Wenn man denkt, es geht zuende, fängt es erst an

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Padreic
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Fr 6. Jun 2003, 15:17 - Beitrag #21

@Maurice und der nagual
Ihr könnt zu dem Thema Todesstrafe/Euthanasie für Geisteskranke gerne einen Thread eröffnen. Aber ich möchte euch bitten, in Zukunft mehr auf das Topic zu achten. Ansonsten muss ich bald dazu übergehen, Beiträge aus Threads zur Übersichtlichkeit zu löschen (was ich recht ungern tun würde) oder sie in mühsamer Kleinstarbeit zu verschieben, was aber oft nicht möglich ist, weil mehrere Themen in einem Beitrag behandelt werden....

@Termy und der nagual
Ich stimme zu, dass man in letzter Konsequenz immer auf seine Gefühl hören sollte. Die Vernunft kann höchstens Argumente finden, warum das eine zum anderen führt, aber sie kann nicht erwägen, warum dieses andere erstrebenswert ist oder eben nicht. Und auf sein wahres Gefühl zu hören, hilft auch, innerlich "wahrhaftig" zu bleiben, Wollen und Handeln in Übereinstimmung zu bringen und nicht irgendwelche fremden Sachen einfach zu übernehmen.

Padreic

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 15:30 - Beitrag #22

Die drei Posts .....


Also ich bin der Meinung, dass man dem Verstand mehr Gewicht als den Emotionen geben sollte, weil Argumente des Verstnades langanhaltener als die meisten Gefühle sind.
Auf die Gefühle soll man hören meinst du? Und was ist, wenn mein Gefühl mir sagt, dass ich eine Person so sehr hasse, dass ich sie umbringen wollte?

Padreic
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Fr 6. Jun 2003, 15:58 - Beitrag #23

@Maurice
Ich zähle 7, die exklusiv mit Geisteskrankheit oder Todesstrafe beschäftigt waren und in anderen spielte es teilweise auch noch eine Rolle...

Mit dem Verstand kannst du aber nicht festlegen, was erstrebenswert ist. Ihm sind die Ziele gleichwertig, außer in Hinsicht auf ein anderes Ziel.
Wenn es nicht nur ein Wunsch von mir ist, eine bestimmte andere Person umzubringen (nur ein Wunsch ist ja nicht unbedingt ungewöhnlich...), sondern die komplette Überzeugung meines Selbst, soll ich mich nicht von irgendwelchen gesellschaftlichen Konventionen daran hindern lassen... Wenn ich keinen Respekt vor dem menschlichen Leben oder keine Verantwortung vor Gott mehr fühle, kann es eben dazu kommen. Es mag aus ethischen Gründen falsch sein, aber die ethischen Gründe fühlt man auch nur auf ihre Weise und kann sie nicht verstandesmäßig erschließen (oder höchstens teilweise). Und wenn man sie eben nicht fühlt, wie sollte man dann zur Überzeugung kommen, dass es falsch ist? Sich nach gesellschaftlichen Normen um ihrer Selbst Willen zu richten, halte ich für Schwachsinn...

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Fr 6. Jun 2003, 16:05 - Beitrag #24

@Padreic
Das was Du schreibst ist die grobe Beschreibung des suchens von einem eigenen Weg. Allerdings hindert uns, die durch die Gesellschaft generierte Desorientierung an einer Umsetzung. Wir sind immer wieder gezwungen Kompromisse die außerhalb unseres eigentlichen weges liegen einzugehen. Ich denke die Vernunft sollte unseren Weg bestätigen, macht Sie das nicht ist unser Weg zu sehr angepasst an die Gesellschaft.

@Maurice
Was soll ich dazu sagen, wenn du der Meinung bist deine Gefühle nicht unter Kontrolle zu kriegen und dich jemand angreift liegt es an dir zu entscheiden wie du vorgehst. Aber jemanden gleich umzubringen halte ich für keine sinnvolle Lösung. Das mit dem Verstand sehe ich genau umgekehrt Gedanken sind flüchtig, außer sie enthalten Gefühl das ist die Ideale kombination, vielleicht sollte man nur gefühlvolle Gedanken haben.

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 19:38 - Beitrag #25

Der Verstand kann irren, aber die Behauptung, die Emotionen wüssten immer was für einen das beste ist ist Blödsinn!

Beispiel: Ein Teenie ist in einen Typ aus einer BoyBand verknallt.
Jetzt könnte sie
A. Ihren pubertären Hormonen alias Emotionen folgen und weiter sinnlos von dem Typen schwärmen und am besten sich vor Trauer, wenn sich die Band auflöst, versuchen sich umzubringen. (Das gibts wirklich!)
oder B. Ihr Gehirn einschalten und einsehen, dass es nur wie so vieles auch eine Phase ist und nur Schwärmerei und keine vernünftige Liebe ist.

Ihr würdet dem Mädchen am besten noch das Messer schleifen, wie ich auch einschätze.

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Fr 6. Jun 2003, 19:48 - Beitrag #26

Das, was Du da beschreibst, gehört zu der Entwicklung eines Menschen. Durch die Pubertät muß jeder durch. Aber ich denke, das war früher alles viel einfacher, da nicht so viele Reize auf den Menschen gewirkt haben. Im übrigen sind wir jetzt genau im Thema. Um so härter das Leben wird um so mehr können wir daraus lernen. Genau um diese Prägnanz geht es.

Padreic
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Fr 6. Jun 2003, 20:36 - Beitrag #27

@Maurice
Ich habe nie gesagt, dass man nicht auch nachdenken sollte! Man sollte sogar sehr viel nachdenken.

Ich weiß nicht, wie ein solcher Teenie fühlt, ich habe dieses Gefühl nie miterlebt. Aber wenn ein Gefühl nach einigem Nachdenken zerbröckelt, war es nie wirklich echt. Es ist, so denke ich, im innersten Kern Lüge und nicht Wahrheit.
Ich rede ja auch nicht von irgendwelchen Gefühlen, die schnell mal, teilweise von einer Stunde auf die andere, wechseln können, sondern vom innersten, wahrhaftigsten Gefühl. Und auf dieses zu hören, heißt nicht, den Verstand abzuschalten, sondern seinem Verstand eine Richtung zu geben. Und es heißt auch nicht, die Vernunft abzuschalten, denn diese muss dieses Gefühl immer wieder auf seine Wahrhaftigkeit und Echtheit überprüfen.

Padreic

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Fr 6. Jun 2003, 20:47 - Beitrag #28

Mir ist gerade etwas passendes eingefallen, das die Situation "festnagelt".

Ein Geganke ohne Gefühl ist nichts Wert und Gefühle ohne Gedanken zerstören dich, in dieser Welt.

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 21:06 - Beitrag #29

Wie komsmt du zu der These Gedanken ohne Gefühle seien nichts wert? :confused:

der nagual
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Fr 6. Jun 2003, 23:07 - Beitrag #30

Gedanken ohne Gefühle sind wie ein Luftschloss, es fehlt die eigene Note oder auch Eingebung. Wie soll ich das in Worte fassen, es fehlt die Wertigkeit.
Ich probiere es mal so: Wenn Du über etwas nachdenkst, dann passiert es, je nach Thema, dass Gefühle entstehen. Diese Gedanken kannst Du jederzeit wieder aufrufen über das Gefühl, das mit diesem Gedanken verbunden ist. Wobei ich anmerken muss, dass ich unter "Wert" wahrscheinlich etwas anderes als Du verstehe. Vielleicht sollte man für Wert oder Wertigkeit einen Thread eröffnen.

Traitor
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Mi 11. Jun 2003, 22:38 - Beitrag #31

@Maurice: Ich denke, ihr redet ein wenig aneinander vorbei. Übersetze das Wort "Gefühl" in den Aussagen von nagual und Padreic mal nicht als "Emotion". Was die beiden damit eher meinen (wenn ich sie richtig verstehe), ist wohl, dass man alles nicht nur mit dem kalten Verstand beurteilen soll, sondern zwischen den gleichwertigen Alternativen, die dieser immer wieder liefert, mit der subjektiven Einschätzung entscheiden muss. Manchmal gibt es rational einfach keine Vorteile für einen Weg, dann hat man halt das "Gefühl", der eine wäre der bessere.

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