Ein neuer Anfang

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
December
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Di 25. Apr 2006, 13:13 - Beitrag #81

Die Hände des Magier bewegten sich, Sanuye zuckte kaum merklich zusammen. Er hielt sie nun so, dass sie sie gut sehen konnte. Doch das bewies noch gar nichts, sowie seine Beteuerung, ihr nichts zu tun. `Engels Worte, gesprochen mit der Zunge des Teufels.. traue ihm nicht.. Wenn du niemanden traust, wird auch dir nie vertraut.` Sanuyes Körper und Geist war zum Zerreisen gespannt. Sein Versuch ihre Hand beiseite zu schieben, löste sie aus ihrer Erstarrung. Sie schüttelte heftig den Kopf und drückte ihn stärker zu Boden:"Nein... Sprich welcher Magie bedienst du dich? Und wage es nicht mich zu belügen." Sanuye Erinnerungen sauten alle Gefasstheit aus ihrem Körper, wie die Blutekel das Blut. Auch wenn sie es verhindern wollte, vergoß sie eine Träne, die ihr Auge verließ und an des Magiers Wange hinunter in den Boden versank. Der Magier sprach leiser aber so, dass sie es hören konnte. `Er Bedient sich der animalischen Magie, er kann es nicht sein." Sie lies von ihm ab, wenn auch mit Bedenken. Doch solange die Sonne sie schützte, konnte sie ein Risiko eingehen. Langsam wurde sie sich ihrer Umwelt bewusst und bemerkte erst jetz die Frau, die sie fälschlicher Weise für einen Mann gehalten hatte, die wie es schien , mit der Situation völlig überfordert war. War der Magier etwa ihr Begleitschutz.

Raiden/Yuji
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Di 25. Apr 2006, 14:55 - Beitrag #82

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Khaldun stand auf und biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu unterdrücken. Er hatte eine Vermutung mit was für einem Wesen er es zu tun hatte, allerdings würde sich das erst beweisen müssen.
Blut rann die Stelle hinab, in der sie sich festgekrallt und ihn zu Boden gedrückt hatte. Noch immer schien sie apatisch zu sein und gleichzeitig zum Zereissen gespannt. Sie mussten vorsichtig ein.
Ein Lächeln, dass seine Augen nicht ganz zu erreichen vermochte, huschte über sein Gesicht, als er zu Sharie hinübersah.
Alles in Ordnung? , telepathierte er und hoffte sie damit aus der Erstarrung reißen zu können. Im Augenwinkel hatte er die Frau beobachtet und wendete sich jetzt wieder ganz ihr zu. Es war erstaunlich, dass sie so schnell erkannt hatte, was er war, vermutlich einerseits an seinen Augen und andererseits an der geringen magischen Aura, die er nicht unterdrückt hatte.
Immernoch wartete er, dass sie sich beruhigen würde und wischte mit einer befälligen Handbewegung ihre Träne aus dem Gesicht...

Illajha
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Di 25. Apr 2006, 22:24 - Beitrag #83

Es war alles sehr erschreckend, was Sharie an diesem Tag erblebte, dachte sie sich. Erst die Räuber und dann diese Frau die sich durch die Büsche auf Khaldun gestürzt hatte. Jedoch beruhigte es Sharie sehr, dass er die Hand der Frau von sich lösen konnte und sich erhob. Erst als er stand sah sie die Wunde die er hatte. Langsam und ohne den Blick von der Frau abzuwenden, stamd auch Sharie langsam auf. Sie sah das Blut aus Khalduns Wunde tropfen. Die Wunde sah aus als müsse sie bald versorgt werden, damit er nicht nochmehr Blut verliehren konnte. Aber die Frau die ihn gegenüber stand und zu ihm sprach machte einen sehr komischen Eindruck auf sie. Sharie verstand als angehende Priesterin nicht sehr viel von magischen Dingen, aber sie spürte tief in sich das es nicht gut wäre jetzt auf die beiden zu zugehen. Deshalb blieb sie stehen, wendete aber den Blick von Khaldun und der Frau ab und versuchte Esme und Naim zu finden, allerdings ohne irgendein Geräusch zu machen.

Lykurg
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Mi 26. Apr 2006, 09:22 - Beitrag #84

Direkt bevor er Sharies Aufschrei hörte, hatte Naim unterschwellig eine fremde magische Präsenz wahrgenommen. Er war sich unsicher, was es sein mochte - eine Art von Magie, die ihm noch nie begegnet war. Trotz seiner geringen Erfahrung spürte er die Unbändigkeit und Naturhaftigkeit dieser Erscheinung, der wenig von den erlernten Künsten anhaftete. Er erklomm mit wenigen Bewegungen eine nahestehende Esche, um von einem ihrer ausladenden Äste einen Überblick zu gewinnen.

Khaldun gegenüber stand von Zweigen verdeckt eine Gestalt, deren langes dunkles Haar fast das einzige war, was Naim von ihr sehen konnte. Offenbar sprachen Khaldun und sie miteinander. Um sie verstreut lagen die Leichen zweier Wegelagerer, von denen einer offenbar durch einen Pfeil des Magiers, der andere erschlagen worden war. Zwei weitere Opfer von Khalduns Schießkunst lagen etwas abseits in den Büschen, ganz in der Nähe des Ortes, wo er niedergeschlagen worden war. Er entdeckte, daß sein Bogen dabeilag - er merkte sich die Richtung, um ihn gleich zu holen. Aber wo war Sharie? Er wechselte die Position, kletterte auf einen höhergelegenen Zweig und bemerkte nun auch sie, die vorsichtig geduckt auf Esme und ihn zukam. Das beruhigte ihn. Von seinem neuen Aussichtspunkt entdeckte er aber noch einen weiteren Leichnam, der halb verdeckt in einigen Hagebuttensträuchern lag. Seine Brust war aufgerissen wie von den Klauen eines wilden Tieres, das Gesicht zu einer Maske ungläubigen Staunens erstarrt.

Naim glitt vom Baum herab und sammelte in Windeseile seinen Bogen wieder ein, ohne die Leichen genauer zu untersuchen. Es handelte sich offensichtlich auch bei ihnen um Banditen aus der Steppe; der von ihnen aufsteigende Gestank war widerlich. Wie konnte es nur passieren, daß sie ihn überrascht hatten? Er hätte ihre Anwesenheit doch auf ein Dutzend Meter bemerken müssen! Wären sie hergelaufen, wäre der Lärm dieser waldunerfahrenen Tölpel nicht zu überhören gewesen, und wenn sie auf ihn gewartet hätten, hätte der Geruch sie wie eine Wolke umgeben und ihm den Platz verraten müssen. Es gab nur eine Möglichkeit - irgendwo hier mußten sie einen Unterschlupf haben, ganz nah an der Stelle, wo er niedergeschlagen worden war. Er blickte sich um und begann, mit dem Rücken seines Messers vorsichtig die nächstgelegenen Bäume abzuklopfen.

Währenddessen war Esme auf der Lichtung geblieben. Da sie sich darauf einstellen mußte, in der Steppe ihre gewohnten Kräuter nicht zu finden, sammelte sie aus dem, was sie hier entdeckte, einen großzügigen Vorrat und sortierte ihn in ihre Tasche ein. Die Wirkung der getrockneten Pflanzen würde schwächer sein als die der frischen Heilkräuter, die sie sonst verwendete, aber besser, als keine zu haben, war es allemal. Gelegentlich warf die Karai einen Blick auf die gefangene Diebin, die noch immer fest verschnürt auf der Lichtung lag, ohne sich rühren zu können - gut so.

December
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Mi 26. Apr 2006, 18:57 - Beitrag #85

Wie lange noch, wie lange sollte Sanuye warten bis sie ihm gegenüber stand und er für sein Verbrechen zahlen würde. Dieses Gesicht würde sie nie vergessen und denoch hätte sie aus dem Impuls heraus, den falschen bestraft. Sie hatte sich gefälligst zusammmenzureissen. Sie durfte keine weiteren Einblicke in ihre Innerwelt zulassen, denn das machte sie angreifbar.


Der Magier hatte sich ihr wieder zu gewandt, sie nickte kurz mit ihrem Kopf: "Verzeiht mein Verhalten, denn ich unterlag einen Irrtum, der ihnen wohlmöglich das Leben hätte kosten können. Ich hoffe es geht euch gut?" Die Frau war verschwunden, was hatte das zu bedeuten?

Der Magier musterte Sanuye zu genau, ihr wurde es langsam unangenehm. Aber was hatte sie erwartet, sie sah nicht besonders vertrauensvoll aus mit ihrem etwas in Blut getränkten Kleid. Ihr wurde bewusst, das die Beiden sich wohmöglich fragten wer oder was sie war und das konnte von einen ins andere führen, bis heraus kam was sie war. Noch hatte Sanuye viel zu viel Angst davor ihre Herkunft zu offenbaren, schließlich kannte sie diese Menschen nicht. Sie zog unaufällig ihr langes Haar nach vorn, um das Loch in ihrem Kleid zu verbergen, da es ein unwiederlegbares Anzeichen für eine Schussverletzung war, die sie eigentlich nicht überlebt hätte.

Raiden/Yuji
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Mi 26. Apr 2006, 19:55 - Beitrag #86

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Khaldun musterte sie von oben bis unten. Abgerissen ein bisschen verzweifelt, aber sonst für sie harmlos, endete er und entspannt sich. Sie sprach etwas seltsam, im alten Dialekt, zugegeben, aber das störte ihn nicht weiter, da er viele Entwicklungen miterlebt hatte, fiel es ihm sogar weniger auf, als einem anderen Zuhörer womöglich.
Er tat die Sache mit einer Handbewegung ab. Wo war Sharie hingeschlichen?
"Es ist in Ordnung, ich hielt euch zunächst auch für einen der Banditen."
Dann sah er sie ein zweites mal von oben bis unten an.
"Können wir irgendetwas für dich tun?"
Angesichts der Tatsache, dass sie ihn angesprungen hatte und sie hier mitten im Wald standen, hielt er die förmliche Art sie anzureden doch für albern.
Weiterhin überlegte er, wohin er ihre Aura stecken sollte. Ein solches Wesen war ihm ohne Zweifel lange nicht begegnet. Sehr lange, korrigierte er sich.

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Do 27. Apr 2006, 19:38 - Beitrag #87

Es war das erste Mal seit Jahren, dass ihr jemand freundlich gesinnt, gegenüber oder war das alles nur ein neuer Trick. Wollte man ihr erst Hoffnung machen, etwas Geborgenheit vermitteln und dann mit einem Schlag alles zerstören, um ihr auch den letztenSonnenstrahl zu nehmen? ´Kann ich was für dich tun... nein das konnte niemand... aber vielleicht... er ist ein Magier... er könnte mich zu seines Gleichen führen.` Sanuye erkannteund roch langsam auch die Leichen einiger Männer, die sie erst kürzlich umgebracht hatten. Ein trauriges Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab: "Ihr habt mehr für mich betan als ihr ahnt... Vor einer Woche zog ich mit meiner Eskorte durch die Waldebene. Es ereignete sich während der Nacht, im Schutz der Dunkelheit, griffen uns Räuber an. Ich konnte ihnen entkommen, doch mein Geleitschutz fiel ihnen zum Opfer. Tage irrte ich schon durch den Wald, um dieser Bande zu entfliehen. Ein Späher fand mich und bevor ihn zum Schweigen brachte, vermochte er es seinen Kumpanen ein Zeichen zu schicken, welches sie in meine Richtung wies. Es waren ebend jenen, die auch euch angegriffen hatten. Anscheinend war ihnen nicht bewusst, was sie erwartete. Auch wenn es nicht eure Absicht war, danke ich euch, dass ihr ihnen Einhalt bot. Zugleich bitte ich euch, eurer Gruppe beitretten zu können, wenn es keine Umstände macht?" Sie hoffte der Magier würde ihr Glauben schenken.

Raiden/Yuji
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Do 27. Apr 2006, 20:31 - Beitrag #88

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Khaldun war ihre Erklärung zunächst ausreichend, allerdings ziemlich nüchtern, so fand er. Nun, das konnte ihrem Typ entsprechen. Irgendetwas sagte ihm zwar, dass eine Kleinigkeit- die er vermutlich gerade nicht sah- daran nicht ganz stimmte, aber er wollte sich im Moment nicht die Mühe machen dem weiter nachzugehen. Ihr äußerlicher Zustand sprach für sich, er glaubte kaum, dass dies jemand herbeigeführt hatte, auch wenn- im Gedanken an Meskhenet- nichts unmöglich war. Sie mussten ein wenig vorsichtig sein.
Er hielt sich nicht mit Beleid auf, sondern kam zur sache, da er die gruppe nicht unnötig aufhalten wollte.
"Mir würde es keine bereiten, aber ich muss das mit meinen Kameraden absprechen, da ich nicht allein für die ganze Gruppe entscheiden kann."
Er nickte in die besagte Richtung und sie folgte ihm, als er sich kurz umdrehte und losging. Mit einer Handbewegung wischte er sich das Blut von der Schulter, in der sie sich festgekrallt hatte und hielt nach den anderen Ausschau.

Illajha
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Do 27. Apr 2006, 20:33 - Beitrag #89

Sharie hatte Naim und Esme entdeckt und schlich langsam aus die beiden zu. Sie bemühte sich keine Geräusche zu machen und Khaldun und die merkwürdige Frau nicht auf sich aufmerksam zu machen. Schließlich schienen die beiden ein ernstes Gespräch zu führen, auch wenn sie kein Wort von dem verstehen konnte was die beiden sagten.
Leise bewegte sie sich auf die anderen beiden zu, dabei entdeckte sie die am Boden liegenden Leichen. Sie hatte von dem was sich hinter ihr zugetragen hatte nichts mitbekommen und sie wagte es nicht die am Boden liegenden Körper länger anzusehen. Schließlich erreichte sie Naim und Esme. "Geht es euch gut?" die beiden schienen von dem Angriff der Räuber recht mitgenommen zu sein. Sie sah das Esme hin und wieder Kräuter pflückte und in ihre Tasche steckte.

Lykurg
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Do 27. Apr 2006, 23:54 - Beitrag #90

Der Jelogan hockte nahe der Gefesselten am Boden und grübelte mit finsterer Miene in sich hinein. Er hatte eine Entdeckung gemacht, die er Khaldun würde zeigen müssen. Aber er war nicht glücklich darüber: Seit der Tiger bei ihnen war, hatten fast so viele Menschen ihr Leben verloren wie damals, als Naim verbannt wurde, und man die Jagd auf ihn machte. Es war eine schlimme Zeit, an die er nicht zurückdenken wollte. Die Strafe seines Volkes war gerecht gewesen. Aber er hatte damals nur um sein Leben gekämpft und gesiegt, jahrelang fastete er später, um sich von der vielfachen Blutschuld zu reinigen; für sein Vergehen aber gab es keine Sühne. Er hatte in der Fremde gelebt, um alles hinter sich zu lassen, einen anderen Weg eingeschlagen. Und auch Esme gegenüber hatte er Orpadé nie erwähnt. Er war so jung gewesen, und die Möglichkeiten... Ob das Mädchen - er unterdrückte den Gedanken und blickte auf.

Sharie hatte inzwischen seine Frau erreicht und eine Unterhaltung mit ihr begonnen. Die Karai zeigte der jungen Priesterin die Heilpflanzen, die sie suchte, und unterwies sie in der richtigen Art, ihre Blätter und Stengel genau zu trennen, und die leichte Drehung, mit der sie auch die Wurzeln mit aus der Erde ziehen konnte. Naim allerdings interessierte gerade nur eines: "Sharie, meinst du, daß du die Frau da verstehen kannst? Aber vorsicht, sie könnte beißen, wenn du den Knebel entfernst!"

Illajha
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Fr 28. Apr 2006, 13:30 - Beitrag #91

"Ich werde es versuchen, zu verstehen was sie sagt. Es waren zwar nicht oft Menschen aus der Ebene bei uns im Tempel, aber ein paar Worte ihrer Sprache beherrsche ich trotzdem." Bevor Sharie auf die Frau zuging legte sie sich das Pallium ihrer Mutter ordentlich um die Schultern. Sie kannte zwar den Glauben der Frau nicht, aber sie wusste das viele der Menschen aus der Ebene sehr großen Respekt vor den Priesterinnen der Großen Mutter hatten und sie hoffte das es bei der Frau genauso sein würde.

Langsam ging Sharie auf die Frau zu, die sie mit großen Augen ansah. Scheinbar hatte sie das Gewand der Priesterin erkannt. Sharie hockte sich neben sie und entfernte vorsichtig den Knebel aus Moos. Die Frau sah zu ihr auf, anscheinend war es die richtige Entscheidung gewesen in dem Pallium zu der Frau zu gehen, dachte Sharie.
Sie dachte kurz nach um sich an den Klang zu errinern, den ihre Stimme haben musste um mit der Frau zu sprechen. Nach ein paar Sekunden fiel ihr alles wieder ein. Sie sah die Frau an und der Sprache der Menschen der Ebene sprach sie:" Sei gegrüßt! Wer bist du? Und warum habt ihr uns angegriffen?" Mit ernstem Blick, sah sie die Frau an, die gefesselt vor ihr lag. Diese wirkte immernoch etwas erschrocken, sie hatte bestimmt mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass eine Priesterin mit ihr sprechen würde. "Mein Name ist Nemy, oh Erwürdige, hätten wir gewusst, dass eine Priesterin der Großen Mutter unter diesen Wanderen ist hätten wir euch nie angegriffen, verzeiht uns!" scheu wandte Nemy den Blick von Sharie ab. Anscheinend, hatte sie etwas Angst vor ihr. "Nemy, es macht keinen Unterschied, ob eine Priesterin durch den Wald geht oder ein andere Mensch." "Es tut mir wirklich Leid! Aber wir müssen dem Lord jeden Tag etwas bringen, sonst werden wir verbannt." "Der Lord?" Sharie war verwirrt, sie wusste nicht was für Menschen in der Ebene herrschten. Die Reisenden, die damals in den Tempel gekommen waren hatten nie viel über die herrschenden Menschen ihres Landes gesprochen. Nemy überlegte kurz und sah ängstlich zu Sharie auf. " Der Lord ist unser Herr, er gibt uns Nahrung und ein Dach über dem Kopf. Allerdings nur wenn wir für ihn Schätze von Reisenden im Wald bringen. Tun wir dies nicht werden wir von hm verbannt und für vogelfrei erklärt und wenn es ihm Spass macht hetzt er uns seine Jäger hinterher, die uns wie wilde Tiere töten." Die Frau tat Sharie Leid, sie konnte es kaum glauben, dass es solche Menschen auf der Welt geben könnte. "Mein Begleiter meinte ich soll vorsichtig sein, wenn ich zu dir komme. Scheinbar war es nicht einfach dich zu überwältigen?" "Nein, ehrwürdige Priesterin, ich habe gekämpft. Wie geht es den anderen die bei mir waren?" Sharie wollte ihr nicht gleich sagen, dass scheinbar alle tot waren. Statt dessen bat sie Nemy ruhig liegen zu bleiben, sie würde kurz mit ihren Begleitern sprechen müssen und würde gleich wieder bei ihr sein.

Shaire erhob sich und ging zu Naim und Esme hinüber. Sie erzählte ihnen kurz, was ihr Nemy bisher gesagt hatte und weshalb sie von den Räubern angegriffen wurden.

Lykurg
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Fr 28. Apr 2006, 15:05 - Beitrag #92

Der Waldläufer hatte inzwischen auf Esmes Beschreibung hin einige Moose und Flechten von den Ästen der Esche gesammelt. Dabei hatte er neugierige Blicke auf Khaldun und seine Begleiterin geworfen, die nun ebenfalls auf ihre kleine Lichtung zukamen. Das totenbleiche Gesicht der Frau kontrastierte stark mit ihren leuchtendgrünen Augen, auch stimmte etwas mit ihrem Gang nicht. Sie mußte sehr leicht sein, so ungeschickt, wie sie lief, müßte sie sonst tief im Waldboden einsinken. Sein Gespür hatte ihn offenbar wieder nicht getäuscht, auch wenn er noch nicht genauer wußte, was es mit ihr auf sich haben mochte. Sie würden auf der Hut sein müssen, er hatte die leidvolle Erfahrung gemacht, daß zu viele magische Wesen auf einem Haufen selten etwas Gutes zuwege brachten.

Als er wieder vom Baum herabstieg und Esme seine Ernte überreichte, trat die in den Purpurmantel gehüllte Priesterin wieder zu ihnen und berichtete, was sie von Nemy, der Räuberin, erfahren hatte. Sie war unsicher, ob sie ihr vom Tod ihrer Gefährten berichten sollte. Naim sah keine andere Möglichkeit. "Wir sollten versuchen, es ihr als Notwehr zu erklären. Wenn sie es schlecht aufnimmt, müssen wir sie schlimmstenfalls gefangensetzen, bis wir einigermaßen sicher sind, daß sie uns nicht verrät. Jedenfalls war es eine gute Idee von dir, das Tuch umzulegen."

Esme blickte ihn von der Seite an. Sie merkte am Klang seiner Stimme, daß da noch etwas mehr war. Offenbar glaubte er nicht, daß diese Maßnahme ausreichen würde. Sie war in höchstem Maße alarmiert. Ihr Mann, der bei den Karai jeder Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen war, um niemanden zu verletzen, der die Möglichkeit gemieden hatte, durch einen Ehrenkampf Ansehen im Dorf zu erwerben, dachte nun darüber nach, eine Gefangene kaltblütig zu töten? Aber sie biß sich auf die Lippen - sie selbst war es, die er so schützen wollte. Ihr Gewissen hatte begonnen, sie zu quälen. Ob Khaldun nicht doch eine Möglichkeit gehabt hätte, sich allein seines Gegners zu erwehren? Und selbst wenn nicht - mit welchem Recht hatte sie hier ihre Hände mit Blut befleckt, ein Leben gegen ein anderes abgewogen? Noch einmal bückte sie sich, rieb ihre Hände zunächst am Gras ab, nahm dann wieder eine Handvoll trockener Erde und ließ sie hindurchrinnen. - Und wenn schon, sie war nun schuldig, und nun galt es, Naim und Sharie vor den Folgen zu schützen. Sie blickte ihrem Mann fest ins Gesicht, mit einem Ausdruck, der nur eines bedeuten konnte: "Wenn, dann ich."

Er erkannte, was sie meinte, und es fröstelte ihn. In ihren Augen lag ein finsterer Schatten, in dem er etwas von der Rohheit mancher Frauen ihres Stammes zu erkennen meinte. Er hatte diesen Ausdruck nie an ihr wahrgenommen, und plötzlich fühlte er einen tiefen, grundlosen Schmerz, als sei etwas zerbrochen und habe ihn vom Innersten her verletzt. Er faßte sich aber wieder und setzte seine Rede fort, als sei nichts geschehen: "Ich habe auch schon eine Idee. Ich wußte nicht, wie die Räuber mich überraschen konnten, und habe die Bäume untersucht. Einer von ihnen ist hohl, aber ich konnte nicht herausfinden, wie man hineingelangt. Nemy muß es wissen. Es war eine mächtige Eiche, aber zu klein für so viele. Ich verstehe es nicht. Vielleicht kannst du Nemy das Geheimnis dieses Baumes entlocken."

Esme beobachtete überrascht, wie Khaldun die Lichtung in Begleitung einer Fremden betrat. Die Frau schien ihr edler Abkunft zu sein, ihre milchweiße Haut und der seltsame Gang deuteten darauf hin, daß sie wohl meist in einer bedeckten Sänfte zu reisen pflegte. Ihr Vater hatte ihr einst von solchen Frauen erzählt, die sich nur selten zu den Völkern des Waldes verirrten. Khaldun schien mit ihr ganz normal zu verkehren, vielleicht kannte er sie? Nein, korrigierte sie sich, so wirkte es nicht, dafür betrachtete die Frau ihn zu neugierig.

Illajha
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Fr 28. Apr 2006, 17:54 - Beitrag #93

"Gut dann werde ich Nemy fragen ob sie etwas zu dem hohlen Baum sagen kann. Und ich werde versuchen ihr möglichst schonend beizubringen, dass ihr Gefährten tot sind. Auch wenn ich nicht weiß wie sie reagieren wird. Sie scheint etwas Angst vor mir zu haben, da sie mich für eine hohe Priesterin hält, aber ich kann nicht beurteilen ob der Schock sie nicht zu unüberlegten Handlungen treibt. Wir sollten ihre Reaktion abwarten bevor wir entscheiden was wir mit ihr tun. Vielleicht kann sie uns auch auf unsere Suche in der Ebene helfen, aber vorher muss ich noch einmal in Ruhe mit ihr sprechen." Sharie sah Naim ernst an.

Sie wollte sich grad wieder zu Nemy gehen, als sie Khaldun und die Frau die Lichtung treten sah. Erst jetzt als sie die Frau bei Licht sah, konnte sie das Gesicht und die ganze Gestalt der Frau erkennen. Vorher als sie noch im Schatten der Büsche stand hatte sie nur ihre hellen Augen richtig sehen können. Jetzt sah sie die helle Haut der Frau, ihr Gang sah nicht so aus als würde sie nicht viel zu Fuß gehen müssen. Sie hat zwar in ihrer Zeit im Tempel viele edle Damen gesehen, die eher in Sänften getragen wurden, auch sie waren so gelaufen. Aber Sharie fragte sich warum eine Frau, mit scheinbar edlerer Abstammung ganz allein hier im Wald war. Und, was Sharie noch viel unheimlicher war, warum hatte sie Khaldun durch die Büsche angegriffen und so schwer verwunden können. Die edlen Damen die Sharie in ihrem Leben kennengelernt hatte, hätten sich eher weinend in den Büschen versteckt und gehofft, dass irgendein Held sie finden und retten würde, aber keine von ihnen hätte jemanden angegriffen.
Sharie war zwar neugierig, warum Khaldun die Frau mit auf die Lichtung brachte, jedoch wusste sie, dass sie dringend mit Nemy sprechen musste. Also wandte sie sich wieder die gefesselten Frau zu.

December
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Fr 28. Apr 2006, 20:51 - Beitrag #94

Sanuye folgte dem Magier, ohne ihn aus den Augen zu lassen, er schien nach außenhin sehr gelassen, aber sie wusste, dass alle seine Sinne geschärft waren. Sie konnte verstehen, warum er ein besonders guter Begleiter für größerer und vielleicht auch etwas gefährlichere Wanderungen war.

Als sie eine Lichtung erreichten konnte sie andere Gestallt war nehmen, eine erkannte sie sofort, nur diesmal trug sie das Gewand einer Hohepriesterin. Ihr rotes, lockiges Haar wurde von der Sonne umspielt und glich nun rotgoldener Seide. Sie entfernte sich sogleich von zwei weiteren Personen, als sie den Magier und sie erblickte. Sie war also eine Priesterin. Doch für eine Hohepriesterin war sie in ihren Augen zu jung. Die anderen Beiden standen in der Nähe einer Esche, die eine war eine Frau und die andere ein Mann. Sanuye sah sich beide genauer an, die Frau erinnerte sie an ihre Mutter, das versetzte ihr einen kleinen Stich, denn Beide hatten so ein linienförmiges liebenswertes Gesicht. Ihres schien im Moment jedoch stark von Sorge gezeichnet zu sein. Der Mann an ihrer Seite sah Sanuye eher misstrauisch an. In seinen Augen laß sie Erfahrung und vielleicht auch mehr Weisheit als somanch andere alte Greise, sie hatten. Leichtsinn oder menschliche Naivität konnte sie bei Beiden nicht ausmachen. Es konnte für sie sowohl Vor- als auch Nachteile, mit sich bringen. Das würde sich im Gespräch zeigen.

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Fr 28. Apr 2006, 21:34 - Beitrag #95

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Khaldun fiel erst jetzt auf, dass er seine begleiterin nicht nach ihrem Namen gefragt hatte. Irgendwie so richtig auf dem Damm war er nicht, dachte er kopfschüttelnd und betrat die Lichtung.
Er bemerkte die gefesselte Diebin, die immernoch auf der Lichtung lag. Warum hatten sie sie nicht schon beiseite geschafft? Siewürde sie höchstens aufhalten und noch mehr in Schwierigkeiten bringen. Der Ausdruck seiner Augen, die durch die gesenkten Lider nur für die Steunerin zu bemerken waren, war so kalt, dass es ihr eisig über den Rücken lief, als sie zufällig über Sharies Rücken seinem Blick begenete.
Anders, als er zu Naim und Esme sah,dort bemerkte man bestenfalls eine leichte Kühle, wie sie immer im unbestimmbaren Ausdruck war, aber keineswegs direkt gegen die beiden gerichtet. Außerdem war etwas vorgefallen, man konnte es an der Haltung beider erkennen, sie wirken nicht nur durch die Situation angespannt, andereweitige Probleme schienen sie ebenfalls zu belasten. Schätzungsweise mit dem Mord an Menschen zwangsläufig für "reines" Gewissen verbundene Probleme. Er hoffte nur, dass ihnen damit nicht ernsthaft geschadet war.

Er blieb stehen, bei ihm die Frau, deren Namen es herauszufinden galt.
"Am besten du stellst dich und dein Anliegen nocheinmal selbst vor," sagte er leise zu ihr, sodass nur sie es hören konnte.
Zu Naim und den anderern gewandt:"Alles in Ordnung bei euch?"

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Fr 28. Apr 2006, 22:28 - Beitrag #96

Der Jelogan entschloß sich zur weitgehenden Offenheit, als er sich mit Khaldun telepathisch in Verbindung setzte: Ja, mehr oder weniger. Die Gefangene stellt eine Gefahr für uns dar - sie könnte ihr Volk aufhetzen. Aber sie kann uns noch nützliche Informationen liefern. Ich habe vorhin einen Baum entdeckt, in dem ich das Versteck dieser Bande vermute - sie wird wissen, wie man es öffnet. Sharie hat mit ihr gesprochen, offenbar werden die Steppenbewohner von einem Tyrannen geknechtet und zum Stehlen gezwungen. Vielleicht führt unsere Spur zu ihm. Und wenn du das Nötige tust, dann lieber so, daß Sharie es nicht merkt. Sie hat es schon schwer genug. - Wer oder was ist diese Frau? Doch keine Magierin? Er hoffte, daß die Unbekannte nichts bemerkt hatte. Khaldun hatte sie am Leben gelassen, sie war also keine Gefahr, dachte er bitter bei sich.

Überrascht stellte er fest, daß seine Frau einmal mehr die Initiative ergriffen hatte. Sie war nach einem kurzen Seitenblick auf ihn, der stumm vor sich hin sah, geradewegs auf die Person zugegangen. Nun hob sie ihre flach ausgestreckten Hände zu einem ehrfurchtsvollen Gruß und sprach: "Willkommen, Hoheit! Ich heiße Esme, und stehe Euch gern zu Diensten. Wie ist Euer werter Name? Was verschlug Euch hierher?" Sie war sich unsicher, ob ihre direkten Fragen richtig gestellt waren, oder ob die edle Dame sie mit Nichtachtung strafen würde. Immerhin hatte sie es versucht, einen Kontakt anzuknüpfen - und so deplaciert, wie die Dame auf sie wirkte, konnte sie ihre Hilfe womöglich gut gebrauchen.

Raiden/Yuji
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Sa 29. Apr 2006, 12:58 - Beitrag #97

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Khaldun schmunzelte über Esmes Ausdrucksweise- ja man konnte die Frau für eine Adlige halten. Hätte er vermutlich auch getan, wenn sie ihn nicht so angegriffen hätte, überlegte er. Aber er war froh darüber, dass sie den ersten Schritt gemacht hatte. So hatte sie es nicht so schwer sich vorzustellen.

Von mir aus, lasst sie den Baum öffnen, wenn sie es tut. Sollte die Frau- was ich bezweifle- die Wahrheit sagen, so könnte das Auswirkungen auf unseren Weg haben. Ich war lange nicht dort, womöglich hat sich einiges geändert. Vielleicht bekommen wir etwas heraus.
In die Geschäfte eines Tyrannen einzumischen hatte er wenig Lust. So weit reichte seine momentane Hilfbereitschaft nun auch nicht. Magier scherten sich selten um etwas, dass sie nicht unmittelbar betraf.
Ach und nein, sie ist keine Magierin.
Mehr äußerte er nicht, da er selbst noch Zeit brauchte, um ihre Art herauszufinden.
Sein Blick wanderte zu der Diebin und Sharie, die das Gewand ihrer Mutter trug. Seltsamer Anblick, auch wenn es ihr nicht schlecht stand.
Die Sonne stieg immer höher und heizte den Wald auf. Khaldun wartete, dass er weiteres von seiner Begleitung hören würde...

Illajha
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Sa 29. Apr 2006, 15:35 - Beitrag #98

Sharie hatte sich neben Nemy gehockt. Sie bemerkte ihren Blick den sie über Sharies Schulter warf, sie blickte kurz in die Richtung in die Nemy sah und wandte sich dann wieder der Diebin zu. "Nemy, ich muss dir noch ein paar Fragen stellen. Außerdem kann ich dir sagen, was mit deinen Begleitern ist." Nemy sah Sharie in die Augen, ihr Blick war immernoch voller ehrfurcht gegenüber der Priesterin. "Was ist mit ihnen? Wo sind sie?" "Das werde ich dir erst sagen wenn du meine Fragen beantwortet hast."sagte Sharie ernst zu ihr. "Also mein Begleiter hat einen hohlen Baum entdeckt, kannst du mir sagen ob du mehr über diesen Baum weißt?" "Ja, Ehrwürdige, der Baum ist der Zugang zu unserem Lager, es wäre zu gefährlich für uns ungeschützt hier im Wald zu bleiben." "Wie lässt sich der Zugang öffnen?" "Es gibt einen kleinen Hebel innen im Baum, der öffnet eine versteckte Tür. Könnt ihr mir jetzt bitte sagen was aus meinen Begleitern geworden ist?" "Gleich, ich habe nur noch eine kurze Frage an dich. Ich weiß nicht ob du mir weiterhelfen kannst, aber trotzdem gibt es noch etwas, dass ich wissen muss. Also, ist in der letzten Zeit eine Frau bei euch aufgetaucht, die einen Kelch bei sich trug?" Nemy überlegte kurz. "Es kommen nicht oft Fremde an den Hof des Lords, aber vor einigen Wochen war eine Gruppe Händler bei uns, eine Frau war auch dabei. Sie wollten einige Schätze gegen Nahrung tauschen. Ich hab nicht genau gesehen, was sie alles dabei hatten, ich weiß nur noch, dass der Lord ein bestimmtes Stück von ihnen wollte. Jedoch sagten die Händler das sie dieses nicht hergeben könnten, da es schon jemand anderem versprochen sei." "Aha, und die Frau, sie sah nicht zufällig aus wie eine Priesterin oder strahlte sonst etwas magisches aus?" "Ich hab die Frau nur kurz gesehen, und das einzige was mir auffiel war, dass sie sehr kalte Augen hatte. Was ist jetzt mit meinen Begleitern?" "Gut, ich glaube du hast mir wirklich geholfen! Und jetzt musst du sehr stark sein.....deine Begleiter sind tot." Sharie schwieg kurz um Nemy die Chance zu geben, die Nachricht aufzunehmen. Ungläubig schaute sie zu Sharie auf. "Es war Notwehr meiner Begleiter...sie hatten keine andere Wahl." Nemy sah Sharie immernoch abwesend an, "Das kann nicht sein....Ehrwürdige, würdet ihr mich bitte kurz allein lassen?" Sharie sah Nemy mitfühlend an, erhob sich dann und ging langsam zurück zu den anderen. Sie wusste nicht genau, was Nemy tun würde wenn sie den ersten Schock überwunden hatte, aber sie wollte ihr ein paar Momente der Ruhe gönnen.

Als sie wieder bei ihren Begleitern ankam, sah sie wie Esme die Frau, die mit Khaldun auf die Lichtung gekommen war, willkommen hieß. Sharie bemerkte das Naim die Frau misstrauisch ansah. Langsam trat sie näher an ihn heran und flüsterte ihm zu: "Ich hab mit ihr gesprochen und weiß jetzt mehr über den Baum. Und ich glaube die Priesterin, die den Kelch gestolen hat war vor einer Weile am Hof ihres Lords."

December
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Sa 29. Apr 2006, 16:45 - Beitrag #99

Völlig erstaunt und zugeich etwas verwirrt, schaute Sanuye die Frau, names Esme, an. Sie fühlte sich in ihrer jüngste Kindheit zurückversetzt, wo Leute noch überglücklich waren Eliondoren zu begegnen, dass sie sich tausendfach verneigt hatten. In einigen Palästen hat man ihnen sogar Blütenblätter vor die Füsse geworften. Doch Zeiten hatten sich geändert, und nun fühlte sie sich bei diesen Gedanken eher peinlich berühert. Nach der stürmischen Berüßung von Esme, war Sanuye im ersten Moment außerstande eine Antwort zu geben.

"Mein Name ist Sanuye, und ich danke euch für die Gunst, die ihr mir erweist," sie strich leicht über ihr schäbiges Kleid, "doch bin ich viel ärmer als ihr und bestehe desahlb nicht auf Förmlichkeiten. Da meine Eskorte von Räubern überfallen wurde, eben jene, die auch euch angegriffen hatten und ich ihnen entkommen konnte, bitte ich euch eurer Gruppe beizutretten." Erst jetzt sah sie eine gefesselte Gestalt in der Nähe der Gruppe liegen. Sie unterhielt sich mit der rothaarigen Frau. Anscheinend hatte es mit der Räuberbande zu tun, die gefesselte Frau hatte die gleich Sprechweise, wie Sanuyes Mörder. Wenn sie auch nicht alles wahrnahm, erkannte sie denn Akzent. Bevor Esme antwortete, war die andere Frau, zu ihnen gestoßen flüsterte dem anderen Mann etwas ins Ohr. Sie wollte wissen worum es hier ging.

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Sa 29. Apr 2006, 17:55 - Beitrag #100

"Gerne, wenn Ihr es so wünscht, Sanuye.", entgegnete Esme. "Naim, mein Mann, und die junge Priesterin Sharie werden gegen Eure Begleitung wohl kaum einen Einwand haben, wenn ... er ... nichts dagegen hat." Sie sah Khaldun scheu von der Seite an und bemerkte sein amüsiertes Schmunzeln, das ihr Zuversicht einflößte. Der Magier sollte selbst entscheiden, was er von sich enthüllen mochte. "Sagt es mir, wenn ich Euch in irgendeiner Weise behilflich sein kann." Etwas in Sanuyes Augen machte sie staunen, wenn sie auch nicht sagen konnte, was es war. Vielleicht hing es nur damit zusammen, daß sie so hell leuchteten wie junges Buchenlaub, aber es war nicht nur die Farbe, auch der Blick - fremdartig, aber nicht unangenehm, nur seltsam. Sie hätte nicht genauer sagen können, wie alt die Dame war, wie sie auch ihren Dialekt nicht zuordnen konnte. Vielleicht würde sie bald von sich aus etwas erzählen.

"Das ist ja hochinteressant", meinte Naim leise zu Sharie. "Ich denke, wir sollten uns diese Höhle einmal ansehen, vielleicht finden wir dort weitere Hinweise, die uns zu diesem Lord führen. Vielleicht können wir sie dort auch lassen, wenn der Ort geeignet ist - mitnehmen können wir sie jedenfalls nicht. Das Risiko, daß sie jemanden alarmiert, wäre zu groß." Er trat zu Nemy und löste das Seil von ihren Füßen. Er knüpfte das lose Ende an seinem Gürtel fest und half ihr, aufzustehen, da ihre Hände hinter dem Rücken gefesselt blieben. Dabei ging er aber deutlich sanfter mit ihr um als noch bei der Fesselung. Sie wehrte sich nicht, sie wirkte benommen und geschwächt.

Nun gab der Waldläufer den anderen ein Zeichen, daß sie ihm folgen sollten, und schlug den Weg zu der hohlen Eiche ein. Er sollte Esme seine Vorbehalte gegenüber der rätselhaften Begleiterin mitteilen, aber das hatte noch Zeit. Jetzt galt es, zuversichtlich zu wirken und kein Wort zuviel zu sagen. Khalduns Schweigsamkeit, die ihn allerdings ein wenig verdroß, sollte ihm wohl als Vorbild dienen. Darin, daß Sanuye seinen Namen erfahren hatte, sah er jedenfalls keine Gefahr - selbst bei den Jelogan konnte man sich seiner wohl nur noch dunkel erinnern - auch wenn an eine Rückkehr zu ihnen natürlich nicht zu denken war.

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