Die letzten Strahlen der der untergehenden Sonne tauchten den Himmel in ein dunkles Rot. Fast so, als würden die Wolken bluten. Auch wenn dieser Tag warm, sonnig und wunderschön gewesen war, so lag doch ein dunkler Schatten über der Stadt.
"Bist du dir sicher, dass es sich heute Nacht öffnen wird?"
"Nein, es ist bereits offen... sie sind hier...." Der junge Mann folgte dem Blick seiner Partnerin. Sie standen auf dem Dach eines Hochhauses und sahen in den gegenüberliegenden, gläseren Bürokomplex hinein. Er fragte nicht mehr, wie seine Freundin ohne Fernglas erkennen konnte, was da unten geschah, er wusste, dass sie sich nicht irrte.
"Und was hast du vor? wenn sie schon da sind, mein ich. Du sagtest sie seinen zu stark für uns.... und so wie so... wir wissen nicht, was sie wollen.... Sollten wir nicht einfach gehen?"
"Geht nicht mehr, Sie wissen breits, dass wir da sind."
Der junge Mann wurde blass und presste seine Lippen aufeinander. Ein Kampf, natürlich würde es einen Kampf geben, aber gegen zwei Menschenfressende Dämonenfürsten und deren Leibwächter und natürlich, gegen die Leute, die diese Bestien in eine Welt voller unwissender Opfer gebracht hatten...
"Lauf...." Ihre Stimme war nur noch ein heiseres Flüster, als sie ihre Pistole zog, sich umdrehte und schoss.
"Vergiss es Süße"
Einen kurzen Moment lächelten sich die beiden an und stürzten sich in den Nahkampf. Nicht, dass sie eine große Chance hatten, doch es war egal. Kitty würde wissen, was geschehen ist und sie retten... oder rächen?
Woher sollten sie denn wissen, dass ihre Freundin gerade nicht auf dem Weg zu ihnen war, nicht mal auf der Jagd nach Dämonen, sondern eher ihre dunkelsten Gelüste befriedigen musste. Ihr Begleiter hatte recht gehabt, sie hätte gar nicht erst versuchen sollen diesem Drang zu wiederstehen. jetzt stolperte sie durch die Straßen anstatt Dämonen zu jagen und Vampire zu töten. Völlig erschöpft lehnte sich das Mädchen an eine Wand. Sie brauchte es, sie musste es haben. Ihre Haare waren bereits pechschwarz geworden und ihre Hände ähnelten Klauen.
"Hey, Süße. Was macht ein Mädchen wie du allein in einer dunklen Straße wie dieser? Und das zu einer Zeit wie dieser?"
Ein teuflisches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Ihre Gedanken schrien, dass sie aufhören sollte, wegrennen oder so etwas, doch statt dessen drehte sie sich zu dem Mann hinter sich um und leckte ihre Lippen. Er wurde blass und wich zurück, doch schon war sie vor ihm und presste ihre blutroten Lippen gegen seine. Nicht mal ein Schrei hallte durch die angefangene Nacht, als sie die Seele eines fremden Mannes, eines Menschen aussaugte und danach trunken vor Lust durch die Straßen wandelte. Irgendwann setzte sie sich einfach neben eine Mülltonne genoss den Rausch, den sie empfand, während ihr Sein eine Seele vernichtete.
Es war immer wieder lustig mit anzusehen, wie leicht sich Menschen und von Menschen abstammende täuschen ließen.
Mit leichten Schritten ging der Mann durch die Straßen, Da der Wind etwas auffrischte zog er seinen langen, schwarzen Mantel ein wenig enger um seinen Körper. Hier irgendwo musste es doch sein.... Und er fand den Club, den er gesucht hatte. Er lachte leise, als er an die Besitzerin dachte. Ein Vampir mit zweitem Gesicht. Irgendwie würde er sie gerne einmal jagen, aber noch nicht.. zum Spielen hatte er auch im nächsten Jahrhundert noch Zeit. Er spürte die Blicke der einfachen Vampire und niederer Dämonen in seinem Rücken, als er eintrat. Er brauchte nicht lange um zu finden wen er suchte. Eine junge, wunderschöne Frau, mit langen, goldenen Haaren, großen, braunen Augen und einer Figur, die einen doch zum Träumen anregte. Sie stritt sich gerade mit ihrem Gegenüber. Der Mann, eindeutig ein Mensch und wohl als Futter gedacht, schimpfte, stand auf und stürmte an dem Neuankömmling vorbei zum Ausgang.
~Ärgerst du wieder kleine Menschen?~
Die Frau sah auf und lächelte entwaffnent.
~Aber sicher, schließlich würdest du dich nie einmischen und meine Ehre verteidigen.... Du bist halt kein Gentleman....~
Die beiden sahen einander an, ehe die Frau sich erhob und ihn mit einem innigen Kuss begrüßte. Scheinbar war ihr wieder ein Mann ins Netz gegangen. Aber wer könnte einem Sukubus wie ihr schon widerstehen, vor allem, wenn man nur ein etwas seltsamer Mensch zu sein schien. Der Fremde wurde uninteressant und als weiters Opfer abgestempelt...