KI und Ethik

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Maurice
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Mi 4. Jun 2003, 23:07 - Beitrag #1

KI und Ethik

So hoffe das Thema kommt auch gut weit ohne Religion aus was Ethik angeht und noch wichtiger Wissenschaft bin ich auf das Gebiet nicht so gut zu sprechen. ;)

Also stimmen hier wohl alle überein, dass dem Menschen (wenn er sich nichts zu Schulden zukommen gelassen hat) besondere Rechte zugeschrieben bekommen sollte (körperliche Unversertheit usw.).
Wie seht ihr diesen Aspekt in Blick auf die Computertechnologie von morgen (bzw. übermorgen)?
Ab wann würde man einem Programm "Menschenrechte" zuschreiben, oder zuschreiben sollen? Braucht das eine Maschiene gar nicht, oder was muss sie vorraussetzen, oder reicht schon das Programm an sich.
Darüber hat sich wol schon jeder Gedanken gemacht, der so Filme wie Ghost in the Shell oder Armitage III geschaut hat. ^__^

Ich warte erstmal mit meinem Satement, will erstmal sehen was ihr so meint.

LordNycon
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Do 5. Jun 2003, 13:57 - Beitrag #2

Hey.. Endlich mal eine Frage, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Natürlich ist man schon einmal essentiell vorgeschädigt, wenn man GitS oder Armitage geehen hat.. Es kommt aber hier weider einmal darauf an, wie genau man KI definiert.. Würdest du schon Lego-Mindstorms-Roboter als KI bezeichnen.. Okay.. K stimmt, I weniger ;-) Nehmen wir aber mal zum Beispiel Fussbalroboter, wie sie das Fraunhofer Institut hat (und damit auch an der RoboCup WM teilgenommen haben), denn diese besitzen definitv KI.

Wenn man also einen Vergliech zieht, zwischen de KI dieser Roboter, und zwischen zum beispiel Naomi Armitage, dann würde meine Antwort klar ausfallen. Ich denke, nicht KI, also intelligenz ist das Krititerium für "Leben", sondern Gefühle (oder halt simulierte Gefühle) sollten es sein. Sicherlich muss man auch dies genauer definieren, aber das wäre der Bereich, der meiner meinung nach eine Maschine lebendig machen würde.

MagicMagor
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Do 5. Jun 2003, 14:10 - Beitrag #3

Ich denke wir reden hier über KI und nicht KL (Künstliches Leben), liege ich da richtig? Weil das ist ein großer Unterschied. Eine KI muß, um als eigenständiges Wesen betrachtet werden zu können, einige Kritierien erfüllen. Dies sind einige, aber nicht alle, der Kritierien die allgemein die Definition für "Leben" bilden.

Die KI sollte auf äußere Reize reagieren. Das bedeutet nicht nur auf eine spezielle Eingabe hin, sondern auf allgemeine Reize.
Überlebenswillen. Wenn die KI keinen eigenen Überlebenswillen besitzt kann ich sie nicht als frei agierendes Wesen ansehen.

Um nicht nur als lebendes Wesen sondern als ein "menschliches" Wesen zu gelten sollte die KI ferner ein Selbstbewußtsein besitzen, sowie einen freien Willen, der mehr umspannt als nur den Überlebensinstinkt.

Emotionen halte ich nicht für notwendig um einer KI genauso wie einem Menschen zu begegnen.

Padreic
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Do 5. Jun 2003, 14:17 - Beitrag #4

Ich denke, es reicht für die KI, einen freien Willen zu haben, damit sie Rechte zugesprochen bekommen soll. Ich sehe aber nicht ein, wie eine Maschine eine freien Willen bekommen sollte und deswegen denke ich nicht, dass eine KI irgendwann einmal an sich Rechte zugesprochen bekommen sollte.
Das heißt natürlich nicht, dass nicht jeder einer KI persönlich Rechte zusprechen kann. Man kann auch Büchern gewisse Recht zugestehen. Ich will nur damit ausdrücken, dass keine KI einen Anspruch auf Rechte hat.

Padreic

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 09:04 - Beitrag #5

Im Moment noch SF, aber wenn künstliche Wesen eine Persöhnlichkeit und Emotionen besitzen würden, wo wäre dann schon der große Unterschied zwischen Mensch und Maschine, außer dem Material? Sind wir nicht auch nur Maschinen auf organischer Basis?
Und wäre eine Person die wir vorher für einen Menschen gehalten haben, dadurch weniger wert, wenn sich das Gegenteil herausstellen würde? Warum sollte sie?
Problemetisch wird es für mich, wenn das Programm keinen festen Körper hat , hat dies aber einen so finde ich die Antwort recht eindeutig. Was die beste Antwort auf diese Grenzfrage ist bin ich mir noch nicht ganz sicher , ich tendiere stark dazu, dass "Körper und Geist" (Hardware und Software) eine Einheit bilden müssen um von einem Individum zu sprechen.

Die Gläubigen werden jetzt wohl argumentieren, dass eine Maschine nie eine Persöhnlichkeit besitzen könne, weil sie im Gegensatz zu uns keine "Seele" hätte. Aber warum können wir eine haben und sie nicht? Irgendwann muss sie ja bei uns entstanden sein oder ist sie von eienr Sekunde zur anderen von Gott eingehaucht, wenn sich Ei- und Samenzelle verbinden?

Upps jetzt rutsche ich selbst in die Richtung ab, besser nicht beachten ist mir nur gerade durch den Kopf gegangen, der Bereich sollte ja wenn möglich vermieden werden, weil es über die Schiene e zu keiner Einigung kommt. :shy:
Vergebt meinen Unglauben. ;)

LordNycon
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Fr 6. Jun 2003, 14:02 - Beitrag #6

Okay, tut mir leid =) Ich bin vom Bereich KI abgeglitten nach KL, denn ich hatte jetzt mehr an Armitage und GitS gedacht..

Der Überlebenswillen, der von Magor angesprochen wurde ist essentiell.. Sorry, dass ich "vom Rechten Wege" agbekommen war :D

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 14:22 - Beitrag #7

Hast eigentlich recht, es ist bei der Fragestellung von KL und nicht nur KI zu reden. Dazu sollte man am besten beides definieren.

Was mich mit am meisten beschäftigt ist, wie man zu einer künstlichen Persöhnlichkeit stehen sollte, die "keinen festen Wohnsitz" hat (siehe GitS).

Padreic
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Fr 6. Jun 2003, 15:12 - Beitrag #8

@Maurice
Mit der Behauptung, dass der Mensch nichts anderes als eine organische Maschine sei, begibst du dich aber schon genau auf die Schiene. Das ist keine Basis, zu der ich dir zustimmen könnte, aber diese Frage ist IMHO absolut essentiell, um die gestellte Frage zu beurteilen. Wenn wir nicht wissen, warum wir den Menschen Rechte zubilligen, wie könnten wir es dann bei Maschinen wissen?
Wenn eine Maschine "Persönlichkeit" und "Emotionen" besitzen würde, wäre sie vielleicht vom Schein her mit einem Menschen identisch oder ihm wenigstens sehr ähnlich, aber im Kern ist sie IMHO etwas völlig anderes. Deswegen mögen viele Menschen geneigt sein, dieser Maschine gewisse Rechte zuzubilligen, aber die Maschine hat keinen Anspruch dadrauf.

Ich denke, der Körper ist nicht die entscheidene Frage bei dem ganzen. Es ist sicher etwas anderes, aber nicht in dieser Hinsicht, weil wir ja etwas nicht seine Rechte wegen seiner körperlichen Fähigkeiten, sondern wegen seiner mentalen Fähigkeiten (bzw. Eigenschaften) geben. So sehe ich das jedenfalls.

Padreic

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 15:36 - Beitrag #9

Ich hab doch gesagt die Gläubigen werden wieder mit der Seele antanzen ^^* .... in dem Punkt werden wir uns wohl nicht einigen können, da du meine Ansicht für nicht ausreichend und ich deine als Phantasie ansehen.

Wie Magor bin ich der Ansicht, dass Emotionen nicht ein nötiges Kriterium ist, das wichtigste ist ein Überlebenswillen, das Wissen über die eigene Persöhnlichkeit und ein gewisses Maß an Mindestinteligenz.
Was ist aber nun, wenn dieses Wesen keinen festen Körper besitzt?

BioKom
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Fr 6. Jun 2003, 17:41 - Beitrag #10

Ich sehe es nicht so das Rechte nach irgendwelchen Kriterien wie der Inteligenz oder den Gefühlen vergeben werden( sollten).
Es ist vielmehr so das Rechte "vergeben" werden, wenn es nützlich ist oder scheint und auch dann häufig nicht eingehalten werden. Es gibt z.B. genug Länder denen nachgesagt wird das sie die Menschenrechte nicht beachten.
Flüsse hierzulande haben dagegen, wenn man es genau betrachtet, ein Recht auf Sauberkeit, sie sollen eigendlich nicht verschmutzt werden. Man kann natürlich auch sagen das die Menschen in Deutschland das recht auf saubere Flüsse haben, aber das könnte man dann auch bei KI's machen indem man z.B. sagt die Menschen haben recht auf deren Informationen und somit dürfen sie nicht gelöscht werden.
Wir werden den KI's Rechte zusprechen müßen, wenn sie "mächtig"/einflussreich genug sind und sie es "wollen"(So wie bei den Sklaven.), egal ob man denkt sie haben eine "Seele" oder nicht.

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 19:17 - Beitrag #11

Es ist vielmehr so das Rechte "vergeben" werden, wenn es nützlich ist oder scheint
Ganz genau, das Ziel jeder Überlegung sollte es sein den größten Allgemeinnutzen für die Gesellschaft zu erzielen. :)

Traitor
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Mi 11. Jun 2003, 22:43 - Beitrag #12

Wie Padreic auch denke ich, dass diese Diskussion nichts erbringen kann, wenn man ausklammert, ob es eine Seele gibt. Wenn ja, ist es klar, dass KI/KL niemals Menschenrechte zustehen. Wenn nicht, kann man über die Grenzen diskutieren, ab denen das gilt - aber kann es Sinn einer Forendiskussion sein, eine der Grundtheorien (mit sehr vielen anhängern) von vornherein auszuchließen?

Maurice
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Do 12. Jun 2003, 00:25 - Beitrag #13

Wenn nur durch eine Ausschließung dieser These eine Diskussion möglich ist imo ja.
Stellen wir uns einfach mal vor KL welches uns gleicht würde existieren und es stände auf zur Debatte ob man diesen Objekten Rechte geben sollte oder nicht. Wollt ihr ihnen keine Rechte zusprechen allein aus dem Grunde, weil ihnen etwas fehlt, was nach euren eigenen Aussagen nicht mal beweisbar ist?
Wie würdest du denn die Diskussion angehen ohne den Aspekt der Seele auszuklammern?
Metaphysik schön und gut, kann jeder glauben an das was er will, aber in diesem Fall würde sie doch alles nur blockieren.

Tiberius
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Do 12. Jun 2003, 01:01 - Beitrag #14

Mensch-Maschine

Der Mensch ist auf jeden Fall mehr als nur eine organische Maschine.
Der Mensch hat den Verstand, wir können uns teilweise selbst begreifen, eine Maschine ob nun organisch oder anorganisch kann vieleicht Bewegungen ausführen, rechnen, programmieren, aber sie kann niemals ihre Lage begreifen.

Eine Maschine kann nicht in unserem Sinne DENKEN!
Eine Maschine kann nur berechnen, GEFÜHLE sind aber mehr als Berechnung, oder etwa nicht?!

Maurice
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Do 12. Jun 2003, 01:32 - Beitrag #15

Du sagst der Mensch ist nicht nur eine biologische Maschiene und eine Maschiene könnte nie dem Menschen gleichwertig (geschweige denn besser) als er sein, aber eine Begründung fehlt VÖLLIG!

Padreic
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Do 12. Jun 2003, 11:57 - Beitrag #16

@Maurice
Wenn eine KI/KL dem Menschen gleicht, muss sie natürlich auch die gleichen Rechte bekommen. Wenn sie ihn aber nur simuliert und nach außen hin gleich scheint, dann hat sie keinen Anspruch auf Rechte. Bei einer solch entscheidenden Frage kommt es nicht auf den Schein, sondern auf das Sein an.
Nehmen wir mal an, der Mensch hätte keine Seele (und die KI/KL auch nicht). Nenne mir einen Grund, warum er Anspruch auf irgendwelche Rechte hat!

Ob es sinnvoll ist, irgendetwas bzw. irgendwem Rechte zuzustehen, ist eine andere Frage. Wenn die Maschinen einen Aufstand machen würden, wenn sie nicht bestimmte Rechte bekommen, gesteht man sie ihnen zu, doch ist dies dann nur Konvention und es sind nicht irgendwelche Rechte, die den Maschinen per se zukommen.

Metaphysik schön und gut, kann jeder glauben an das was er will, aber in diesem Fall würde sie doch alles nur blockieren.

Du legst genauso eine metaphysische dem ganzen zu Grunde wie ich, nur du eine, die die Existenz der Seele ausschließt, ich eine, die die Existenz der Seele annimmt. Es sind erstmal gleichberechtigte Theorien. Ich finde, die deine blockiert noch viel mehr als die meine, nämlich dass irgendjemand irgendwelche Recht per se hat.

Padreic

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Mo 16. Jun 2003, 15:35 - Beitrag #17

Wie willst du bestimmen ob eine Maschiene nur etwas "simuliert" oder nicht?
Wie willst du bestimmen ob eine Mensch nur etwas "simuliert" oder nicht?(Siehe Menschen in der Matrix.(Aus dem gleichnahmigen Film. ;) ))
Was spielt das überhapt für eine Rolle?(Meiner Ansicht keine.)
Wenn die Maschienen eine Revolution gegen ihre "Unterdrückung" machen kommt es doch wohl nicht darauf an ob sie die nur simulieren.
Wieso soll die Maschiene dem Menschen gleichen, um von uns als gleichberechtigt angesehen zu werden? Wieso können wir ihnen nicht einen "eigenen Weg" zugestehen?
Wenn sie "Menschenrechte" wollen(ob simuliert oder nicht) und es keinen Grund dagegen gibt(z.B. mißbrauch dieser), dann würde ich sie ihnen zugestehen.
Das heißt ja auch nicht, das man sie dann nicht weiterhin Menschenunwürdig behandeln kann.
Ich wird aber diesen Maschienen eher "Maschienenrechte" zusprechen.


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