Ein neuer Anfang

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
Raiden/Yuji
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Di 28. Mär 2006, 21:59 - Beitrag #41

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Der Tiger sah sie an. Sie wirkte erstaunlich gefasst. Ein wenig verwirrt blickte er zu Naim. War ihre Mutter tot, wie er vermutet hatte? Die einzige Erklärung für ihre Anwesenheit und das Pallium eigentlich. Nun, dann hatte sie die Ereignisse wohl noch nicht verarbeiten können in all der Hektik.
Er stand auf und schmiegte sich an sie. Ihm gng es gut, aber ob mit ihr alles in Ordnung war, war eine andere Frage. Sie wusste , dass er mehr als nur Tiger war. Aber damit wollte er sie jetzt nicht auch noch konfrontieren, also verzichtete er darauf, mit ihr zu telepathieren und lief zu Esme und Naim. um sie zum Weiterziehen zu bewegen. Irgendwie mussten sie von hier weg, es war zu gefährlich so nahe am Dorf...

Lykurg
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Di 28. Mär 2006, 23:16 - Beitrag #42

Esme versetzte die Lichtung in ihren Urzustand zurück, bedeckte die Feuerstelle und Khalduns Blutlache auf dem Boden mit Moos und zerraufte das niedergedrückte Gras. Naim lehnte währenddessen an einer Buche und ruhte sich aus, er öffnete seine Provianttasche und holte eine Handvoll getrockneten Fleisches und ein Stück einer größeren Frucht heraus, die er mit den anderen teilte. Allerdings lehnte Khaldun beides dankend ab, während Sharie entsprechend der Sitte auf das Fleisch verzichtete. Da Khaldun sichtlich zum Aufbruch drängte, schloß Naim die Tasche wieder, lauschte kurz, ob in der Umgebung Karai zu befürchten wären und schlug einen zugewachsenen Pfad nach Südosten ein, der sie vom Dorf weg in die Tiefen des Waldes führte. Die anderen folgten ihm.

Khaldun, die Ehrwürdige Priesterin ist tot. Hast du etwas über den oder die Angreifer herausgefunden? Worum könnte es ihnen gegangen sein?

"Sharie, weißt du von irgendetwas, das vielleicht erst seit kurzer Zeit im Tempel verwahrt wurde?"
Er verfluchte sich selbst wegen dieser dummen Frage. Ständig wurden von den Karai irgendwelche Weihgaben gestiftet. Er präzisierte:
"Es könnte sehr wichtig sein. Ich meine Dinge, die nicht von den Karai stammen. Fremde Kultfiguren, ein besonders schwerer Stein, eine unbekannte Waffe... Und was für alte Schriften besaß der Tempel?"

Raiden/Yuji
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Mi 29. Mär 2006, 14:42 - Beitrag #43

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Du hast meine gedanken eben geäußert. Wer immer dahinersteckt, hatte jedenfalls magische Unterstützung, auch wenn man einen Magier selbst nur unterbewusst wahrnehmen konnte. Also muss er ziemlich gut gewesen sein, was nahelegt, dass die Sache wichtig war.
Aber wer würde dafür zu so drastischen Mitteln greifen? Es ging doch einfacher und weniger aufsehenerregend. Vermutlich waren noch persönliche Gründe im Spiel. Jedoch der Elementarmagier beunruhigte ihn etwas, war es einer von ihnen selbst, oder nur Söldner? Er kannte wenige von der Sorte, aber einige, die für sich arbeiteten, denen es zuzutrauen war.
Vielleicht würde sich noch ein weiterer Hinweis ergeben. Gespannt wartete er auf Sharies Antwort, während sie sich ihren Weg durch den zugewachsenen Pfad kämpften. Sie waren recht flott, sodass es nicht einfach war Schritt zu halten, doch Khaldun wusste, wie wichtig es war, wegzukommen und unterdrückte den Schmerz.

Illajha
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Mi 29. Mär 2006, 20:34 - Beitrag #44

Sharie überlegte, ihre Mutter hatte sie als Novizin immer von den Räumen im hinteren Teil des Tempels fern gehalten. In denen wurden alle Dinge aufbewahrt die für Rituale gebraucht wurden, oder nicht für die Augen der noch nicht geweihten bestimmt waren. Sie versuchte sich zu errinnern, zu erst sah sie nur undeutliche Bilder vor ihrem inneren Auge, doch je mehr sie überlegte kam ihr eine sehr klare Erinnerung.

Sharie saß im Tempel beim Gebet, da öffnete sich die Tür hinter dem Steinaltar. Eine in schwarz Gekleidete Priesterin trat heraus. In ihren Händen hielt sie etwas, dass wie ein silberner Kelch aussah, leider konnte Sharie nicht genauer erkennen, was de Priesterin in Händen trug. Etwas kam Sharie sehr komisch vor, die Frau die dort hinter dem Altar stand blickte sich suchend um, als ob sie etwas verloren hatte. Sharie hatte sich erhoben und trat zu der Priesterin, als sie fragte ob sie etwas bestimmtes suche und ob sie ihr helfen könnte, fuhr die Priesterin erschocken herum und sah sie mit einem kalten Blick, der für eine Priesterin der Großen Mutter nicht üblich war. Dann sagte sie Sharie sie solle verschwinden, sie könne ihr nicht helfen und regte sich darüber auf das dieses dumme Kind sich einfach so angeschlichen hatte. Sharie verließ den Tempel, sie war immernoch verwundert warum die Priesterin so hart reagiert hatte.

Sharie erzählt den anderen von diesem Ereignis, "Ich habe diese Priesterin seit diesem Tag nie wieder gesehen. Vielleicht hatte der Kelch den sie bei sich hatte etwas mit dem zu tun, was im Dorf geschehen ist. Da vor dem auf diesen Tag folgendem Fest meine Mutter und die anderen Priesterinnen überall nach einem rituellen Gegenstand gesucht haben." Mehr konnte sie nicht mehr dazu sagen, aber ihr fielen auch keine anderen merkwürdigen Dinge die im Tempel gelagert wurden mehr ein. Sie hoffte inständig, dass ihre Errinnerung ihren Begleitern hier im Wald weiterhelfen könnten, herauszufinden was im Dorf geschehen war.

Tief in Sharie brannte noch immer der Schmerz über den Tod ihrer Mutter, sie war immer eine gute Frau gewesen und so ein Schicksal hatte sie nicht verdient. Am liebsten hätte sie geweint, doch sie hatte in ihrer Ausbildung gelernt Gefühle so zu verbergen, dass niemand anders merkt wie sie sich fühlte.Da Priesterinnen für die anderen Menschen immer etwas starkes und unnahbares haben sollten. Und sie wusste, dass ein weinendes Mädchen die anderen nur aufhalten würde. Und sie mussten herausfinden was im Dorf passiert war um für ihr Mutter Frieden im Garten der Großen Mutter finden zu können.

Lykurg
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Mi 29. Mär 2006, 21:48 - Beitrag #45

Sie hatten nun einen Teil des Waldes erreicht, in dem das Unterholz weniger dicht war, so daß sie nebeneinander gehen konnten. Esme verstand, wie Sharie sich fühlen mußte; ihr war es ähnlich ergangen, und auch sie hatte schon damals die Ablehnung ihres Volkes erfahren müssen. Immerhin hatte sie damals Naim zur Seite gehabt, sie zu stützen und ihrem Leben einen Halt zu geben. Sie holte Sharie ein und legte ihr einen Arm um die Schultern. "Du hast die Priesterin aber erkannt, meintest du. War sie eine der Frauen aus unserem Volk? Kannte ich sie vielleicht?" Einige der Gespielinnen ihrer Kinderzeit waren später in den Dienst der Großen Mutter aufgenommen worden, es war ein Schritt, der der Familie erhebliches Ansehen brachte. Priesterinnen galten als eine gute Partie, selbst wenn ihre Mütter nicht vermögend waren. Sie hatten im Volk eine gewichtige Stimme, es hieß, sie wären vom Glück gesegnet. Nun, der Ehrwürdigen Priesterin hatte es nicht geholfen. Aber hier waren böse Mächte am Werk, und vielleicht hatte das Glück von Sharies Mutter darin bestanden, Schlimmeres zu verhindern. Ein schwacher Trost...

Naim wandte sich um und ergänzte: „Was für ein Kelch mag das wohl gewesen sein? Wie groß war er ungefähr? Hast du bemerkt, wie sie ihn trug: Wirkte es so, als ob sie Angst vor ihm hätte - oder war sie glücklich, ihn zu besitzen?“ Er war sich ziemlich sicher, nie einen silbernen Kelch gesehen zu haben, für den er... Er verbannte den Gedanken. Diese Zeit war ein für alle Mal vorbei. Er wollte mit Esme in Frieden und Abgeschiedenheit von ihrer eigenen Hände Werk leben. Die Träume von Macht und Reichtum verfolgten ihn längst nicht mehr, was gab es auch Vergänglicheres und Gefährlicheres als das in dieser unheimlichen, rauhen Zeit! Wenn auch über die Einsamkeit ihrer kleinen Siedlung ein so mächtiger Zauber hereinbrechen konnte, um dem Tempel zu nehmen, was der Göttin eigen war, wofür sollte ein Mensch noch Reichtümer anhäufen? Was Diebe nicht nehmen wollten, war dem Zerfall anheimgegeben, und ihnen war es nicht bestimmt, für ihre Erben zu sammeln.

Khaldun, kennst du ein Artefakt, auf das die Beschreibung zutreffen könnte? Oder sind wir vielleicht auf einer völlig falschen Fährte? Ob der Angriff einer Person im Tempel gegolten haben könnte?

Illajha
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Do 30. Mär 2006, 12:11 - Beitrag #46

"Ja ich habe die Priesterin damals erkannt, aber ich glaube nicht, dass du sie kennst. Sie kam nicht aus unseren Dorf, sie war erst kurz vor diesem Tag zu uns gekommen. Damals hieß es, sie komme aus einem Dorf, dass am anderen Ende des großen Waldes liegt. Als sie dann verschwunden war, wurde uns gesagt, dass sie wieder in ihre Heimat zurück gerufen wurde, nur wusste keine aus welchem Grund sie so schnell aufgebrochen war.
Sie schien nicht sehr glücklich darüber zu sein den Kelch bei sich zu haben. Bevor ich den Tempel verließ sah ich noch, dass sie ihn schnell unter ihrem Ärmel verbarg. Die genaue größe des Kelchs kommte ich nicht erkennen, jedoch fiel mir auf, dass er sehr kunstvoll mit ineinaner verschlungenen Knoten und kleinen roten Edelsteinen verziert war."
Sharie sah ihre Begleiter an, sie hoffte, dass ihnen das was sie erzählte weiterhelfen konnte.
Naim und Esme sahen so aus als ob sie über das was sie eben gesagt hatte nachdachten. Was Khaldun tat konnte sie nicht erkennen, sie ließ ihren Blick länger auf ihm ruhen. Als sie im Dorf waren hatte Naim so merkwürdige Andeutungen gemacht. Sharie hätte zu gern gewusst was für ein Wesen er war. Sie war immernoch fasziniert von seinen Augen, genauso wie vor ein paar Stunden auf der Lichtung. Aber sie nahm sich vor ihn nicht zu fragen, wer oder was er war. Vielleicht würde er es ihr selbst offenbaren.

Raiden/Yuji
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Do 30. Mär 2006, 20:16 - Beitrag #47

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Khaldun hatte schon die ganze Zeit überlegt. Was sollte der Kelch, der vor einiger Zeit schon weggebracht worden war, aber dann mit dem Angriff zu tun gehabt haben. Es kam höchstens noch Rache in Frage und in diesem Moment wusste er, woher er er den Kelch kannte.

Der Kelch ist ein uraltes Artefakt, das bis jetzt immer in den Händen des Steppenvolkes der Irinor gewesen war. Mit ihm kann man unterschiedlichste magische Beschwörungen durchführen, allerdings alle zur Dämonenbeschwörung, soweit ich weiß und etwas, das mir gerade nicht einfällt. Ich glaube es hatte etwas mit Verstärkungseffekten auf sich. Also wirklich böse Sache in falschen Händen. Was ich allerdings nicht erraten kann, ist der Zusammenhang zwischen ihm und dem Angriff. Wenn jemand den Kelch hat, warum sollte er nachträglich das Dorf angreifen? Es sei den er wurde vor dem Angreifer fortgeschafft. Ich habe wirklich keine Ahnung, dazu fehlen mir die Details.
Er war müde, geschafft und irgendwie viel zu abgespannt sich jetzt ernsthaft damit zu beschäftigen. Das, was er wusste, war raus, nun war es an den anderen Ideen von sich zu geben, zumindest Esme und Naim. Sharie hatte er es noch nicht zugetraut, sie anzutelepathieren. Er wollte erst mit ihr reden.

Lykurg
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Do 30. Mär 2006, 23:33 - Beitrag #48

Esme zuckte mit den Achseln. "Nein, einen solchen Kelch habe ich nie gesehen, und diese Priesterin auch nicht. Ich war ja im Tempel nicht willkommen. Aber was dir über die fremde Priesterin erzählt wurde, ist merkwürdig... Sie könnte von überall her gekommen sein. So ein Umhang ist leicht gemacht, und die Gebete kenne ich auch. Aber als sie weg war, wollte man verheimlichen, daß etwas fehlte. Hätte sie im Auftrag gehandelt, hätte man es nicht gesucht."

Naim lächelte ihr zu und nickte. "Ich glaube, du hast recht damit. Aber dann bleibt uns nur eine Spur." Er wandte sich an Sharie. "Khaldun denkt, der Kelch könnte den Irinor gehört haben, die draußen in der Steppe ihre Lagerplätze haben. Wir könnten versuchen, herauszufinden, was mit ihrem Kelch geschehen ist. Vielleicht kam die Priesterin von ihnen und hat ihn nur zurückgeholt. Aber wieso hatte sie dann Angst davor?" Sharie dachte nach.

Bei sich überlegte Naim, wozu er diese Sache eigentlich weiter verfolgte. Die Zerstörung des Tempels ging ihn nichts an, mit den Karai hatte er abgeschlossen. Er nahm ihnen nichts übel, sie waren schon immer ein leicht zu beeinflussendes Volk gewesen, das eigentlich keine bösen Absichten hatte. Sie wollten für sich leben und in Ruhe gelassen werden, und diesen Wunsch konnte er von Herzen verstehen. Zu gern hätte er sich nun mit Esme in aller Ruhe eine neue Bleibe gesucht, eine einsame Hütte am Waldrand errichtet, umgeben von ein paar Feldern und mit einer Quelle in der Nähe - aber dann blickte er zu Esme und Sharie, die immer noch nebeneinander gingen. Esme würde sich für sie verantwortlich fühlen.

Sie konnten Sharie in Khalduns Obhut lassen - aber gegen diese Vorstellung sträubte sich sein Gewissen. Sein Mißtrauen gegen den Animagus war seit ihrer Begegnung am See kaum zurückgegangen, hatte sich durch die völlige Bedenkenlosigkeit, mit der er zwei Krieger tötete, noch verstärkt. Daß Khaldun über seine Erlebnisse schweigen wollte, verstand Naim gut, denn auch er selbst hatte ja stets geschwiegen. Auch dieser Gedanke stimmte ihn nicht eben vertrauensvoller... Sie trugen die Verantwortung für Sharie, und diese hatte ein Recht darauf, etwas über den Tod ihrer Mutter zu erfahren - wenn es da etwas zu erfahren gab, dessen Antwort nicht ohnehin schon bei ihnen war... Was mochte der wahre Grund dafür sein, daß Khaldun sie begleitete? Was wäre geschehen, wenn er nicht an den See gekommen wäre? Es fröstelte ihn.

Als sie wenig später an eine Weggabelung kamen, wählte Naim den Weg nach Süden, der sie auf die Ebenen führen würde. "Wir erreichen bald einen Bach, an dem wir rasten können. Bis zu den Ebenen ist es von dort aus noch ein Tagesmarsch, und wie lange wir brauchen, um die Lagerplätze der Irinor zu finden, weiß ich nicht." Im Stillen wünschte er sich, Khaldun möge vorauslaufen und das Gelände erkunden, aber er ließ sich davon nichts anmerken und verschloß diese Überlegungen fest in sich. Vielleicht war er auch einfach nur zu mißtrauisch gegen den Magier, der immerhin seiner Frau das Leben gerettet hatte.

Illajha
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Fr 31. Mär 2006, 00:14 - Beitrag #49

"Gut, wenn ihr meint, dass wir dort mehr über diesen Kelch erfahren. Dann sollten wir dort auf jeden Fall suchen.
Ich verstehe auch nicht wovor die Priesterin damals Angst hatte, schließlich hat sie sich wie jede andere Geweihte verhalten, die ja immer wieder in die Räume hinter dem Altar gingen um Rituale vorzubereiten oder Artefakte zurück zu bringen. Was mir jedoch immer noch besonders im Gedächtnis geblieben ist waren ihre Augen. Ich habe noch nie eine Priesterin gesehen die so kalte Augen hatte. Normalerweise strahlen geweihte Priesterinnen immer eine große Wärme aus. Doch als ich ihr damals in die Augen sah, war mir so als sollte ich erfrieren."

Als Naim sagte, dass sie eine Pause machen könnten, wenn sie den Bach erreicht hatten, atmete Sharie innerlich auf. Diese Nacht war so voller verwirrender Ereignisse gewesen, dass sie nur zu gern eine Weile Ruhe bekommen würde um ihre Gedanken wieder zu ordnen. Außerdem wurde sie langsam Müde, sie konnte zwar auch mit sehr wenig Schlaf auskommen, dass mussten alle Novizinnen lernen indem sie Nächte lang meditieren mussten um so näher zur Großen Mutter zu kommen, aber trotzdem konnte sie nur noch mit Mühe die Augen offen halten.
Trotz ihrer Müdigkeit dachte Sharie weiter über alles was bisher geschehen war nach. Immer wieder sah sie in ihren Gedanken wie sie auf der Lichtung saß und Khaldun das erste mal sah, dann sah sie den brennenden Tempel und ihre tote Mutter.

"Warum tut Naim so viel für mich, wir haben uns nie wirklich kennen gelernt und jetzt sucht er mit mir nach dem, der für das was im Dorf passiert ist verantwortlich war. Tut er es vielleicht wegen Esme? Oder hat er vielleicht ganz andere Gründe wegen denen er uns auf die Ebene führt?
Und warum spricht Khaldun nie mit mir, Naim scheint ja seine Gedanken hören zu können?" All diese Fragen schoßen Sharie durch den Kopf, doch sie traute sich nicht, sie zu stellen. Vielleicht würde sich ja morgen, wenn sie alle eine Pause hatten die Möglichkeit bieten.

Der Wald lichtete sich immer weiter und Sharie war es als könnte sie schon das leise Plätschern eines Baches hören.

Raiden/Yuji
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Mo 3. Apr 2006, 20:40 - Beitrag #50

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Khaldun hatte seine ganz eigenen Gründe ihnen nicht mehr zu erzählen, als er wirklich wusste. Mittlerweile war er sich fast ganz sicher die Frau zu kennen.
Ebenso wie ihren Plan, denn der Kelch war nur ein Artefakt, dass man benötigte.
Als Esme ihre Gedanken dargelegt hatte, war ihm eingefallen, was es als Zweites mit dem Kelch auf sich hatte. Ewiges Leben und macht über die Geschöpfe, wer strebte das nicht an? Und wer würde es nicht verfolgen, wenn er wusste, wie es zu erreichen war?
Es gab mehrere Dinge, die man dafür benötigte. Das Buch der Alten, mit den verschlungenen Runen, die die uralten Magier niedergeschrieben hatten, so glaubte man. Khaldun war sich nicht sicher, ob es wirklich Magier gewesen waren. Wer es las, wurde früher oder später wahnsinnig, sodass nur Bruchstücke bekannt waren, wenige Teilchen, die das Ganze wirr erscheinen ließen.
Zudem war es verschollen, irgendwo in den Trümmern des Kristallpalastes, dort wo die Dämonen hausten. Er fragte sich, wer sich dort hinwagte. Doch wenn man Angst vor dem Tode hatte, war alles möglich. Totzdem war dies die Grundlage, denn es war mächtig und beinhaltete die alten Zauber.
Was man sonst noch brauchte, Blut, einen Stein, der mittlerweile weit verteilt war, andere Artefakte. Wie viele Opfer diese Suche brachte, machte ihn schaudern.
Hoffentlich irrte er sich. Er würde die Weisen der Irinor befragen, wenn sie noch lebten.

Sie kamen an einen kleinen Bach, wo sie rasteten, wie Naim es vorgeschlagen hatte. Khaldun war nachdenklich. Bald würde die Sonne aufgehen, zunächst sollten sie sich alle ausruhen. Er für seinen Teil war froh, als er sich niederlassen und kurz ausruhen konnte.
Sie sammelten Holz und fachten ein kleines Feuer an. Irgendwann müssten sie sich um Essen kümmern gehen, doch für den Moment reichte es noch.

Der Animagus starrte ins Feuer, die Flammen spiegelten sich in seinen Augen und verliehen ihnen damönische Glut.
Er sah ihr Gesicht vor sich, das Gesicht der Magierin, der sie das zu verdanken hatten. Trotzdem wurde er noch fragen...

Meskhenet... ihr sanftes Lächeln hüllte ihn ein wie ein Sonnenstrahl, als sie ihm auf dem langen Korridor begegnete. Das Licht brach sich tausenfach in der hauchzarten Kristallwand und ließ ihre weiche, weiße Haut erstrahlen, ebenso wie die Schönheit, die jeden um den Verstand brachte. Sie lief dicht an ihm vorbei, flüsterte ihm leise etwas ins Ohr.
Im nächsten Augenblick war sie schon davongeschwebt und er musste sich beherrschen nicht einen verräterischen Blick nach hinten zu werfen...


Khaldun schüttelte den Kopf, um die Erinnerung zu verbannen. Sie hatte sich verändert, er hatte es erfahren müssen, dass sie ihnen allen etwas vorgespielt hatte.
Er verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich auf die anderen, die sich ebenfalls nun niedergelassen hatten. Mit Sharie musste er noch sprechen, aber nicht in dieser Form. Trotzdem möglichst gleich, sonst würde er ihr Vertrauen, sofern er es noch hatte, oder zumindest die Reste davon verlieren.
Er stand auf und lief zu ihr. Sie solten es möglichst an einem anderen ort klären, er wollte die anderen nicht mit hineinziehen.

Lykurg
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Mo 3. Apr 2006, 21:49 - Beitrag #51

Während die anderen Feuerholz sammelten, hatte Naim ein Stück abseits von ihrem Lager einige Schlingen ausgelegt. Wer weiß, vielleicht würden sie morgen ein oder zwei Kaninchen als Wegzehrung mitnehmen können. Esme hatte enttäuscht feststellen müssen, daß schon die Blätter eines Waldziests, den sie entdeckt hatte, zu bitter rochen, um auf seine eßbaren Wurzeln zu hoffen. Aber sie würde schon noch etwas finden, und ein paar Tage würden die Vorräte ihnen noch reichen.

Esme und Naim hatten sich am Feuer niedergelassen. Sie saßen bequem aneinandergelehnt und schwiegen eine Weile, in vollkommener Eintracht. Naim gähnte lang. "Morgen haben wir einen weiten Weg vor uns. Wir sollten schlafen." Esme schüttelte sanft den Kopf. "Leg dich nur hin, Liebling. Ich halte noch ein Weilchen die Augen offen. Er zeigte den Anflug eines Lächelns, lehnte sich zurück und schloß die Augen. Esme blieb weiterhin stumm sitzen. Leicht vornübergebeugt, den Blick starr geradeaus gerichtet, durchlebte sie ein weiteres Mal die Geschehnisse der letzten Stunden. Sie merkte es nicht, daß Khalid sich erhoben hatte. Ihr Nachdenken ging fließend über in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

December
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Di 4. Apr 2006, 11:12 - Beitrag #52

Sanuye lag mit ihrem Bruder im Grass zwischen den wohlriechensten Blumen, die sie kannte. Sie hielt den Käfer gegen die Sonne, die Farbe begann im Licht zu funkeln. "Du solltest ihn wieder in seine Umbebung zurück bringen." "Ja, das mache ich später." Reann nahm Energie auf und kaute dabei auf einen Strohhalm. Sanuye schaute in den Himmel, die Strahlen wurden stärker, der Käfer, den sie gegen die Sonne hielt, begann langsam zu verblasen, der Blumenduft verflog und Bäume ragten kurz darauf aus den Boden. Wenige Sonnenstrahlen ragten durch das Blätterdach. Es war nur eine Erinnerung gewessen. Sanuye stand auf, ihr nun schwarz, gelocktes Haar hing ihr bis zu den Waden und ihr Kleid war furchtbar in Mitleidenschaft gezogen. Sie grif nach ihrer Schultertasche, sie hatte großen Hunger. Nur leider war die Tasche sogut wie leer. Ein Amulett, was an sich nicht viel Wert war aber für Sanuye vonvon besonderer Wichtigkeit, ein Kamm, eine Trinkflascheund ein zusammen gestecktes Fernglas lag drinnen. Sanuye schloss die Tasche und legte sie sich um die Schulter. Sie zog ihre Fügel ein, denn heute würde sie nicht fliegen, sie würde versuchen so wenig wie möglich Energie zu verschwenden. Sie ging durch den Wald, auf der Suche nach ein paar Beerensträuchern, an denen sie ihren groben Hunger stillen konnte. Nach wenigen Minuten hatte sie auch einen großen Strauch mit grossen Waldbeeren gefunden. Sie pflückte ein paar und aß sie. Die waren wirklich köstlich. Plötzlich vernahm Sanuye ein knackendes Geräusch, sie drehte sich um. Aus einem Baumschatten trat ein verwildert aussehender Mensch heraus in seiner rechten Hand hielt er eine gespannte Armbrust. Er wies sie, mit einer kurzen Bewegung, seiner linken Hand von ihrer Position. Sanuye entfernte sich von ihrm Platz. Der Mann lächelte und gab dabei einen besonderen Einblick auf seine verfaulten Zähne. Sanuye bemerkte den zweiten Kerl hinter sich zu spät. Ein Messer war nun an ihre Kehle gerichtet und ein Arm hielt sie an der Hüfte fest. Von der Seite trat ein Dritter in das Geschehen mit ein. Der einen noch verwilderten Eindruck als der Erste machte. Er kam auf sie zu: "Was für ein hüpsches Häschen haben wir denn da." Er nahm ihre Schultertasche und lächelte dabei anzüglich: "Und so allein." Der zweite, der ihr das Messer an den Hals hielt, zog den Gruch ihrer Haare ein: "Und so süß." Die Männer die vor ihr standen krammten in ihrer Tasche: "He, ist das Alles?" Der Erste richtete seine Armbrust auf sie. Der Dritte warf ihre Tasche beiseite. "Reg dich nicht auf. Vielleicht hat sie das Geld irgendwo versteckt." Sein anzügliches Lächeln wurde breiter und der Kerl mit dem Messer begann leise zu lachen. Sein Arm bewegte sich um ihre Hüfte und zwang Sanuye sich zu ihm umzudrehen. "Na, Kleine, was versteckst du unter deinem Kleid." Sanuye konnte nicht mehr, sie war furchtbar angewiedert. Sie hob leicht ihre Hand und ließ ihre Krallen ruckartig aus ihren Handrücken schießen. Sei konnte hören wie das Messer zu Boden fiel. Sie hob ihren Kopf und sah in das Gesicht ihres Peinigers. Seine Augen waren vor Schreck geweitet und leit floss Blut aus seinem Mund. Das Blut aus seiner Brust lief in ihre Hand. Sanuye zog ihre Krallen aus seinem Körper und ließ die Hand an ihre Seite sinken. Die anderen Zwei ließen einen verschreckten Aufschrei hören, als ihr Partner zu Boden sank. Sanuye hatte sich noch nicht volständig umgedreht, als der Bolzen der Armbrust ihre linke Schulter durchstieß und sie von den Füssen riss. Ein Baumstamm verhinderte es, dass sie auf der Boden fiel. Sie sah auf den Bolzen der aus ihrer Schulter ragte und wartete auf den Zweiten. Doch es folgte kein weiterer.

Raiden/Yuji
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Di 4. Apr 2006, 17:35 - Beitrag #53

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Khaldun sah, dass Naim und schließlich auch Esme ineinandergekuschelt weggenickt waren. Wache wäre ihm schon lieb gewesen, doch es würde wohl zur Not auch reichen, wenn sie sich ohne schlafen legte, da entweder sein, Naims oder jemand anderes leichter Schlaf ausreichen würde, um notfalls reagieren zu können.
Er blickte zu Sharie, bei der er mittlerweile angekommen war und stubste sie mit dem großen Kopf freundlich an.
Komm , wisperte er in ihre Gedanken, es ist Zeit, dass ich dir etwas erkläre.... In seiner Stimme klang etwas unterschwellig mit,das jedoch nicht eindeutig zu identifizieren war.

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Mi 5. Apr 2006, 18:08 - Beitrag #54

Als sie die Lichtung erreicht hatten und das Feuer brannte, setzte Sharie sich etwas entfernt von den anderen auf eine Wurzel und schaute ins Feuer. Vor ihrem inneren Auge sah sie immer wieder alles, was in den letzten Stunden geschehen war. Es war so viel dabei, dass sie nicht verstand. Dann wanderten ihre Gedanken wieder in die Vergangenheit, zu der merkwürdigen Priesterin und dem Kelch. Das alles ergab für sie keinen Sinn.

Sharie hatte nicht gemerkt wie Khaldun immer näher an sie heran gekommen war. Als er sie anstupste zuckte sie erschrocken zusammen. Dann hörte sie die Worte in ihrem Gedanken, tief in sich wusste sie, dass die Worte von Khaldun kommen mussten, auch wenn sie sich nicht erklären konnte wie er das machte. "Was willst du mir erklären?" sie flüsterte und sah ihm dabei direkt in die Augen. "Und warum erst jetzt? Ich habe die ganze Zeit, seit dem wir das Dorf verlassen haben darauf gewartet, dass du irgendetwas zu mir sagst. Bei der Großen Mutter, wer oder besser was für ein Wesen bist du?"

Raiden/Yuji
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Do 6. Apr 2006, 16:58 - Beitrag #55

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Khaldun sah zu den beiden anderen. Sie lagen am Feuer, schliefen durch die Anstrengung des Tages tief und fest. Seine Augen funkelten. Leichtes, warmes, rotes Funkeln umgab den großen Tiger, aus dem sich ein Mensch herauskristallisierte, ein hochgewachsener Mann mit den selben intensiv roten Augen, die an der Raubkatze fremd gewirkt hatten. Er hatte dunkelbraunes Haar und sehr markante Gesichtszüge, die unter den Waldbewohnern schon immer aufgefallen waren. Bis auf Hose und Stiefel war er unbekleidet, nur ein Amulett mit einem roten Stein hing um seinen Hals. Seinen Bogen legte er beiläufig zur Seite und erwiderte Sharie's Blick mit einem genauso intensiven durch die dichten, schwarzen Wimpern. Das Feuer zauberte Reflexe auf seinen Körper und die mittellangen Haare und gab der ganzen Erscheinung etwas mysteriöses.
"Entschuldige, dass ich deine Geduld strapaziert habe.",antwortete er etwas verspätet auf ihre Frage. Der Anflug seines Lächelns erreichte die Augen nicht, sodass spürbar würde, dass er solchen Ton nicht sehr schätzte.
"Die Ereignisse haben mich ebenfalls überrumpelt- ich wollte nur in Ruhe reden können."
Er hatte sich mit überkreuzten Beinen ins weiche Gras gesetzt und stützte die Hände nach hinten ab.
"Ich gehöre zum Volk der Magier,sofern man es noch so nennen kann"
Letzteres hatte er mehr zu sich gesagt...

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Do 6. Apr 2006, 17:32 - Beitrag #56

Als der Tiger rot zu funkeln begann, erschrak Sharie sehr. Sie versteifte sich und ko´nnte sich kaum noch bewegen. Also dann dieser Mann vor ihr stand, der sehr fremd auf sie wirkte, war es als wäre sie versteinert. Sie warf einen kurzen Blick zu Naim und Esme, doch die beiden schliefen und bekammen von allem nichts mit. Ihre Augen kehrten zurück zu Khaldun, irgendwas an ihm faszinierte sie. Fast so wie vor ein paar Stunden auf der Lichtung als sie den Tiger zum ersten Mal gesehen hatte. In seinen Augen sah sie immernoch das majestätische Tier, dass sie bisher begleitete, nur an ihnen konnte sie erkennen das es immernoch das gleiche Wesen war, dass ihr gegenüber stand.

Sie hätte zu gern geantwortet als er begann zu ihr zu sprechen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sharie beobachtete wie Khaldun sich setzte. Seine Stimme hallte tief in ihr wieder. Diese Stimme erfüllte sie mit einer angenehmen Wärme. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden. Wenn sie in diesem Moment hätteetwas sagen können, hätte sie gern gesagt, dass sie froh war das er endlich mit ihr Sprach. Sie wollte ihm viele Fragen stellen, doch Sharie beschloss ihm erst zu zuhören. Vielleicht würde sie jetzt auf viele ihrer unausgesprochenen Fragen eine Antwort erfahren. Und sie hoffte, dass sie während er sprach endlich ihr Stimme wieder finden würde.

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Do 6. Apr 2006, 19:08 - Beitrag #57

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Khaldu beobachtete sie, während er sprach. Sie war erschrocken, eigentlich vorauszusehen und schien kein Wort mehr herauszubekommen.
"Verzeih, dass ich dich erschreckt habe." sagte er ruhig.
"Es ist nur so, weder der Vorfall im Dorf oder unsere Begegnung war irgendwie geplant noch geht der Angriff auf mein Konto. Mit meinen Fähigkeiten wäre ich nicht dazu in der Lage, da sie auf anderen Gebieten liegen. Das wollte ich nur erklären, nicht, dass du dich von falschen Vorstelungen leiten lässt, die leider häufig auch bei den Karai verbreitet werden."
Er machte eine Pause, da er gerade den Faden verloren hatte- verdammt, er war nie ein großer Redner gewesen und außerdem wurde die Situation gerade reichlich unangenehm irgendwie, da sie auch nicht reagierte.
Er lächelte, etwas Verlegenheit machte sich in ihm breit und trat an die Oberfläche,ein winziges Zeichen von Schwäche, das man selten zu Gesicht bekam.

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Fr 7. Apr 2006, 19:24 - Beitrag #58

Sharie hörte Khaldu aufmerksam zu. Sie war immernoch sehr erschrocken, aber sie glaubte ihm das er mit allem was im Dorf vorgefallen war nichts zu tun hatte. Als er nicht mehr sprach und sie sein schwaches Lächeln sah, fiel langsam die Anspannung von ihr ab.

Sharie atmete einmal tief durch. Sie zwang sich zur Ruhe und fand in diesem Moment auch ihre Stimme wieder. "Ich habe nie geglaubt, dass du mit den Vorfällen im Dorf etwas zu tun haben könntest. Die Karai sind immer sehr feindselig gegenüber ihnen unbekannten Wesen, dass weiß ich. Aber Menschen die sich in Tiere verwandeln können, kennen wir nur aus den Märchen der Alten und niemand aus meinem Dorf würde glauben das sie wirklich existieren." Sie hielt kurz inne und schaute in Feuer. "Vielleicht hat doch das Schicksal alles was heute Nacht geschehen ist so bestimmt, ich weiß es nicht. Aber ich bin froh, dass du endlich mit mir sprichst. Naim sagte mir im Dorf, dass du mir selbst sagen würdest wer und was du bist und seit dem er das sagte habe ich darauf gewartet." Sharie wurde immer ruhiger, so langsam konnte sie sich wieder bewegen. Und je länger sie sprach um so entspannter wurde sie. Sie schaute wieder zu Khaldun und versuchte zu Lächeln, sie wusste zwar nicht ob es ihr wirklich gelang aber sie versuchte es. Jetzt wollte sie endlich aussprechen, was ihr die ganze Wanderung lang durch den Kopf gegangen war.
"Die Männer haben dich recht übel zugerichtet, so wie es aussah. Warum hast du uns geholfen, wenn du meinst das das alles nicht geplant war?" Sie strich sich eine Haarsträhne aus den Augen und versuchte Khaldun weiterhin anzusehen. Sie wusste, dass dies sicher nicht der beste Zeitpunkt war um ihn das zu fragen, aber die Worte sprudelten einfach aus ihr herraus. "Du musste mir nicht antworten wenn du nicht willst. Aber das frage ich mich schon die ganze Zeit."

Raiden/Yuji
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Fr 7. Apr 2006, 21:54 - Beitrag #59

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Er überlegte. Wie drückte er das jetzt am besten aus?
"Ich hatte- ich war Naim noch etwas schuldig. Und die Verletzung war wohl eigene Schuld- ich hatte den Mann etwas unterschätzt, er ist mir Ewigkeiten gefolgt."
Zumindest wurde sie lockerer nun. Außerdem schien sie ihm zu glauben, was ihn überraschte, aber man wusste ja nie, welchen Wabdel Völker durchmachten.
"Zudem habe ich einen von ihnen getötet. Wut kann den Menschen außerordentliche Kräfte verleihen."
Er machte eine kleine Pause, zögerte kurz, dieses Thema anzusprechen und formulierte es etwas weiter.
"Das was im Dorf passiert ist, tut mir sehr leid. Ich mochte die Dorfbewohner, habe sie ab und zu beobachtet", er zwinkerte ihr zu,sodass sie wusste, dass diese Bemerkung unverfänglichen Charakter hatte,
"und hatte vor einiger zeit selbst Kontakt, aber es ist schon jahre her."
Seit er sich für dieses leben entschieden hatte...

Illajha
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So 9. Apr 2006, 09:43 - Beitrag #60

"Oh, ich verstehe...ich habe nicht wirklich mitbekommen, dass du einen der Männer getötet hast. Ich habe zwar einen Toten gesehen, aber ich dachte dieses merkwürdige Feuer sei Schuld an seinem Tod.
Warum sind seit deinem letzten KOntakt zu den Menschen im Dorf Jahre vergangen? Haben sie dir etwas angetan oder dich genauso ausgesoßen wie Naim und Esme, weil du anders warst?"
Sharie wollte, jetzt wo er wirklich mit ihr sprach, auch gleich viel über ihn wissen. Auch wenn sie wusste, dass sie ihn jetzt in diesem Moment nicht über alles Aushorchen konnte. Eigentlich war sie sehr erschöpft von den Ereignissen dieser Nacht, aber auf der anderen Seite war sie viel zu froh darüber, dass Khaldun endlich auch mit ihr sprach, als das sie das Gespräch zu schnell hätte wieder beenden wollen.

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