Ein neuer Anfang

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
Illajha
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Do 23. Mär 2006, 15:25 - Beitrag #1

Ein neuer Anfang

HI!
Ich hab mal bei mir ne art anfang geschrieben,ich finde es hat was von Fantasy....Aber dann ließ meine Kreativität nach.... Also wer mag kann ja gerne mit einsteigen!:)

Als der Mond über dem Wald aufging, erwachte sie, schon lange hatte sie auf diese Nacht gewartet. In dieser Nacht sollte sich ihr Schicksal erfüllen, wurde ihr gesagt. In den letzten Monaten hatte sie meditiert und sich von den anderen aus dem Dorf zurückgezogen um Bereit für diese Nacht zu sein. Sie erhob sich und ging zu dem kleinen Teich in der Nähe der Waldlichtung auf der sie die letzten Wochen verbracht hatte. Sie warf einen prüfenden Blick hinein, in dem fahlen Mondlicht wirkte sie blass, die langen dunkelroten Haare umrahmten ihr schmales Gesicht und fielen ihr bis über die Schultern. Dunkle Augen, ihr Augen, sahen sie aus dem Teich heraus an. „Bin ich wirklich schon Bereit meine Aufgabe erfüllen? Was wird mich erwarten?“ fragte sie die Frau im Teich, bekam aber keine Antwort. Sie bekam Angst vor dem was kommen würde.
Es knackte im Dickicht, sie blickte sich um, sah aber nichts. Jedoch spürte sie die Anwesenheit einer Person. Wie angewurzelt blieb sie an dem Teich hocken und ließ immer wieder ihren Blick schweifen. Immer in der Hoffnung die Gestalt die da irgendwo in der Dunkelheit wartete würde sich zeigen, aber es geschah nichts.

Raiden/Yuji
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Do 23. Mär 2006, 20:54 - Beitrag #2

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Es raschelte leise, als ein lauer Wind durch die Blätter fegte.Die Luft war erfüllt mit Spannung und Magie in diesem Wald und heute Abend ganz besonders. Kaum ein Tierlaut war zu vernehmen, es schien, als hielte die natur den Arem an und warte auf ein Ereignis.
Es knackte leise, als Khaldun auf seinem Lager erwachte und sich prüfend umsah. Nichts ungewöhnliches, außer einer seltsamen Disharmonie der Natur, die er aber trotz seines großen Wissens nicht deuten konnte. Er stand auf, seine Kehle brannte vor Durst, aber er wusste, wo er ihn stillen konnte. Nicht allzu weit von ihm war ein kleinerer See in der Nähe eines Dorfes. Gut, dort durfte er sich nicht blicken lassen, die Menschen hier waren abergläubisch und an soetwas wie ihn kamen sie nicht heran. Da würde er eher geröstet oder aufgespießt werden, bevor er eine Chance hatte, irgendetwas zu äußern. Zmindest war es früher so gewesen. Es tat ihm leid, dass er so selten mit ihnen zu tun hatte. Deshalb beobachtete er sie ab und zu, wie sie ihrer Arbeit nachgingen.
Viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf, als er den Weg zum See einschlug, den er ein Weilchen später erreichte. Doch heute war er nicht allein. Eine Frau mit langen dunkelroten Haaren hockte dort und bemerkte ihn Sekunden nachdem er sie bemerkt hatte. Scheu zog er sich ein Stückchen weiter zurück.
Was sollte er tun? Irgendwie musste er etwas trinken, sonst gab es hier im Umkreis nicht viele Alternativen.
Er steckte so wenig wie möglich Energie in die Verwandlung, und sie gelang, ohne, dass man auf spektraler Ebene große Veränderungen gespürt hätte.

Es raschelte leise, als ein großer Tiger die Lichtung betrat. Sein Fell glänzte silbern im fahlen Mondlicht und die schwarzen Streifen hoben sich als herrlicher Kontrast daraus ab. Er schien es nicht eilig zu haben. Langsam näherte er sich dem See von der anderen Seite und sah die Frau gegenüber, als er den Teich erreichte. Wie, als hätte er sie jetzt erst bemerkt verharrte er in der Bewegung und schien unschlüssig zu sein. Sein Blick begengete dem der Frau und die seltsam dunklen Augen glitzerten im Mondschein.

Lykurg
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Fr 24. Mär 2006, 03:58 - Beitrag #3

Naim schrak hoch. Er hatte in den letzten Wochen zunehmend schlecht geschlafen, so schlecht wie lange nicht mehr. Dabei schien alles wie gewöhnlich, neben ihm atmete tief und ruhig seine Frau Esme. Liebevoll betrachtete er die vertrauten, verhärmten Formen ihres Gesichts. Ihr Leben am Rand des Dorfes war nicht leicht, sie mußte auch heute noch feindselige Blicke und das nichtendenwollende Gezischel und Getuschel der Karai-Frauen auf dem Markt ertragen dafür, daß sie ihn damals erwählt hatte, den Fremdling vom Volk der Jelogan, den Mittellosen, mit den tiefgrauen Augen. Sie war die Tochter eines angesehenen Bauern gewesen, um die sich viele Werber scharten, auch der Sohn der Dorfvorsteherin hatte um ihre Hand angehalten. Als sie aber den zugelaufenen Fremdling ihnen allen vorgezogen hatte, waren böse Stimmen im Dorf laut geworden: Er habe sie verhext, mit seinem bösen Blick gebannt, er werde ihr und dem Dorf Unglück bringen. Daß ihr Vater wenig später starb, hatte die Front noch verhärtet, man gab ihr die Schuld und sprach das Erbe entgegen der Sitte ihrem Bruder zu.

Esme und Naim blieben in der ärmlichen Schilfhütte, die sie sich am Rand des Dorfes erbaut hatten, wohnen, in der der Rauch sich unter dem Dach sammelte, der Wind aber durch alle Ritzen zog. Doch Naim hatte nie eine Klage von ihr vernommen, sie akzeptierte das ärmliche Leben einer beinahe Ausgestoßenen, arbeitete von morgens bis abends auf dem Feld, wenn er jagte, fischte oder durch die Wälder zog. Sie hatte ihn nie mehr gefragt, was er dort machte, wenn er tagelang unterwegs war, ohne auch nur einen Hasen mitzubringen, nie mehr nach dem ersten Mal, als er ihr mit seinen tiefgrauen Augen einen Blick voller düsterer Trauer zugeworfen hatte. Sie ließ ihn von nun an ziehen, ohne ein Wort darüber zu verlieren, ohne Rechenschaft zu fordern, wie es bei den Frauen ihres Stammes sonst üblich war. Doch er war schon lange nicht mehr umhergestreift.

Esme seufzte im Schlaf auf, verzog das Gesicht, murmelte etwas und schlief wieder fest ein. Diesen einen Wunsch hätte er ihr zu gerne erfüllt - Kinder waren ihnen in den Jahren nicht gewährt worden. Naim glaubte nicht an die Große Mutter der Karai, aber er wußte, daß Esme davon überzeugt war, daß ihr Zusammenleben kinderlos war, weil ihnen die Stammeszeremonie verwehrt geblieben war. Aber er hätte niemals ein Karai werden können. Und zu den Jelogan konnte er auch nicht zurück, nach dem, was damals mit ihm geschehen war...

Leise erhob er sich von ihrer Lagerstatt, horchte kurz, raffte seinen Bogen, den Pfeilköcher und sein altes Messer zusammen und überprüfte den Proviantbeutel. Er sog noch einmal den säuerlichen Duft ein, der von Esme ausging, dann trat er durch den geflochtenen Türvorhang hinaus ins Mondlicht. Er blickte sich um - das Dorf lag ruhig da, kaum ein Laut war zu hören, nur das Rauschen des Waldes ringsum. Und da war es wieder, das Gefühl, das ihn geweckt hatte, unbestimmt wie ein Traum, und doch ein sicheres Wissen, daß schlimme Dinge kommen würden, und seine Tage bei den Karai gezählt wären. Mit schnellen Schritten, ohne sich umzusehen, trat er hinaus in den Wald. Fern im Westen heulte ein Wolf, ein anderer antwortete ihm. Ein Zeichen von Jelgir? Er wußte es nicht. Und selbst wenn, was sollte es bedeuten? Er war schon zu lange fern von seinem Volk, hatte zuviel gesehen, um den Riten noch viel Beachtung zu schenken. Ja, er hinterließ Jelgir sein Opfer, wenn er Beute gemacht hatte. Aber er tat es, ohne darüber nachzudenken, ohne dabei etwas zu empfinden.

Seine Füße trugen ihn federnden Schritts auf dem gewohnten Pfad zum weißen Bach. Seine Flasche würde er ohnehin noch einmal füllen müssen. Er blieb mehrfach stehen und lauschte in allen Richtungen. Kein Laut - und doch fühlte er tief in seinem Innersten, daß da etwas sein mußte, daß etwas in der Nähe war, das er kannte - und fürchtete. Er erreichte das kleine Quellbecken und kauerte sich nieder, um seine Holzflasche mit dem klaren, kalten Wasser zu füllen.

Illajha
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Fr 24. Mär 2006, 13:00 - Beitrag #4

"Bist du mein Schicksal?" dachte sie sich, als sie dem Tiger in die Augen sah. Sie hatte sich oft vorgestellt, was sie in dieser Nacht erwarten würde. Doch all diese Vorstellungen verblassten beim Anblick dieses majestätischen Wesens. Nie im Leben hätte sie sich vorstellen können das so ein Wesen in diesen Wäldern lebt.
Sie hockte wie gelähmt am Teich und wagte es nicht sich zu bewegen. Sie wusste sie musste etwas sagen oder irgendetwas tun um zu erfahren was sie jetzt auf sie zukommen würde. Sie holte langsam Luft um zum sprechen anzusetzten, doch sie musste mehrmals Luft holen um endlich ihre Stimme wieder zu finden, die wie es schien aus Respekt vor dem großen Tier, dass ihr gegenüber stand verschwunden war.
Es kam ihr vor als eine Ewigkeit vergangen, als sie ihre Stimme wieder fand. Immer noch ängstlich erhob sie sich langsam vom Boden. Ohne den Tiger aus den Augen zu lassen. Sie nahm all ihren Mut zusammen und began zu sprechen, "Ich bin Sharie, aus dem Volk der Karai." Ihre Stimme klang weich und melodisch durch die Stille auf der Lichtung. "Wer bist du? Kannst du meine Sprache verstehen?"
Den Blick immernoch auf den Tiger gerichtet stand sie am Ufer des Teiches und wartete darauf, was dieses große Tier tun würde. Das erste Mal nach all der Zeit der Meditation hatte Sharie Angst vor den was sie jetzt erwarten würde.

Naim lauschte in die Nacht, hatte da nicht eben jemand gesprochen? Suchend ließ es den Blick schweifen, es war niemand in der Nähe. Wieder heulten die Wölfe und es lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. "Ich muss es finden,"dachte er,"ich muss es finden und mich ihm stellen."

Raiden/Yuji
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Fr 24. Mär 2006, 23:01 - Beitrag #5

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Der Tiger sah sie nur an. Keine Reaktion, der Animagus in ihm hätte gelächelt, wenn er seine menschliche Gestalt angenommen hätte. Sie war außerordentlich mutig, oder gläubig. Er schnaufte leise. Wohl eher gläubig. Selbst wenn er in der Lage gewesen wäre etwas anderes zu tun, als zu telephatieren in dieser Gestalt, hätte er darauf verzichtet. Er wollte nicht wieder als Magier in das Leben dieser Menschen treten. Einst hatte er es getan und es hatte ihm am Ende doch nur großen Schmerz bereitet.
Ohne sie und die Umgebung aus den Augen zu lassen senkte er den Kopf und trank das kalte, klare Wasser in tiefen, langen Zügen. Es war ein herrliches Gefühl für die durstige Kehle.
Das Bild, dass die beiden abgaben, strahlte trotz der Gefährlichkeit der Raubkatze eine gewisse Harmonie aus. Durch das silberne Licht, dass beide sanft umschmeichelte, wurden ohnehin alle Eindrücke unwirklich wiedergegeben.

Es war schön, wieder die Nähe eines menschlichen Wesens zu spüren. Der Wald war groß und jenseits davon gab es die Berge und die endlosen Steppen mit ihren rauhen oder hochentwickelten Völkern. Er zog den Wald vor. Hier lebten einige Stämme auf dem riesigen Gebiet, teilweise ohne etwas voneinander zu wissen. Und es gab unzählige Geheimnisse, die noch zu ergründen waren. Seine Vorfahren stammten aus dem Vorgebirge mit seinem dichten Dschungel und den hellen, rauschenden Flüssen.

Nachdem sein Durst gestillt war, hob er den Kopf wieder und blickte nocheinmal zur Frau, die schweigend auf eine Antwort zu warten schien.

Illajha
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Sa 25. Mär 2006, 00:46 - Beitrag #6

Sharie wartete, sie dachte bei sich, dass der Tiger doch Antworten musste. Alles was sie wollte war nur ein kleines Zeichen, verstand er sie etwa nicht oder war er doch kein Teil dessen, was ihr Schicksal bestimmen sollte?
Die Angst in ihr wuchs, sie wagte es noch nicht einmal mehr sich zu bewegen.
Tief in sich hörte Sharie noch immer die Stimme der Weisen Frau aus ihrem Dorf, die ihr vor Monaten profezeit hatte, dass ihr ihr Schicksal in dieser Nacht auf sie warten würde und sie es so zu erfüllen hatte wie es kam ohne sich zu wehren. Sonst würde die Große Mutter sie von sich stoßen würde.
Aber in diesem Moment, wo sie diesem majestäticshen Tier gegenüber stand wusste sie nicht, wie sie ihre große Aufgabe meistern sollte. "Was ist wenn du diese Nacht nicht überlebst? Wäre es dein Leben wert, nicht mehr im Segen der Großen Mutter zu stehen?" Diese Fragen schossen Sharie durch den Kopf, jedoch konnte sie sich nicht beantorten. Sie hatte geschworen sich nicht zu wehren, wenn sie ihrem Schicksal begenet, aber damals wusste nicht das sie etwas wie dieser große Tiger erwarten würde. Darauf hatten all ihre Meditationen nicht vorbeireitet.
Noch einmal nahm sie all ihren Mut zusammen, holte tief Luft, und erhob erneut ihre, wenn auf dieses Mal nicht mehr ganz so sichere, Stimme.
"Hat die Große Mutter dich zu mir geschickt? So antworte mir doch bitte, wer bist du?"

Lykurg
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Sa 25. Mär 2006, 00:46 - Beitrag #7

Nachdem er seine Flasche gefüllt und ihren Riemen wieder um die Hüfte gelegt hatte, erhob sich Naim und verharrte einen Moment. Außer dem leisen Spiel des Baches um ein paar Steine und dem Wind in den Zweigen war es wieder völlig still geworden. Er roch den feuchten Waldboden, das modrige Holz einer schon lange gestürzten Buche, den würzigen Duft des niedergetretenen Grases zu seinen Füßen, aber keinen Menschen und kein Tier. Auch seine falkenscharfen Augen waren im ungleichmäßigen Dämmerlicht des dichten Waldes leicht zu täuschen, aber er war sich sicher, daß das Wesen, dessen Präsenz er spürte, nicht in seinem näheren Umkreis war. Ein Käuzchen rief. Er setzte sich wieder in Bewegung, schlug den Weg am Bachufer entlang zum See ein.

Als er näherkam, wurde das Unbehagen in ihm stärker. Seine Nackenhaare stellten sich auf, als er erkannte, was es war. Er glitt zu Boden. In seinem Kopf war etwas wie eine leise Melodie, und sofort wurden Erinnerungen seiner Jugend in ihm wach... eine rauhe, wohlvertraute Stimme...
"Höre mir genau zu, Novize! Die Kunst, Gedanken zu lesen und durch Gedanken zu sprechen, sind die nächsten Stufen, die es nun zu erreichen gilt. Sie sind weit schwerer zu beherrschen als die Hypnose, zu der du gute Anlagen hast, weil du mit dem Geist nicht zwingen darfst. Du könntest es, aber damit kanst du den Geist zerstören, in den du eindringst. Und du weißt, daß das ein Frevel wäre, der dich deine Kraft kostet. Bist du also im Geiste auf Wanderschaft, so achte darauf, nichts zu berühren. Du darfst nur schauen und deine Schlüsse ziehen. Wenn du das beherrschst, zeige ich dir, wie du das Gesehene unmerklich beeinflussen kannst, bis der andere meint, deine Stimme spräche aus ihm. Hast du verstanden?"
"Ja, Meister."
"Tatsächlich. Ich zeige dir zuerst, wie..."
Und daraufhin spürte ein leichtes Klingen in sich, wie schon im Jahr zuvor, als er ausgewählt worden war, und so wie diese Nacht, ein halbes Leben später, am weißen Bach.

Ein Magier war anwesend! Hier im Land der Karai! Er zitterte am ganzen Körper. Dann versuchte er, sich zu verbergen. Er zog seine Gedanken auf das Minimum zusammen, verlangsamte seinen Atem, schloß die Augen und lauschte nach innen. Sein Herzschlag glich sich aus, ging immer langsamer, ein Beobachter hätte sehen können, wie seine Haut allmählich blaßgrau wurde. Er war immer noch weit genug weg, daß er hoffen konnte, unbemerkt zu bleiben. Wenn der Magier nicht suchte, und vom Ziel seiner Telepathie weiter abgelenkt wurde...

Raiden/Yuji
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Sa 25. Mär 2006, 09:30 - Beitrag #8

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Der Tiger spürte etwas, sein Kopf ruckte herum. Irgendetwas war faul, er hatte eine Präsenz gespürt,die kurz darauf unterschwellig erloschen war. Zumindest im astralen Raum. Jedoch im physischen...
Er wollte nicht kämpfen, töten erst recht nicht. Es war ein Leichtes seine Aur weiter auf ein Minimum zu reduzieren. Sie war im astralen Raum nicht einmal mehr als leiser Hauch zu spüren. Dadurch würde es aber unter Umständen auch länger dauern, ehe er wieder Magie anwenden konnte.
Er hob den gr´ßen Kopf und sog die Luft tief in seine Lunge. Ja, es war jemand anwesend. Die Witterung, die zu den Fähigkeiten dieses Tieres genauso gehörte, sagte es ihm.
Er fletschte die Reißzähne, konnte allerdings nichts erkennen. Jedenfalls war keine Bewegung im Wald und der Duft des anderen blieb gleichmäßig, er bewegte sich also nicht.
Die große Raubkatze wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Frau zu. Schicksalstreue Karai. Sie waren sehr sehr überzeugt. Der Tiger musste nur wenige Sätze machen, dann stand er vor ihr. Er wusste nicht, ob er ihr Schicksal war. Doch er hatte nicht das Bedürfnis danach.
Trotzdem war sie wirklich mutig gewesen. Er bewegte sich elegant, überwand den letzten Meter mit einem Satz und schmiegte sich wie eine kleine Hauskatze an sie. Die roten Augen funkelten im Mondlicht wie kleine, dunkle Steine. So drückte er ihr seine Anerkennung aus...

Illajha
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Sa 25. Mär 2006, 14:35 - Beitrag #9

Als der Tiger auf sie zukam, wollte Sharie erst zurückweichen. Doch als sein weiches Fell an ihrer Hand spürte, verflog ihr Angst zu schnell wie sie zuvor gekommen war. Langsam und zaghaft bekann sie den Tiger zu streicheln.
"Du bist gar nicht so böse, wie ich zuerst dachte." flüsterte sie. "Aber wie soll es denn bloß weiter gehen? Wenn du doch nur mit mir sprechen könntest. Die Weisen aus dem Dorf haben mir nie erzählt in welchen Gestalten sich mein Schicksal zeigen wird, ich wüsste zu gern was ich jetzt zu tun habe."
Je länger sie den Tiger streichelte um so sicherer fühlte Sharie sich. Sie blickte dem großen Tier das sich ihr so vorsichtig näherte in die Augen. Wie schön sie sind, dachte sie bei sich, in ihnen liegt fast etwas menschliches. Es dauerte nicht sehr lange bis sie sich in seiner Gegenwart unglaublich geborgen fühlte. Tief in sich hoffte sie das dieser Moment indem sie dem Tiger mit den Fingern durch Fell strich noch ewig anhalten würde.

Raiden/Yuji
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Sa 25. Mär 2006, 15:39 - Beitrag #10

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Die Großkatze genoss die kleine Streicheleinheit in vollen Zügen, obwohl er es nicht beabsichtigt hatte, verweile er länger, als einen Moment. Er schloss die Augen, leise konnte man ein Schnurren vernehmen, dass unwillkürlich aus seiner Kehle hinauf drang.
Er war so beschäftigt, dass er die Gefahr später spürte als sonst. Erschrocken riss er den Kopf herum und sträubte instinktiv das Fell. Rauchgeruch trat in seine feine Nase und noch etwas anderes, unbestimmbares. Auf jeden Fall nicht so, wie es für das Dorf normal war, da auch die Intensität viel stärker war. Und der Geruch von Magie, der über dem Wald lag. Alle Geräusche waren total verstummt. Nur beängstigende Stille, selbst der Wind schien aufgehört haben zu wehen.
Er spitzte die Ohren, vernahm nur ein leises unterschwelliges Geräusch, wie einen Dauerton, aus dem nicht erkennbar wurde, was passiert war. Und diesen Geruch, der ihn an alte Tage erinnerte-an Orte, die er hatte aus dem Gedächtnis verbannen wollen.Der große Tiger schüttelte das Haupt und mobilisierte die magische Energie, hielt aber seine Aura immernoch versteckt.Seine Augen wanderten in die Richtung, wo das Dorf liegen musste. War dort gelber Schein zu sehen? Er hoffte nicht. Doch im Inneren sagte sein Verstand etwas anderes, während sich sein Herz an Hoffnung klammerte.
Seine großen Pfoten hinterließen kaum Abdrücke im Gras, als er geräuschlos losschlich nach einem Blick auf Sharie, die wahrscheinlich wenig ahnte.

Lykurg
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Sa 25. Mär 2006, 15:55 - Beitrag #11

Als er merkte, daß der Magier seine Energien ebenfalls in sich verkapselte, wußte Naim sofort, daß er bemerkt worden war. Aber zugleich zeigte ihm das auch, daß der Magier ihn nicht angreifen wollte, vielleicht, weil er geschwächt war oder erkannte, daß Naims geringe Fähigkeiten für ihn keine ernstzunehmende Bedrohung darstellen würden. Aber er brauchte Gewißheit, schließlich könnte der Unbekannte ihn auch in falscher Sicherheit wiegen wollen. Vorsichtig hob er den Kopf über den toten Baumstamm, hinter dem er lag. In diesem Moment gaben die Wolken den Mond frei, der das Seeufer in einiger Entfernung vor ihm in gleißendes Licht tauchte. Und nun sah er sie.

Dort am Ufer saß Sharie, die Tochter der Ehrwürdigen Priesterin, er erkannte sie an ihren über die Schulter fallenden dunkelroten Haaren. Er mied sie, da sich ihre Mutter scharf gegen ihn, den Fremdling, gestellt und Esmes Ächtung betrieben hatte. Aber ob sie wußte, worauf sie sich hier eingelassen hatte? Denn daß das im Mondschein silbrig glänzende Fell des Tigers, der sich an sie schmiegte, Khaldun gehörte, daran gab es für ihn keinen Zweifel. Khaldun war nicht lange vor ihm von Meister Larokh ausgebildet worden, sie hatten sich gut gekannt und vertraut. Aber als man Naim verstieß, hatte er geschwiegen. Nicht, daß er damals etwas hätte ändern können. Aber das Schweigen Khalduns hatte ihn damals mehr getroffen als die bösen Worte Larokhs oder der Fluch des Stammesältesten.

Seit der Zeit seiner Verbannung hatte er Khaldun nicht mehr gesehen, und nachdem Larokh starb und seine Schüler sich im Wind zerstreuten, ohne daß einer die Lehre weitergab, hatte Naim gerüchtweise gehört, auch er sei in den Kämpfen an den Ufern des Izun gefallen. Und nun war er hier! Gebannt starrte er noch eine Weile das prächtige Schauspiel an, das sich ihm bot - das prächtige Tier, in das sich der Animagus verwandelt hatte, und die schöne junge Priesterin, die einander liebkosten. Was die Große Mutter wohl darüber denken mochte? Und die Ehrwürdige erst! Trotz seiner Sorge mußte er etwas schmunzeln, und das gab ihm die Kraft, näherzutreten.

Aber in dem Moment löste sich der Tiger von Sharie und schlich in Richtung des Dorfes! Die Angst um Esme, die er schlafend zurückgelassen hatte, packte Naim. Den Gedanken verbannend, rief er:
"He, alter Freund!"

Illajha
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Sa 25. Mär 2006, 17:26 - Beitrag #12

Sharie hatte die Zeit vergessen, sie fühlte sich geborgen als sie den Tiger streichelte. Als dieser jedoch plötzlich die Ohren spitze und sich erhob, zerbroch in ihr etwas. Sie hatte Angst, dass dieses großer wunderschöne Tier sie allein lassen würde.

Der Tiger schlich in Richtung des Dorfes, sie wusste nicht was das zu bedeuten hatte. Vielleicht war es nur Zufall, aber was wollte er dort wenn es kein ZUfall war, fragte sie sich.

Da hörte sie hinter sich eine, ihr doch vertaute Stimme, die nach dem Tiger zu rufen schien. Da dieser in seiner ruhigen aber zielstrebigen Bewegung inne hielt. Sharie blickte um sich, um herauszufinden wem die Stimme gehörte. Da sah sie Naim am anderen Ende der Lichtung stehen.

"Naim? Warum bist du hier?"
Sharie wusste zwar, dass alle Priesterinnen aus dem Dorf ihn für jemand schlechtes hielten. Aber sie hatte in ihrem tiefsten inneren nichts gegen ihn. Bevor Esme verstoßen wurde hatte sie sich oft um Sharie gekümmert, wenn ihre Mutter die rituellen Feiern vorbereitet oder sich um die Sorgen der Menschen aus dem Dorf gekümmert hatte. Sharie hing immer sehr an Esme und war sehr traurig als sie verstoßen wurde und Sharie deshalb keinen Kontakt mehr zu ihr haben durfte. Da Sharie in den Dienst der Großen Mutter gestellt werden sollte und der Umgang mit der Verstoßenen und ihrem Mann sie vielleicht von ihrem Weg abgebracht hätte. Doch in all der Zeit, so schwer sie auch war, wusste sie das Naim Esme glücklich machen würde. Daher verstand sie nie warum die anderen ihm für böse hielten.

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Sa 25. Mär 2006, 18:07 - Beitrag #13

Der freundliche Tonfall in Sharies Stimme überraschte Naim. Es kam selten vor, daß die Karai-Frauen überhaupt mit ihm sprachen, und auch die Männer wechselten meist nur ein paar Worte untereinander, auf ihren Alltag bezogen, der entbehrungsreich und hart war. Aber seine Züge verhärteten sich wieder. Sie kannte ihn nicht, niemand im Dorf außer Esme hatte ihn je nach seiner Geschichte gefragt. Er war nicht unglücklich darüber, es war wohl besser so, das alles hinter sich gelassen zu haben. Mochten sie sich doch an ihren Feuern erzählen, was sie wollten!
"Nichts, Sharie."
Er zögerte.
"Ich bin wohl zufällig aufgewacht."

Währenddessen versuchte er, seinen Geist auf Khaldun zu konzentrieren. Was wollte er hier? Und warum lief er in Richtung des Dorfes? Aber Khaldun war zu stark, als daß er hinter den Vorhang seiner Gedanken hätte vordringen können. Er versuchte es noch einmal mit einer mentalen Botschaft:
Khaldun, alter Freund, was machst du hier?
Und zu Sharie: "Sei vorsichtig! Er könnte zurückkehren."

Wenn er es doch nur täte...

Raiden/Yuji
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Sa 25. Mär 2006, 19:42 - Beitrag #14

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Khaldun blieb stehen und drehte sich halb zu Naim. Erst jetzt hatte er ihn erkannt. Was er wohl von ihm dachte? Er war damals unter dem Meister Larokh als scheinbarer Novize getreten. Eigentlich wollte andere Sachen von ihm, da der Alte etwas getan hatte, was gegen die Regeln war. Und dafür hatte er sein Leben gegeben. Schließlich hatten sie ihn oft genug gewarnt und gemahnt, dass er aufhören sollte, Teile des alten Gedankengutes zu verbreiten, das der Magierrasse vorbehalten war.
Zu dieser Zeit hatte er Naim als guten Schüler kennengelernt. Er war begabt gewesen,so wie er es einschätzen konnte.
Niemand wusste davon, dass er, Khaldun von Hause aus ausgebildeter Magier war. Er hatte ihnen etwas vorspielen müssen, um sein Ziel zu erreichen. Lediglich seine Theorien über Hypnose hatten ihm gut gefallen. Nun, jetzt würde sie niemand mehr lernen.
Naim wurde verstoßen, aber er konnte nichts machen, sonst hätte er seinen Status verloren und sein Ziel niemals erreicht.
Er sah den anderen an. Wenn sein Gesicht menschlich gewesen wäre, hätte man meinen können, er lächelte.
Du hast dich verändert, Naim. Wir sollten zum Dorf, sag ihr das, etwas ist geschehen,ich spüre es. Ich möchte ihr ihre Illusion nicht nehmen, sie wird früh genug erfahren, wer ich bin. Komm!
Wir werden wohl noch viel reden haben, dachte er bei sich.

Lykurg
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So 26. Mär 2006, 11:14 - Beitrag #15

Esme erwachte durch einen scharfen Knall, gefolgt von einem lauten Tosen. Sie sprang auf und zog noch in der Bewegung ihr Gewand um sich fest. Mit einem Blick stellte sie fest, daß Naim nicht da war. Er mochte wohl wieder im Wald unterwegs sein auf seinen merkwürdigen Wanderschaften, oder vielleicht... Sie bemerkte den flackernden Lichtschein, der durch die Türöffnung hereindrang. Erbleichend faßte sie an den Talisman ihrer Großmutter, den sie wie immer um den Hals trug, dann trat sie ins Freie.

Eine grünliche Flammensäule stieg vom Dach eines der größeren Häuser in der Dorfmitte empor und tauchte die Umgebung in ein beängstigend fahles Licht. Als sie näherkam, strömten die Karai aus ihren Häusern. Einige schrien auf, als sie die Flammensäule sahen, aber die meisten waren vor Schrecken stumm. Die gelegentlich vorbeiziehenden Barden berichteten von magischen Kriegen als etwas, das in der weiten Ferne und meist vor vielen hundert Jahren stattfand. Und nun geschah inmitten ihres Dorfes etwas, das nur mit Magie zu erklären war.

Sie bemerkte, daß einige der älteren Frauen sich in einem Grüppchen zusammenrotteten und berieten. Sie gestikulierten wild und zeigten auf sie, und auch durch das Brausen der Flammensäule hörte sie, daß sie mehrmals den Namen 'Naim' aussprachen. Sie wollte wieder in ihre Hütte zurückkehren, sich verkriechen vor der Verachtung, die aus diesen Blicken sprach, da machte die Dorfvorsteherin ein eindeutiges Zeichen, und einige der dabeistehenden jungen Männer traten zu Esme, packten sie an den Armen und zerrten in Richtung des Marktplatzes.

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So 26. Mär 2006, 14:17 - Beitrag #16

Sharie wusste nicht was gier vor sich ging, verwirrt schaute sie zu Naim und dann wieder zu dem Tiger. "Warum sagt Naim ich soll vorsichtig sein, der Tiger hat mir doch nichts getan?" Sie wollte ihm Fragen, doch Sharie traute sich nicht.

Sie löste ihren Blick von dem Tiger und blickte in Richtung des Dorfes, vielleicht konnte sie etwas erkennen, dass der Grund dafür war das der Tiger dort hin wollte. Über den Bäumen sah es so aus als würde ein helles Licht aus Richtung des Dorfes kommen, oder bildete sie sich das nur ein? Sie blinzelte kurz und sah noch einmal in Richtung ihres Dorfes. Nein es war keine Einbildung, dort war wirklich ein Leuchten und es sah aus als würde Rauch aufsteigen.
"Nein, dass kann nicht sein...", flüsterte Sharie. Am liebsten wäre sie sofort ins Dorf gelaufen, in der Hoffnung, dass sie sich geirrt hatte, aber sie konnte sich nicht bewegen. Es war als wären ihr Beine zu Stein geworden, sie wollte sehen was im Dorf los war, hatte aber Angst das sie sich nicht irrte und tatsächlich etwas schreckliches passiert war.

Raiden/Yuji
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So 26. Mär 2006, 14:56 - Beitrag #17

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Khaldun sah zu Sharie. Sie stand unentschlossen da, ihr Blick starr in Richtung des Dorfes, hatte sie etwas bemerkt? Dann hatte sie wirklich sehr gute Augen. Aber schien sie vor Angst gelähmt zu sein, bewegte sich kein Stück.
Er seufzte in sich hinein. Schließlich wollte er nur nachsehen, was passiert war.
Kurzentschlossen drehte er um und ging die paar Schritte zurück und schaute sie fast auffordernd an. Seine Augen glitzerten im Mondschein freundlich.
Er schmiegte sich an sie und stubste sie an. Dann stellte er sich vor sie und duckte sich ein wenig, damit sie aufsteigen konnte. So würden sie bedeutend schneller sein, aber es war nur ein Angebot.

Aus dem Dorf drangen nun lautere Geräusche. Was war da nur los? Er spürte Magie, die vor sich hinbrodelte. Aber woher? Und es war nicht das Einzige, irgendetwas war noch, was das Dorf bedrohte. Und das machte ihm mehr Sorgen, weil er nicht wusste, was es war.

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So 26. Mär 2006, 15:11 - Beitrag #18

Sharie brauchte einen Augenblick um zu verstehen was ihr der Tiger miteilen wollte, langsam und vorsichtig kletterte sie auf den Rücken des Tieres. Ihre Hände zitterten als sie sich in seinem Fell festhielt. Sie fühlte sich immer noch starr vor Schrecken. "Dann willst du also wirklich in mein Dorf?", Sharie sprach mit leiser zittriger Stimme.

In ihrem Gedanken formten sich Bilder ihrer Mutter und der anderen Dorfbewohner, die zwischen brennenden Häusern umherliefen und nach vermissten Familienmitgliedern und Nachbarn riefen. Sharie schüttelte den Kopf sie wollte so etwas nicht sehen, doch der Gedanke ließ sie nicht mehr los.

Sharie drehte sich noch einmal zu Naim um, wie würde er reagieren wenn sie auf dem Rücken des Tigers die Lichtung verließ? Schließlich hatte er sie vor dem Tier gewarnt. Aber was sollte ihr schon passieren, dachte sie sich, bisher hatte er ihr nichts angetan, und sie in ihrem innersten Überzeugt das er ihr gar nichts tun wollte. Eine dunkle Wolke schob sich vor den Mond und warf einen schwarzen Schatten auf die Lichtung, Sharie konnte Naim nicht erkennen. Und so wandte sie ihren Blick wieder ab. Sie musste erfahren was geschehen war.

Lykurg
[ohne Titel]
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So 26. Mär 2006, 15:55 - Beitrag #19

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Jelogan die Lichtung am Ufer bereits verlassen. Als er den Lichtschein am Himmel sah, packte ihn eine instinktive Angst um seine Frau. Ohne sich einen Moment zu besinnen, rannte er auf das Dorf zu, so schnell er konnte. Der Tiger würde ihn ohnehin einholen können, und um Sharie brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Sie würde am See in Sicherheit sein, dachte er.

Er fühlte sich schuldig, daß er Esme in einer gefährlichen Situation alleingelassen hatte. Sein Gefühl hätte ihm zeigen müssen, daß es besser wäre, bei ihr zu bleiben. Wenn ihr nur nichts passiert war! Aber wem sonst im Dorf sollte ein magischer Angriff gegolten haben, wenn nicht ihm! Er lief weiter in der merkwürdigen Gangart seines Volkes, die auf Schnelligkeit und Ausdauer auch in schwierigem Gelände optimiert war. Als er der Ansiedlung näher kam, erkannte er die Quelle des Lichtscheins, einen zuckenden, wirbelnden Turm aus grünlichen Flammen über einem der Häuser. Über welchem, konnte er noch nicht erkennen, aber es war nicht sein eigenes, was ihn zuerst beruhigte. Aber dann dachte er an den Aberglauben der Karai. Sie waren vermutlich gerade kurz davor, den Verstand zu verlieren.

Und was für eine Gefahr mochte von außen über sie hereingebrochen sein? Wenn doch Khaldun ihn endlich einholte! Trotz des Mißtrauens, das er ihm gegenüber immer noch hegte, wünschte er jetzt nichts mehr als der Gefahr vor ihm nicht allein gegenüberzustehen.

Raiden/Yuji
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So 26. Mär 2006, 17:13 - Beitrag #20

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Der Tiger gab Sharie die Gelegenheit sich an ihn zu gwöhnen, bevor er beschleunigte. Doch dann rannte er mit fast halsbrecherischem Tempo durch den Wald hinter Naim her, der sich in schnellem Tempo seines Volkes auf das Dorf zubewegte. Einen knappen Moment später blieb er neben ihm stehen.
Eine riesige, grüne Feuersäule erhob sich aus einem der Gebäude und auch die Magie war kräftiger geworden. Sie hatte die Hütte fast aufgezehrt und Khaldun wusste, sie würde weitermachen, bis ihre Energie erloschen war, was wiederum von der Stärke der Technik abhing. Er schätzte, dass sie noch gute fünf Häuser vernichten würde. Doch momentan- was sollte er tun? Ins Dorf rennen, helfen und sich dafür abschlachten lassen?
Dann kam ihm ein zündender Gedanke oder besser eine Erinnerung. Es war strategische verwirrung, zumindest war dies eines der Hauptziele dieser Technik. Ablenkung.
Der Geräuschpegel war beachtlich, da mittlerweile heftige Schreie und Diskussionen anfingen. Wenn Naim in diesem Dorf wohnte... er hatte es nicht gewusst... kannten sie seine Fähigkeiten? Sie würden ihn lynchen,das stand fest. Doch das musste dem Novizen doch klar sein, warum kam er hierher?
Wer ist im Dorf, den du retten willst?

Er telepathierte versuchte gleichzeitig Sharie`s Reaktion zu ergründen, da er sie schlecht beobachten konnte. Er ließ sie absteigen und sah sie kurz an, wie würde sie das verkraften?

Dann spitzte er die Lauscher. Irgendetwas rumpelte leise. Was...?
Er strengte sich an, konnte aber nur unter den anderen Geräuschen leises Pochen vernehmen...doch dann spürte er es. Der Boden unter seinen Füßen vibrierte.
Ein Angriff mit magischer Unterstützung?!Wer konnte das...

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