DecemberActive Member
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Die Höhe, die Sanuye erreicht hatte lieferte ihr in etwa, die Größe der Oase. Mit diesm Wissen sank sie wieder hinunter. Über den See schwebend, betrachtete sie nach langer Zeit erstmals wieder ihr Spiegelbild. Sie sah so blaß aus, ihr Haar war verfilst, von ihrem Geruch ganz zu schweigen und es klebte immer noch an einigen Stellen ihres Körpers Blut. Sie gab dem Impuls nach und ließ sich langsam ins Wasser gleiten. Es war sehr kühl aber auf angenehme Weise. Sanuye fühlte sich wohl, nach einigen Sekunden unter Wasser stieg sie jedoch wieder auf. Sie versuchte mit ihren Fingern durchs Haar zu fahren, doch das war kaum möglich. Sie schwebte zum Ufer und sah sich dort um. Die Schilfblätter würden sich gut eignen, deshalb schnitt sie ein paar ab. Während sie sich weiter umsah, flocht sie eine kleine Schilfmatte. Als sie die Hälfte des Ufers abgesucht und die schilfmatte eine ordentliche Grösse hatte, fand sie etwas gemeinen Dost und Rosmarin. Ihr ätherisches Öl machte ides Bad zu etwas besonderm. Sanuye wollte wieder zum See zurück, als ihr Blick auf den echten Lavendel fiel, das Öl würde sich bestimmt gut für die Wäsche eignen, sodass sie auch davon etwas mit sich nahm. Als sie ein Loch gegraben, es mit der Schilfmatte ausgekleidet und Wasser hinein gefüllt hatte, nahm sie das Lavendel-Öl gab es zum Wasser und zog ihre Kleidung aus um sie dort drinnen zu waschen bzw. den Geruch nach Schmutz los zu werden. Nachdem sie den Stoff ausgiebig geschleudert und ausgewrongen hatte, hing sie ihn in die Sonne. Sie nahm die Schilfmatte heraus und wusch sie kurz an der Unterseite. Sie legte sie dann ans Ufer, stellte sich drauf, zog ihre Schuhe aus und rieb sich von oben bis unten mit den Dost- und Rosmarin-Öl ein, es war eine Wohltat für ihre Gelenke. Ihr Haar kam das Rosmarin Öl auch zu gute. Im Wasser spülte sie dann alles ab, sie fuhr dabei durch vereinzelte Stellen ihres Haares. Nach einiger Zeit war sie recht zufrieden mit dem Ergebnis. Und sie stellte sich wieder auf die Matte, in die Sonne, die sie auf der einen Seite trocknete und auf der anderen Seite mit Energie versorgte, denn es wurde höchste Zeit Naim und Esme zu benachrichtigen. Als ihr Körper und die Sachen getrocknet waren und alles neutraler roch, zog sie sich wieder an. Sanuye fühlte sich reiner und entspannter, nur ihr Haar war ein wenig nass und an gewissen Stellen recht verfilst. Sie holte aus ihrer Tasche einen Kamm und versuchte ihr Haar wieder ein wenig geschmeidig zu kämmen, dabei stieg sie in die Luft und flog auf die Felswand zu. Ihr haar hatte sie zu einem Zopf geflochten, der über ihre Schulter hing, als sie die Felswände absuchte. Sie hielt inne als sie Rauch roch. Es war ganz in der Nähe, sie stieg auf und tatsächlich konnte sie eine schwache Rauchsäule sehen. Wenn es hier Menschen gab sollte Sanuye vorsichtig sei, vielleicht gehörten sie ebenfalls zu der Stadt. sie schwebte auf die Rauchsäule zu, doch schon etliche Meter davor, als sie das Blätterwerk der Baumriesen beiseite schob, sah sie wie sich rießige Felder gewisser Obst- und Gemüsesorten bis zu einem großen Gehöft ersteckten. ´Hier waren also die fruchtbaren Felder der Stadtbewohner,` dachte sich Sanuye, ´aber wie gelangte die Ware in die Stadt.` Sie flog sachte durch die Bäume, bis sie den geeigneten Sichtwinkel besaß, um an das Gehöft vorbei zu sehen. Was sie sah, machte sie einerseits froh, andererseits schuf es bedenken. Wie konnte sie Esme und Naim hier rein lotsen? Während sie darüber nachdachte, bemerkte sie nicht wie ihr Fuß eine Liane von einem Ast hinunter stieß. Statt ein dumpfes Geräusch von sich zu geben, als die Liane auf den Boden prallte, ertönte ein kleines Klingeln. Sanuye erschrack sich fast zu tode. Sie zog ihre Flügel ein und suchte Deckung im Gestrüb des Baumes. sie sah nach unten, als sie ein paar Stimmen hörte. "Das Geräusch kam von dadrüben, diese Viecher lernen wohl nie dazu." Schritte kammen näher. Sanuye presste sich fester an den Hauptstamm. "Hey ich hab die Stelle, es war nur so ne Schlingpflanze." Ihre Augen erfasten keine Menschen, plötzlich raschelte ein Busch als er sich zu der Liane beugte und sie aufhob. Der Busch beugte sich sogleich wieder nach oben und ein Gesicht kam zum Vorschein, die Augen des Mannes, so glaubte Sanuye, schienen sie direkt an zu sehen. Sie hielten mit einmal die Luft an. "Der muss wohl vom Ast gerutscht sein. Ihr könnt eine Entwarnung an alle geben." Schritte entfernten sich vom Platz. sanuye begann langsam wieder zu atmen. Niemand hatte sie gesehen, sie blieb denoch eine Weile bewegungslos auf dem Ast sitzen. Man hatte also ein Zaun aufgestellt, der Tiere von den Feldern fern halten sollte. Es konnte auch gut sein das sich in der restlichen Oase einige Fallen befanden, was alles noch zusätzlich erschwerte. Die Felswand machte auf Sanuye plötzlich so einen erdrückenden Eindruck. Seit sie den Schutz der Baumkrone hinter sich gelassen und sich nun durch Dickicht bis zur Felswand geschlagen hatte, war sie ihrer Sache nicht mehr so sicher. Wenn sie von hier aus wieder den Weg zum Gehöft einschlug, würde sie wahrscheinlich auf einige in Büsche verkleidete Wachleute stoßen. Sie musste es aber riskieren, wenn nicht zu Fuß, wie sollte sie dann hier her gelangt sein, würden sich Esme und Naim fragen und was sollte sie ihnen dann antworten? Sie schwebte langsam an der Felswand entlang, als ihr etwas ins Auge fie, es war ein Ring den man in die Felswand gehauen hatte. Sanuye war im ersten Moment ein wenig irritiert. Was sollte dieser Ring in der Felswand? Als dann der Wind die schattenspendenen Blätter etwas hin und her schwingen lies, machte die Sonne sichtbar was unsichtbar bleiben sollte. Ein dünner Faden und so wie sie das vermutete, was dieser Faden mit einem Glöckchen verbunden, dass sie verraten sollte. Sie folgte den Fädchen bis sie tatsächlich ein Glöckchen fand.Sie durchtrennte den Faden und mit sehr ruhiger Hand band sie ihn um einen Ast eines Strauches. Der Weg war nun frei, um das Dickicht hinter sich zu lassen. Sanuye sah sich jedoch angestrengt um, was war mit den Wachleuten. ein Röchelndes Geräusch lie sie herum fahren. Sie kniff die Augen zusammen, um etwas besser eine Gestalt oder eine Bewegung wahrnehmen zu können. Doch sie erkannte nichts, sie setzte sich auf den Boden ab, ging ein paar Schritte, als das Röcheln einem Knarren wich, sie blieb abrupt stehen, war das etwa das Moos. Plötzlich erkannte Sanuye eine menschliche Gestalt nur einen Stecknadelkopf entfernt, schlafend vor sich liegen. Sie zog ihren Fuß sachte zurück. Gleich darauf drehte sich dieser Moos-Mann auf den Rücken. Dabei viel ihr Blick auf ein paar Seile. Die kleine Mauer des Gehöft bot Sanuye genügen Schutz vor neugirigen Blicken. Nachdem sie diesen Wachposten gefesselt und geknebelt hatte, schien ihr das Glück hold zu sein, denn neben der kleinen Mauer befanden sich unzählige kleine Felsen, die einem Deckung boten, sodass sie sich dem Tor ungehindert nähern konnte. Als sie nahe genug an die Wagen, die soeben beladen wurden, herangekommen war, konnte sie sehen wie rund 8 Bauern Körbe mit köstlichen Früchten auf einigen Kisten stellten. Sanuye lief das Wasser im Mund zusammen, sie hatte die letzten Tage kaum was gegessen. Sie musste sich jedoch erst einmal konzentrieren. Einige Meter vor ihr standen ein paar leere Kisten, sie sah sich schnell um, niemand war zu sehen. Schnellsprang sie vor zog im selben Moment ihre Flügel ein und stülpte eine Kiste über sich. Nun hockte sie in einer dunklen Kiste, was ihr gar nicht gefiel. Sie fuhr eine Fralle aus und ritzte ins Holz, bis ein kleiner Spalt entstand, durch den sie hinaus sehen konnte. Langsam schritt sie forwärts, wenn einer der Männer in ihre Richtung sah, blieb sie ruckartig stehen. Sie näherte sich den anderen Kisten und Fäßern, wo sie auch gleich stehen blieb, da plötzlich jemand auf sie zu kam: "Die hier passt bestimmt noch hoch." Sanuye reagierte so schnell es ihr möglich war und das keine Sekunde zu spät. Denn vielleicht heraus hängenden Stoff zog sie mit dem Mund hoch, krallte sich mit ihren Krallen oberhalb der Kiste fest und drückte ihre Füße so an den unteren Rand, dass ihre angewinkelten Beine nicht plötzlich zum Vorschein kamen. Zwei Hünen steuerten auf sie zu und packten ihr Versteck. Sie spannte ihren Körper, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Dass die Kiste schaukelte machte es ihr nicht einfach und zu allem Übel rutschte sie langsam ab, denn wenn sie ihre Krallen weite in das Holz schlug, würden sie von Außen zum Vorschein kommen. Sie hoffte die beiden Hünen würden sie schneller zum Wagen bringen. Ein starker Fall lies sie mit dem Kopf gegen den Kistedecke stoßen, woraufhin sie sich dann sicher war auf dem Wagen zu sitzen, was auch ihre Anspannung vergehen lies. Sie hörte wie man die Klappe des Wagens schloss, und den Fahren zu rief in die Stadt zu ziehen. Die restlichen Kisten sollten dann Morgen abgeholt werden. Sanuye atmete auf, als sich auch ihr Wagen in Bewegung setzte, nun verlies sie kurz diese Oase um Esme und Naim davon zu berichten.
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