@Blobbfish
Ich kenne keinerlei Beweis dafür, dass Materie existiert. Also darf ich sie auch nicht als Grundlage für irgendwelche Überlegungen benutzen.
So, jetzt mal ohne Ironie: Die gesamte Physik baut auf gewissen Glaubenssätzen auf, wie z. B. dass unsere Anschauung ungefähr mit der Wirklichkeit übereinstimmt, dass die Naturgesetze konstant sind etc. Die Quantenmechanik oder die Relativitätstheorie sind übrigens auch nur Glaubenssachen. Sie passen mit all dem zusammen, was wir bisher beobachtet haben, aber bewiesen sind sie nicht. Gott passt auch mit all dem zusammen, was wir bisher beobachtet haben.
Und natürlich existierte in dem Sinne vor dem Urknall kein Gott, da Gott über der Zeit lebt, d.h. er in der Ewigkeit existiert. Zeitlich kann er so vor dem Urknall nicht gewesen sein (übrigens auch wieder so ein Glaubenssatz, dass vor dem Urknall keine Zeit war). Aber er war logisch vor dem Urknall, der Natur nach früher, oder wie man es auch immer ausdrücken will.
Von Gott als Ersatz für naturwissenschaftliche Untersuchung halte ich übrigens auch nichts. Die Existenz der Quarks nicht weiter zu hinterfragen, nur weil man an Gott glaubt, halte ich für Blödsinn. Nur muss man bedenken, dass die naturwissenschaftliche Methode beschränkt ist.
In Gott liegt alle Erklärung für die Naturgesetze, doch da wir Gott ersteinmal nicht kennen, sollten wir, wenn wir über die Natur sprechen und die naturwissenschaftliche Methode Ergebnisse liefern kann, sollen wir selbstverständlich auch die naturwissenschaftliche Methode anwenden. Doch schon bei einem einfachen 'wozu' bei der Frage nach dem Universum versagt die naturwissenschaftliche Methode. Hier müssen wir nun einen anderen Weg einschlagen, den der Philosophie. Und hier ist der Rückgriff auf Gott legitim. Er kann eine Grundlage von Gedanken darstellen.
Man könnte sagen, die Naturwissenschaft versucht die Natur aus sich selbst heraus zu erklären, doch bei Fragen, die über die Natur hinaus gehen, kann sie keine Antwort mehr liefern. Dann muss man den Ansatz, nur von der Natur auszugehen, aufgeben und der Rückgriff auf Gott ist legitim.
Und ich denke nicht, dass die Physik wirklich das Rätsel um die Entstehung unserer Welt beantworten kann, sie kann höchstens ein Erklärungsansatz bieten, einen, in dem die Natur schon immer da war und kein Rückgriff auf anderes notwendig ist. Letztendlich mündet das wohl in ein zyklisches Weltbild, da in einem linearen bei einer ewig zurückreichenden Zeit logische Probleme auftauchen würden. Aber das tun sie wohl auch beim zyklischen.
Aber du scheinst ja zu meinen, dass die Zeit entstand. Woraus entstand die Zeit? Wenn ich dich recht verstehe, sagst du, aus dem Chaos. Doch wie soll sich das Chaos ohne Zeit selbst organisieren.
Das mit dem Aufwand hört sich für mich ein wenig so an, als wenn man ein Haus sieht und sagt: "Es ist unwahrscheinlich, dass ein Mensch das gebaut hat, da man ein Haus nur mit hohem Aufwand bauen kann. Es ist wahrscheinlicher, dass es durch Selbstorganisation aus dem Chaos entstand."
@Maurice
Ich muss zugeben, dass selbst ich nicht alle Threads in diesem Forum gelesen hab

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Padreic