Telena

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
The_Secret
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Mo 14. Mär 2005, 20:02 - Beitrag #221

Auch Lyasannas Trupp hatte den Drachen bemerkt, wohl eher Tassime, der hatte nun mal die besten Augen, doch da sich die Komandantin und die unauffälligen Gefährten ruhig verhielten beunruhigte ihn das schwarze Wesen weniger.

"Wen habt ihr nur dazugeholt? Oh Herrin, ich hoffe ihr seid euch seiner Treue sicher...." Eine Staubwolke aus westlicher Richtung kündete die Haupstreitmacht an und die Bogenschützen machten sich bereit. Auf einer kleinen Felsplattform am Ende des Pfades war ein relativ kleines Lagerfeuer, wo essen bereitet udn Trinken bereitgehalten wurde. Die Komandantin rechnete mit einem langen Kampf. Bei jedem Bogenschützen war nun auch ein Kämpfer, mit einem Schild, der sie vor den angriffen der feindlichen Armbrustschützen bewahren sollte. In halber Höhe des schmalen Weges saß Lyasanna auf einem Felsen und kämmte die Haare eines abgeschlagenen kOpfes welcher außergewöhnlich verkohlt war. Wahrscheinlich waren die Truppen mit einem Feuerwesen zusammengestoßen... Überall auf dem Pfad hinter der Komandantin steckten die restlichen Köpfe der Vorhut auf Speeren. Alle hatten mitlerweile Schleifen im Haar und Zeichen auf dem Gesicht. So geschändet würden die Toten wohl kaum ruhe finden.

*Macht euch bereit! Spannt die Bogen! Tassime, nun gehorchen sie dir!*

Lyasanna hatte gesprochen. Die ersten Reiter waren schon zu sehen.


Auch für Cedar wurde es Zeit sich bereit zu machen. Auch wenn die Schwarzen den Drachen sahen, so fürchteten sie ihn nicht. Sie hielten weiter auf ihn zu und der erste Lanzenträger jagte sein Tier, welches Cedars nun wieder sehr unruhigem Reiter verflucht ähnlich sah, den Weg hinauf.
Auch bei ihm ging es los. doch noch ehe Cedar den ersten Reiter sah, hörte er schon den Markerschütternden Schrei der Komandantin, die sich nun in die Schlacht stürzte und selbst der Hall ihrer Stimme in der Schlucht übertönte das Kampfgeschrei der Hauptstreitmacht.

Wie schon sooft tauchte Rurika aus den Nichts auf, diesmal direkt hinter Cedar im Sattel des Pferdes, welches sofortig wieder scheute, dann aber ganz schnell ruhig war, ehe Cedar auch nur die Zügel anziehen konnte. Der Junge hielt sich an dem Schattenwesen fest und beugte sich zu dessen Ohr vor.

"Ich komme um euch zu warnen und ein Angebot zu machen.... Die Priesterin schickt mich und ich soll euch ausrichten, dass der Magier, dem ihr gegenübersteht sehr gefährlich ist.... auch für euch.... auch für uns.... Er weiß von euch, von eurem Fluch, von eurer Falle..... Aber er wieß nicht, dass die Flammen euch geküsst haben.... Es ist uns bereits möglich euren Fluch für eine gewisse und nicht allzulange Zeit soweit abzuschwächen, dass ihr ohne größer Probleme oder beschwerden in den Kampf ziehen könnt.... Da uns dies sehr schwächen würde, verlangen wir als Gegenleistung, dass ihr auf San aufpasst, solange wir nicht können. Sie darf weder dem Magier, noch Osiris in die Finger fallen.... Es darf keinen weiteren Krieg geben, der Telena verwüstet und man brauch Leute wie euch, Lyasanna oder die Kristallgeister um so einen krieg zu führen. Ihr könnt nicht, die Geister wollen nicht, aber San..... Noch so jung und schon so hasszerfressen und rachsüchtig.... So grausam.... Ihr habt die Wahl."

Der Junge sprach im Plural von sich, oder waren es gar mehr? Cedar schien das außergewöhnliche Glück gehabt zu haben in etwas hineingestolpert zu sein, dessen ausmaße er sich gar nicht denken wollte. Es klang so nach... Weltretten... und das passte so gar nicht zu seinem früheren Ruf aber nun ja... öfter mal was Neues oder so...

Raiden/Yuji
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Di 15. Mär 2005, 21:05 - Beitrag #222

Cedar nickte. Vor ihm brach die Hölle los. Der Drache war herabgestoßen und seine heißer Feuerodem hüllte die Schwarzen ein. Etliche verbrannten, es mussten mehr als die Hälfte gewesen sein, aber Cedar spürte den Magier immernoch. Er würde sich um ihn kümmern, während die Männer sich die Schwarzen vornahmen.
Rurika deutete sein Nicken richtig und verschwand. Cedar gab das Handzeichen. Zwanzig Pferde stürmten synchron nach vorn und warfen sich den Angreifern entgegen. Immernoch beschäftigte ihn der Gedanke, wie Osiris so schnell zu den Schwarzen gekommen war. Er führte mit Sicherheit das Hauptheer.
Der ehemalige Söldner tötete kurz und knapp die Schwarzen, die sich ihm entgegenstellten, er konnte es sich nicht leisten ihnen größere Verletzungen zuzufügen. Selbst wenn die Geister ihm zur Seite standen- er musste höllisch aufpassen. Sie waren auch nicht allmächtig.
Der schwarze Drache stieß nocheinmal herab und holte sich fünf Männer aus den Reihen der Schwarzen, die er weiter hinten von hunderten Metern Höhe herabfallen ließ. Das Kräfteverhältnis war ausgeglichen, aber sie waren die schlechteren Kämpfer. Cedar schlug sich weiter durch, hatte den Magier nicht im Blick, aber spürte seine Präsenz. Er murmelte einen Fluch, der sie etwas langsamer und angreifbarer machen würde.
Warum griff der Magier nicht ein?
Er spürte plötzlich, wie sich eine greifbare Spannung im astralen Raum ausbreitete- und gleich darauf mit voller Wcht losschlug. Der erste Schlag. Und er saß genau. In einer Stubwolke fiel der Drache zu Boden, der größte Trumph, den sie gehabt hatten. Cedar biss die Zähne zusammen und machte weiter, auch wenn er den Schmerz mit seinem Schutztier teilen musste.
Glücklicherweise hatte der Magier sich etwas verkalkuliert, was ihm zu Gute kam, den das schwarze Monster erholte sich einigermaßen schnell wieder.
Plötzlich durchbrach Cedar das Hauptfeld und stand vor dem Magier- oder sollte man besser sagen, der Magierin? Sie saß auf einem weißen Schlachtross, das dunkelrote Gewand wehte zusammen mit ihren hellblauen Haaren im Wind. Und obwohl hinter ihm die Hölle los war, war es für Cedar, als würde die Zeit kurz anhalten und dann wie zäher Wachs weiterfließen.
Niemand griff ihn an- es war wie ein stummer Befehl seiner Kontrahentin, dem die Schwarzen Folge leisteten.
Sie fixierte ihn aus bernsteinfarbenen Augen und ein unbestimmbaren Lächeln zierte die schwarzen Lippen.
"Liya...", flüsterte er tonlos...

The_Secret
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Di 15. Mär 2005, 22:37 - Beitrag #223

Um Cedar herum wurde immernoch gekämpft und auch wenn die Schwarzen schon dezimeirt waren, so fielen die Reiter Lyasannas doch zahlreicher als geplant.
Sie hatten alle keine Zeit darauf zu achten, mussten sie doch um ihr eigenes Leben kämpfen. Der einzige, der es gewagt hatte sich mehr auf das Verhältnis zwischen ihrem Hauptmann und der Magierin zu konzentrieren, lag nun mit durchtrennter Kehle im Staub und wurde von den reiterlosen Pferden zerteten.

Eine weitere magische Präsenz tauchte kurz auf, allerdings in der Form eines Reiters in silberner Rüstung. Deutlich war noch die Wunde des Bolzens zu sehen, der diesen jungem Mann das Leben gekostet hatte.

*~ Töte ihn, meine gelerige Schülerin.... Töte ihn... trenn dich von all dem, was vergangen ist und überlasse dich vollständig mir....~*

Der Reiter schwebte zu ihr ohne das sie ihn ansah, küsste ihr auf die Schläfe, lächelte Cedar an, und stieg auf in die Luft, wo er einen Schwarm geflügelter Dämonen beschwor, die den Drachen beschäftigt halten würden. Dann flog er selbst auf Schattenschwingen zum Hauptfeld.

"Neinneinnein... So ist das nicht geplant..... so nicht....." Rurika stand auf einem der Pferde und schlug sich gegen die Schläfen... "musss...." er verschwand wieder, nicht ohne dem Schattenwesen ein Amulett zu geben. Dies würde ihn und sein Schutztier mit weiterer Magie versorgen.

"Seht, die Komandantin! Sie schickt Hilfe!"

Und wirklich. Am Himmel war der riesige Vogel von der Rese zu sehen, und er hatte Gefährten mitgebracht. Etwa fünfzig Vögel waren nun am Himmel, alle besetzt mit einem Lanzenkämpfer. Es waren die fünfzig, die neue Order erhalten hatten. Sie begannen dem Drachen zu helfen und ab und zu stürzte einer herab um den Kameraden am Boden zu helfen.

"Die Komandantin lässt euch sagen, Es wird Zeit das ihr euer Versprechen wahrmacht und die Magier verschwinden lasst! Um den Rest kümmern wir uns!"

Raiden/Yuji
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Mi 16. Mär 2005, 16:43 - Beitrag #224

Cedar beachtete ihn kaum. Er sah weiterhin stumm auf die Frau vor ihm, nicht fähig sich zu rühren oder auch nur einen Schritt zu tun. Die Hand, in der er das Schwert hielt, zitterte leicht.
"Ach wie lange ist es schon her?", flüsterte eine Stimme in seinen Gedanken, während sie einen weißen Langbogen, der eindeutig von Elfen gefertigt worden war, zur Hand nahm.
"Ich habe lange gehofft" ,ihre Hand glitt hinter den Rücken, zog einen Pfeil aus dem Köcher, "dass du dich irgendwann erbarmst und mir endlich ein Zeichen gibst," geschickt legte sie den Pfeil ein und hob den Bogen. Cedar wusste, dass er reagieren sollte, reagieren musste , aber er konnte keinen klaren Gedanken fassen.
"doch du wolltest niemanden zu dir lassen. Sieh, wohin es uns geführt hat, Bruder!"
Sie spie das letzte Wort förmlich aus, und der Pfeil zischte durch die Luft, rasend schnell auf ihn zu. Er sah ihn kommen, und im letzten Moment gewannen doch seine Instinkte die Oberhand: hart riss er den Hengst beiseite und wich dem Geschoss mit einer geschickten Drehung seines Oberkörpers aus. Und mit einem Mal war die Benommenheit verschwunden.
Der Sturm war plötzlich da, toste um sie herum und ließ kleine scharfkantige Steine auf sie herabregnen. Er spürte, dass er aus einem großen Potential schöpfen konnte, denn er wurde fast nicht mehr durch den Fluch blockiert.
Sie schaffte es noch die Attacke abzuwehren, aberihr Gegenangriff ging ins Nichts und statt ihm wurde ein schwarzer Reiter von dem Pfeil durchbohrt.
Er selbst saß hinter ihr auf dem Pferd, aber sie reagierte immernoch sehr schnell: Die flache Seite seines Schwertes traf ihre Schläfe in dem Moment, als sie mit der schmale Klinge nach hinten stieß und ihn am Arm verletzte.
Trotzdem hatte sie der Wucht seines Schlages nichts entgegenzusetzen und kippte bewusstlos beiseite.
Cedar fing sie auf und sprang vom Pferd. Pylenche kam auf seinen Pfiff hin herangetrabt und er legte sie quer vor sich auf den Sattel, bevor er weiteritt.

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Mi 16. Mär 2005, 16:50 - Beitrag #225

Die Soldaten, egal ob schwarz oder silbern, waren erstmal ein wenig irritiert, als sie diese Szene sahen, doch der Kampf hielt nicht lange still. Mit einem Pfeil Tassimes, an dem ein rotes Band gebunden war, wurde allen wieder klar wo sie sich befanden und was ihre Aufgaben waren. Die silbernen, noch mit Heerführer, griffen nun härter an als zuvor, als hätten sie neue Kraft in der Hoffnung gefunden.
Der Pfeil Tassimes, Cedar war sich völlig sicher, dass der Pfeil von diesem Schützen kam, war ein Zeichen für benötigte Hilfe, für dringend benötigte Hilfe.
101 Soldat konnten keine Haupstreitmacht von den Schwarzen besiegen, egal wie gut die Komandantin war.

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Mi 16. Mär 2005, 20:41 - Beitrag #226

Cedar verschaffte sich grob Überblick und sah, dass die Sache hier schon ganz gut aussah. Er ritt zurück zu den Kämpfenden, trennte einem Schwarzen mit einem Schlag den Kopf von den Schultern und benutzte erneut etwas Magie, um drei Schwarze von den Pferden an den Felsen zu zerschmettern. Das Blatt hatte sich gewendet und nun bekamen auch seine Männer die Oberhand. Sie beseitigten die letzten Schwarzen und und stürmten geschlossen nach vorn zur Kommandantin und Tassime. Es waren knapp zehn von zwanzig Reitern, die noch übrig waren und bei der momentanen Lage, auch wenn sie den kleinen Sieg über den Trupp errungen hatten, sah es nicht sehr gut aus.
Das Schattenwesen warf einen Blick nach oben. Die Soldaten auf den Vögeln und der Drache waren mit den Dämonen fertiggeworden- es gab auch nicht viel, was man einem Drachen dauerhaft entgegensetzen konnte- und glitten hinter ihnen her. Sie erreichten das Hauptfeld im gestrecktem Galopp. Die Situation sah schlecht aus...

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Mi 16. Mär 2005, 21:09 - Beitrag #227

In der Luft befanden sich noch etwa 45 der fünzig Reiter auf ihren Vögeln.
Lyasanna selbst kämpfte immer noch auf dem Pfad, doch die ersten schwarzen erreichten sie schon von ihrer Rückseite aus.
Die Bogenschützen hatten keine Pfeile mehr und verteitigten nun ihr blankes Leben mit ihren Kurzschwertern. Die meisten der Leibwachen waren schon gefallen um genau zu sein lebten von den Hundert Soldaten, die auf dem Hang postiert waren gerade noch 39 und nicht alle einsatzfähig. Einige von ihnen warteten nur noch auf den Tod.
Die Armee der Schwarzen hingegen war größer als erwartet. Man hätte damit rechnen müssen, dass es sich um etwa 500 Krieger handeln würde, doch sattdessen lebten noch mindestens fünfhundert. Der Pfad war mit Toten gepflastert und nur der Tod wusste wie viele Seelen die Schützen ihm gebracht hatten, doch es waren immernoch zu viele, viel zu viele Gegner.
Noch dazu gingen neben Pfeilhageln auch immer wieder mächtige Zauber nieder. Es galt nicht mehr darum zu gewinnen oder zu überleben, was die übriggebliebenen Soldaten vorantrieb war einzig und alleine der Wunsch so viele Feinde wie möglich mit sich zu reißen.

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Do 17. Mär 2005, 17:53 - Beitrag #228

Cedar erreichte das Feld und vernichtete einige Gegner mit einem Zauber, bevor er sich selbst direkt ins Gefecht stürzte und dort mit Zauber und Schwert versuchte, die Gegner etwas von San abzulenken, was ihm auch teilweise gelang.
Der Drache stürzte sich auf das hintere Hauptfeld, verbrannte die Schwarzen, die dort unerreicht nach vorn drängten. Es mussten an die vierzig gewesen sein und er machte weiter.
Während er versuchte der anstürmenden Gegner Herr zu werden, hielt Cedar immer wieder nach dem Magier Ausschau. Der Fluch war immernoch eingedämmt, aber wie lange das halten würde, war ihm unklar. Er konzentrierte sich auf San, versuchte sie zu lokalisieren und stellte fest, dass sie immernoch auf ihrem Posten stand, weit entfernt von seiner Position.
Ein Gedanke reichte, um den Drachen herbei zurufen, der ihn mitsamt dem Hengst packte und in gefährlicher Schräglage in die Enge einflog, so weit er konnte. Von oben tötete Cedar immernoch ein paar Schwarze, bis er mehr oder weniger sanft abgesetzt wurde und der Drache mit seinen Angriffen fortfuhr. Jetzt würde er sich durchschlagen müssen. Er verschwendete noch einen Gedanken an die Soldaten, die er mitten im Hauptfeld der Schwarzen zurückgelassen hatte und stärkte sie ein wenig mit Magie, um dann den Blick nach vorn auf die Kommandantin zu richten.
Zuerst verschaffte er sich und den anderen selbernen um ihn herum etwas Luft mit einem Windzauber und focht sich dann immer näher zu San durch. Die Feinde fielen reihenweise unter seiner Hand, doch auch wenn die silbernen sich tapfer hielten, sah die Lage immernoch bedrohlich aus. Mehr als die Hälfte der Schwarzen lebte jetzt noch und sie waren gut ausgebildet.

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Do 17. Mär 2005, 20:55 - Beitrag #229

Cedar fand den Magier, wohl eher, wusste wo er war, als dieser einen sehr mächtigen Flächenzauber zauberte und, mitsammt einiger Schwarzen, die zurückgelassenen Silbernen völlig vernichtete. Fast schon konnte Cedar das Lachen des Mannes hören, fühlte wie sich seine Nackenhaare aufstellten.
Lyasanna selbst wusste auch um den Magier, verließ nun zum ersten Mal ihren Posten und versuchte sich zu dem scheinbaren Schlachtenkomandanten der gegnerischen Armee durchzuschlagen.
Ihr Angriff war aggresiver geworden und sie spürte den Schmerz ihrer Wunden nicht mehr.
Der Magier formte wieder einen Zauber, webte lange an der Magie. Seine Lippen verzogen sich zu einem gemeingefährlichen Grinsen, als er Cedar direkt in die Augen zu sehen schien.
Wie ein Schlag traf es Cedar. Sein Schutztier war das Ziel. Ein gewaltiger Blitz schoß aus den dunklen Wolken, die der Magier beschworen hatte, hervor und jagte auf den schwarzen Drachen zu.
Für einen Moment wurde alles weiß um die Kämpfenden, doch Cedar spürte keinen Schmerz, kein Leid seines Schutztieres. als man wieder sehen konnte, sah man den Riesenvogel, wie er völlig verbrannt auf dem Boden aufschlug. Dieses Wesen hatte ihr gerettet.
Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen, als ein tiefer, dröhnender Hornstoss zu hören war, der von den Wänden der Schlucht wiederhallte und die Erde zum Beben brachte.
Rurika stand auf dem kleinen Plato, welches als Rückzugsort der Silbernen gegolten hatte und bließ ein uraltes Schlachtenhorn, das Verbündete ankündigte und diesen deutlich signalisierten wo sie gebraucht wurden.
Beim zweiten Hornstoss zuckte ein weiterer Blitz durch die Luft und traf Rurika.
Für einen Moment, so schien es der Komandantin, stand die Zeit still. Sie sah, wie der Körper ihres Vertauten langsam nach hinten fiel und das Horn seinen Händen endglitt.
*Rurika....* Sie bemerkte nicht, wie ihr eine Träne über die Wange rann. *RURIKAAAA!!!*
Was ihr nun blieb verborgen war für Cedar die Antwort auf die Frage um Rurikas sein. Aus seinem Körper lösten sich drei Seelen. Die der Priesterin, die einer Kriegerin, der Rüstung nach zu urteilen einer Blutschwester, und die eines kleinen Jungen. Rurika.
Wie in einem Blick in die Vergangenheit, so kam es Cedar vor, setzten die drei gemeinsam einen letzten Zauber frei. Ein ryhtmischer Takt von hellen Trommel erfüllte die Schlucht. Knochentrommeln. Um Lyasanna herum erschienen fünf Kriegerinnen, allesamt Speerkämpfer wie sie. Doch sie kämpften nicht mit ihren Waffen, sondern warfen sie, schnitten richtige Furchen in die Reihen der Schwarzen, dann verschwanden sie, nicht ohne ihrer Schwester vorher auf die Stirn zu küssen.
Die Komandantin hielt völlig still, reagierte nicht auf das, was um sie herum geschah. Ihre Hände und Knie zitterten und sie fürchtete zusammenbrechen zu müssen. Bilder ihrer Vergangenheit jagten an ihr vorrüber und mit einem Mal schrie sie ihren ganzen Schmerz heraus. Sie schrie und schrie, nicht merkend, was mit ihr geschah.
Ihre Augen wurden weiß. Sie fasste nach ihrem Helm, warf ihn in die Menge, riss das Kettenhemd von ihrem Leib und rannte los. Blindlings auf den Magier zu, niemand schien sie mehr aufzuhalten können. Die Schützen begann auf sie zu zielen, doch sie nahm die Bolzen, die sich ihn ihren Körper schlugen nicht mehr wahr. Alles war aus ihren Gedanken verschwunden. Sie wollte nur noch das Blut des Bastards, der ihren Rurika getötet hatte.
Das Amulett am Hals des Schattenwesens war zerbrochen, doch die Blockade hielt noch.
In seinen Erinnerugen tauchte die Stimme einer alten Bekannten auf. Auch sie war Blutschwester gewesen und hatte mal mit ihm zusammen gekämpft. Ihm wurde plötzlich klar, warum die Geister wollten, das San nicht kämpft. Sie war ein untrainierten, unerfahrener Berserker, der nicht fähig war sich ihrem Rausch zu entziehen und nun war diese Wut frei.

Raiden/Yuji
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Do 17. Mär 2005, 21:14 - Beitrag #230

"Lysanna!" Sein Ruf wurde natürlich nicht gehört, er war eingekesselt zwischen all den Schwarzen Massen, die auf ihn eindrängten. Der Gedanke an sie und daran, dass die Blockade nicht lange halten würde, spornte ihn zu einem vielleicht ebenso mächtigen Zauber an, wie ihn der Magier gesprochen hatte. Er zerschmetterte die Schwarzen in riesigem Radius, fast hinter sich fast bis zum Ende des Hauptfeldes. Der Hengst spürte ebenfalls die Gefahr in der die Herrin schwebte und raste los, mit einem Satz über die anstürmenden Gegner hinweg, deren Köpfe unter der heranrasenden Wucht der Hufe zertrümmert wurden.
Er würde sie vielleicht noch erreichen, die Bresche, die der Zauber der Schwestern geschlagen hatte, war noch offen und das Schlachtross war sehr schnell. Außerdem hielt ihm der Drache die Gegner vom Leib und auch die silbernen Krieger auf ihren Vögeln, die von der Attacke des Magiers verschont geblieben waren, halfen so gut sie konnten die Gegnerschar-soweit man jetzt noch davon sprechen konnte- zu dezimieren.
Cedar nahm das alles kaum war. Den Blick starr auf sein Ziel gerichtet, die Lippen in ständiger Bewegung, flog er durch die Feinde und war gerade rechtzeitig da, um sich zwischen die heranstürmende Kommandantin und einen tödlichen Zauber zu stellen. Er hob die Hände und leitete die Kraft beiseite gegen die eigenen Leute des Magiers, der daraufhin die Lippen zu einem schmalen Strich zusammenzog.
Blitzschnell fuhr er herum, aber San war etwas schneller gewesen und so blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr hinterherzureiten und nebenbei ein Schutzschild zu erzeugen, was sie gegen die Angriffe der Schützen verteidigen würde...

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Do 17. Mär 2005, 23:29 - Beitrag #231

Auf den Hängen der Schlucht tauchten weitere Reiter auf, doch sie waren nicht schwarz gekleidet, sondern goldrot, wie ihre Banner, Zwillingsbanner zu dem des Königs, dem die Komandantin widerwillig folgte. Die Verbündeten von denen sie gesprochen hatte, oder etwa nicht? Etwas war seltsam, sie griffen nicht an, hielten völlig still.

Die Kriegerin selbst hatte den Magier erreicht und zwang ihn durch einen unbarmherzigen Schlag zum Abbruch seines neusten Zaubers. Ein Neutralisationszauber.
Man sah deutlich sein Missgefallen an der Situation und er öffnete ein Portal, allerdings direkt vor Cedar, der Magier schien ihn zu fürchten. Da der Hengst zu schnell lief konnte er nur noch versuchen zu springen, doch er schaffte es nicht und die beiden, Reiter und Pferd fanden sich inmitten einer schwarzen Menge wieder. Die Schwarzen schienen nun zu überlegen, was sie tun sollten und dann ging ein Pfeilhagel nieder. Die Pfeile trafen Schwarze wie Silberne, töteten viele der Schwarzen, sehr viele. Die Silbernen wurden maximal verletzt und zum Wunder des Schattenwesens wurde Tassime von einem geworfenem Speer beschützt, welches die Komandantin wie die Geister ihrer Schwestern geschleudert hatte.
Nun stand sie dem Magier gegenüber, der wieder zu lächeln begann. Er sprach mit ihr, während sie nach ihm trat und schlug. Er beschwor ein Schwert, ging gegenan. Erst sah es so aus, als sein die Komandantin unbewaffnet gewesen, doch als die rotgoldenen Reiter von den Hängen stürmten und die Schwarzen in alle Richtungen zu fliehen begannen, sah Cedar, der sich nur noch an dem nun wirklich Höllenpferd festhalten konnte, wie Lyasanna sich mit zwei Unterarmlangen Dolchen verteidigte und schließlich die Hülle des Magiers, einen ehemaligen Soldaten von ihr, endgültig aufschlitzte. Doch die Präsenz der Magie war vorher verschwunden. er war entkommen.
Wie zu befürchten war, war für die Komandantin der Kampf nicht vorbei, sie begann hinter den Schwarzen herzujagen.
"Die nehm ich", flüsterte eine Stimme hinter Cedar und der astrahle Shemen eines Mannes dematerialisierte die Schwester des Schattenwesens und nahm sie mit sich fort.
Ein 'Wir werden uns wiedersehen' Stand in den Augen des Magiers geschrieben.




Was die Sache mit der Schwester angeht... die kann ich auch ganz schnell wieder ändern, wenn anderes mit hr geplant war....

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Fr 18. Mär 2005, 14:57 - Beitrag #232

Meine Idee- sowas hatte ich auch vorgehabt^^

"NEIN!" Cedar gelang es nun doch wieder Kontrolle über das Pferd zu erlangen und er fuhr herum. Doch wie befürchtet, sah er nicht als eine riesige Masse Schwarzer, die um ihn herum wogte. Endlich entschlossen sich die Verbündeten auch mal, direkt einzugreifen.
Das Schattenwesen nahm das gar nicht war. Verzweifelt suchte er auf astralem Raum nach seiner Schwester. Er achtete kaum auf die Verletzungen, die er sich immerwieder aufgrund seiner geistigen Abwesenheit zuzog. Alles wich dem schrecklichen Gedanken, dass sich seine Familie, seine Schwester in den Armen des Magiers befand.
Er gab auf und konnte eben noch einen Stich gegen seinen Hals abwehren, der ihn fast enthauptet hatte. Im selben Moment, wie er seinem Gegner die Klinge in die Schulter rammte, brach die Blockade entgültig, die wundersamerweise so lange gehalten hatte. Eine gewaltige Menge des Schmerzes überwältigte ihn und er krümmte sich wimmernd im Sattel zusammen...

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Fr 18. Mär 2005, 16:50 - Beitrag #233

schön, dass wir uns so gut verstehen...^^

Geistesgegenwärtig rannte der Hengst los, raus aus der Menge, auch wenn Cedar so nun den Schmerz derer abbekam, die von dem Tier zwar zertrammpelt, aber nicht getötet wurden. Neben den Schmerzen tauchten jetzt andere Gefühle auf, starke, tiefsitzende Gefühle.
Leid, Trauer, verzweiflung, Wut. Die körperlichen Schmerzen um ihn herum verschwanden, waren kaum noch wahrzunehmen, bei all dem Zorn, der sich vor ihm endlud. Der Hengst bremste und das Schattenwesen fiel von seinem Rücken, stieß im Flug gegen den blutverschmierten Körper einer kämpfenden Frau. Die Berührung reichte völlig um Cedar selbst wieder Opfer seiner Empathie werden zu lassen. Die Wut eines Berserkers erfasste ihn und plötzlich standen sich die, die sich eigentlich verbündet hatten als Gegner gegenüber, nicht mehr wissend ob Freund oder Feind.
Die Komandantin griff an.
Tief im Inneren im dunkelsten Schatten der Seele vernahm Cedar ein leises Wispern.
*Hilf mir*
Lyasanna hielt die Dolche so, dass sie zu Unterarmklingen wurden und attakierte ihren Verbündeten mit Schlägen, wich ihm aus und trat nach ihm. doch sie war jung, unerfahren, schwer verletzt. Es war mehr ein letztes Aufbäumen, ehe ihr Körper durch den hohen Blutverlust versagen würde.

Die Schwarzen wurden nun auch von den anderen gejagt, einfach so niedergemetzelt und ohne Komandanten völlig verlassen. Sie hatten keine Chance.

Ein letzter Schlag und die Berserkerin stürzte zu Boden. Die Wut verschwand und nur Trauer und Verzweiflung blieben zurück.
Still sah Lyasanna auf ihre Hände, ließ die Waffen fallen und nahm sich selbst in die Arme.

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Fr 18. Mär 2005, 18:17 - Beitrag #234

Cedar biss die Zähne zusammen, sie hatte ihn am Bein erwischt und kniete sich vor ihr hin. Er wusste, dass sie ihn vermutlich nicht wirklich verstehen konnte, doch er murmelte trotzdem einige sinnlose beruhigende Worte, um sie allein durch den Klang wieder langsam in die Realität zurückzuholen und nahm sie behutsam in den Arm.
Ihre Gefühle wurden schwächer, nichts im Vergleich zu der vorhergegangenen Wut und Cedar wandte sich ein wenig ab, denn der Schmerz, der ihm von überall her entgegenschlug, war übermächtig. Er ließ das Schwert neben sich in den Staub fallen. Da war keine Befriedigung, keine Freude angesichts ihres Sieges. Es war ein bitterer Sieg gewesen sowohl für ihn, als auch für Lysanna und die Gefühle der Sterbenden und Verletzten- sowohl ihr Leid wie auch ihre Verzweiflung ließen nichts anderes neben sich zu.

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Sa 19. Mär 2005, 00:16 - Beitrag #235

Wie ein verschrecktes kleines Kind klammerte sich die einst so stolze Kriegerin an jemanden, dessen Namen sie nicht mal kannte um ihre letzte Kraft zu sammeln.
Ihr rechter Arm war aufgeschlitz, in ihrem linken steckte noch ein abgebrochener Bolzen, ein Bein wies Prellungen auf und das andere hatte wider als Ziel für Geschosse gedient. aus einer Wunde an ihrer rechten Schulter sickerte immernoch etwas Blut. Sie war wahrlich nicht mehr in der Lage zu kämpfen.
Cedar spürte eine Bewegung an seinem Hals. Die Ohren der Elfe, fein, lang, spitz und leicht gebogen bewegten sich. Zuckten leicht. Sie riss den Kopf hoch, wich einem Schlag aus und zog Cedar mit sich.
Ein Schwarzer, der eh verloren hatte, wollte die beiden noch mit sich nehmen. Der Pfeil eines anderen Schwarzen traf ihn in der Schulter, der zweite am Hals.
Aus einiger Entfernung kam Tassime auf die beiden Befehlshaber zugerannt, dicht gefolgt von einem Leibwächter.
"Herrin Lyasanna, die Schlacht ist vorüber.... Der Komandant der verbündeten Armee sucht euch."
Schnell wurden der kriegerin ihr Helm und die Reste ihres kettenhemdes gereicht.
*Setzt ihn hier auf meinen Süßen, er soll ihn hier weg bringen... gen süden. Dann sucht Überlebene von uns, egal wie schwer verletzt, ich will nicht, dass sie unseren "Verbündeten" in die Finger fallen....*
"Herrin... die Zeit haben wir nicht mehr...."
Ein Tross der Rotgoldenen kam auf sie zu. Tassime und seine Herrin hieften Cedar auf den schwarzen Hengst, welcher nun völlig ruhig war.
die Komandantin selbst führte ihr beladenes Reittier nun durch ein Feld von Toten, erlöste einige, die nicht mehr zu retten waren. Vor dem anderen Komandanten hielt sie an.
*Seid gegrüßt, Freund, wir danken für eure Hilfe.*
"Seid gegrüßt, Freund, wir freuen uns euch helfen zu können. Es tut uns leid, dass wir erst so spät erschienen sind, doch die Nachricht erreilte uns etwas überraschend.... Kommt, wir lassen ein Lager in der Nähe errichten, indem ihr erstmal eure Wunden versorgen könnt, dann berichtet ihr und wir kümmern uns um die Verletzten und Toten."
Lyasanna sah noch einmal zu Tassime und Cedar, nickte dann aber, schwang sich hinter Cedar in den Sattel und ließ sich von einem Feldwebel von den Sterbenen wegführen.

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Di 22. Mär 2005, 11:15 - Beitrag #236

Die Zeit, die sie zwischen Sterbenden und Leichenbergen ritten, schien sich ins Unendliche zu steigern. Cedar biss die Zähne aufeinander, sodass ihn der Schmerz der aufeinander gepressten Kiefer ein wenig ablenkte und versuchte zumindest halbwegs gerade vor San im Sattel zu sitzen, auch wenn es ihm nicht richtig gelang, denn er lag mehr vor ihr und klammerte sich mit letzter Kraft an die Mähne des Hengstes.
Er spürte eine Regung im astralen Raum und fuhr hoch, spannte sich, spürte dann aber, dass es sich lediglich um den Drachen handelte. Sofort gab er die zusammengezogene Magie an den Astralraum wieder ab und ließ sich wieder nach vor sinken. "Komm zurück", murmelte er, so leise, dass selbst Lysanna es wahrscheinlich kaum verstanden hatte.
Der Drachen kehrte zurück und sein Schützling zuckte kurz zusammen als sich auch seine Wunden auf den geschundenen Körper übertrugen. Fast willenlos vor psychischen Qualen überließ er ihm die Kontrolle...
Trotz seiner Wunden richtete sich "Cedar" wieder auf, man spürte eine geringfügige Veränderung der Aura, während er sich mit silber blitzenden Augen ihren Tross und die Umgebung besah.

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Di 22. Mär 2005, 14:29 - Beitrag #237

Lyasanna bewegte sich kurz, schien sich am Bein zu kratzen, doch ganz leise war das geräusch von scharbenen Metal zu hören. Sie hatte sich einen Dolch geholt, tat sonst aber nichts weiter.

*Geht das auch schneller oder sollen wir nebenbei Opfer zählen?* knurrte sie und trieb den hengst an. Der Feldwebel blickte endgeister zu ihr und schüttelte den Kopf. Aus dem gemächlichen Gang der Tiee wurde nun schnelles Traben.
Neben den Reitern war nun der Platz, an dem der Magier die Vogelreiter ausgelöscht hatte. Die sterblichen Überresse waren kaum noch zu erkennen und "Cedar" merkte, wie die Muskeln der Komandantin sich anspannte und er könnte schwören, dass sie geknurrt hatte.

Es dauerte noch einige Minuten, bis sie in ein Lager, welches gerade errichtet wurde, kamen. Zielsicher steuerte die Komandantin das Zelt in der Mitte an und schwang sich von Sattel, zog ihren Begleiter mit sich.

*Ihr könnt jetzt gehen* fauchte sie den Feldwebel an ud betrat das Zelt. Es war schon fertig eingerichtet und mit Fellen ausgelegt. Sogra richtige, hölzerne Möbel waren darin. An einem Schreibtisch saßen zwei Männer. Der König und ein Mann der ihm sehr ähnlich sah. Wieder kaute die Komandantin auf der innenseite ihrer Wange herum.

*Mein König, Lord Miowan...* Sie verneigte sich förmlich und einige Wunden an ihrem Rücken brachen wieder auf. Die Männer drehten sich um und der Käönig musste sich setzten. Nie hätte er gedacht, dass seine Komandantin so fertg aussehen konnte. Der Bruder des Königs ergriff daher das Wort.

"Lady Lyasanna, ich bin erfreut euch lebend und in einem relativ guten Zustand zu sehen... Eigentlich wollten wir einen Bericht, aber ich denke, hr und euer Begleiter," er musterte Cedar lange, eindringlich und irgendwo missbiligend, " solltet erstmal eure Wunden versorgen....

*Das ist nicht nötig. Tassime wird euch Bericht erstatten, nur mein Begleiter braucht ein wenig Ruhe und ich werde wieder zurück aufs Feld gehen und für die angemessene Bestattung der Gefallenen sorgen....*

"Ihr wollt all eure Männer bergen und bererdigen?"

*Nein, ich will alle bergen und beerdigen.*

Sie setzte Cedar auf das Feldbett, sah zu ihrem König, verneigte sich wieder und wollte hinaushumpeln, als ihr König sie noch einmal zurückrief. Beide tauschten leise Worte aus und die Komandantin nickte.

*Behandelt ihn einfach, als wäre er einer von uns.... *

Es schien um Cedar gegenagen zu sein... auch wenn die Komanantin seinen Namen kurzweilig wieder vergessen hatte.... aber die letzten Stunden waren recht aufreibend gewesen.

Raiden/Yuji
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Di 22. Mär 2005, 19:42 - Beitrag #238

Ein großes Schweigen breitete sich zwischen den beiden Männern aus und Cedar wurde es schon nach einigen Minuten zuviel. Er stand vorsichtig wieder auf, das Dröhnen in seinem Kopf halbwegs ignorierend und verneigte sich vor beiden Anwesenden, bevor er eine höfliche Floskel murmelte und aus dem Zelt verschwand.
Die Qualen waren auf ein halbwegs erträgliches Niveau gesunken, viele Verwundete gab es aus dieser Schlacht nicht und Tote konnte er nicht fühlen. Die leisen Gefühle der Soldaten im Lager stellten keine ernsthafte Gefahr oder Herausforderung dar. Er machte sich nur ein wenig Sorgen um San und auch der Gedanke an Liya ließ ihn nicht zur Ruhe kommen, auch wenn er ihn nur unterschwellig spürte, da der Drache die Kontrolle hatte.
Draußen vor dem Zelt nahm er einen tiefen Luftzug- drinnen hatte es wie bei allen Edelleuten typisch Parfum und anderen undefinierbaren Sachen gerochen, über die er sich nicht den Kopf zerbrechen wollte. Dafür spürte man hier den für Schlachten so typischen Gestank nach Blut und Angst, der auch über diesem Ort lastete.

The_Secret
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Di 22. Mär 2005, 23:27 - Beitrag #239

Der Rest des Tages verlief relativ ereignislos. Immer mehr und mehr Verletzte wurden vom Schlachtfeld ins Lager gebracht und als die Sonne unterging waren alle, die im Sterben gelegen hatten tot und die anderen Verwundeten über den Berg. Nur nebenbei konnte das Schattenwesen ein Gespräch zwischen zwei Soldaten mithören.

"Dass sie seltsam sein soll, wussten wir ja schon, aber 829 Scheiterhaufen zu errichten, die Toten notdürftig zu waschen und nun jeden einzelnen zur ewigen Ruhe betten zu wollen... Die spinnt doch.... Kaum stehen kann dieses Weib noch und unseren Herren hat sie auch verärgert... Hat ihn nicht mal richtig angesehen, so sagt man..."

"Davon hab ich auch gehört... wusstest du, dass nur 27 Soldaten überlebt haben?"

"Ja.... Sie will danach auch erst in die Hauptstadt und in einige Dörfer um den Verwandten der Toten die Nachricht zu überbringen, ehe sie die Einladung unseres Herren annehmen will.... Der hat seine Leute genauso angeschrieen wie sie.... Na ja.... Auf jeden Fall glauben einige nun, sie sein ein Dämon, da sie ihre Wunden immer noch nicht versorgt hat.... das wird Wundbrand geben.... Oh Mist... da ist sie ja..."

Die Männer schwiegen, als Lyasanna aus dem Schatten trat und sie wahrlich vernichtend ansah.

*Ru...nein... Likaron.... sage bitte den anderen bescheid, dass sie nun Abschied von ihren Brüdern nehmen sollen.... Ich habe die anderen bereits beigesetzt....*

Die Komandantin wirkte fertig, noch shlimmer als direkt nach der Schlacht. Zwei Tage war sie nun auf den Beinen, hatte gekämpf, war körperlich schwer verwundet und hatte Rurika verloren.... Die Verwechslung der Namen zeigte wie sehr es sie zu schmerzen schien. Der letzte überlebene Späher verneigte sich und sah seine Komadantin ein letztes Mal mitfühlend an, ehe er im Schatten verschwand.
Die Elfe selbst ging noch einmal in das Zelt, in der Mitte des Lagers. Als sie wieder herauskam war sie nur noch am Speer zu erkennen.
Gekleidet in einen weißen Umhang mit Kapuze , einer ebenfalls weißen, aber kurzen Robe und barfuss stand sie nun mitten im Lager.

Weiß war die Farbe des Todes für die Schwesternschaft und wurde daher nur zu Gedenkfeiern oder zur Verabschiedung wichtiger Gefährten getragen. Sie humpelte und an einigen Stellen wurde die Robe schon rot, doch dies war ihr scheinbar egal. Acht Soldaten kamen zu ihr, alle Silberne. Sie waren die einzigen, die nicht so schwer verwundet waren, dass sie im Lager bleiben mussten. Alle trugen eine Fakel und volle Rüstung.

*Wollt ihr auch mit oder bleibt ihr hier?* Fragte Lyasanna das Schattenwesen, allerdings ohne ihn anzusehen.

Raiden/Yuji
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Di 22. Mär 2005, 23:36 - Beitrag #240

"Ich begleite euch.", antwortete er ruhig. Danach würden sie wohl dafür sorgen müssen, dass sie sich endlich um ihre Verletzungen kümmerte, bevor sie noch vor Erschöpfung zusammenbrach. Seine Wunden heilten relativ rasch, der Drache war hierbei immer eine gute Hilfe gewesen. Zumindest konnte er wieder einigermaßen gut laufen.
Sie hatte sie alle beigesetzt... Der Gedanke war erschreckend, wenn man die Ausmaße der Schlacht bedachte, ungeheuerlich. Und die Auswirkungen auf die Moral der Soldaten schienen ihr relativ egal zu sein.
Cedar legte ihr für einen Moment die Hand auf die Schulter und ließ sie sinken, bevor die Geste aufdringlich wirken konnte. Ein kurzer Druck signalisierte ihr, dass sie auf seinen Beistand zählen konnte.

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