janwModerator


Beiträge: 8488Registriert: 11.10.2003
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Holy blickte Melianawe an.
Ich glaube, nur Sephi könnte wissen, wer hier jetzt helfen kann, meinte Melianawe
Und wie willst du ihn fragen?
"Wir müssen es herausfinden, und das schnell!"meinte Melianawe. Sephiroth fragen...aber Sephiroth konnte nicht sprechen...ein Medium...telepathische Fähigkeiten, das war es, was sie brauchten. Sie blickte Sephiroth an und erschauderte bei dem düsteren Ausdruck seiner Augen. Sie überwand den Schauer und nahm seine Hand und berührte damit seine Stirn. Dann blickte sie um sich und sah Krad in der Mitte des Raumes sitzen. Der Blick der Dämonin ruhte auf Krad, er konnte sich ihm nicht entziehen und folgte ihm in die Ecke, wo Melianawe bei Sephiroth saß. Sie streckte ihre freie Hand zu Krad aus und er umschloß sie mit seinen Händen. Melianawe versuchte sich zu konzentrieren, alle Gedanken auf die Frage zu bündeln:" Wer kann dir helfen?"
Sephiroths Augen begannen zu flackern, Melianawe spürte das pulsieren seiner Aura.
"Der Würfler kann helfen...gefährlich.... schwer...zu finden...", fing Krad zu sprechen an, und deutlich war zu erkennen, daß hier in Wirklichkeit Sephiroth sprach. "Der Wald ....groß ...der Würfler ... dichtester Stelle, umgeben von Dornen und drei Gräben. Nur bei vollem Licht des Mondes führt ein schmaler Pfad hindurch, den nur drei Menschen gehen können, deren Gewissen gemeinsam unbeschwert ist von Schuld." Die Stimme von Sephiroth hatte sich gefestigt.
Melianawe blickte in die Runde, gespannt, ob jemand mehr verstanden hatte als sie. JaY blinzelte ihr zu : "Gott würfelt nicht" , "ach, sondern sein Würfler." Melianawe nickte. Sie blickte Sephiroth an, dessen Züge eine leichte Friedlichkeit verrieten, dann blickte sie fragend zu Krad.
"Ich gehe", sagte sie.
Mittlerweile waren auch Holy und jaY herangekommen und hatten die Botschaft vernommen.
Holy zögerte, fragend von den anderen angesehen, "gerne würde ich gehen, doch mein Gewissen...
Blut klebt an meinem Schwert, doch will ich tun was die Lage gebietet. Ich gehe mit".
Als dritter trat JaY hervor: "durch mich ist diese Lage mit entstanden, so will ich mit euch gehn um Zephiroth zu helfen ".
"Dann soll eure Einsicht euer Gewissen erleichtern, so daß ihr die tiefen Gräben durchschreitet und den Würfler findet. Hütet euch aber vor seinen Boten, den Nachtvögeln, die lautlos ohne Federn fliegen. Folgt ihnen nicht, oder ihr werdet den Würfler nie finden!"
Melianawe, Holy und jaY verließen die Runde und traten in den Wald hinaus. Stille umgab sie, nur von ihren Schritten und selten fallenden Zweigen gestört.
"Und wohin jetzt, Melianawe? fragte Holy, "vertrau mir wenigstens jetzt, wenn Du mir schon nicht sagen wolltest, woher du das Schwert hattest".
Melianawe schlug einen Weg nach Nordwesten ein, in Richtung des Mondes, der kurz vor seiner größten Fülle stand. Nachdem sie zwei Stunden durch den Wald gestapft waren, flogen vor ihnen seltsame Vögel.
Sie kreisten auf und ab und flogen dann in Richtung eines Lichtpunktes in der Ferne, der eine Hütte sein konnte.
"Sie wollen uns etwas sagen". "Nur was?" fragte Holy, "sollen wir ihnen vielleicht folgen?"
"Was hat Sephiroth gesagt?" fragte Melianawe prüfend. "Aber dort brennt Licht, sieh doch!, sagte Holy.
"Das ist das immerwährende Licht über den Sümpfen von Udum, zu ihnen führt manch ein Weg und keiner von ihnen weg."
Als der Mond hinter den Bäumen verschwand und gegenüber die Sonne sich über den Bäumen erhob, erreichten sie eine Lichtung. Es war eine große Wiese, auf der eine Holzhütte stand und Kühe zwischen bunten Blumen grasten.
"Laßt uns dort Rast machen und den Tag verbringen", meinte Melianawe, "der Mond wird uns am Abend weiter führen."
Sie klopften an der Hütte an, und ein weißhaariger Mann öffnete ihnen. [font=century gothic]"Kommt rein, ihr Freunde, ich habe euch schon erwartet".[/font] Nachdem sie den Frühstückstisch von allem eßbaren befreit hatten, fragte der Alte: [font=century gothic]"Ihr wollt zum Würfler, stimmts?"[/font] Die anderen nickten zustimmend.
[font=century gothic]"Ihr müßt den Würfler erreichen, wenn er den guten Würfel spielt, wenn euer Ziel gelingen soll. Am besten wartet ihr bis zum Abend, wenn der Mond am Himmel steht und folgt ihm. Auf dem Wege müßt ihr euch dann ganz vertrauen, jeder dem anderen, nur dann kommt ihr durch die tiefen Gräben und nur dann erreicht ihr die gute Zeit des Würflers." Bis dahin aber ruht euch aus."[/font] .
"Oh ist das schön hier! " "Ja, ne?" sagte Holy. "Ach guck mal, das ist doch ein hübsches Blümchen- ach ich merk, ich hab seit langem nichts so schönes mehr gesehen!, merkte Melianawe an.
Als der Mond über die Baumwipfel gestiegen war, verabschiedeten sich die drei von dem alten Mann. [font=century gothic]"Wenn ihr jetzt geht, dann bleibt bei einander. Keiner kommt allein durch die Gräben und aus ihnen kommt keiner alleine heraus. Was auch immer euch verbindet in der Vergangenheit, Liebe oder Haß, schlechtes oder schönes, laßt es hier. Jetzt hilft euch nur Vertrauen, jeder auf jeden und sich selbst. Und eure Waffen, laßt auch sie lieber hier, daß sie nicht die Geister anziehen, die sich euch in den Weg stellen. Gegen sie sind eure Waffen machtlos und ihr seid es gegen eure Waffen, wenn sie sich gegen euch stellen. Auch ist eure Zeit begrenzt, in der ihr den Würfler in seiner guten Zeit finden könnt"[/font]
Blood Reaver hier lassen? Holy blickte ratlos, noch nie war er irgendwo ohne sein Schwert hingegangen. jaY blickte ebenso ratlos drein, besann sich auf seine menschliche Vernunft: "Wenns sein muß, muß es wohl sein..." [font=century gothic]"Es muß."[/font] "Wenn ich mein Schwert hier lasse, laßt ihr eure auch hier?" "Ok, hier und jetzt in dieser Lage", meinte Holy. "Kuroi Itai, wo ich war ist sie gewesen, sie ist ein Teil von mir, gut, ich lasse sie hier", meinte Melianawe und atmete tief durch.
Die drei gingen in Richtung des Mondes in den Wald. Er wurde zusehends dichter und dornige Büsche stellten sich ihnen in den Weg.
"Hätte ich nur mein Schwert dabei!" ärgerte sich Holy. "Du mußt den Lücken folgen, um die Büsche herum statt durch sie hindurch, als wenn du sie lieben würdest", meinte Melianawe,
ich gebe aber zu, daß das auch für mich schwierig ist."
Holy versuchte, die Zweige zu brechen, doch wo sie brachen, wuchsen ihm drei neue in den Weg, dorniger als alles dagewesene.
In einer offenen Stelle ertönte plötzlich ein Konzert aus stöhnen, miauen und trompeten, und eine Herde furchterregender Gestalten näherte sich dem Weg. Teils glichen sie Schlangen, teils geflügelten mehrköpfigen Katzen, und ihnen entströmte der Geruch jahrtausendelanger Verwesung. Sie strebten deutlich danach, sich den dreien in den Weg zu stellen, doch irgendetwas, eine unsichtbare Kraft, hielt sie im Zaum.
"Ist ja die reinste Geisterbahn hier!"
"Nur eben echt", meinte Holy.
Vor ihnen tat sich jetzt ein tiefer Graben auf, der nur teilweise vom Mondlicht beschienen wurde. Ein kleiner Pfad aus Zweigen zeichnete sich ab, rechts und links davon war der Graben mit Wasser und Morast gefüllt, aus dem seltsame rote Stifte heraus ragten und sich wieder absenkten.
Melianawe wandte sich zu Holy: "Gib mir deine Hand und schließ die Augen. Ich werde dich jetzt über den Graben führen und dann jaY nachholen. Öffne deine Augen erst wieder wenn ich es dir sage!"
Sie betraten die Zweige, welche knackend unter ihnen nachgaben. In der Mitte des Grabens stolperte Holy und öffnete kurz ein Auge. Die Zweige gaben schlagartig nach und nur mit einem beherzten Satz erreichte Melianawe festen Grund und zog Holy hinterher.
"Jetzt kannst Du gucken!"sagte sie.
"Mist! Es tut mir leid!" sagte Holy. "Ist ja nochmal gut gegangen", meinte Melianawe und entschwand über den Graben um jaY nachzuholen.
"Puh, grade noch mal gut gegangen", entfuhr es Melianawe, jetzt mußt du mir vertrauen! Augen zu!" jaY ergriff ihre Hand und folgte ihr über die brüchigen Zweige, zwischen denen das Wasser im Mondlicht glänzte.
"Augen zu lassen", flüsterte Melianawe, als sie die brüchige Stelle erreichten. jaY umklammerte Melianawe, und nach einem gemeinsamen Sprung erreichten sie Holy, der sie auf die andere Seite zog.
Oberhalb des Grabens erblickten sie in der Ferne eine Ruine. "Beeilung jetzt, wir müssen das Haus vor dem Monduntergang erreichen!" Der Mond leuchtetete bereits durch die Zweige. Die drei rannten los, und zunächst entfernte sich die Ruine immer weiter von ihnen.
Erst als sie einem Weg folgten, der deutlich daran vorbei zu führen schien, kam das Ziel näher. Bei der Ruine herrschte eine gespenstische Stille, nur die lautlos flatternden Nachtvögel erweckten den Eindruck der Anwesenheit von etwas. Die drei suchten eine Tür zu der Ruine, doch die Wände waren aus Steinen fest gefügt.
Auf einem Stein fanden sie eine Inschrift, die lautete: [font=times new roman]Nur wer vertraut und dem vertraut wird, wer liebt ohne zu erwarten, kommt in des Würflers Garten"[/font] Die drei starrten sich fragend an. "Vertrauen geht ok, bis hierher", sagte Melianawe, "aber Liebe ohne Erwartung? Naja, mal sehen..." Mit vereinten Kräften drückten sie auf den Stein, und in einem Moment gab er nach.
Sie standen in einem Garten, in dem auf einem Feuer ein großer Kessel dampfte und in einer Ecke ein großes Pendel lansam hin und her schwang. Ein graues Männlein stand vor dem Kessel.
"Immer herein!" rief es. "Wir wollen zum Würfler", sagte Melianawe. "Ich weiß, sagte das graue Männchen, seid willkommen. Ich bin das Zwielicht, nicht hell und nicht dunkel, farblos ohne Farben, obwohl ich sie liebe, das dunkle, rot, weiß und blau, warm und doch kalt, nichtseiend seiend, das personifizierte Alles und Nichts. Und Ihr? Was führt Euch zu mir?" [/I]
"Wir sind durch den Wald gekommen, an den Sümpfen vorbei und durch den tiefen Graben, weil wir uns lieben und vertrauen, um dir zu sagen daß wir auf deine Hilfe vertrauen", trug Melianawe vor, und die anderen nickten zustimmend.
"Der große Sephiroth ist geschwächt, weil er allein den tod besiegen mußte, während ich ihm nicht zur Hilfe kam".
"Nun jaY, den tod zu besiegen wäre indes wohl kaum in deiner Macht gewesen, keinem Menschen ist bislang dies geglückt. Und doch erkennst du daß dein nicht-Handeln ein Fehler war. Dafür hast du nun Melianawe blind vertraut als sie dich führte. Ich will euch deshalb helfen. Zuvor aber seid meine Gäste." Das Männlein hatte jetzt eine leuchtend gelbe Farbe angenommen.
Hungrig fielen sie über einen Tisch her, auf dem allerlei gewöhnungsbedürftiges Getier des Verzehrs harrte. "Wußte gar nicht, daß sich Heuschrecke so lecker schleckt", mümmelte Holy. "Beinahe hätte es Futter für die Würmer gegeben", flüsterte Melianawe mit wissendem Grinsen.
Als sie den Tisch etwas bereinigt hatten, meinte das Männlein: Nun bedenkt genau, um was ihr bittet. Zephiroth soll vom Leben wieder mehr erhalten, doch was ist mit dem Tod, der jetzt besiegt darniederliegt? Nie ist das eine ohn das andre, der Wind nicht ohne Flaute, die Sonn nicht ohne Mond, nicht Leben ohne.." jaY blickte erschrocken. "Soll das bedeuten, daß Sephiroth nur seine volle Kraft zurück gewinnt, wenn auch der tod zurückkehrt?" " Was sonst des Würflers ist, liegt jetzt für kurze Zeit in eurer Hand; daß ihr den Weg hierhin ohne Waffen fandet, es ist ein gutes Zeichen. Ihr werdet jetzt mit einem Wagen zu Euren Freunden gelangen und dabei dieses hier mitnehmen." Er gab Holy eine silberne Kugel . "Die gebt Ihr Sephiroth, und es wird ihm besser gehen."
"Eure Waffen, hier habt ihr sie wieder, doch rührt sie nicht an, bis ihr Sephiroth die Kugel gegeben habt"
Draußen stand ein Wagen mit einem Pferd, das je nach Blickwinkel schwarz oder weiß war und fünf Beine besaß.
Sie stiegen auf, und in einer rasenden Geschwindigkeit flogen sie durch den Wald und kamen zu der Hütte, wo Zephiroth und die anderen warteten. Beim Absteigen verlor Holy beinahe die Kugel.
Als sie in das Haus gingen, wurden sie von Krad empfangen: "Und? bringt Ihr gute Kunde? "Holy stürzte sofort zu Sephiroth in die Ecke, gefolgt von Melianawe und jaY. Holy griff Sephiroths Hand und legte sie auf die Kugel. Sephiroths Blick hellte sich zusehends auf, und er kehrte zu Bewußtsein zurück.
"Ihr habt viel Glück gehabt" sagte er zu den dreien, "den tod zu besiegen wird jedoch noch mehr erfordern."
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