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Fips hat sich die Mühe gemacht und den Anfang geschrieben. Ich hab mir die Freiheit genommen, ihn in einen neuen Thread zu setzen - damits jeder findest. Nun denn... let's go!

Es war ein eiskalter Montag Morgen. Der Fön ging, und Susanne brummte der Schädel. Sie ging zu ihrem Telefon, rief den Abteilungsleiter an. Sie war Grafikerin bei einer Werbefirma. »Verball Werbung, Abteilung Design, Grüß Gott?« »Ja, ich bin's, Susanne. Ich habe starke Kopfschmerzen... der Fön...« »Waas? Du kannst nicht kommen? Oh nein! Heute da kriegen wir doch unser - äh - du weißt schon, das geheime Ding, nicht fertig!« »Tja, müssen wir eben absagen.« »Das sagst du so leicht! Na, ich werde schauen, was ich tun kann. Aber komme nach, wenn es dir wieder besser geht!« »Okay. Tschüss!« »Ja, tschüss...«, antwortete ihr Abteilungsleiter. Seine Nerven lagen blank. Den Auftrag des Jahres - absagen? Unmöglich. Aber vielleicht konnte er es verschieben. »Muss eben wer anderer zeichnen«, dachte er. Doch leichter gesagt als getan. Susanne war momentan die einzige Grafikerin. Da klingelte das Telefon erneut. »Verball Werbung, Abteilung Design, Grüß Gott?«, sagte er wiedermal sein typisches Sprüchlein auf. »Hallo? Ich hörte, sie suchen Grafiker. Wie kann ich mich bewerben?«, kam eine männliche Stimme aus dem Hörer. »Sie kommen wie gerufen! Kommen Sie am besten gleich vorbei. Die Adresse wissen Sie?« »Ja.« »Ok, dann bis gleich!« »Wiederhören!«

Stefan betrat das schmuddelige Treppenhaus, an dessen oberstem Ende nach dem Schild draußen die Verball-Agentur residierte. Anscheinend handelte es sich nicht gerade um die beste aller Agenturen, aber es war ein Anfang, dachte er sich. Immernoch besser als der Ausbeuter, den er vorher im Trickfilmstudio als Chef gehabt hatte.
Zaghaft klopfte er nach dem langen Aufstieg an die Tür mit der Aufschrift "Verball - wir werben für alles, verbal oder schriftlich", die von geradezu überbordender Kreativität zeugte... Der Summer ging, und er trat ein. Drinnen sah es wenigstens etwas besser aus als draußen, wenn auch nur aus rein objektiver Sicht - der knallbunte Stil der Tapeten und Bilder war ihm ein absoluter Graus. Die Agentur bestand aus einem einzigen Großraumbüro mit fünf Schreibtischen. Nur einer war besetzt, also war es nicht schwer, den Chef des Ladens zu entdecken und auf ihn zuzusteuern.

Stefan wunderte sich über die Schnelligkeit, mit der er jetzt an diesen neuen Job gekommen war. Dieser Personalchef wollte nicht einmal eine Kostprobe seines Könnens! Dafür durfte er sofort einen Geheimhaltungsvertrag unterschreiben. Er war ziemlich verwirrt, aber er brauchte das Geld. Also unterschrieb er.
Die "geheime Sache", von der der Personalchef die ganze Zeit über gesprochen hatte, entpuppte sich als Werbekampagne für Schnabelwärmer für Legehennen! Was sollte das? So ein Schwachsinn - aber er hatte unterschrieben ...

Nachdem er zwei Stunden später den Papierkorb mit Fehlentwürfen für Schnabelwärmer gefüllt hatte und nahe an der Verzweiflung war, fiel ihm auf, wie der Chef ihn grinsend musterte.
"Ist was?", fragte er leicht genervt.
Als Antwort erhielt er nur ein Kopfschütteln und einen zurückgehaltenen Lachanfall, der sich in lautem Schnauben des anderen äußerte.
"WAS?"
Stefan ging es langsam auf die Eier. Jetzt wunderte es ihn nicht mehr, warum diese Werbeagentur so heruntergekommen aussah.
"Ist das Ihr Ernst? Das mit den Schnabelwärmern?", fragte Stefan.

»Natürlich! Und jetzt machen Sie mal, wir haben nicht ewig Zeit, und auch nicht unbegrenzte Vorräte.« Er deutete auf den Papierkorb. Stefan antwortete nicht. Plötzlich kam ein Mann herein. »Guten Tag, Herr Herban.«, begrüßte ihn sein Chef. »Guten Tag... Wann kommen endlich meine Schnabelwärmer auf die Werbeflächen?« Der Mann wirkte ziemlich ungeduldig. »Sie haben mir versprochen, dass sie morgen zu sehen sind! Wie werden sie denn sein?«, fragte er. »Ähm - leider ist Susanne heute krank, und Stefan ist neu hier.« - »Susanne?« - »Unsere Grafikerin. Wie gesagt, Stefan hat sich erst heute gemeldet.« - »Aber so geht das doch nicht! Wir haben vereinbart, dass nur qualifizierte Mitarbeiter an dem Plakat arbeiten. Sonst droht Ihnen die Konventionalstrafe!« Es schaute ganz danach aus, als wäre die Konventionalstrafe ziemlich hoch, und die Agentur könne sich das nicht leisten. »Umso besser«, dachte Stefan, der gerade seinen einunddreißigsten Fehlentwurf in den Papierkorb warf.

Er dachte an Meeresrauschen und Palmen, leicht bekleideten Hula-Hula-Mädchen und einem kalten Drink, als er bemerkte, dass er dem Huhn ein Cocktailschirmchen in den Schnabel gemahlt hatte und der Schnabelwärmer unter einem Flügel hervorlugte.
"Verdammt, was mach ich da?", fragte sich Stefan, als ihm eine Idee kam ...

Stefan sagte zu Herrn Herban: »Was halten sie davon? Es ist natürlich nur ein Entwurf.... und nur so eine Idee von mir. Ich war etwas abwesend; Schnabelwärmer und Cocktailschirmchen gehören noch vertauscht.« Er deutete auf seinen aktuellen Entwurf. Der Abteilungsleiter schaute sich das auch gleich an. Zunächst skeptisch, aber dann mit zunehmender Begeisterung. »Ich könnte mir gut vorstellen, dass das noch was wird. Es muss natürlich noch ein wenig mehr Insel-Feeling rein. Oder was meinen Sie?« Herr Herban strahlte über das ganze Gesicht: »Fantastisch!« So viel Begeisterung hatte selbst Stefan nicht erwartet. Er machte sich gleich an die Arbeit, das nächste Insel-Huhn zu zeichnen.