Gerne, Proxy.
Wenn wir vom Konstruktivismus ausgehen, ist es eine Frage, auf welcher Ebene dieser herrscht.
Er kann auf unserer persönlichen Ebene herrschen, hieße wir schaffen uns unsere persönliche Realität als Modell der Wirklichkeit.
Und / Oder er herrscht universell, hieße eine universelle Macht hat sich eine persönliche Realität als Modell der Wirklichkeit geschaffen.
Erstere Lösung ist sicher richtig, siehe mein vorletzter post hier.
Ob auch die andere Lösung stimmt, können wir letztlich nur mutmaßen, die Frage wäre dann auch, wie uns diese persönliche Realität des universellen Wesens erschiene.
Ist sie unsere Wirklichkeit, also der See, in dem wir die Bestandteile unserer persönlichen Realität erfischen, oder ist es tatsächlich Teil unserer eigenen persönlichen Realität, z.B. in dem Sinne, daß eben alle möglichen Bilder der Wirklichkeit schon einmal erdacht worden sind, wir uns also nur eine individuelle Mischung aus der vorgegebenen Datenbank konstruieren?
Aber um hierüber nachzudenken, muß Mensch erstmal an so eine universelle Macht glauben (was ich allerdings tue).
Sheldrake...die Theorie der morphogenetischen Felder.
Es gibt noch einen dritten Weg, nämlich den, daß in Anlehnung an Dein post die in der Vergangenheit erzeugten persönlichen Realitäten nicht mit dem Tod der Lebewesen erloschen sind, sondern in einem übergreifenden und die Zukunft mitbstimmenden Feld überdauert haben. Alle zukünftigen persönlichen Realitäten würden zumindest teilweise hiervon beeinflusst.
Auch hiernach gäbe es zunehmend nichts wirklich neues mehr, es sei denn, es entsteht spontan etwas neues mit einer starken Auswirkung auf die bestehenden morphogenetischen Felder, die dadurch verändert werden.
Zu dieser Theorie passt IMHO ein Satz aus "Die Physiker" von Dürrenmatt sehr gut: Was einmal gedacht wurde, kann nicht wieder zurück geholt werden.
Ob man an Sheldrakes Felder glaubt...es scheint gewisse Beweise für sie zu geben, so sollen neu hergestellte Stoffe, die es noch nie gegeben hat, am Anfang schwerer und formenreicher kristallisieren, als nach mehreren Versuchen, wo sie dann ein Kristallform entwickeln, die zunehmend der vorherberechneten entspricht..
In der Hoffnung, jetzt nicht den thread erschlagen zu haben...
janw