Wissen? Sind wir verdammt?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
trekkie29
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So 18. Apr 2004, 14:50 - Beitrag #21

Ich denke, dass das Verlangen nach Wissen in der menschlichen Biologie festgelegt ist.
Aber bevor wir uns zu sehr auf die Beantwortung der Frage "Warum will der Mensch wissen?" konzentrieren sollten wir nicht vergessen, dass es noch eine (wichtigere) Frage gibt.
|Getto| MP Vito schrieb:
Wenn wir annehmen würden, dass wir alle nichts wissen, würden wir dann nicht auch glücklich sein? Aber wenn wir wissen, dass wir nichts wissen, dann würden wir was wissen! Also würden wir dann nicht mehr glücklich sein. Kann man glücklich sein, wenn man nicht alles weiß?

Es geht um den Zusammenhang zwischen Wissen und Glück. Bedeutet Unwissenheit wirklich Glück und Wissen Unglück? Oder kann man glücklich sein, wenn man etwas (aber nicht alles) weiß?


Unsere Vorfahren hätten halt nicht vom Baum der Erkenntnis essen dürfen. Dann würden wir heute noch als tumbe, aber glückliche Toren im Paradies hausen.

das mit dem glücklich stimmt.... aber tumb??? Im Baum der Erkenntnis ging um das das Geheimnis des Bösen, nicht um das Wissen um alle Dinge.

Dann hätten diese Vorfahren gar nicht glücklich sein können, weil sie nicht wussten was Glück ist. Gut und Böse sind relative Begriffe. Das Gute erkenne ich nur, wenn ich auch sein Gegenstück, das Böse, kenne.
Diese Menschen werden von uns als glücklich eingestuft, weil wir wissen was Unglück ist. Sich selbst hätten sie weder positiv noch negativ bewerten können, weil ihnen der Unterschied nicht klar war.

Grundsätzlich ist das Wissen also die Voraussetzung des Glücks. Wenn ich weiß, dass es mir auch schlechter gehen könnte fühle ich mich gut.
Aber ab welchem Kenntnisstand werde ich unglücklich und wieviel weiter muss ich mein Wissen entwickeln um wieder glücklich zu werden? :confused:

Ich denke mir man fängt an unglücklich zu werden, wenn man über das eigene Leben bzw. das menschliche Leben als Gesamtheit nachdenkt.
Das eigene Leben: Das Leben des Durchschnittsmenschen sieht so aus, dass man nach dem Schulabschluss und der Ausbildung ungefähr 45 Jahre arbeitet und dann in Rente geht. Man hat also erst viel Zeit für sich selbst und die Erfüllung der größten Wünsche, wenn man alt ist und kaum noch etwas bewirken kann. Nachdem also die Jugend der Schule und die (verbleibende) beste Zeit des Lebens der Arbeit geopfert wurde, kann man sich nur noch in irgendein Altersheim einquartieren und auf den Tod warten, weil man vielleicht kaum noch genug Kraft hat um vom Wohnzimmer ins Bad zu gehen.

Das menschliche Leben: Ausgehend von der Betrachtung des eigenen Lebens erscheint die menschliche Existenz an sich (ausser der Fortpflanzung) ebenso sinnlos.
Es ist in der Tat so, dass dem menschlichen Geist(=Verstand+Seele) keine bewusste Aufgabe gegeben ist, die nicht mit der Steuerung des Körpers zur Fortpflanzung zu tun hat. :(
Wer an dieser Stelle steht findet am Leben nichts Gutes und ist wirklich Unglücklich.

Nach diesem Beispiel kann man also sagen, dass man nicht glücklich ist, solange man nicht alles weiß. Denn es geht noch weiter: man muss erkennen, dass man glauben muss. Man muss glauben, dass es da mehr gibt als die Wissenschaft, die Logik und der Verstand erfassen können.
Diese Zwecklosigkeit(=absolute Freiheit) des Geistes kann man als Grundbedingung menschlichen Lebens annehmen. Dann kann man auch noch weiter gehen und glauben, dass diese Zwecklosigkeit einem Zweck dient: man soll die darin verborgene Freiheit erkennen und den (wirklich) eigenen Weg gehen. Man soll sich sein Ziel selbst suchen und nicht auf etwas hinarbeiten, was einem Eltern, Lehrer oder die Gesellschaft suggerieren.

Da meine Lebenszeit sowieso begrenzt ist, kann es gar nicht verboten sein diese Zeit auf meine eigene Weise zu verbringen, diese Zeit zu nutzen und damit wirklich glücklich zu werden. :boah:

Was als Glück empfunden wird ist von Mensch zu Mensch verschieden und eine Frage, die wohl besser in einem anderen thread beantwortet wird.

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