht , aber ich glaube nicht das du Böse bist . Es würde mich interessieren das Zeichen nachher zu sehen ." Opinia nickte :"Ja ich kann es dir nachher zeigen ," murmelte sie .
Es war ein gutes Gefühl zu wissen das nicht alle Zayeds Meinung waren . Doch sie hatte Angst vor ihm ... Schreckliche Angst dass er sie noch einmal angreifen könnte ...

[Trin]

Jade erriet die Gedanken von Opinia:"Keine Sorge. Wir werden schon auf dich aufpassen. Im übrigen glaube ich nicht, dass er dich nocheinmal angreifen wird. Es würde mich sowieso interessieren, warum ihn das Zeichen so außer Rage gebracht hat." Seciel seufzte leise."Er wird es uns wohl kaum sagen. Also können wir nur hoffen, dass er nicht noch einmal so reagiert. Wie geht es deinem Fuß, Opinia?" Die Elbin verzog leicht das Gesicht."Es tut sehr weh." Jade sah sie mitfühlend an."Sobald wir die Zeit dazu haben, sehe ich mir das mal an. Vielleicht hilft ja eine Tinktur gegen die Schmerzen." Opinia lächelte dankbar. In diesem Moment kamen die 5 bei den Wachen an, die sie nach dem Grund ihres Kommens fragten. Zayed trat vor und redete mit ihnen, während die Anderen warteten.

[Raiden/Yuji]

Doch innerlich gab sich Jade nicht mit der Hoffnung zufrieden, dass ihr Meister Opinia nicht noch einmal angriff. Sie würde schon herausfinden, was dahintersteckte.
Die beiden Wachsoldaten ließen sie passieren. In diesen Friedenszeiten hatten sie sowieso nicht viel zu tun.
Schweigend traten sie ein und ließen Zayed vorgehen. Er spürte, dass sie nicht seiner Meinung waren im Bezug auf Opinia. Nun, es würde sich zeigen, wer von ihnen Recht hatte. Trotzdem blieb er ihr gegenüber misstrauisch. Das Gespräch mit dem König war vergleichsweise kurz. Zayed verbeugte sich tief und wandte sich höflich an ihn, um das Geschehene zu erzählen. Aber der Frieden macht Menschen auf Dauer blind für die Gefahr. Sein oberster Befehlshaber hörte nicht auf ihn und warnte ihn vor, diese Geschichten nicht zu verbreiten, wenn er seinen Posten behalten wollte. Er glaubte ihm nicht ein Wort.
Etwas anderes hatte Zayed nicht erwartet. Das Land lebte schon zu lange in Frieden, dass die meisten sich nicht mehr an die Zeiten des Krieges erinnern konnten. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass irgendwann das Böse wieder in Erscheinung treten würde. Aber genau das würde geschehen und tat es auch bereits.
Er verabschiedete sich höflich und schüttelte bedauernd den Kopf, als er in die fragenden Gesichter der anderen blickte. "Habt ihr ihm auch wirklich alles berichtet?", fragte Seciel, als sie aus dem Palast hinausgingen. "Sicher, aber er würde auch nichts tun, wenn 100 Boten aus Rohan kämen. Er wird sich beraten und zu dem Schluss kommen, dass es besser ist, zu warten und zu sehen ob euer Volk sich nicht allein des Feindes erwehren kann, bevor er seine Truppen schickt oder etwas anderes unternimmt." Bis sie wieder bei Jade waren, herrschte betretenes Schweigen in der Gruppe. Sie traten erneut ein und Jade machte sich daran, eine Salbe für Opinias Fuß zu mischen. Zayed lehnte lässig an der Wand und beobachtete die Szene mit ausdrucksloser Miene. "Aber irgendetwas müssen wir doch tun können.", sagte Seciel verzweifelt. Sie konnte und wollte sich nicht damit abfinden, dass ihr geliebtes Pferd umsonst gestorben war und das sie den weiten Weg umsonst zurückgelegt hatte. Es musste doch einen Ausweg geben!
Zayed verzog die Lippen zu einem ironischen Grinsen. "Was wollt ihr den tun? Das Böse allein zur Strecke bringen?" Jade sah auf. "Es wäre zumindest einen Versuch wert", meinte sie ruhig. Sie sah nicht aus, als würde sie scherzen. Er löste sich von der Wand und trat einen Schritt aus sie zu, wobei er mit einem leichten Anflug von Genugtuung wahrnahm, dass Opinia leicht zusammenzuckte. "Das wäre doch Wahnsinn. Wir wissen noch nicht einmal, mit was genau wir es hier zu tun haben!" Jade wusste, dass er Recht hatte, aber blieb ihnen denn eine Wahl? Es wäre auf jeden Fall besser, als hier untätig herumzusitzen.

[Trin]

Jade sah Zayed fest an:"Wer sagt, dass wir allein dastehen. Nur Gondor hat die Hilfe verwehrt! Vielleicht werden uns Andere helfen. Ich jedenfalls werde in meine Heimat reiten und um Hilfe bitten!" Jade wandte sich an Opinia und Lyra:"Ich weiß nicht, wie eure Völker zu euch stehen, aber einen Versuch sie zu überzeugen ist es wert. Wir haben die gleiche Richtung bis nahe zum Düsterwald, wo ich mich für einige Tage verabschieden müsste. Und du Seciel? Du könntest mitreiten und deinen Bericht über Rohans Lage abgeben." Die Angesprochenen sahen Jade verdutzt an. Niemand hatte erwartet, dass Jade leicht aufgeben würde, doch die Zielstrebigkeit der Halbelbin versetzte sie in Erstaunen. Nur Zayed sah wenig beeindruckt aus:"Das ist Unsinn. Die paar Elben aus dem Düsterwald, selbst wenn sie kommen, werden nicht viel ausrichten können! Noch weniger aber die Menschen, die du um Hilfe bitten willst!"Ich will keine Menschen um Hilfe bitten , dachte Jade doch sie sagte es nicht."Auch beim letzten Krieg um Mittelerde schien es hoffnungslos, doch die Völker haben nicht aufgegeben und deshalb leben wir heute in Frieden und nicht in Slaverei! Ich werde nicht dastehen und nichts tun, während ganze Länder in Gefahr sind und ich werde nicht warten bis ich gefangengenommen und zur Sklavin gemacht werde! Lieber sterbe ich im Kampf und in dem Wissen alles mir mögliche getan zu haben!" Jade wandte sich enttäuscht von Zayed ab. Nie hätte sie gedacht, dass er so schnell aufgeben würde. Die Halbelbin wandte sich an die Anderen, die immer noch benommen dastanden:"Ich werde Morgen früh losreiten. Werdet ihr mich begleiten?"...

[Raiden/Yuji]

"Damals", sagte er betont, "gab es noch viele Völker, die kämpfen konnten. Heute werdet ihr mit den Elben nicht viel ausrichten können, denn sie sind nur noch sehr wenige. Auch habt ihr weder Ents noch Zwerge, die ihr bitten könnt. Und Halblinge... sind zwar gerissen, aber nicht zu gebrauchen im Schlachtfeld." Er machte eine kurze Pause und überlegte. Sie hatten wirklich keine Wahl. "Ich will nicht, dass ihr in euer Verderben rennt, Jade. Aber wenn ihr diesen Weg trotzdem wählt, werde ich euch begleiten. Auch wenn wir vermutlich keine Chance haben."
Die Enttäuschung war aus ihrem Blick verschwunden, als sie ihn ansah. Sie verstand, dass er selbst schon nach einer Mögichkeit suchte, die ihm sinnvoller erschien. Er hatte nicht vor sich dem Bösen einfach zu ergeben, das hätte sie auch nicht von ihm erwartet.
"Also helft ihr mir?" Er seufzte ergeben. "Irgendjemand muss schließlich darauf achten, dass ihr in einem Stück ankommt." Angesichts des Schalks, der in seinen Augen tanzte, schluckte sie ihre scharfe Erwiderung hinunter und lächelte. "Und ihr?", fragte sie die Übrigen, "begleitet ihr uns?"

[+Luinalda+]

Opinia lief den langen Flur entlang . Zu beiden seiten waren die Fesnter weit geöffnet , der widn fuhr sacht durch die seidenen vohängen und lies sie umher tanzen und der mond schien geheimnissvoll herein . Die Elbin schritt müde über die kühlen Fliesen und dachte noch einmal daran was sie vorhin alles besprochen hatten . Sie hatten beratschlagt was sie gegen das drohende Unheil tun sollten , jetzt wo der König ihnen seine Unterstützung verweigert hatte und waren auf die Idee gekommen ihre Völker um Hilfe zu bitten . Alle hatten wild durcheinander geredet und Opinia hatte ständig Zayeds brennende Blicke in ihrem Nacken gespürt un war bei jeder seiner Bewegungen zusammen gezuckt , was er auch bemerkt und genossen hatte .
Dann hatte Opinia den Vorschlag gemacht , dass sie selbst in den Düsterwald reisen würden und das Unheil erblicken und herausfordern würden . Sie waren alle auseinander gegangen , mit dem Beschluss erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen und dann morgen weiter zu beratschlagen .
Jetzt war die Elbin auf dem Weg in ihr Gemach . Dort würde sie sich erst einmal ausruhen . Opinias Knöchel schmerzte noch immer , obwohl Jades Salbe die Schmerzen um einiges gelindert hatte . Jeder Schritt war eine Qual und sie musste noch so viele zurück legen um sich endlich schlafen legen zu können . Die Elbin strich sich ihr dickes ; blondes Haar hinter die spitzen Elbenohren und spähte mit ihren blauen Augen durch die Dunkelheit .
Alles war so still ...
Da sah sie wie ein Schatten direkt vor ihr auf die andere Seite des Ganges glitt . "Wer ist da ?" rief sie und verengte ihre Augen zu schlitzen . "Ich bin es," ertönte eine wohlbekannte Stimme . Opinia drehte sich um , und sah ihn : Halb von Dunkelhalb umgeben , halb ins Mondlicht eingehüllt stand Zayed und sah sie eindringlich an .

[Trin]

Jade seufzte innerlich. Irgendwie musste sie dafür sorgen, dass Zayed das letzte Stück mit den Anderen ritt. Vielleicht würden sie alle bald von ihrer wahren Herkunft erfahren, doch vielleicht versagte ihre Tante auch die Hilfe und dann hätte sie zumindest ihr Geheimniss noch gehütet. Jades Herz klopfte bei dem Gedanken zurück nach Lothlorien zu kehren. Vor ihren Augen tauchte der Wald wieder auf, in dem sie gelebt hatte, bevor ihre Tante sie zur Flucht zwang.
Sie war drei Jahre alt. Der Wald blühte in voller Pracht. Sie spielte mit ein paar Elbenkindern. Zusammen rannten sie durch den Wald, am Fluss entlang, zurück zur Stadt. Jade war glücklich gewesen an diesem Ort. Ihre Mutter und deren zwei Schwestern gehörten Galadriels Geschlecht an. Ihre Mutter war es, die die Elben ihre Königin nannten. Sehr zum Verdruss ihrer Schwester Fariel, die den Rang ihrer Schwester wollte. Doch sie hatte keine Chance, denn auch die dritte Schwester, Loriel, hiel zu Jades Mutter. Doch dann kam eine Gruppe Menschen und ihre Mutter verliebte sich . Jade wurde geboren. Nun hatte Fariel den perfekten Grund den Thron zu übernehmen, denn einst schworen die Elben von Lodrien sich nie wieder mit Menschen, Zwergen und anderen Völkern einzulassen und gerieten so in Vergessenheit. Doch nun hatte es die Königin gewagt sich mit einem Menschen einzulassen. Glarial, Jades Mutter, gab die Unsterblichkeit auf und verließ den Wald, aber Jade ließ sie da. Loriel sollte sich um sie kümmern. Doch Fariel macht ihr das Leben schwer. So auch an diesem Tag. Jade war fünf. Von iher Tante wiedereinmal gepeinigt, rannte sie davon, bis zum Nimrodel. Dort ließ sie sich ins Gras fallen und weinte. Sie konnte nichts tun. Fariel war Königin und auch Loriel konnte sie nicht schützen. Leichtes Hufgetrappel schreckte Jade auf. Am gegenüberliegenden Ufer stand ein Fohlen auf wackligen Beinen. Es war braun mit einer Blässe auf der Stirn. "Ist alles in Ordnung, kleines Fohlen? Wo ist deine Mutter?" Das Fohlen lief davon. Jade folgte ihm und es führte sie zu einer kleinen Mulde, nahe am Fluss. In ihr lag eine tote Stute und daneben ein zweites Fohlen. "Dein Geschwisterchen?" Jade untersuchte beide Pferde, ihnen ging es gut. Beide Pferde sahen fast gleich aus, nur dass das zweite Fohlen eine kleinere Blässe hatte. Jade war lange bei den Fohlen. Der Mond ging bereits auf. Vollmond. "Seht mal ihr Beiden! Ich muss nach Hause, es ist schon spät." Die Fohlen traten beide ins Licht und Jade hatte Mühe einen Aufschrei zu unterdrücken. Die Stute, die sie am Fluss zum ersten Mal gesehen hatte, färbte sich im Mondlicht silbern. Ihr Fell glänzte wunderschön und nichts wies auf die ursprünliche Farbe hin, die braun war. Auch der Hengst hatte unter dem Einfluss des Mondes seine Farbe verändert. Er war nun pechschwarz und im Dunkeln kaum noch zu sehen." Normale Pferde seit ihr beiden nicht. Ihr solltet meiner Tante lieber nicht in die Hände fallen, aber dafür sorge ich schon. Wie nenne ich euch jetzt? Wie wäre es mit Moonlight und Shadow?" Jade versorgte die Pferde drei Jahre lang. Sie waren schön und groß geworden. Immernoch wusste niemand außer ihr von ihnen. Beide Pferde konnten unglaublich schnell reiten. Jade hatte nicht einmal in den Geschichtsbüchern etwas über ein Pferd gefunden, dass eine ähnliche Schnelligkeit aufwies. Eines Abends, als sie nach Hause kam, erwartete Loriel sie schon ungeduldig."Du musst fliehen Jade. Schnell! Faliel will dich in Gefangenschaft nehmen." Jade sah ihre Tante verblüfft an."Ich habe nichts getan!" Milde sah Loriel sie an"Du bist eine Halbelbin. sie hat dem Volk eingeredet, dass von einem Menschen Böses ausgeht. Ich weiß nicht warum, aber plötzlich hören alle auf sie." Die alte Elbin reichte Jade ein kleines Päckchen."Solltest du je in Not sein, öffne es. Und jetzt klau dir ein Pferd und flieh." Während Jade durch den Wald rannte, hörte sie die Elbenwachen kommen, doch sie kamen zu spät. Jade lief zu der Stelle, an der Moonlight und Shadow normalerweise zu finden waren."Moonlight, Shadow!" Die Beiden kamen. Jade bestieg Moonlight und ließ die Pferde reiten ohne das sie wusste wohin. Sie ritten einige Zeit, Jade wusste nicht mehr wie lange. Eines Morgens sah Jade in den ersten Sonnenstrahlen die Türme von Minas Tirith glitzern...
Jade schüttelte leicht den Kopf. Das Päckchen lag ungeöffnet in ihrem Schrank. Jetzt war nicht die Zeit dafür...In diesem Moment hörte sie auf dem Flur Geräusche und ein leises Gefühl von Gefahr beschlich sie. Jade ging zur Tür und hielt dabei ihr Schwert in der Hand...