Wenn wir hier so selbstverständlcih von gut und böse reden, dann sollten wir auch erstmal definieren, was die Begriffe meinen. Und Pad wenn du es hier Nietzsche erwähnst (was mich natürlich freut

), dann erwähne ich kurz am Rande, dass er auch gesagt hat, der Mensch müsse böser werden.

Aber dieser Ausspruch ist wohl interessanter für die Diskussion als nur am Rande erwähnt zu werden, deshalb kurz noch ein paar Worte dazu. Ich kenn von Nietzsche bisher nur 2 1/2 Bücher aber so wie ich das verstanden, als er sagte der Mensch müsse böser werden kritisierte er die gängige Moralvorstellung der Gesellschaft. Der Mensch solle selbstlos, hilfsbereit und friedlich sein, dies alles sei für gewöhnlich als "gut" benannt worden. Aber Nietzsche wollte keine brafen Schäfchen, er wollte freie Denker, Kämpfer und wenn es sein musste Zerstörer, der Widerstand gegen die Denke des Plebs wurde gemeinhin las "böse" benannt, drum wollte er dass die Menschen böser werden sollten. Es ging hier um die moralische Sicht der Gesellschaft, "gut" und "böse" wäre in seinen Bewertungen eher unwahrscheinlich, bei ihm würdees eher "gut" und "schlecht" heißen, seine "Moral" war nicht die der Nächstenliebe, sondern die der Macht.
Wie gesagt ich bin kein Nietzsche-Spezialist, aber so habe ich den Teil bei ihm verstanden.
Nun aber eigens zum Thema:
Wie gesagt "gut" und "böse" werden hier im moralischen Sinne verwendet, doch ist es allein schon Streitthema ob diesen Begriffen objektiv allgemeingültige Prinzipien und Handlungen zugeordnet werden können. Wenn dies nicht der Fall ist, dann ist (wie es meine Meinung ist) Moral Ansichtssache. Was dem einen gut kann dem anderen böse sein und umgekehrt. Ich kann mit diesen moralischen Begriffen recht wenig anfangen halte sie nur für eine Diskussion brauchbar, wenn man diese vorher erklärt hat, was imo normalerweise nur im gesellschaftlichen Kontext Sinn macht. Also stehen hier drei Möglichkeiten zur Auswahl:
1. Wir diskutieren, ob es objektive Charakteristika von gut und böse gibt.
2. Wir legen die Charakteristika der Begriffe in dem Zusammenhang fest, wie wir sie hier als nötig erachten.
3. Wir ersetzen die Begriffe "gut" und "böse" durch andere Begriffe, die nicht an irgendwelche moralischen Vorstellungen gekettet sind.
Ich zu meinen Teil schlage vor, wenn hier mit den Begriffen gefragt wird was einer Gesellschaft oder gar der Menschheit am zuträglichsten sei, dass wir Adjektive benutzten, die dies auch deutlich ausdrücken.
Hier wird die Gleichgültigkeit an den Pranger gestellt, aber wäre es wirklich sinnvoll sich um alles zu kümmern, was einen an der Welt missfällt? Wenn ihr meint 100€ für Afrika sei zu wenig, was wollt ihr dann? Sollen wir etwa unser ganzes Gehalt spenden und wie Diogenes in einem Fass leben, damit es den Leuten in der dritten Welt dadurch vieleicht besser geht? Sollen wir jeden Tag protestieren gehen, gegen Dinge die unserem Gerechtigkeitsverständnis widersprechen? Wie stellt ihr euch denn diesen Dauereinsatz an "guten" Handeln vor, der möglichst jede Gleichgültigkeit vermeidet? Was ist eigentlich so verachtenswertes daran, dass es mir egal ist ob in Afrika Menschen verhungern? Es macht für mich keinen Unterschied, einen solchen macht es für mich erst wenn deutliche Konsequenzen für mich daraus resultieren. Aber dieser Egoismus wie ihr ihn wohl bei mir nennen werdet soll "böse" sein? Wie an anderer Stelle schon geäußert, so tut man imo nichts absolut selbstloses und diese Selbstaufgabe zum Wohle anderer Menschen, zum Wohle der Menschheit, dass seht ihr doch als gut an. Aber diesen Wunsch nach Aufopferung würdet ihr doch nicht hegen, wenn es euer Gewissen nicht diktieren würde. Wäre es euch auch im Grunde egal wie es den Menschen anderswo geht, solange es für sich slebst keinen Unterschied macht, dann würdet ihr nicht die Gleichgültigkeit als etwas "böses" beschuldigen. Ihr wollt eine Welt voller Samariter, aber so funktioniert der Mensch nicht, so wird er imo wohl nie, selbst bei der "moralischsten" Erziehung (also nach den Wertevorstellungen die ihr habt) bekommt, da müsst ihr schon die Natur des Menschen ändern.... aber das lehnt ihr ja auch ab.
Tut mir leid, aber was ihr da propagiert ist für mich Phantasterei.