Ein neuer Anfang

Gemeinsam Welten und Figuren erfinden - Fortsetzungsgeschichten zum Mitschreiben.
Raiden/Yuji
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So 9. Apr 2006, 13:21 - Beitrag #61

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Er lauschte ihr und sah dabei ins Feuer. Wieviele Jahre lebte er schon so? Er hatte aufgehört zu zählen. Als sie geendet hatte, sah er kurz zu ihr. Sie sah wirklich erschöpft aus, schien allerdings wirklich gern noch mit ihm reden zu wollen. Doch sie horchte ihn für seinen Geschmack ein wenig zu sehr aus. Er war sich nicht sicher, ob er ihr soweit vertrauen sollte.
"Ganz so einfach war es nicht. Es war bevor Naim zu euch kam und bevor ich ihn kennenlernte. Aber es gab andere Gründe dafür, dass ich nicht dort verweilen konnte."
Er sah ihr an, dass diese Antwort keineswegs zufriedenstellend war. Trotzdem stand er auf und nahm seine vorherige Gestalt wieder an.
Die Sonne geht bald auf. Wir haben einen langen Marsch vor uns, es ist besser die wenigen Stunden noch zu schlafen.
Auch er war müde. Die Verletzung machte ihm noch ein wenig zu schaffen. Ruhig ging er zurück zum Feuer und legte sich nahe daran, um sich zu wärmen.
Gute Nacht, Sharie...
wisperte er und wartete, ob se folgen würde.

Illajha
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So 9. Apr 2006, 17:38 - Beitrag #62

Sharie merkte als er ihr antwortete, dass sie zuviel gefragt hatte und sie verstand es das Khaldun ihr nicht mehr erzählen wollte. Als er sich wieder verwandelt hatte und Richutng Feuer ging, spürte sie in sich wieder eine riesige Müdigkeit. Khaldun hatte recht, sie sollte noch etwas schlafen, bevor sie am nächsten Tag weiterwanderten.

Sie stand auf und folgte Khaldun näher an das Feuer heran. Sharie legte sich auf das weiche Gras und schaute noch einmal zu ihm hinüber. "Schlaf du auch gut und danke nochmal, für alles was du heute Nacht getan hast." flüsterte sie und schloss dann die Augen.

Das warme Feuer und die Erlebnisse dieser Nacht sorgten dafür, dass Sharie kurz nach dem sie die Augen geschlossen hatte einschlief. Jedoch schlief sie nicht besonders gut.
In ihrem Träumen sah sie ihre Mutter, die mit den anderen Dörflern zusammen versuchte sie ins Feuer des brennenden Tempels zu stoßen. "Du hast dich nicht an die Regeln gehalten! Du hast dieses Unheil über uns gebracht, indem du zurückgekommen bit, obwohl du es nicht durftest!"riefen sie alle. Shaire wollte davonlaufen, aber sie war wie versteinert. Immer wieder sah sie von einer Person zur anderen und dann wieder zu ihrer Mutter. "Ich wollte die Regeln nicht brechen! So glaubt mir doch!" Doch es schien ihr als würde keiner ihr zuhören.

Raiden/Yuji
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So 9. Apr 2006, 18:41 - Beitrag #63

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Am Morgen
Der Tiger erwachte als erster und sah prüfend in die Runde. Diese nacht waren sie nicht gestört worden-sehr gut- doch in der nächsten sollten sie eine Wache ausmachen. Er erhob sich und ging als erstes zum Fluß, um einen Schluck zu trinken.
Gut geschlafen hatte er nicht- zuviel war im Kopf herumgegeistert, ermachte sich einfach Sorgen, was seine Ahnung bezüglich der Magierin betraf. Keine Ahnung wie stark sie jetzt schon war- wenn sie solche zauber plante vermutlich ähnlich wie er. Dies beunruhigte ihn sehr.
Er kam zurück und stubste Sharie an. Sie hatte anfangs unruhig geschlafen und öfter geredet, ohne das er sie allerdings verstanden hätte. Neben ihnen wachten Esme und Naim auch langsam auf.
Die Sonne war vor wenigen Minuten aufgegangen und noch lag Schatten über dem Wald, der sich bis Mittag noch gehörig aufheizen würde.

Lykurg
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So 9. Apr 2006, 19:01 - Beitrag #64

Naim suchte die Stellen auf, an denen er am Abend Schlingen ausgelegt hatte. Die meisten von ihnen waren erwartungsgemäß leer, aber tatsächlich zappelte in einer ein Wildkaninchen. Er packte es, drehte ihm den Hals um und steckte es in seine Tasche. Er sammelte auch die restlichen Fallen ein, füllte am Bach seine Trinkflasche und kehrte zurück zum Lagerplatz, auf dem Esme inzwischen mit den anderen wieder oberflächlich die Spuren ihrer Anwesenheit unkenntlich gemacht hatte. Ihr war dabei aufgefallen, daß Sharie und der Tiger sich in der Nacht vom Feuer entfernt unterhalten haben mußten, bevor sie nah beieinander einschliefen. Was das zu bedeuten haben mochte? Sie kannte ihren Mann gut genug, um sofort zu merken, daß er trotz allem erhebliche Vorbehalte gegen Khaldun hegte, obwohl er versucht hatte, das nicht zu zeigen. Sie würde es ihm erzählen müssen.

Als die Sonne zwischen den Zweigen sichtbar wurde, brach die kleine Gemeinschaft auf, der Steppe entgegen. Während Naim wieder vorausging und Khaldun sie mit seinem Katzengehör nach hinten absicherte, gesellte sich Esme zu Sharie und fragte sie im freundlichen Plauderton: "Wie hast du geschlafen? War der Boden weich genug?"

Illajha
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Mo 17. Apr 2006, 15:49 - Beitrag #65

"Ja der Boden war weich genug, doch gut geschlafen habe ich nicht. Ich hatte Alpträume. Esme, meinst du ich habe dadurch, dass ich in der letzten Nacht ins Dorf zurückgekehrt bin mit Schuld an dem was geschehen ist?" Sharie blickte nur kurz zu Esme und schaute dann wieder gedankenversunken auf den Waldboden. Die Träume der letzten Nacht verfolgten sie noch immer. Warum hatten ihr alle die Schuld gegeben, sogar ihre Freunde?

Sharie war so sehr in Gedanken, dass sie die Wurzel vor ihren Füssen nicht sah. Sie bemerkte sie erst, als sie mit dem Fuss darin hängen blieb. Sie verlor den Halt unter den Füssen und fiel auf den Waldboden. Ihr rechtes Knie begann zu schmerzen. Sharie spürte zwar, dass sie sich nichts gebrochen hatte, aber sie war noch zu geschafft, von der letzten nach und ihren wirren Träumen, dass sie ihre Fassung nicht mehr bewahren. Ihr liefen die Tränen über die Wangen, ihr fielen die Haare ins Gesicht. Sharie konnte sich nicht mehr beruhigen, sie lieb einfach auf dem Boden liegen und versuchte nich aufzustehen.

Raiden/Yuji
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Mo 17. Apr 2006, 17:02 - Beitrag #66

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Khaldun sicherte nach hinten ab. Es war ruhig heute früh, die natur schien noch nicht ausgeschlafen zu haben, sodass es ein leichtes war, die Gegend zu überwachen. Gedankenversunken schlich er hinter der Gruppe her und überlegte, wann er das letzte mal bei den freien Völkern gewesen war. Die Alten von jetzt müssten ihn aus jungen Jahren zumindest noch im Gedächtnis haben- hoffte er.
Plötzlich blieben sie stehen. Sharie war gestürzt und anscheinend nicht fähig aufzustehen.
Hätte er es gekonnt, hätte er die Stirn gerunzelt. Noch mehr Verletzte konnten sie jetzt wohl kaum gebrauchen. Er warf einen kurzen Blick nach hinten und ging zu ihr. Sie weinte, machte aber keine Anstalten sich erheben zu wollen.
Esme kniete neben ihr und redete ihr gut zu.
Naim war ebenfalls stehengeblieben und warf nebenbei einen Blick auf die beiden. Khaldun wartete und behielt die Gegend im Auge. Was war nur los?

Lykurg
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Mo 17. Apr 2006, 23:24 - Beitrag #67

Esme verstand, wie die junge Priesterin sich fühlen mochte, plötzlich allein in der Welt, in der sie bis jetzt einen festgefügten Platz zu haben schien. Ihr selbst war es nicht sehr anders ergangen. Aber daß Sharie unter ihrer Last so zusammenbrach, erfüllte sie mit Ärger. War das Mädchen vielleicht gar nicht begierig darauf, herauszufinden, was geschehen war? Sollte sie das Schicksal ihrer Mutter einfach zu vergessen suchen, ohne sich weiter um die Schuldigen und die Ereignisse zu sorgen, die sie zum Verlassen der Heimat gezwungen hatten? Sie unterdrückte ihren Ärger. Sharie war noch jung, ihr war in kurzer Zeit viel zugestoßen, und einiges, das auch sie selbst nicht verstand.

Sie redete sanft auf die Jüngere ein, wohl wissend, daß der Schmerz erst über Monate und Jahre nachlassen würde; aber sich ihm hinzugeben, konnte nichts bringen. Eine Karai hatte ihr Los stumm und tapfer zu ertragen; zum Trauern würde später noch Zeit bleiben, und ein Platz würde sich finden lassen, an dem für alles gesorgt würde. Aber nun sei es wichtig, weiterzuziehen, die Steppenbewohner zu finden und, wenn möglich, ihre Hilfe zu erbitten. Esmes Gedanken wanderten auf anderen Bahnen. Sie überlegte, ob Sharies Zusammenbruch mit dem Gespräch zusammenhängen mochte, das sie in der Nacht mit dem Tiger geführt haben mußte. Hatte Khaldun ihr etwas erzählt, das ihr die Hoffnung genommen hatte? Oder sie vielleicht sogar mit einem Zauber belegt, der dazu dienen mochte, die Weiterreise zu behindern?

Auch der Waldläufer machte sich Sorgen um das Mädchen, aber er wußte sie bei Esme in guten Händen. Dagegen fand ein anderer Umstand seine Aufmerksamkeit: Er entdeckte im lichten Unterholz in einiger Entfernung einen Rehbock, der die Rinde einer Buche äste. Naim prüfte die Windrichtung, nahm den Bogen von seinem Rücken, zog einen Pfeil aus dem Köcher und pirschte sich an das Tier heran, das von der Anwesenheit der Menschen anscheinend noch nichts bemerkt hatte. Während er sich heranschlich, wechselte der Bock zu einem anderen Baum, der ein Stück tiefer im Wald lag, und in dessen Richtung Naim ihm nun folgte. Es war ein schönes Tier mit dem seidig schimmernden, noch leicht gesprenkelten Fell eines Jungtieres. Der Jäger hatte nun eine geeignete Position erreicht, er legte den Pfeil auf die Sehne, spannte den Bogen und zielte.

Illajha
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Di 18. Apr 2006, 21:53 - Beitrag #68

Esmes beruhigende Worte drangen nur langsam zu Sharie. Als sie nach einer weile durch den dichten Schleier, den ihr Haare vor ihren Augen bildeten, blickte sah sie Esme neben sich hocken und auch Khaldun war näher getreten.
Ich muss mich zusammenreißen. Keiner kann ein weinendes Mädchen in diesem Moment gebrauchen. Du bist eine Karai und die können sich schließlich beherrschen!! Esme hat recht, ich werde in meinem Leben noch genug Zeit zum trauern bekommen...dachte Sharie.

Langsam erhob sie sich vom Waldboden und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. "Es tut mir Leid, dass ich mich so angestellt habe. Ich werde versuchen nicht noch einmal so die Fassung zu verlieren. Im Moment ist es wirklich wichtiger herauszufinden warum das alles geschehen ist." Sharie schniefte noch einmal kurz und atmete dann tief durch. Sie hoffte das die anderen ihr Verzeihen würden ihr war klar, dass sie sich absolut kindisch benommen hatte.

Lykurg
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Di 18. Apr 2006, 23:50 - Beitrag #69

Eine Krähe krächzte warnend, und der Rehbock wandte den Kopf zu Naim. Plötzlich dröhnte ihm der Schädel, als hätte ihn ein Keulenschlag getroffen. Der Bogen entglitt seinen Händen, die Knie knickten ihm ein. Sein Hals schien sich zusammenzuziehen, er glaubte, keine Luft mehr zu bekommen, und fiel zu Boden. Bevor ihm schwarz vor Augen wurde, sah er noch, wie der Rehbock im dichteren Unterholz verschwand.

"Ist schon gut, Sharie", meinte Esme. Sie half ihr auf und rückte ihr Gewand etwas zurecht. "Dann können wir ja jetzt weiterziehen. Aber wo ist Naim?" "Khaldun?" Sie wandte sich um.

Raiden/Yuji
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Mi 19. Apr 2006, 18:22 - Beitrag #70

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Sharie hatte sich beruhigt, wenigstens für jetzt. Ganz so hart wie Esme sah er die sache nicht, ebensowenig, wie er fand, dass sie sich kindisch verhalten hätte. Es war eine normale Reaktion einer jungen Frau gewesen, die gerade alles verloren hatte, die leider aber eben hinderlich für sie im Moment war. Die Karai Sichtweise darüber war nunmal etwas anders, deshalb würde er sich da nicht einmischen.
Khaldun bemerkte erst jetzt, wo Esme es sagte, dass Naim verschwunden war. Er hatte nur unterbewusst registriert, dass er sich entfernt hatte, aber in welche Richtung wusste er nicht genau. Sicherlich gerade von der Gruppe, da er ihn in seiner Richtung an sich vorbeilaufen gehört hätte.
Es knackte im Unterholz in ebenjener Richtung. Leise, aber trotzdem hörbares Rascheln von Bewegungen. Mehreren, wie er nebenbei bemerkte. Naim?
Vom Weg runter, aber leise!
Während die beiden anderen noch reagierten hatte er sich verwandelt. Er wusste nicht wie viele es waren, nur dass es mehr als einer war. Doch als Tiger würde es schwerfallen, sie gezielt zu töten, ohne verletzt zu werden.
Im nächsten Moment hatte er auch schon den Bogen in der Hand und zog Sharie mit der freien Hand am Arm mit sich zurück, da sie ihm am nächsten stand.

December
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Do 20. Apr 2006, 11:30 - Beitrag #71

Schmerzen breiteten sich in ihrem Körper aus und das Blut begann in ihren Ohren zu rauschen. Ihr war als würden die Stimmen der Beiden aus weiter Ferne zu ihr dringen oder waren es plötzlich mehr. Sanuye konnte kaum atmen, ihr wurde die Luft knapp. Blut sammelte sich in ihrem Mund, wie lange würde sie diesen Geschmack wieder und wieder spüren. Einer der Männer kam vorsichtig mit seiner Ambrust näher, immer bereit ihr einen zweiten Schuss zu verpassen. Er legte seine Hand unter ihr Kinn und hob es an, um in ihr Gesicht zu blicken. " Die macht es nicht mehr lange," rief er seinem Kumpeln zu. Sanuye nahm eindeutig weitere Gestalten war. Sie schienen es eilig zu haben, ihr war so als wollten sie schnell von hier verschwinden. " Wieviele genau?" Fragte der andere, die Antwort des anderen, verstand sie nicht mehr. Da der Mann vor ihr den Bolzen mit brutaler Gewalt heraus zog. Sanuye schrie vor Schmerzen, sank auf die Knie und und fiel zu Boden. "Verblute du Hexe. He." Einer der Männer gestikulierte häftig, und das war es, was sie sah, bevor ihr schwarz vor Augen wurde. Doch sie konnte hören wie sie sich auf den Weg machten und ihren toten Freund in Büsche warfen. Der dumpfe Aufprall erschütete den Boden. Sanuyes Blick klärte sich wieder und ihre Wunde begann sie langsam zu heilen, was durch die Blutmasse nicht eindeutig sichtbar war. Plötzlich hörte sie weitere Rufe, Schritte und häftiges Gerangel. Sie lag jedoch so ungünstig, dass sie nichts sehen konnte. Langsam verflog der Schmerz und Sanuye konnte wieder Luft holen.

Illajha
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Fr 21. Apr 2006, 16:27 - Beitrag #72

Sharie hatte Kaldhuns Worte gerade erst in ihren wahrgenommen, als er sie von Weg herunter zog. Sie duckte sich hinter einen der Büsche am Wegesrand und versuchte durch die Zweige hindurch zu erkennen, was auf dem Weg vorging. Mehrere Schatten tauchten an der Stelle des Weges auf, an dem sie eben noch gestanden hatten. Sharie blickte zu Esme, die nicht weit entfernt ebenfalls hinter dem Gebüsch hockte. Dann sah sie wieder zum Weg.

Die Gestalten waren nicht durch die Blätter und Zweige nicht deutlich zu erkennen und Sharie traute sich nicht, sich zu bewegen, aus Angst Gerüsche zu machen und die Gestalten so auf sich und Esme aufmerksam zu machen. Eine der Gestalten schien zu den anderen zu sprechen, doch sie sprach so leise das Sharie nicht verstehen konnte was gesprichen wurde. Aber es schien, als würde die Gestalt den anderen iregndwelche Anweisungen zu geben. Dann sah es so aus als würden sie irgendetwas suchen, dabei kam einer der Schatten dem Gebüsch hinter dem sie hockte immer näher.

Raiden/Yuji
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Fr 21. Apr 2006, 16:56 - Beitrag #73

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Khaldun hatte sich etwas entfernt von beiden verborgen und fackelte- wie es seine Art war- nicht erst lange, sondern griff an. Seine scharfen Sinne hatten ihm zumindest verraten können, das keiner der Männer Naim entsprach, die er als Schemen wahrnahm.
Ein silberner Pfeil durchschnitt die Luft und traf den ersten, der sich in Sharies Richtung bewegte. Die anderen waren schnell, aber viel zu langsam, um zu verhindern, dass ein zweiter Pfeil den nächsten auch prazise tötete.
Blieben noch drei, die Khaldun jetzt nicht treffen würde. Nicht aus der Position. Er überlegte nur Sekunden- und war dann verschwunden. Die Gestalten schlichen geduckt weiter. Sie wussten sicher, woher die Pfeile gekommen waren.

Sekunden später hüpfte ein kleines Eichhörnchen über den Weg zwischen den Baumkronen hindurch, unbeachtet von allen Anwesenden...

Illajha
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So 23. Apr 2006, 00:21 - Beitrag #74

Sharie hielt die Luft an als sie merkte, dass sich die Gestalt immer weiter auf sie zu bewegte. Als sie nur nur wenige Meter trennten, hörte sie ein leises Zischen in der Luft. Noch bevor Sharie erkannte wo das Geräusch her kam, fiel die Gestalt vor ihr zu Boden und sie sah den Pfeil aus seinem Körper ragen. Kurz darauf sah durch die Zweige einen zweiten Körper zu Boden fallen.

Sharie blickte zu Esme hinüber, konnte aber ihre Reaktion nicht erkennen. Als sie wieder in Richtung des Weges sah, schlichen die restlichen Gestalten weiter. Sharie hörte das ihre Schritte sich langsam in die Richtung bewegten aus der die Pfeile gekommen sein mussten. Sie ließ ihren Blick durch die Baume und Büsche um sich herum schweifen, doch sie konnte Khaldun niergndwo entdecken. Sharie war sich sicher, dass er die Pfeile abgeschossen hatte, aber wo war er jetzt? Langsam rutschte sie ein Stück von dem Gebüsch weg, immernoch bedacht darauf kein Geräusch zu machen. Immer wieder lauschte sie ob die Schritte der Gestalten näher kamen. Doch sie hörte nichts mehr. Immer wieder blickte sie sich suchend um, in der Hoffnung Khaldun doch irgendwo zu entdecken. Sharie machte sich Sorgen, was wäre wenn diese komischen Gestalten zurückkehren würden und sie und Esme fanden? Sie wagte es nicht, diesen Gedanken weiter zu denken. Langsam wollte sie hinüber zu Esme schleichen, als die hinter sich plötzlich ein Knacken und Rascheln im Unterholz hörte, dass immer näher zu kommen schien.

Raiden/Yuji
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So 23. Apr 2006, 12:12 - Beitrag #75

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Khaldun blieb auf einem Ast hocken, der stark genug war, auch sein menschliches gewicht zu tragen und wartete. Es dauerte ein Weilchen, dann kamen zwei der Angreifer näher. Sie stanken von weiten so wie sie verwahrlost aussahen, was sie hier, mitten im Wald verloren hatten, fragte er sich wirklich, denn sie sahen den Räuberhorden der Steppe ähnlicher, als irgendeinem Waldvolk, das er kannte.
Beide standen jetzt unter seinem Versteck, er verwandelte sich und spannte den Langbogen zum nächsten Schuss. Der Pfeil hatte aufs dieser kurzen Entfernung durchschlagende Wirkung. Trotz des leisen Knarrens der Sehne, das die beiden aufschrecken und herumfahren ließ, traf er einen von beiden, der eine Armbrust trug von oben. Durch die Wucht des Schusses wurde er sterbend von den Beinen gerissen und gegen seinen Kumpanen geschleudert,was Khaldun die Sekunde gab, die er brauchte, um den Bogen schnell beiseite zu werfen und hinunter zu springen.

Sein Kontrahent gab ihm nicht die Gelegenheit eine Waffe zu ziehen, denn er stürmte mit gezücktem Messer auf ihn los. Schnell reagieren konnte er ja, ein Neuling in seinem Geschäft war er bestimmt nicht. Der Magier nutzte seinen Schwung, um ihn weiterzuleiten und gegen den Baum prallen zu lassen. Das Messer flog ihm aus der Hand irgendwo ins Gras, doch noch eine Chance das nächste- und Khaldun bezweifelte nicht, dass er noch einige hatte- zu ziehen, bekam er nicht, da er heftig attackiert wurde und sich gegen einen Schlaghagel wehren musste. Der Animagus setzte ihm mächtig zu, war allerdings im Nahkampf genauso geschult wie sein Gegner, sodass er seiner seits zurückweichen musste, als er einen mächtigen Hieb kassierte.
Zudem machte ihm der Dritte sorgen, von dem er momentan nicht wusste, wo er sich befand. Und Naim, der hoffentlich noch lebte! Khaldun war kurz abgelenkt, stolperte über die Leiche hinter ihm und ließ sich nach hinten fallen, als der andere sein Taumeln ausnutzte, indem er mit dem nächsten Messer nachsetzte. Die Klinge hatte ihm locker die Kehle durchgeschnitten, so verletzte sie ihm nur wenig den Hals.

Lykurg
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So 23. Apr 2006, 13:53 - Beitrag #76

Naim erwachte aus seiner Betäubung, als ihn kleine gierige Hände nach Wertsachen durchwühlten. Die Person, vielleicht war es eine Frau, roch stark nach saurer Pferdemilch und Mist. Sie grunzte unzufrieden, wohl weil sie nicht fand, was sie suchte, und hastete durch die Büsche davon, er hörte es rascheln. Er schlug die Augen auf, die verschwommenen Schemen, die er wahrnahm, begannen sich zu klären, und er erhob sich, der Frau hinterherzulaufen. Nun hörte er das Todesröcheln eines Kriegers und die Geräusche eines erbitterten Kampfes. Die Fährte der verhinderten Diebin schlug aber einen Bogen um die Stelle. Offenbar wollte sie den Kämpfern - einer davon mußte Khaldun sein - in den Rücken fallen. Naim wählte einen kürzeren Weg und erreichte sie mit einigen langen Sätzen. Er warf sie im Ansprung zu Boden und versuchte, sie niederzuhalten, sie aber wand sich mit ungeahnten Kräften unter ihm, schlug nach ihm, biß in seine Hand. Dem Stoß ihres Knies konnte er gerade noch ausweichen und beendete das Ringen mit einem gezielten Hieb an ihren Hals, der ihr, wenn er sie nicht getötet hatte, doch das Bewußtsein raubte. Aufatmend erhob er sich und lauschte, wie es seinen Gefährten ergangen sein mochte.

Esme war Khalduns Aufforderung gefolgt und hatte sich hinter einen Haselstrauch gekauert, durch dessen dichtes Laub sie spähte. Sie hörte mehr als sie es sah, daß Khaldun zwei Gegner mit seinen Pfeilen tötete. Dann verschwand er, und sie bemerkte, daß zwei weitere Feinde auf ihren Busch zukamen. Sie ergriff einen schweren Stein, bereit, sich ihrer Haut zu wehren. Aber es kam anders, einer von ihnen brach, von einem weiteren Pfeil getroffen, sterbend zusammen, während Khaldun den anderen von oben ansprang. Die Künste des Magiers erstaunten sie. Dennoch schien er im Zweikampf mit seinem gedrungenen, aber überraschend wendigen Gegner seinen Meister gefunden zu haben. Der Steppenräuber, daran war kein Zweifel möglich, hatte trotz des unerwarteten Angriffs sein Messer zücken und sich damit gegen Khaldun verteidigen können, der nun auch noch zu Boden fiel und einem Stich in die Kehle nur knapp ausweichen konnte. Esme hatte sich bereits erhoben, lief nun, die improvisierte Waffe noch immer umklammert, auf das kämpfende Paar zu. Sie holte aus und traf tatsächlich den nichtsahnenden Feind, der gerade ein zweites, längeres Messer gezogen hatte. Er brach zusammen, sein Hinterkopf war nur noch eine breiige Masse. Schweratmend ließ Esme angeekelt den beschmierten Stein fallen. Dann reichte sie Khaldun die Hand. Der Schnitt an seinem Hals sah nicht bedrohlich aus. Sicherheitshalber fragte sie nach: "Alles in Ordnung?"

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So 23. Apr 2006, 15:33 - Beitrag #77

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Der Magier nickte und stand ohne ihre Hand auf. Trotzdem war in seinen sonst undurchdringlichen Blick ein dankbarer Funke getreten. Hinter ihnen hörten sie ein dumpfes Klatschen und fuhren beide gespannt herum. Es war jedoch nicht weiter zu hören, nur ein dunkler Haarschopf tauchte zwischen den Büschen auf.
Esme, die ebenfalls wie er keinen weiteren Gegner ausmachte, war sofort bei ihrem Gefährten, um zu schauen, wie es ihm ging.
Khaldun drehte sich um und suchte nach Sharies Versteck, er wollte die Gruppe nicht allzulange getrennt haben. Nebenbei zog er den Pfeil aus dem Leblosen und sammelte seinen Bogen wieder auf. Wirklich schnell bewegen konnte er sich noch nicht, die Wunde behinderte ihn ziemlich.
Also bahnte er sich langsam seinen Weg zu den beiden anderen Leichen, entfernte die Pfeile und wischte sie an den Kleidern der Räuber ab. Ihr Gestank war schlichtweg widerlich.

Er erreichte Sharie, die sich hinter ihrem Busch verkrochen hatte und wartete.
Sie fuhr kurz zusammen, als sie ihn sah und er reichte ihr seine Hand. "Es ist alles in Ordnung, es war nur eine kleine Gruppe und Naim ist ebenfalls wohlauf."

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So 23. Apr 2006, 19:38 - Beitrag #78

Esme strahlte, als sie feststellte, daß ihr Mann außer einer dicken Schwellung am Kopf keine weiteren Verletzungen davongetragen hatte. Dann betrachtete sie naserümpfend die bewußtlose Diebin: "Was machen wir mit ihr?"

"Wir sollten versuchen, herauszufinden, worauf die Räuber aus waren. Und ich fürchte, wir müssen die Frau zum Schweigen bringen. Wenn wir in die Steppen wollen, darf es keine Zeugen unserer Blutschuld geben." Der Waldläufer musterte seine Partnerin neugierig. Er sah, daß an ihren Händen Blut klebte, und bemerkte in ihren Augen einen fremden Ausdruck. "Hast du...?"

"Es ging nicht anders, Khaldun war in Lebensgefahr."
"Er hätte sich wohl noch zu helfen gewußt. Aber es ist gut. Und vielleicht..."
Er brach ab.
"Was meinst du?"
"Ach, nichts, nur so ein Gedanke."

Die Frau aus der Steppe begann, sich stöhnend zu rühren. Naim kniete sich neben sie, zückte sein steinernes Messer und setzte es ihr an die Kehle. "Keine Bewegung!" Die Gefangene spie aus und überschüttete das Paar mit einem Schwall von Flüchen in einer kehligen, rauhen Sprache. Die Waldbewohner verstanden kein Wort, aber die blitzenden Augen und der Tonfall sagten ihnen genug. Naim riß einen Klumpen Moos aus und stopfte es ihr als Knebel in den Mund. Dann drehte er die Frau auf die Seite und zwang ihre Hände wieder auf den Rücken. Esme zog einen ledernen Riemen aus ihrer Tasche und fesselte damit Hand- und Fußgelenke in einer Weise aneinander, daß sie sich kaum rühren konnte.

"Hast du ein Wort von dem verstanden, was sie sagte, Schatz?"
"Nein, ich war aber auch nie weit draußen in den Ebenen."
"Ob der Tiger die Sprache kennt? Oder vielleicht Sharie? Es kam seltsames Volk in den Tempel." Sie ging beiseite und reinigte ihre Hände mit Erde.

December
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Mo 24. Apr 2006, 08:42 - Beitrag #79

Die Wunde war verschlossen und die Schritte der Bande war verhallt. Sanuye öffnete ihre Augen und stand wieder auf. Sie sah sich sorgsam um. Ihre Tasche und das Amulett lagen auf dem Boden, sie sammelte es ein. Als sie sich auf die Fersen der Männer machen wollte, fiel ihr der Leichnam des Mannes wieder ein. Sie sah sich nochmals sorgsam um, weit weg konnten sie ihn nicht gebracht haben. Dann viel ihr ein Busch auf, dessen Äste schwer abgebrochen waren, sie näherte sich ihm und erkannte den Kerl, der unter Blätern und Ästen provisorisch abgedeckt war. Sie legte das Geäst zur Seite und griff in seine Taschen, nichts. Sanuye war enttäuscht. Sie wollte sich schon aufrichten, als ihr Blick zu seinen Stiefeln wanderten, die etwas seltsam aussahen. Sie zog sie ihm aus und als sie den ersten fast abgestreift hatte, hörte sie wie etwas zu Boden fiel, es war genau das was sie gebraucht hatte. Geld. Sie steckte alles ein und bedeckte ihn wieder. Dann ging sie den Spuren nach, die die anderen hinterlassen hatten. Sanuye gab acht, dass sie keine Geräusche verursachte. Nach einigen Minuten erblickte sie zeiw Schatten, die hinter einem lautlos verharrt waren, wartend auf ihre nächsten Opferaber das würde sie verhindern. Noch war sie einen Schritt vom Gebüsch entfernt, sodass sie die genaue Position Beider erkennen konnte. Mit einem schwugvollen Satz und einer in diesem Sprung ausholenden Bewegung tratt sie den ersten zu Boden....Den Zweiten hatte sie bei ihrem Fall mit zu Boden gerissen und nur ein Bruchteil einer Sekunde warenihre Krallen an seiner Kehle. Erst da erkannte Sanuye ihren Irrtum. Der Schrei des Ersten war keinesfalls der eines Mannes gewessen. Und den, den sie mit ihren Krallen bedrohte , gehörte auch nicht zu ihren Zielpersonen. Ein Magier.
Sowohl unbändige Wut und Angst stieg in ihr auf. Alles um sie herum war vergessen. Ihre gerade noch so sichere so sichere und fest gführte Hand begann zu zittern. Einige Erinnerungen schienen sich zu überschlagen. `Seine Rasse ist Schuld an deinem Ünglück, er hat den Tod verdient... Du kennst ihre Macht tue nichts unüberlegtes.` Diese Stimmen Spukten in ihrem Kopf. Sanuye sah in seine Augen. Er schien überrascht, sein Gesicht war schmerzvoll verzogen, doch langsam wurde er seine Lage bewusst.

Raiden/Yuji
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Mo 24. Apr 2006, 15:50 - Beitrag #80

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Khaldun hatte keine zeit irgendwie zu reagieren. Etwas stürmte aus den Büschen und raste wie ein Wirbelwind auf sie zu. Sharie wurde weggeschleudert und er ebenfalls, gerade, als er sich umdrehte, zu Boden gerissen. Er landete neben dem Strauch, hinter dem er gestanden hatte und prallte schmerzhaft rückwärts mit seiner Verletzung auf.
Der auf ihm hockende Angreifer stellte sich als Frau mit langem, dunklen Haar und einem verwahrlostem Kleid heraus, die über und über mit Blut besudelt war.
Sie hatte eine Hand in ihn verkrallt, was ihm aber durch den Schreck gar nicht bewusst wurde. Die andere hatte sie drohend gegen seinen ungeschützten Hals gesteckt. Spitze Krallen waren nur um Haaresbreite davon entfernt, ihn zu töten.

Khaldun hatte sich gespannt, doch ihre Augen ließen ihn von Gegenwehr absehen. Es spiegelte sich erst Zorn, doch dann ein ebensogroßer Schreck wie seiner vorhin und Schmerz wieder, den er zunächst nicht verstand. Dies hielt von jeder Reaktion ab, da es zeigte, dass ihr Angriff nicht ihm gegolten hatte. Ihre Hand zitterte leicht.
Der Magier nahm seinerseits die Hände- bereits zum Angriff erhoben- wieder nach unten, so dass sie sie sehen konnte und drehte die Handflächen zu ihr.
"Ganz ruhig, wir wollen euch kein Leid zufügen", sagte er leise und beruhigend.
Er legte eine Hand auf ihre, um sie sanft von seiner Kehle wegzulenken, wenn sie bereit dazu war.
Noch verkrampfte sie sich und krallte sich fester, aber er behielt geduldig seine haltung und verließ sich auf seinen Instinkt, der ihm sagte, dass sie ihnen nichts tun würde. Nebenbei versucht er einen Blick auf Sharie zu erhaschen, um sie von jeglicher Aktion gegen die Frau abzuhalten.

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