Am Anfang stand da Dunkelheit.
Sie war Ursprung und Beginn allen Seins, endlose, finstere Dunkelheit. Auch sie entsprangen derselben Finsternis, die Fremden. Es war eine Rasse, alt, so alt, wie die Zeit selber. Sie hatten die allerhöchste Technologie gemeistert, die Fähigkeit, physikalische Realität allein durch ihren Willen zu verändern.
Doch ihre Rasse starb…
Sie starben, einer nach dem anderen. Ihre endlose Suche, danach, ewiges Leben zu gewinnen, brachte sie zu einer kleinen, blauen Welt, weit am Rande des Universums.
Zu unserer Welt…
Sei eingeladen, du, der diese Zeilen gelesen hat, fort zu führen.
Es gibt keine Regeln.
Es gibt keine Grenzen.
Nur die Fantasie an sich.
Nimm Teil, an der Zerstörung der Welt, oder stell dich ihr entgegen. Wie es dir beliebt.
Spiele eine Rolle, oder nimm dir tausend. Es ist deine Wahl.
Erschaffe.
Lass die Geschichte leben.
Ein Telefon.
„Du hast…Angst…bist verwirrt…es ist okay…“
„Wer sind sie?“
„Ich bin…ein Doktor…Hören sie zu…sie haben keine Erinnerung. Etwas ist schief gelaufen, ihre Erinnerung wurde ausgelöscht…verstehen sie?“
„Nein, ich verstehe nicht!“
„Hören sie zu, es kommen Leute, sie suchen nach ihnen. Sie dürfen sie nicht kriegen. Sie müssen rennen, hören sie?“
Die Leitung knackt und Stille dringt durch den Hörer.
„Hallo?....Hallo?“
Ein Frösteln läuft über seinen Rücken, und er zittert. Sein Kopf dröhnt. Er schaut den Hörer des Telefons an, versucht den Worten, die er gerade gehört hat, eine Bedeutung abzugewinnen. Er lässt ihn fallen, macht einen Schritt aus der Telefonzelle, die keine Scheiben mehr besitzt, heraus. Sein Blick geht umher, schweift über die heruntergekommenen Häuser, über die Trümmer. Ein kalter Wind bläst Staub vor sich her. Ein Rascheln.
Wo ist er?
Was tut er hier?
Ein Licht flammt auf, am Ende der Strasse, so hell, dass er schützend seine Hände vor seine Augen hebt. Eine Gestalt kommt aus dem Licht, nur einer Silhouette gleich, ein Schatten, der in die dritte Dimension gekommen ist. Er blinzelt. Gewaltige Schwingen fahren durch das Licht.
Die Augen des Schatten, er kann sie spüren, wie sie auf ihm liegen, wie sie ihn fixieren.
Ein Kreischen von Rädern, die mit aller Gewalt über kalten Asphalt rutschen. Das Rattern von Gewehrkugeln, die flammend den Lauf einer Waffe verlassen. Die Kugeln fliegen auf die Gestalt mit den Schwingen zu, schlagen Welle auf dem Licht, wie Steine, die die Oberfläche eines Sees durchbrechen, reissen Löcher in die Flügel, die sich sofort wieder schliessen.
Der Wagen, ein Jeep, ohne Dach und Türen, rast an ihm vorbei, der Fahrer steigt auf die Bremse, und das Fahrzeug kommt quer über die Strasse zum stehen. Sofort stehen zwei da, mit dem Gewehr am Anschlag, feuern. Die Abzüge trommeln gegen die Patronen. Der Schatten streckt beide Arme seitlich nach oben, als wolle er die Kugeln auffangen. Ein Klicken. Zwei Magazine fallen zu Boden. Der Schatten nimmt seine Hände nach unten, fixiert den Wagen, sieht seine Angreifer an. Seine Flügel schlagen, schwer klingt ihr Schweifen in der Luft. Mit einem Ruck reist er seine Hände nach vorne, gefolgt von seinen Flügeln. Seine Fingerspitzen berühren sich. Ein langer, gerader Riss entsteht zu seinen Füssen, pflanzt sich nach gerade vorne weiter, genau auf den Jeep zu. Der Asphalt reisst trocken. In dem Moment, in dem der Riss den Wagen erreicht, steigt eine Flammensäule zum Himmel.
Er stolpert einen Schritt zurück, reisst wieder die Arme vor das Gesicht. Hitze berührt ihn. Er stürzt herum, läuft los. Das Krachen und Bersten hinter ihm steigert sich zur Agonie, als das Autowrack, durch die Luft geschleudert, wieder auf den Boden prallt. Scharfkantige Splitter fliegen davon, Scherben und Flammen. Er rennt. Angst überkommt ihn. Weg von der Strasse, in eine Gasse. Dreck wirbelt unter seinen Füssen auf, kaputtes Glas knirscht unter seinen Füssen. Blinde Fensterscheiben ziehen an ihm vorbei.
Inspired by Diary of Dreams: One of 18 Angels