Glanz der Dunkelheit

[Raiden/Yuji]

Caine steckte sich eine Zigarette an, während er sich umdrehte und das Feuerzeug irgendwo relativ achtlos iauf einen Stapel warf. Ein kurzer Wink zum Abschied, bevor sie ging und er das große Tor wieder schloss. Rauchte, sich umsah und sich dagegenentschied, noch irgendetwas zu machen. Er sah auf die Uhr an der Wand und grinste. Kurz vor zehn. Der Abend war also noch jung.
Gemächlich ging er zum Fahrstuhl zurück und fuhr nach oben. Dort angekommen snippte er die Kippe nach unten und sah nachdenklich auf sein Handy, dass er eben aus der Tasche geholt hatte. Mary- Ann. Wollte wohl irgendetwas mit ihm besprechen- außerdem stieg im "black hole" wohl eine Party. Spelunke, aber immerhin noch einer der besseren Clubs. Im "Nightmare" hingen meistens ziemlich viele komische Gestalten und irgendwelche snobbys rum. Da war ihm der schon bedeutend lieber.

Eine halbe Stunde, Sachenwechsel und restliche Vorbereitungen später stand er wieder unten und ging in den hinteren, inoffiziellen Teil des Ladens. Ein Anbau, von außen wie eine Bauruine aber mit dem geld der Rennen hochmodern ausgebaut. Ein Teil der Werkstatt, die der Wagen für sich in Anspruch nahm. Caine räumte ein bisschen auf, wischte sämtlichste Staubkörnchen aus dem Innenraum und fuhr hinten raus. Ein paar Minuten später würde er auftauchen.

Mike klingelte an Cathys Tür, und wippte abwartend auf den Füßen hin und her. Wie jeder seiner Szene in dieser Stadt hatte er um diese Zeit seinen "Erstwagen" herausgeholt- gut, fast jeder, ausgenommen jene, die sich das nicht leisten konnten. Allerdings gehörten die dann automatisch zum weiteren Umfeld- nicht zum engeren Kern der Profis. Den Caine meilenweit anführte. Der Kerl war verflucht gut. Eigentlich hatte er ihn zu dem gemacht, was er war. Und trotz der Tatsache, dass er wenig von sich preisgab wusste Mike doch noch am meisten von ihm.
Aber egal. Warum brauchten Weiber eigentlich immer so verdammt lange? Ungedulig wippte er ein wenig schneller.

[December]

Das warme Wasser in der Badewanne tat gut, zu gern hätte Cathy sich zurück gelehnt und die Entspannung genossen. Stattdessen scheuerte sie ihre Haut schnell mit einer Bürste ab und wuchs anschliessend ihr Haar in neuer Rekordzeit, um es dann wieder trocken zu fönen und es unter der Perücke zu verstecken. Nachdem sie sich angezogen hatte, die Kontaktlinsen eingesetzt hatte und die Schminke auflegen wollte, hörte sie wie Clive rief. Ein wüster Fluch kam über ihre Lippen, schnell griff sie sich das Wichtigste und änderte ihre Zustandsform. Als ein Windhauch betratt sie die andere Wohnung, da sie Clive befohlen hatte ein Fenster zu öffnen, war das kein Problem. Sie legte noch kurz die letzten Feinheiten auf, und betätigte den Lichtschalter im Treppenhaus, sodass Mike wusste, dass sie gleich bei ihm war. Diesmal war Angela recht gewagt angezogen, schließlich musste sie Mike gütig Stimmen. Genau genommen trug sie nur ein Hemd.... Es war ein eng anliegendes, hauchdünnes, violettes Kleid, dass wenige Zentimeter unter dem Hintern aufhörte, dafür sparte es nicht bei der Länge und dem Stoff des Ausschnitts, der am Bauchnabel endete. Mit kleinen, durchsichtigen, hauchdünnen Fäden verrutschte aber nichts, es machte nur neugierig. Die Stufenanzahl wurde geringer. Durch das Glas der Tür konnte Angela nicht sehen, dafür aber Mike. Als sie die Tür öffnete, konnte sie noch kurz in seinen Augen lesen, dass ihr erhoffter Effekt eingtreten war. Ein sanfter Kuss zur Begrüßung, um ihn wieder zurück zu holen. "Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass du noch warten musstest?"

[Raiden/Yuji]

Ein leiser Pfiff kam über seine Lippen. Sie war wirklich heiß.. zu hoffen, dass das nicht nur Outift war. "Natürlich nicht." Er lächelte und zog eine schmale Rose hinter seinem Rücken hervor. Charmbolzen, aber gut, irgendwie war es schonmal vielleicht ganz notwendig. Sie hatte vorhin geklungen, als hätte sie einen wirklich sehr sehr üblen tag gehabt.
"Ich dachte nach so einem Tag würde eine Aufmunterung ganz gut tun", sagte er selbstsicher und legte einen Arm um ihre Hüfte, um sie sanft zum Auto zu führen. Er öffnete ihr zunächst die Tür und stieg dann selbst ein.
"Heute Abend steigt ne Party im "Black"- was meinst du, statten wir denen mal einen Besuch ab?" Er grinste und startete den Motor, der tief und vollönend grollte. Abwartend sah er sie im schummrigen Licht der Innenraumbeleuchtung an.

[December]

Angela nahm die Rose überrascht an, das war wirklich eine nette Gäste und munterte sie auch etwas auf. Insgeheim fragte sie sich wer von den Beiden, Mike oder Caine, dem jeweils anderen auf die Idee gebracht hatte einer Frau eine Blume zur Begrüßung zu schenken. Bei der Vorstellung wie die Beiden zusammen saßen und ihre Flirt-Tips austauschten, musste Cathy in ein innerliches Lachen verfallen. Doch sie verscheuchte den Gedanken, denn sie musste sich konzentrieren Angela zu sein. Auf Mikes Frage hin lächelte sie: "Wenn du meinst das es mich aufmuntert, wieso nicht ...? Was ist das eigentlich für ein Laden?"

[Raiden/Yuji]

Caine traf unterwegs wie immer Abends wieder auf eine Streife, schaffte es allerdings sie abzuhängen und traf auf dem Weg noch ein paar andere Leute mit ihren Wagen. Sie fuhren nebeneinander in Formation weiter auf dem mehrspurigen Highway Richtung Stadtinneres. Es war ziemlich ruhig auf den Straßen heute Nacht, keine Kontrollen, keine übereifrigen Bullen, es war gerade zu langweilig.
Sie kamen im "Black" an, als die Party schon voll im Gange war, draußen torkelten schon die ersten betrunkenen etwas abseits der bar und eine ansehnlich große, quatschende menge hatte sich auf der Straße vor dem Club gebildet. Ehrfurchtsvoll machten sie Platz, als Caine voran, gefolgt von den anderen auftauchte. Die Blicke der Unwissenden hingen an jeder der aufgemotzen Karren, doch selbst jene der Neulinge in dieser Szene hingen respektvol und neidisch an dem dunklen Wagen, der die Schlange anführte. Caine parkte, stieg aus und begrüßte einige wenige "Auserwählte", bevor er- gefolgt von den anderen- den Club betrat und Rchtung VIP Lounge steuerte. Den Platz musste man sich erst erarbeiten. Für den Moment hatte er seine Ruhe, bestellte sich etwas zu trinken und genoß die gedämpfte Musik und eins der flotten Mädels, die ihm am Eingang ins Auge gefallen waren.

Mike warf ihr einen Seitenblick zu, während er losfuhr, nicht einmal ansatzweise die geschwindikeit vermindern, weil sie neben ihm saß. Und anscheinend ohne auf den verkehr vor ihm zu achten nickte er. "Das hoffe ich zumindest...", während sein Blick immer mal wieder verstohlen in ihrem Ausschnitt landete. Eher, als in ihrem Gesicht, doch er riss sich noch zusammen. Sie würden ihren Spaß schon noch haben.
"Das Black ist sone Art...mmhh.. Szeneclub kannst dus eigentlich nicht nennen ,aber schon ein chicker Laden, in dem sich ein paar Leute von uns ab und zu mal treffen, um zu feiern und so. M- also mein Schwesterchen treibt sich mit Vorliebe da rum." Er sah wieder nach vorn, als sie in eine verwinkeltere Ecke kamen und er bei seiner geschwindigkeit etwas mehr aufpassen musste.

[December]

Die Schnelligkeit mit der er los fuhr, ließ Angela kurz scharf die Luft einatmen. Dass Mike das anscheinend gerne tat, war somit offiziell. Cathy schüttelte nur den Kopf und dachte dabei an die Polizei. Wenn sie ihn mit ihr in diesem Auto anhalten würde und der Polizist ihnen daraufhin das Leben schwer zu machen drohte, wer müsste dann mit seinem Hinter wackeln, um die Lage abzuwenden? Aber darüber wollte sie nicht weiter nachdenken. Das "Black" war also soetwas wie ein Treffpunkt, ob Caine heute auch dort sein würde? Als Mike die Geschwinigkeit drosselte, wurde Angela aufmerksamer. In dem Teil der Stadt war sie noch nicht gewesen. Sie sah vereinzelt schon ein paar aufgedonnerte Leute hier und da die Straße entlang gehen, waren sie etwa bald am Ziel? Plötzlich tauchte vor ihnen eine Schlange voller Menschen auf, die vor Mikes Auto zur Seite wichen. Sie sah sich alles genau an und genoss es auch ein bisschen, bis Mike neben einer kleinen Anzahl anderer Autos anhielt. Cathy wettete ihre Hände darauf, dass der dunkle Wagen, der von Allen heraus stach nur Caines Wagen sein konnte. Als sie ausstieg und sich von Mike, wie eine Trophäe an den anderen Leuten vorbei führen ließ, sah sie ihn an: "Also ich kann deine Schwester gut verstehen. Ich würde mich in jedem Laden rum treiben, der mich wie ein VIP behandelt." Er schmunzelte.

[Raiden/Yuji]

Caine hatte es sich gerade so richtig gemütlich gemacht, als einer der Leute reingestürmt kam. "Was?", fragte er und nickte dem Girlie zu zu verschwinden. Sie schon zickig einen Träger ihres Kleides nach oben und nestelte am BH herum, während sie aus dem Raum verschwand. Der Halbdämon würdigte sie keines Blickes. Sein Gegenüber wartete, während er kritisch gemustert wurde.
"Ein paar Penner von drüben versuchen wiedermal ihren Shit durch unsere Gegend zu verschieben." Caine verzog ärgerlich das Gesicht und stand auf, knöpfte die Hose wieder zu. Er nickte dem anderen zu, dass er weitersprechen sollte.
"Heute Abend noch, über den 'Way 6." Caine schüttelte den Kopf.
"Arschlöcher... sie werdens wohl nie lernen...", knurrte er verärgert. Ende des ruhigen Abends. Bis jetzt hatte er andere machen lassen. Nun würde er selbst Hand anlegen müssen.
"Drüben" war das bezeichnende Wort für einen spärlich verbreiteten Club von irgendwelchen halbstarken aus Columbien. Alvarez, ihr Anführer, nahm nur ungern wahr, dass Drogenlieferungen durch das Gebiet der verfeindeten Gangs nicht toleriert wurden. Schon oft hatte er versucht, durchzukommen.
"Wir knacken sie." Kit, sein Gegenüber zog fragend die Brauen nach oben.
"Wir?" Caine war genervt. Heute Abend würde der Schlusstrich gezogen werden. Nicht in dieser Stadt. "Ja wir- und zwar jeden einzelnen." Bastarde
Er zog sich seine Jacke über das enganliegende Hemd und verließ mit Kit den Raum. Sein Gesichtsausdruck war mehr als nur finster. Mary Ann war noch nicht aufgetaucht.


Mike führte Angela hinein. Rauhe Rythmen einer rockigen Ballade klangen durch den Floor und die Luft war zum schneiden dick. Eben an den Türstehern vorbei, kam ihnen vorn Caine mit jemand anderem entgegen. Kit, wie er auf den zweiten Blick erkannte. Er mochte den kerl nicht besonders, so entstand nur ein halbherziges Lächeln, das jedoch schwand als er Caines Gesichtsausdruck bemerkte und das Funkeln. Ohne ihn anzusehen konnte man die Wut spüren, die in ihm steckte.
"Sag May Bescheid, das wir später reden, wenn du sie siehtst", meinte der Halbdämon kurz zu seinem Freund. Damit war er auch schon vorbei, jedoch hielt ihn Mike an der Jacke fest, sodass dieser sich gezwungenermaßen herumdrehen musste.
"Was zum Teufel ist los Mann?" Caine rollte innerlich die Augen. "Es gibt wieder ne "Lieferung"- das letzte Mal." Während Angela etwas perplex daneben stand, wusste Mike genau Bescheid. "Scheiße", fluchte er leise.
Caine klopfte ihm auf die Schulter. "Wir sind in paar Stunden wieder da-." Ohne sich zu verabschieden wandte er sich ab. Er hatte Angela nicht wirklich bemerkt.

[December]

"Dein Freund sieht aus, als würde er gleich jemanden erschießen wollen." Angela war recht verwirrt. "Was meinte er mit ´der letzten Lieferung`." Cathy kannte sich nicht besonders gut mit den Gangs in dieser Stadt aus, aber sie vermutete, dass irgend eine böse an Caine angeeckt war. Sein Blick hatte ihr einen leichten Schauer über den Rücken laufen lassen. Mit dem, der heute noch einen Besuch von ihm erwartete, wollte sie wahrlich nicht tauschen. Das zerknirschte Lächeln von Mike bestätigte ihre Ahnung, dazu brauchte sie nicht auf seine Antwort warten. Nochmals in die Richtung sehend, in die Caine und sein Begleiter verschwunden war und sich nur noch die dunstige Luft befand, sagte sie zu Mike: "Vielleicht ist es besser, wenn ich davon nichts weiß." Sie sah ihn wieder an. "Wenn du willst, kann ich auch warten und dieser May bescheid sage, dass dein Freund später kommt, falls du ihn begleiten möchtest?"

[Raiden/Yuji]

Damit hast du verdammt recht, dachte Mike, als er einen letzten Blick hinter den beiden hinterherschickte. Er hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache. Dieses Mal mehr als jedes andere. Er kannte Caine und wusste, das dessen Wut tödlich war. Und das würde sie auch heute sein. Doch-Gott, wenn sie ihn einkassierten! Es konnte genausogut eine Falle sein...
Mike seufzte und drehte sich wieder zu Angela, gab ihr einen innigen Kuss, der sie wohl wohl sehr überraschte. "May wird dich schon erkennen... Tut mir wirklich furchtbar leid, dass der Abend so läuft Babe. Ich muss los, ein paar Vorbereitungen treffen-
ich machs wieder gut okay?" Er sah sie mit einem unschuldigen Lächeln an. Sicher, er würde sich nicht beteiligen, aber er würde sie abschirmen. Mit ein paar Leuten und Caine unterstützen.
Mit einem letzten seh süchtigen Blick war auch er verschwunden. Angela stand allein, hörte nur den Sound des abfahrenden Autos. Minuten später würde May eintreffen.

[December]

'May würde sie erkennen?" Cathy fragte sich ein wenig wer das war, denn wenn diese May wusste wer sie war, muste sie sie doch kennen. Sie war kurz in Gedanken versunken gewesen, als Mike sie küsste und war deshalb ein wenig überrascht. Ihr wurde aber gleichzeitig bewusst, dass ihm nichts passieren durfte ganau so wenig wie Caine, obwohl sie sich bei Caine eher weniger Sorgen machen musste. "Pass auf dich auf. Ok?" Er ließ sie stehen und sie sah, wie er in die gleiche Richtung verschwand, wie Caine. Cathy seufzte leicht und ging auf die Bar zu. Leute die diese Räumlichkeit betraten, ließen ihren Blick zuerst über die Bar schweifen. Somit konnte Angela sicher gehen von dieser May gesehen zu werden, zu gleich war sie gespannt darauf wer das war. Es gab nur ein Problem, denn auch umstehende Kerle versuchten auf sich aufmerksam zu machen und stießen 'ausversehen`bei Getränkebestellungen an sie an, um sich dann bei ihr zu 'entschuldigen`. Einer, der nicht grade unansehnlich war, dafür aber ungemein eingebildet, sah ungeniert in ihren Ausschnitt, und das mit einem besonders anzüglichen Grinsen: "Es tut mir leid, dass wollte ich nicht. Ich war kurzzeitig geblendet. Was macht nur so ein Juwel so ganz allein hier?" 'Was für ein Schleimer,` dachte sich Cathy. "Nun ja, 'es` wartet auf seinen Besitzer würde ich sagen." Der Typ schien von ihrer Abneigung in der Stimme nichts mitbekommen zu haben. "Dein Besitzer scheint deinen Wert kaum gerecht zu werden, vielleicht solltest du dir einen Anderen suchen." "Mein Wert... wissen sie anders als sie anders als sie, betrachtet er mich als Mensch und nicht als Gegenstand." Mit diesen Worten Schüttete sie den Inhalt ihres Getränks, welches ihr irgend ein Typ ausgegeben hatte in seinen Schritt, woraufhin er wütend fluchte. Cathy, die gerade ihren Platz verlassen wollte, schaute plötzlich in das Gesicht einer jungen Frau. Sie sah zu den Typen und schmunzelte.

[Raiden/Yuji]

May erkannte die Hübsche, die sich Mike zur Neuen auserkoren hatte, sofort, als sie den Raum betrat. Sie war ziemlich gewagt gekleidet- dafür, dass sie so neu war. Ein paar kerle standen um sie und gierten nach einem Blick in ihren Ausschnitt oder auf die langen Beine. Sie rümpfte die Nase und begrüßte ein paar freundinnen, die ihr begegneten. Männer. Suchend sah sie sich um. Mike oder Caine... von beiden keine Spur. Ohne Angela..der Name war ihr wieder eingefallen, vorerst zu beachten, ging sie in die Lounge. Doch hier war niemand zu sehen. Keine Menschenseele. Ein mulmuiges Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie kannte Caine... hey, sie war schließlich lang genug mit ihm zusammen gewesen. Mike würde auch nicht ohne seine neue aufkreuzen. Also entweder sie war zufällig hier oder... naja eigentlich glaubte sie nicht daran.
Ihre Anwesenheit zog die Blicke derjenigen auf sie, die die andere eben noch umringt hatten. Doch hier lag Respekt als Unterton ebenfalls darin. "Kommt schon Jung, lasst uns bitte mal einen Moment allein, ja?", meinte sie zuckersüß, worauf sich sämtlichste "Verehrer" acuch wieder verzogen.
"Hi", begrüßte sie Angela freundlich und umarmte sie wie eine ihrer anderen freundinnen. "Na, kennst mich noch? Mary- Ann, Mikes Schwester", half sie ihrem gegenüber auf die Sprünge und kam gleich zum Punkt.
"Wo ist er überhaupt?" Sie sah sich kurz suchend um.

[December]

Die Umarmung verwirrte Cathy, ein Blitz hätte keine geringere Wirkung haben können. Einige Sekunden stand sie völlig neben sich, bis sich die Informationen ordneten. ´May... natürlich das Kürzel für Mary-Ann.` Dass sie darauf nicht früher gekommen war, nun war ihr diese hübsche Frau auch nicht völlig fremd. Die letzte Frage von ihr, rief ihr ins Gedächnis weswegen sie sich hier aufhielt. "Oh... dein Bruder... ja... also der wollte bald wieder zurück sein. Er ist, mit einem mir persönlich recht wütendem Caine, losgezogen wegen irgend einer ´Lieferung`. Deswegen habe ich hier auf dich gewartet." Angela warf einen kurzen wütenden Blick in die Richtung, in die die ´Wölfe` verschwunden waren. Sie war aber auch erleichtert, dass Mary-Ann noch rechtzeitig gekommen ist, denn sie konnte im Moment schwer sagen, wie lange sie die Beherrschung behalten hätte. Mary-Ann krauste die Stirn und ihr Blick änbderte sich.

[Raiden/Yuji]

Sie lauschte Angela, doch ihr Lächeln schwand, spätestens bei dem Wort Lieferung. Es sah fast so aus, als würde sie ein wenig an Farbe verlieren und ihre Augen etwas dunkler werden. Für ein paar Sekunden spiegelte ihr Gesicht die widersprüchlichsten Ausdrücke. Sie ging zur Bar und bestellte erstmal etwas, sammelte sich solange und drehte sich dann wieder zu der Frau im lila Kleid herum.
"Kannst du mir bitte nochmal genau erzählen, was passiert ist? War jemand bei Caine?" Sie hatte da so einen Verdacht. Doch se wusste, das Mike nicht mit drinsteckte. Er hielt sich weitestgehend da raus, direkte Beteiligung kam für ihn ihretwegnen nicht in Frage. Sie war ohne ihn vollkommen allein. Ihre Eltern waren vor Jahren verstorben. Doch sein Freund...

[December]

Der Gesichtsausdruck verkündigte Cathy nichts gutes, was wusste sie? Sie hegte den Verdacht das hier irgendetwas absolut nicht stimmte. Die Sorge die sich in Mary-Anns Gesicht wiederspiegelte, vergrößerte ihren Verdacht. Sie versuchte sich an die Einzellheiten zu erinnern, als Mary sie danach fragte, sah sich aber dann doch nochmal um. "Können wir woanders reden?" Als sie nickte folgte sie ihr zur VIP-Lounge. Als sich die Tür schloss, holte Cathy tief Luft. "Als dein Bruder und ich das Lokal betraten, kam uns Caine entgegen, er war in Begleitung eines weiteren Tyoen, denn ich leider nicht kenne. Dein Bruder schien ihn nicht besonder gut leiden zu können, so wie ich das mitbekommen habe. Aber es hätte auch an Caines Gesichtausdruck liegen können. Naja er sagte dan etwas von einer letzten Lieferung. Daraufhin war die Stimmung ziemlich angespannt und dein Bruder hat sich vorerst verabschiedet."

[Raiden/Yuji]

Mit dem Getränk in der Hand war May zur Lounge gegangen, um sich dann die komplette Version der geschichte anzuhören. was hieß komplett... wahnsinnig viel mehr, als Angela bis jetzt gesagt hatte war es wohl auch nicht. Den Rest reimte sie sich selbst zusammen. Sie dachte nicht, dass Mike Caine aufhalten würde oder könnte. Aber er würde ihn vor den Bullen abschirmen, was sie schonmal beruhigte. Ihr bruder im Knast war besser als ihr bruder tot. Und das es dazu kommen würde, glaubte sie ebenfalls kaum.
"Ok" sie bließ sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sah dann zu Angela, die sie fragend musterte.
"Setz dich doch" die Sessel waren echt urgemütlich ganz zu schweigen von der großen Kuschelcouch. Sie machte sich Gedanken. Doch das konnte sie nicht mit der anderen besprechen. Dazu war sie zu neu und wrde wohl auch zu kurze Zeit bleiben, bis es Mike langweilig wurde und er sich eine neue anlachte. Eigentlich war sie ihr ganz symphatisch, aber hey das konnte täuschen. Ihr bruder ließ sich leider ab und zu täuschen.
Schweigen entstand für einen Moment.

[December]

Eine Chance entstand hier, sich das Vertrauen von Mary-Ann zu erschleichen. Doch in dem Moment, wo sie etwas sagen wollte, flimmerte blaues Licht im Hintergrund auf und Cathy musste an die Polizei denken. In dem Moment viel ihr etwas ein. Das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte und das Mike vielleicht etwas zustoßen könnte, quällte Cathys Gewissen unglaublich stark. "Sag mal...wie ist das eigentlich mit... korrupten Polizisten in dieser Stadt... ach vergiss es...," sie begann zu flüstern doch so das es Mary-Ann hören konnte,"ich bin vielleicht ein bisschen paranoid, mir ist nur aufgefallen das am Tag mehr Polizisten zu sehen sind, als in der Nacht, nunja jedes Land hat seine Eigenarten." Verschwand etwa etwas Farbe aus Mary-Anns Gesicht?

[Raiden/Yuji]

Es war Nacht, wo war das Problem? Mays Gesicht verlor weniger an Farbe, als dass es an verwirrung zunahm über diese Aussage.
"Hier sind fast alle Bullen korrupt, falls du das wissen möchtest- dahinter stecken diverse Organisationen, obs nun kriminelle sind oder große Chefs, die ihre Macht zu sichern versuchen ist ja völlig nebensächlich... worauf willst du hinaus?"
Da May vom Weiberabend kam, leicht beschwipst war und auch jetzt gerade wenig Gedanken an die Cops verschwendete, wusste sie nicht mit den Aussagen anzufangen.
"Wir haben noch keine bestochen..." schmunzelte sie in sich hinein.


Way 6, kurz vor Mitternacht.

Aus dem Radio des Lasters drang fröhliches Gedudel. Er war groß, unauffällig grau, ohne viele lesbare Beschriftung, ein Transport wie jeder andere. Nur das hier zwei bewaffnete Männer auf engem Raum neben den Fahrer gequetsch waren. Gefährliche Fracht, bestehend aus einer unauffällig verpackten Mischung verschiedenster hochgehandelter Drogen und Waffen. Die Männer unterhielten sich leise, ihre Hände nervös am Abzug, während der Fahrer einen leichten Schweißfilm auf der Stirn hatte. Er leckte sich über die Lippen und sah zum tausendsten Mal diese Fahrt in den Rückspiegel. Nichts. Doch plötzlich eine Sekunde später war es da. ein Brummen, am Rande seines Hörfeldes und doch über die fahrtgerräusche des Lasters deutlich zu vernehmen. Er sah nach hinten. Wagen hinter ihm. Wie aus dem Nichts aufgtaucht. Bläuliches Licht tanzte über die Straße. Dunkelheit, ab und zu ein Blitzen. Ein rötlicher Punkt hinter einer Scheibe. Scheiße
Nicht einmal Zeit das Wort zu Ende zu denken, als er spürte, wie ihm der Laster hinten ausbrach. Reifen zerschossen, aus zwei Wagen gefeuert.
Leise Worte von einem der Bewaffneten, der nach hinten in den Lagerraum ging. Alles ging so verdammt schnell, dass er nicht einmal mehr reagieren konnte. Einer der Wagen hatte sich vor sie gesetzt- das letzte was er sah war das Splittern der Scheibe, bevor die Kugel seinen Kopf traf und sein Hirn über seinen Sitz und seinen Nachbarn verteilte, der wild losfeuerte. Seine Schüsse unpräzise, die Angst in seinem Gesicht stehend. Der Laster kam ins schleudern, kippte und rutschte etliche Meter seitlich über die Straße. Funken flogen, während er zum Stehen kam.

Caine hörte einen Schuss von vorn, während er und Kit versuchten, die verfluchte hintere Tür aufzubekommen. Ein Knall- offen. Ruhe. Beide sahen sich an. Ihr Atem bildete kleine weiße Wölkchen vor dem Gesicht. Drinnen Dunkelheit, Lichtfetzen der Scheinwerfer, die einstrahlten. Wortlos traten sie ein. Die Ladung war vollkommen verstreut. Hier und da lugten bereits weiße Päckchen hervor. Sein Kollege lief vor und sah sich um, die Waffe bereits schussbereit vor sich. Die Stille war beängstigend. Von draußen Schritte der Leute des dritten Wagens. Und ihre. Raschelnde Papierknüllchen und Scheinladung unter ihren Füßen. Und dann...
der Halbdämon spürte das Blut und den Herzschlag vor sich erst, als es zu spät war. Er riss seine Waffe hoch und wollte noch versuchen eine Warnung zuzurufen, als scharfe Knalle die Dunkelheit zerschnitten. Kit wurde hin und hergeschüttelt, als die Kugeln seinen Körper zerfetzten und auch er spürte die Schläge, doch seine Wut war so gewaltig, dass er den Abzug zog und noch schoss, als ihr Angreifer längst tot und Kit schon leblos zu Boden gesunken war. Hinter ihm wurde die Tür weit aufgerissen. Erst das geräusch holte ihn zurück. Er ging heraus- "Verladen", sagte er knapp, bevor er ein paar Schritte weiter zusammenbrach und von einem der beiden anderen aufgefangen wurde.

[December]

Cathy war ein wenig perplex. Diese Mary-Ann schien sich kaum Sorgen um ihre Freunde und ihrem Bruder zu machen. "Bist du denn nicht besorgt das ihnen etwas passieren könnte?" Sie stand da trank gemütlich, aus ihrem Glas. Sie musste wohl schon etwas mehr Alkohol im Blut haben, was zu mindestens die leicht geröteten Wangen erklärte. Cathy konnte nur denn Kopf schütteln. Es zuckte ihr in den Fingern Mary-Ann abzufüllen und sie dann über die Gruppe und besonders über Caine auszufragen. Aber da ihr Bruder und Caine bald wieder hier sein würden, und es bestimmt ein schlechtes Bild ergeben würde, wenn May hier über einen Hocker hang, ließ sie davon ab.

[Raiden/Yuji]

Caines Wagen stand unberührt in Kit`s Einfahrt, als sein Begleiter mit ihm dort ankam. Kit war nicht dabei... weg im anderen Wagen unterwegs ins nirgendwo. Sie hatten wenig mitgenommen, anschließend alles verbrannt, Mike angerufen, der Sekunden später mit quietschenden Reifen hier eintreffen sollte. Er kannte sich zumindest ein bisschen in der Materie aus. Und sein Heim war noch am nächsten.

Der Halbdämon selbst schwebte in einem Raum voller quälendem, peinigendem Schmerz. Die Kugeln in seinem Körper, das Metall war das einzige, was ihn wirklich lebensbedrohlich schädigen konnte. Alles bestand aus roten, wabernden Schlieren, durch die er nur Umrisse zu erkennen vermochte. Die Schmerzen machten ihn fast wahnsinnig. Als die anderen ihn vorsichtig aus dem Auto bugsierten, Stöhne er leise. Sein Atem ging flach. Sie legten ihn auf eine Decke am Boden, eine Hand am Puls. "Ein Wunder, dass er noch lebt..." murmelte einer, während der andere seine Hand zurückzog. "Noch." Hinter ihnen kam ein auffälliger gestalteter Wagen zum Stehen.

Mike blieb die Luft weg und er schluckte, als er das Bild vor sich sah. Caine blutüberströmt, regungslos, aber noch nicht tot. Er hielt verdammt viel aus, das hatte er schon oft bewiesen. Doch jetzt war es kritisch. Mehrere Kugeln hatten ihn erwischt. Mike riss die hintere Tür auf. "Schnell." Während er zusammen mit einem anderen den Halbtoten wieder ins nächste Auto hiefte, nickte er den anderen zu. "Verschwindet. Das mit dem Wagen regle ich."
Im Auto, auf der Fahrt nach Haus rief er zunächst May an, dann Caines Mecha, um den Wagen zu holen und sicher abzustellen.

Sie schnaubte. "Du hast keine..." ihr Handy klingelte und ein kurzes Funkeln in ihren Augen zeigte, dass sie schon am Ton erkannte, wer es war. Sie schnappte sich das gute Stück und nun konnte man sehen, das auch sie bangte. Ihre Augen wurden feucht, während die Stimme am anderen Ende hastig erzählte. Sie schlug eine hand vor den Mund und sah weg. "Scheiße", ihre Worte waren schwach, als sie kurz sagte. "Bin augenblicklich bei euch." Warum sie das nächste tat, wusste sie nicht. Vielleicht weil ihr die Angst den verstand raubte, vielleicht auch weil sie ein wenig angetrunken war.
"Kennst du dich n bisschen mit Verarzten aus?", meinte sie schnell zu Angela, die etwas verdutzt nickte und sprang dann auf. "Dann komm."

[December]

Der Anruf, die plötzliche Hektik in Marys Stimme, ließ in Cathy die Alarmsirenen los gehen. Was war nur passiert? Sie vermutete, dass Caine oder Mike bzw. beiden etwas zu gestoßen war. Auf Mary-Anns Frage hin, nickte sie stumm und folgte ihr auch gleich aus dem Lokal. Cathy fragte nicht nach, denn sie wollte nicht noch tiefer in Mays Sorgen und Leid bohren. An ihrem Auto angekommen sah sie sie kurz und durchdringend an. Es schien als wäre der Alkohol wie weggeblasen. „Können wir noch kurz einen Zwischenstop bei mir einlegen, ich hab ein kleines Wundermittel dort?“ Das May, das mit wieder Willen tat, war ihr durch aus bewusst, doch jede Hilfe war kostbar. Cathy besaß ein kleines Mittel das Wunden sehr schnell heilen konnte, schließlich konnte sie ja nicht mit blauen Flecken vor Mike da stehen. Nur war dieses kleine Mittel auch sehr kostbar und sie gab es auch nur ungern für jemand anderen heraus. Aber das hier war nun mal wichtig und ihr Geschäft lief ja auch nicht so schlecht. Sie hoffte nur noch rechtzeitig zu kommen. Und wenn nicht musste sie eben nach helfen. „Das Autofahren liegt doch bei dir und Mike in der Familie oder?“ Sie wollte sich zum einem bei May absichern, dass sie auch wirklich fahrtauglich war, als sie sich in den Wagen setzte, und zum anderen wollte Cathy Mary etwas aufmuntern.