Sismanea

[Amy]

Rael ging kopf schüttelnd in die Richtung, in die Argor verschwunden war und sah ihn dort am Boden liegend. Er schlang sich die Arme um den Leib - er hatte starke Schmerzen. Rael ging neben ihm in die Hocke und sah ihn an, wie ein kleines Kind eine junge Katze. In ihren kalten Augen spiegelte er sich wieder, auch wenn er es nicht sah.
"Keine Zeit um mit mir zu sprechen, aber Zeit um sich am Boden zu winden..", sagte sie spöttisch. Natürlich wusste sie, dass er Schmerzen hatte, aber es war eben ihre Art..
Wie erbärmlich er vor ihr lag. Jeder andere hätte ihm geholfen, Mitleid bekommen und Angst um ihn gehabt. Doch die junge Frau saß einfach nur in der Hocke neben ihn und sah ihn an. Sah sein weißes Haar an und seine Flügel.
"Ich kann dir helfen.", flüsterte sie.
Doch in jenem Moment sah sie Emiel um die Ecke biegen.
Er kam auf sie zugerannt und starrte geschockt auf Argor.
"Was ist das?", stammelte der Krieger.
"Ich habe ihn gekauft.", log Rael und sah erst Emiel an und dann wieder Argor.

[Raiden/Yuji]

Der Vampir keuchte und fluchte leise. Er hatte nicht gewusst, das eine der beiden zaubern konnte und es hatte ihn vollkommen unvorbereitet getroffen. Es war mit Sicherheit Tiriat gewesen, denn Selphia beherrschte Maximal ihre Gestaltwandlung. Normalerweise konnte er sich zumindest etwas vor Magie schützen, aber in diesem Fall... Und dann kam auch noch dieser Krieger...
Die kleine hatte ja keine Ahnung, wie sie ihn mit diesem Zauber gedemütigt hatte! Er konzentrierte sich und versuchte den Schmerz zu isolieren, was ihm auch teilweise gelang. Vorsichtig richtete er sich auf und presste die Hand gegen seinen Körper. Glück gehabt, dachte er, während er mühsam versuchte Luft zu bekommen, 500 Jahre jünger und ich wäre jetzt tot. Das veranlasste ihn zu einem leichten Grinsen, das aber sogleich erstarb, als er das Schwert sah, das der Krieger gegen ihn erhoben hatte. Die Klinge funkelte im Fackellicht.
Eisen, dachte Argor, das sie es aber auch nie lernen!
Der Zauber dauerte immer noch an, wurde aber schon ein klein wenig schwächer. "Ist das dein lächerlicher Beschützer?“ Er hatte mit ihr telepathiert, sodass Emiel davon nichts mitbekommen hatte. Diese Fähigkeit besaßen alle Vampire, egal wie jung oder alt sie waren. Er sah zum Himmel. In wenigen Stunden würde es hell werden...

[+Luinalda+]

Selphia stieß einen gewaltigen Fluch in ihrer Muttersprache aus . Wie konnte Tiriat nur? Selphia hatte schon einmal von solch einem Zauber gehört , einer ihrer Freunde war ein Magier gewesen und hatte versucht sie einige Tricks zu lehren , doch er war erfolglos geblieben . Die Gestaltwandlerin verstand jetzt gar nichts mehr : Argor hatte Tiriat im Stich gelassen ? Das konnte sie gar nicht glauben , er war doch immer so hilfsbereit gewesen ! Und jetzt hatte Tiriat tatsächlich einen Fluch , einen schweren Zauber gegen den Vampir ausgesprochen . Heute war doch die Nacht in der er sein Eigentum wieder holen wollte .
Selphia wollte gerade neben Tiriat neiderknien und sie wach rütteln , als jemand sich von außen an der Zellentür zu schaffen machte . "Wer ist da?" schrie Selphia : Ein Mensch konnte das unmöglich sein , es klang als würden rießengroße Krallen über das Holz der Türe fahren . Doch die Gestaltwandlerin erhielt keine Antwort. STattdessen gab es einen rießigen Krach und die Zelllentür zerbarst in Tausende von Splittern die quer durch den kleinen Kerker flogen . Selphia hielt sich schützend die Hand vor Augen und Gesicht .Fast hätte sie schon ihren Wurfstern zu Hand genommen . Doch im Türrahmen stand ein Geschöpf von dem sie nur in alten Fabeln gehört hatte : Eine Harpye .
Ehrführtig deute Selphia eine Verbeugung an . "Kenn ihr Argor?" fragte sie und ging einen Schritt auf Selphia zu . "Ja ich kenne ihn !" sagte sie und ihre Miene hellte sich auf . "Er hat mich zu eurer Befreiung geschickt ," krächste sie . In Selphias schönen Gesicht erschien ein Lächeln . Also war er kein Schuft und hatte sie und Tiriat dem Tod überlassen !
In diesem Moment öffnete Tiriat die Augen und stöhnte .

[Anadyr]

Das erste was sie erblickte, war die grosse Gestalt, die sie durch das Gegenlicht nur als Siluette im Verlieseingang stehen sah. "Was, wer seid ihr?" Ihr Misstrauen würde sie wohl nie loswerden. Die Harpye wollte schon beginnen zu sprechen, doch Selphia unterbrach sie mit einem Kopfschütteln. "Das ist jetzt nicht von belangen, Argor schickt sie um uns zu retten. Wir können ihr Vertrauen." Tiriat wirkte durch diese Erklärung überhaupt nicht beruhigt sondern nur noch misstrauischer. Leise schnaubte sie und zischte dann: "Ihr vertrauen? Ich traue nicht mal mehr Argor. Er hat mich absichtlich im Stich gelassen. Wie soll ich dann ihr trauen?" Selphia musste einsehen, dass ihr Argument nicht all zu weit hergeholt war, doch trotzdem versuchte sie Argor in Schutz zu nehemn, denn sie vertraute ihm, auch wenn sie nicht wusste wieso. "Er wird wahrscheinlich seine Gründe zu seiner Handlung gehabt haben. Wir gehen jetzt mit ihr, sie kann uns bestimmt zu Argor führen. Und dann wird das Missverständniss sich klären." Tiriat war von dem Vorschlag noch immer nicht begeistert doch sie willigte ein. Jedoch hatte sie auch gar keine Wahl, da sie selbst zum stehen noch zu schwach war und die Harpye sie tragen musste.

[Raiden/Yuji]

Aber die Harpyie trug sie nur ein Stück weiter zu einem alten, verlassenen Haus. „Hier wird euch niemand entdecken“, sagte sie. Tiriat blickte sie enttäuscht an. „Aber ich dachte ihr führt uns zu Argor...“ Sie verschränkte die Flügel. „Wenn er es will, kann er euch finden.Ich weiß selbst nicht, wo er ist, außerdem sollte ich euch nur befreien. Damit ist meine Arbeit getan.“ Mit diesen Worten wandte sie sich um und flog davon.
„Ich habe es doch gleich gesagt, und was machen wir jetzt?“ , fragte Tiriat leise.

Rael war leicht beleidigt. Er wollte ihre Hilfe also nicht, nun dann sollte er sehen, wo er blieb. Sie gab dem Soldaten einen Wink, das er gehen sollte, aber er bewegte sich keinen Zentimeter. „Jetzt geh endlich. Ich komme gleich nach.“
Auf seinem Gesicht lag ein verschmitztes Lächeln. „Noch einmal hängt ihr mich nicht ab“, sagte er und drehte sich grinsend zu ihr um. Darauf hatte Argor gewartet. Leise verschwand er wieder und hetzte weiter. Vielleicht später... , flüsterte er in ihre Gedanken und bezog sich dabei auf ihr Gespräch.
Plötzlich durchfuhr ihn erneut ein starker Schmerz, stärker, als er es vorhin noch gewesen war. Ein Fluch, dachte er, verdammt. Keuchend lehnte er sich im Dunkeln an eine Hauswand. Er hustete, was ihm noch mehr Schmerz bereitete und spuckte Blut. Sie hätte ja nicht gleich so übertreiben müssen, obwohl er bezweifelte, dass sie sich über die Intensität ihres Fluches im Klaren war.

[+Luinalda+]

"Tiriat , was ist das für ein Fluch mit dem du Argor belegt hast?" fragte Selphia und verschränkte die Arme vor der Brust . Tiriat saß am Boden des alten Holzhauses und fuhr mit dem Zeigefinger über den Holzboden . "Es ist ein sehr starker Fluch . Er bereitet dem der damit belegt wird unendliche Qualen , aber man braucht dazu ein Haar oder ähnliches von seinem Opfer." Selphia fuhr sich besorgt durchs weise Haar . Sie wusste das Argor sich sehr gut zu helfen wusste , doch sie bezweifelte das er gegen solch starke Magie etwas tun konnte . Die Gestaltwandlerin schweig . Plötzlich ging die Türe auf . Selphia dachte schon das es noch einmal die Harpye wäre , doch es waren Menschen . Zwei große ; kräftige Mänenr betraten das Haus . Anscheinend waren sie zum Feiern hergekommen und hatten nicht damit gerechnet hier jemanden vorzufinden . Tiriat , die noch geschwächt war war kampfunfähig und lag keuchend am Boden . "Selphia!" flüsterte sie und sah die Gestaltwandlerin an . Die beiden Männer brachen in ein hämisches , spöttisches Gelächter aus ."Ach was für ein netter Zufall , ich glaube das wird heute ein netter Abend , Bergond ." sagte der eine Mann zu seinem Freund der ihm lachend zustimmte . Doch schneller als die beiden reagieren konnten hatte Selphia ihre Wurfsterne gezogen . Sie hielt in jeder Hand eine der tödlichen Waffen und musterte die Männer aus ihren blauen Augen . "Jetzt ist der Zeitpunkt meiner Rache gekommen ," schoss es ihr durch den Kopf und fast blind vor Wut schleuderte sie die Wurfgeschosse gleichzeitig auf die beiden Männer : Der eine Wurfstern stak in der Kehle eines Mannes ; der sofort röchelnd zu Boden ging . Der andere landete in der Brust des anderen Mannes , genau in der Stelle an der das Herz saß . Er war tot bevor er am Boden aufschlug . Geschockt sah Tiriat Selphia an . Die Gestaltwandlerin schritt auf die beiden zu und nahm ihre Wurfsterne wieder an sich . "Mein Rachedurst ist nun gestillt ," flüsterte sie und sah aus dem Fenster . Eine innere Ruhe breitete sich in ihrem Herzen aus . "Jetzt will ich nur noch anderen helfen ihr Ziel zu erreichen : Doch wenn ein Mensch mit über den Weg läuft , so soll er nicht ungeschoren davon kommen ."

[Raiden/Yuji]

Argor erreichte bald das Haus, das ihm als das des Diebes beschrieben worden war. Zumindest wenn er dem besoffenen Alten glaubte, den er vorhin ausgequetscht hatte. Vorsichtig spähte er durch ein Fenster und sah, das sein Opfer allein war. Er beschloss sich keine großen Umstände zu machen und klopfte. Naiv, wie die Menschen nun einmal waren, öffnete sich auch prompt die Tür. Der Dieb hatte keine Zeit mehr, um Hilfe zu schreien, denn Argor hatte ihn schon am Hals gepackt und schleuderte ihn gegen die Wand. „Dachtest du etwa, ich wäre tot, Sterblicher?“
Langsam zog er sein halb benommenes Opfer wieder an der Wand hoch und nahm einen kleinen spitzen Dolch aus
dessen Gürtel. „Wo ist es?“

Nach einer ganzen Weile öffnete der Vampir wieder die Tür. Hinter ihm ertönte ein leises Wimmern aus dem Zimmer. Mit einem Knurren drehte er sich um und schleuderte den letzten der Wurfdolche des Diebes in die Dunkelheit des Hauses hinein. Sofort erstarb es.
Er war zu spät gekommen. Der kleine Schmarotzer war längst beim König gewesen und hatte dort seinen Raub abgegeben und seinen Lohn eingestrichen. Den er wohl jetzt nie ausgeben würde. Argor wusste, dass er allein und in seinem Zustand keine Chance hatte es wieder zu beschaffen...
Problemlos kam der Vampir wieder zurück zu der Spelunke, von der er vorhin losgegangen war. Es war zu, aber er schaffte es mit ein bisschen Glück das Schloss zu knacken, auch wenn er so etwas ewig nicht mehr gemacht hatte.
Die Aura von Magie, die er vorhin im Wald schon gespürt hatte, führte ihn sicher zu der Kette, die Selphia immer getragen hatte. Er wollte schon zugreifen, besann sich jedoch dann eines besseren und hob sie mit der Spitze seines Messers vorsichtig auf . Silber war nicht das angenehmste Material für ihn.
Dann machte er sich auf zu ihr und Tiriat. Glücklicherweise hatte er schon in der Stadt zutun gehabt, sodass er der Prinzessin noch schnell die Hütte hatte beschreiben können, bevor diese den Kerker erreicht hatte. Er hoffte doch, das die beiden die toten Wachmänner nicht gesehen hatten, die die Harpyie zweifellos zurückgelassen hatte. War bestimmt kein schöner Anblick gewesen.
Nach einer ganzen Weile hatte er es dann endlich geschafft. Es war kurz vor Sonnenaufgang und die ersten Menschen waren auch schon wieder aktiv. Schnell klopfte er an der Tür...

[+Luinalda+]

Selphia öffnete verstohlen die Tür . Sie hatte Angst das es weitere Menschen waren , doch sie war um so leichter als sie ihren Gefährten erkannte . Sie lies ihn herein und wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen so froh war sie ihn unversehrt hier zu haben . "Argor!" sagte sie freudig zu Tiriat ,"Er ist wieder da."
Doch Tiriatsaß immer noch am Boden und rührte sich nicht . Sie verzog keine Miene als sie den Vampir erkannte und sah sie im Raum um . Argor hielt sein Messer mit Selphias Kette daran hoch und reichte sie der Gestaltwandlerin . "Du hast sie gefunden?" fragte sie . Der Vampir nickte . Selphia nahm die Kette von der KLinge und hing sie sich wieder um den Hals : Was für eine Überwindung hatte es sie gekostet sie einfach zurück zu lassen und jetzt hatte sie sie wieder .
" Konntest du dein Hab und Gut wieder zurück erlangen?" fragte sie den Vampir . Argor schüttelte Missmutig den Kopf . Seine Züge verspannten sich als er sprach. " Ich war bei dem Dieb aber er hat es schon dem König gebracht . Ich muss es mir wieder vom König holen .Doch alleine schaffe ich es nicht ."
Selphia hatte sich sofort entschieden :" Ich helfe dir gerne!"

[Anadyr]

Im Gegensatz zu Selphia, welche sich anscheinend über Argors Rückkehr freute, kam in Tiriat keine wirkliche Freude hoch. Noch immer hatte sie ihm nicht verziehen, dass er sie einfach im Stich gelassen hatte. Wie konnte er nur! Die ganze Wut die sein anblick hervorrief gab ihr endlich die Kraft wieder aufzustehen, wütend lief sie auf Argor zu und schlug mit beiden Fäusten wütend auf seine Brust. "Wieso? Wieso nur hast du das getan???" Der Vampir lies sie zuerst eine Weile gewähren, sie sollte sich abreagieren und schmerzen konnte diese grazile Gestalt ihm sowieso nicht zufügen. Auf jedenfall nicht auf diese Art. Als es ihm zu blöde wurde ergriff er nicht unbedingt grob, viel eher einfach bestimmte, ihre Handgelenke und hielt sie fest. Die Blicke, welche er jetzt von Tiriat erntete hätten ihn umgebracht, wenn sie die dafür nötige Magie besitzt hätte. Als sie sich mehr oder weniger beruhigt hatte, lies Argor sie los. Er wusste das er ihr eine Erklärung schuldig war, doch was sollte er ihr sagen? Die Wahrheit? Oder wie so oft eine noble Geschichte einfach erfinden?

[+Luinalda+]

Selphia sah unschlüssig von Argor zu Tiriat und wieder zurück . "Soll ich eingreifen?" überlegte sie im . Aber etwas in ihr antwortete sofort :" Nein lass die bdein . Das müssen sie mit sich selbst ausmachen ." Selphia nahm ihren Wurfstern heraus und säuberte die Klinge an ihrem Mantel von dem Blut der beiden Menschen die sie vor Argors Ankunft in eine Truhe verschwinden hatte lassen . Doch sie wollte die beiden nicht vor ihm verbergen : Er würde es sowieso riechen können , wie sie ihn kannte . Die Gestaltwandlerin setzte sich auf den BOden und wartete ab was wohl als nächstes kommen würde .

[Raiden/Yuji]

Argor entschloss sich die einen Teil der Wahrheit zu sagen. "Ganz einfach: Ich hatte sowieso vor euch zu befreien und allein bin ich in den Straßen schwerer zu entdecken, als wenn du bei mir gewesen wärst. Denn wenn irgendeine Patrouille auf uns gestoßen wäre hätten wir ein Problem gehabt. Damit hätten wir dann auch Selphia nicht geholfen." Sie schwieg.
Ein Teil in ihr wollte ihm diese Geschichte schon glauben, aber ihr ständiges Misstrauen hinderte sie daran das alles so zu schlucken. Er bemüte sich nicht sie vollends zu überzeugen, sollte sie sich ihre Meinung selbst bilden.
Tiriat hatte keinen Grund ihm in irgendeiner Weise zu helfen, aber sie wollte Selphia nicht mit ihm allein lassen. Die Gestaltwandlerin war etwas leichtgläubig ihm gegenüber, fand sie.
Argor setzte sich auf einen Stuhl und zog einen Dolch heraus. Er wollte ihr Zeit lassen, sich entgültig zu überlegen, was sie tun wollte. Solgfältig begann er die schlanke Klinge, die am oberen Ende mit dem Wappen seines Clans verziert war, vom Blut des Diebes zu säubern. Kurzzeitig überlegte er, ob er nicht einfach so vor den König treten wollte, um das Amulett in aller Öffentlichkeit zurück zu verlangen, aber er verwarf diesen Einfall gleich wieder.
Der Raub würde geleugnet werden und er hatte keinerlei Zeugen oder Druckmittel.

[Anadyr]

Tiriat verweilte noch eine ganze Weile in ihren Gedanken. Sie war sich einfach nicht sicher in ihrer Annahme und zu unrecht wollte sie in auch nicht beschuldigen. Was wenn es jedoch stimmte? Sie hatte bis jetzt nur shclechtes über Vampire gehört. Auch wenn es die Meinungen von Menschen gewesen waren, wenn tausende das gleiche sagen wird schon etwas wahres daran sein, oder man glaubt es wenigstens mit der Zeit. Und sein Verhalten... Wenn er einer wäre würde es vieles erklären, die Tatsache, dass er fliegen konnte, sein feines Gehör, der geschärfte Blick, das alles deutete darauf hin das er einer war. Doch Vampire waren dich allgemein als Einzelgänger bekannt. Wieso gab er sich dann mit ihnen Beiden ab? Besonders gegenüber andere Wesen oder auch Menschen sollten sie extrem unfreudlich und hinterlistig sein.
Ihre Gedanken kamen ins stocken als sie Argors Blicke fühlte. Sie drehte sich zu im um, und sprach leise: "Ihr seit ein Vampir, oder?" Sie war sich sicher, dass sie auch, wenn er ihr nicht die Wahrheit antworten würde, diese erkennen könnte.

[Raiden/Yuji]

„Wie kommt ihr darauf?“ Sein Gesichtsausdruck zeigte keines seiner Gefühle. Selphia horchte auf und blickte ihn gespannt an. „Es muss so sein, sonst hättet ihr nicht diese Fähigkeiten.“, sagte Tiriat bestimmt. Er lehnte sich vor und maß sie mit einem intensiven Blick aus seinen violetten Augen. „Was wisst ihr denn über Vampire, Tiriat?“ Sie wollte antworten, doch er unterbrach sie, bevor sie angefangen hatte. „Ihr habt die Geschichten gehört, nicht war?“, sagte er in einem gefährlich leisem Ton, „Mordende Bestien, die allein durchs Land ziehen und Frauen und Kinder töten. Hinterlistige Kreaturen, die ihren Blutdurst ausleben, angeführt von einem Kriegslord, der sie alle an Grausamkeit noch übertrifft... Ja das sind die Geschichten, die sich die Menschen erzählen.“ Er lehnte sich zurück und entspannte sich. „Ich kenne sie alle und ich bin ihrer müde geworden. Die Menschen erzählen doch Geschichten über alles, das sie nicht verstehen.“ Argor schüttelte den Kopf über diese Tatsache.
„Um deine Frage zu beantworten: Ja, ich bin einer von ihnen. Doch bevor du über mich urteilst, solltest du überlegen, was du wirklich von uns weißt.“ Er sah hinab auf seinen Dolch. Es hat doch sowieso keinen Sinn, sagte eine Stimme in seinen Gedanken. Wie oft hatte er diese Diskussion schon geführt? Selbst andere Rassen oder Menschen aus anderen Teilen der Welt ließen sich von den Geschichten dieser unbedeutenden Sterblichen beeinflussen, auch wenn sie sie hassten. Sie töteten sie, wo immer sie ihnen begegneten.
Am liebsten hätten sie ihn alle sterben sehen, weil er der Anführer und der älteste war, der noch existierte. Der einzige, der noch Flügel hatte...

[+Luinalda+]

Opinia sah abwechseln von Argor zu Tiriat . Sie konnte kaum glauben was sie gerade gehört hatte . Welche Auswirkungen dieser Streit doch auf ihre Gemeindschaft hatte ... Das hätte sie sich nie gedacht . "Ein Vampir," flüsterte sie fasziniert . Sie sah ihn eindringlich an , wollte dann jedoch nicht unhöflich sein und sah auf ihre Füße . Sie hatte sich schon öfters etwas ähnliches gedacht , doch sie hatte nie gewagt derartige Anschuldigungen zu machen oder gar auszusprechen . Argor nickte . In seinen Augen sah Selphia etwas das sie schon so oft bei anderen gesehen hatte , aber das noch nie so undeutlich geworden war . War es Angst? Hatte er Angst das sie ihn nun verachten würden ?
Selphia stand auf und stellte sich ans Fenster , etwas abseits von den beiden . Was würde wohl als nächstes suchen . Da kam ihr plötzlich ein Gedanke während sie auf die verregnete Straße hinaussah die sich nach und nach mit Menschen füllte ."Hat er während er Tiriat verlassen hat , einen Menschen umgebracht? " Sie sah die beiden abwechselnd an . Tiriat würde bald zum nächsten Angriff ausholen : Selphia überlegte noch kurz ob sie fragen sollte , doch sie verwarf den Gedanken schnell wieder : "Du magst ihn doch ," schalt sie sich selbst ," also mach keine solche schweren Anschuldigungen , außerdem ist das kein Streit in den du mitverwickelt bist." Da verschränkte Tiriat die Arme vor der Brust :" Dann hast du also während du mcih allein gelasse hast , jemanden getötet?!"

[Raiden/Yuji]

Jegliches Gefühl verschwand aus seinen Augen. Nur noch kalte Verachtung lag darin. „Du meinst so wie du den Beamten? Nein. Ich überlege, bevor ich töte.“ Sie fuhr getroffen zusammen. Er hatte Lust, sie noch mehr zu verletzen, aber er beherrschte sich mühsam. Es brachte schließlich keinem von ihnen etwas, wenn er sich hier mit ihr stritt.
Außerdem konnte sie sich diese Frage selbst beantworten. Leise steckte er seinen Dolch wieder weg und sah sie gelassen an. Er wusste, dass seine Worte gemein gewesen waren und sie sehr getroffen haben mussten, aber es kümmerte ihn nicht. "Entschuldigt mich nun, auch ich muss schlafen", fügte er hinzu und ging eine kleine Treppe hinauf in das Dachgeschoss. Die beiden Menschen, deren Blut er schon beim Eintreten gerochen hatte, hatten sich hier recht gemütlich eingerichtet. Wahrscheinlich waren es Diebe gewesen, die dies hier als geheimen Unterschlupf genutzt hatten. Auf dem Boden des Raumes lagen in einer Ecke zwei Matten, die mit Fellen überzogen waren. Müde legte er sich auf das sauberste der beiden und dämmerte leicht ein, während er unten seine beiden Begleiterinnen kurz reden hörte. Sein Schwert lag wie immer griffbereit neben ihm.
Selphias Blick vorhin war komisch gewesen. Es hatte keine Angst oder Abscheu darin gelegen, eher Faszination. Eine seltsame junge Frau, aber irgendwie mochte er sie. Über diesem Gedanken schlief er ein und hörte später auch die leisen Schritte auf der Treppe nicht, die sich dem Zimmer langsam näherten. Wenn es eine Gefahr gewesen wäre, die kam, wäre er aufgeschreckt, aber so schlief er ruhig weiter.

[Anadyr]

Als Tiriat in das Zimmer trat und ihn so schlafend dort liegen sah, tat ihr alles unendlich Leid. Wie konnte sie nur auf dem bauen, was sie von Menschen gehört hatte? Den Menschen verdankte sie all ihr Leid, Argor hingegen hatte sie sogar aus dem Gefängnis befreit. Wie konnte sie nur so dämlich sein? Sie setzte sich neben ihn und schaute zu wie er schlief. So sah er friedlich aus. War er das auch? Sie wusste eigentlich nichts über die Vampire, auch Argor selbst hatte im soeben vergangenen Streit nur von den, anscheinend zu unrecht existierend, Vorurteilen gesprochen. Langsam streckte sie die Hand aus um ihn zu wecken. Doch noch bevor sie seine Schulte berühren konnte, schrecke er au seinen Schlafe. "Was ist den jetzt noch? Hast du noch ein paar mehr Vorurteile, wenn ja, behalt sie für dich. Mich intressieren sie nicht, ich kenne sie alle!" Er hatte ihr diesen Satz ziemlich heftig an den Kopf geworfen, dessen war er sich bewusst. Er war auch der Überzeugung, dass sie es verdient hatte. Doch als er ihren verletzten Blick sah, kamen ihm Zweifel ob er nicht zu heftig mit ihr gewesen war. Tiriat drehte sich um und wandte sich zum gehen. Als sie schon beinahe aus der Tür war, wandte sie sich noch einmal um und schaute ihm ins Gesicht: "Das einzige, was ich eigentlich wollte, war mich entschuldigen."
Bevor er noch antworten konnte, hatte sie das Zimmer verlassen. Sie ging in den Raum in welchem sich auch Selphia aufhielt. Erschöpft lies sie sich zu Boden sinken, wieso schaffte sie es nur immer wieder alle vor den Kopf zu stossen? Sie wollte ihn nicht verärgern, nur Klarheit, dass hatte sie gewollte. Sie hatte sich lange genug mit den Lügen der Menschen abfinden müssen. Jetzt wünschte sie sich Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit. Doch würde sie dies je finden? In dieser Welt, hier im Norden? Alles schien hier so finster zu sein, so zwielichtig. Sie sehnte sich nach den Weiten ihrer Heimat zurück, nach der Helligkeit, der Wärme... All dem, was sie hier nie finden würde. Doch es war ihr bewusste, dass sie immer nur von diesen Dingen träume könnte, dass sie den Weg nach Hause nie mehr finden würde.

[Raiden/Yuji]

Argor stand auf und steckte seine Waffe ein. Was war nur mit ihm los? Seit er das Amulett verloren hatte, war er nicht mehr er selbst. Es war ihm sehr wichtig gewesen und jetzt war es in den Händen dieses Königs, der es wahrscheinlich seiner nächstbesten Geliebten geben würde. Aber jetzt, da er sein Verhalten bemerkt hatte, würde er es unterbinden und sich wieder auf die Regeln der Alten besinnen.
Er folgte Tiriat und sah sie dort in einer Ecke des Raumes sitzen. Sie sah so allein und verlassen aus...und unendlich traurig...
Der Vampir überlegte kurz und tat etwas, dass er wahrscheinlich schon eine Ewigkeit nicht mehr getan hatte. Er kniete nieder und verbeugte sich vor ihr. „Verzeiht mein Verhalten“, sagte er leise, „Ich nehme eure Entschuldigung gern an.“ Mit großen Augen sah sie ihn an. Sie wusste nicht, was sie davon zu halten hatte. Keiner war je vor ihr niedergekniet, alle Männer, die sie kannte, wären dafür viel zu stolz gewesen. Wortlos nickte sie. Ihr fiel nichts ein, das sie hätte sagen können.
Er lächelte leicht, deutete noch eine kleine Verbeugung an und erhob sich. Schweigend ging er zu Selphia, in deren Augen er auch eine gewisse Verblüffung feststellen konnte. Von draußen strömten die Geräusche der Menschenmenge in die Stille des Hauses. In seinen Augen war ein interessierter Ausdruck, als er sich zu ihr setzte und leise, sodass Tiriat es nicht mitbekam, fragte: „Vampire faszinieren euch also?“ Ein klein wenig betreten sah sie zu Boden. Er hatten ihren Blick also vorhin bemerkt. „Warum?“, fragte er freundlich und interessiert. Selten begegnete er Wesen, die so dachten.

[+Luinalda+]

Etwas beschämt sah sie auf ihre Füße .War ihr Blick vorhin zu aufdringlich gewesen? "Nun ja," sagte sie und sah wieder auf ," ja ich finde sie sehr faszinierend . Ich weiß nicht warum , aber sie strahlen auf mich eine so unglaubliche Aura aus . Ich hab diese Aura auch bei euch gespürt ; aber ich dachte ich würde mich irren ." Argor lächelte . Selphia hatte ihn noch nicht oft lächeln sehen doch das gab ihr jetzt ein umso besseres Gefühl . Er flüsterte fast :" Es tut gut einmal nicht mit Verachtung gestraft zu werden ."
In Selphias blauen Augen erschien ein freudiger Funken . "Ja ich kenne dieses Gefühl - bei uns Gestaltwandlern ist es Oft genauso wenn wir erkannt werden . Ich finde das alle Geschöpfte gleich sind . Egal welcher Rasse sie angehören und niemand hat es verdient ausgestoßen zu werden ." Argor nickte . "Ja du hast wirklich recht ." Einen Moment sahen sich die beiden noch an , dann wurden sie von Tiriat unterbrochen ."Darf ich mich zu euch setzen?" fragte sie etwas schüchtern . "Natürlich ," sagten die beiden fast gleichzeitig und boten Tiriat einen Stuhl an : Selphia hätte sich gerne noch weiter mit Argor unterhalten . Über dieses Thema konnte sie ewig reden . Aber vielleicht würde sich ja später noch einmal die Gelegenheit dazu bieten .
"Wollen wir nicht etwas essen?" fragte Tiriat . Selphia und Argor nickten . "Ja aber wo kriegen wir da was her?"

[Anadyr]

"Wenn ihr mir etwas Geld habt, besorge ich uns was? Ich falle wahrscheinlich alleine am wenigsten auf." Selphia wie Argor waren froh über dieses Angebot. Es war nicht so das sie Tiriat loswereden wollte. Doch sie beide waren daran intressiert ihr Gespräch fortzusetzen. Dieses mal drückte ihr Argor einige Goldmünzen aus seinen dahinschmelzenden Reserven in die Hand. "Ich beeile mich." Und schon war sie zur Tür hinaus.
Bevor sie sich jedoch auf den Weg machte ging sie noch in den zum Gasthaus gehörendem Stall, wo sie ihre Reittiere zurück gelassen hatte. Leise nährte sie sich Nirgondo, welcher sie mit einem freudigen Schnauben begrüsste. Unendlich erschöpf lehnte sie sich an seinen Kopf und kraulte ihm die empfindliche Stelle zwischen den Augen. Langsam begann sie in ihrer Muttersprache mit ihm zu sprechen. Es war ihr selbst ein Rätsel. Diesem Pferd erzählte sie alles, und auch wenn er ihr keine Antwort gab, kam sie sich immer mehr verstanden vor, als dann wenn sie mit Menschen oder sonst menschenartigen Wesen sprach.
Nach einer geraumen Weile verlies sie den Stall und machte sich auf den Weg um etwas zum essen zu besorgen. Endlich war sie wieder auf der Strasse. Auch wenn sie es nicht gerne zugab, irgendwie faszinierte sie diese Welt auch. Sie fand sie fremd und angsteinflössenden, jedoch auf eine gewisse Weise auch faszinierend. Sie nutze deshalb auch diese Möglichkeit um die Stadt etwas alleine zu erkunden. Planlos lief sie durch die engen Gäschen. Irgendwann kam sie auf einen grossen Markt. Es schien ihr als gäbe es nichts was man hier nicht kaufen könnte. Alles mögliche war auf den Ständen ausgebreitet.
Sie steurte auf einen Stand zu, welcher eine alte Frau bediente. Auf der Auslage fand sie die verschiedensten Früchte und selbst gebackenes Brot. Die Früchte waren ihr alle fremd, deshalb kaufte sie einfach rein nach dem optischen. Dazu entschied sie sich für ein noch warmes, dunkles Brot. Die alte Frau verpackte ihr alles in einen Stoffsack und nannte ihr einen Preis. Tiriat, welche noch selten Umgang mit Geld gehabt hatte. Reichte ihr einfach alle Münzen, welche sie hatte. Die Frau schaute sie misstrauisch an und gab ihr die Häfte des Geldes wieder zurück. "Ihr seid nicht von hier, oder?" Tiriat überlegte kurz, entschloss sich dann jedoch für die Wahrheit: "Nein, diese Stadt ist mir fremd. Ich war noch nie hier." Die alte Frau lächelte sie an und antwortete: "Ihr solltet euch nicht alleine auf der Strasse rumtreiben. Es ist gefährlich, vorallem für so junge schöne Frauen wie ihr eine seid." Sie wollte ihr wiedersprechen, doch bevor sie das konnte sprach die Frau weiter. "Wartet einen Augenblick, ich werde meinen Sohn rufen. Er wird euch zu eurer Unterkunft zurück begleiten." Bevor sie auch nur etwas sagen konnte hatte die Frau sich von ihr abgewandt. Was sollte sie jetzt bloss tun? Sich einfach davon schleichen? Seltsamerweise hatte sie Vertrauen zu ihr gefasst. Auch wenn sie sie überhaupt nicht kannte und sie ein Mensch war. Dies bewegte sie dazu stehen zu bleiben und abzuwarten, und nicht wie so oft davon zu laufen.

[Raiden/Yuji]

Bald darauf kam ein junger Mann und lächelte sie freundlich an. Ihr fiel ein,dass sie ihn schlecht ganz bis zu sich mitnehmen konnte, deshalb wimmelte sie ihn auf der Hälfte der Strecke ab, auch wenn sie ihn eigentlich mochte.
Fröhlich trat sie wieder ein und schwenkte triumphierend ihren Einkauf. Sie legte alles auf einen kleinen Tisch und die Gestaltwandlerin und sie bedienten sich sogleich.

Dann sah sie Argor an, der mit verschränkten Armen neben ihnen stand und wollte gerade etwas sagen, als plötzlich hinter ihnen ein trockenes Lachen ertönte. "Ich wusste doch, dass ich euch hier finden würde." Sie fuhren alle gleichzeitig herum. Vor ihnen stand ein hochgewachsener Mann auf der Treppe, in der Hand einen langen schwarzen Stab mit einem blauen Kristall an der Spitze. "Wer seid ihr?", fragte Argor irritiert und richtete sein Schwert drohend auf sein Gegenüber. "Das ist nicht von Bedeutung." Ein silbernes Rad flog dicht an dem Kopf des Vampirs vorbei auf den Erzmagier zu. Er wehrte es mit einer fast beiläufigen Geste ab und lächelte kalt. "Eine temperamentvolle junge Frau. Ich glaube, ich sollte euch dem König vorstellen...Aber vorher", das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, "habe ich noch etwas für euch Vampir." Er verschränkte und murmelte etwas, woraufhin sich sein Körper dematerialisierte und verschwand. Hinter Argor stieß Tiriat einen leisen Schrei aus. Er fuhr herum. "Selphia...verdammt." Sie war nicht mehr da. Bestimmt hatte er sie mitgenommen.
Als er leise Schritte auf der Treppe hörte, drehte sich der Vampir wieder um. Zuerst hatte er gehofft, dass es die Gestaltwandlerin war, aber was er jetzt sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Geschockt starrte er auf die Gestalt und wurde kalkweiß.

Tiriat stand neben ihm und betrachtete staunend die wünderschone Frau, die dort stand. Sie hatte langes, blau schwarzes Haar und ebenso wie Argor Flügel, nur das diese von dunkelroter Farbe waren. Ein langes, ebenfalls dunkelrotes Kleid betonte ihren zierlichen Körper und ihre grünen Augen. Ihr Teint war dunkel, so wie Tiriats es früher gewesen war.
Sie war fasziniert von dieser Frau, aber spürte auch die Gefahr, die von ihr ausging. Und das lag nicht nur an dem Schwert, das sie trug und das außerdem dem Argors glich.
Tiriat sah wie er sein Schwert ein Stück sinken lies. Seine Hand zitterte und völlige Fassungslosigkeit stand auf seinem Gesicht. "Aber du bist..." Er stockte. Sie schritt langsam weiter auf ihn zu. "...du bist gefallen", brachte er mühsam hervor. Seine Stimme war nur ein heiseres Flüstern gewesen. Er konnte nicht glauben, was er da sah. Mediyell, seine Gefährtin, seine einzige Liebe. Wie viele Jahrzehnte war sie an seiner Seite gewesen, bevor die Menschen sie töteten und er allein den Clan führen musste.
Sie stand vor ihm, legte ihm einen Finger auf die Lippen und drückte sein Schwert ganz nach unten. "Schhhh... ich war tot, das stimmt. Aber ich wurde wiedererweckt." Ihre Stimme klang fern in seinen Ohren. Unfähig etwas zu tun stand er da und sah in das Gesicht, das er über die Jahre so vermisst hatte. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn sanft. "Ja ich wurde wiedererweckt...um dich zu töten, Lord Argor." Blitzschnell drehte sie sich und schlug ihn mit ihrem Ellenbogen ins Gesicht.
Er prallte hart gegen die Wand. Ein dünner Blutfaden lief seinen Mundwinkel hinab. Tiriat war zurückgewichen. Was sollte sie nur tun? Auf einen Schlag hatte sich ihre Lage wieder zum schlechten gewandt...und sie bezweifelte nicht, dass die Frau Argor ebenbürtig war.